Eigentlich wollte ich kein Neal Morse (Band) Album mehr "blind" kaufen. Auch wenn ich ihn für
einen großen Künstler halte, erinnerte mich seine Musik in den letzten Jahren an einen großen
Baukasten mit einer begrenzten Anzahl von Steinen.
Alle Alben sind gut, meist vorhersehbar und mit "seinen " üblichen Musikern bestückt. Besonders
Mike Portnoy hat den Stücken sehr oft seinen ganz bestimmten Drum-Sound verliehen. Portnoy
ist natürlich ein begnadeter Musiker mit hoher Geschwindigkeit. Trotzdem klang er auf vielen
Stücken sehr ähnlich, "tusch, schepper, bumm, krach, hau drauf", was einigen Stücken nicht gut tat.
Nun legt Neal also ein Prog-Rock Musical vor, dessen Inhalt wohl eine der größte Storys der Menschheitsgeschichte
zum Thema macht. Zum Inhalt und den Texten braucht man keine weiteren Worte verlieren ...
Als das Album zehn Minuten lief, dachte ich "ah das ewige Morse Schnittmuster", musste mich aber
eines Besseren belehren lassen.
Neal erweitert sein Spektrum, neben Blues und Soul kann man auch wirklich Klänge eines typischen Musicals
vernehmen. Seine eigene Stimme ist nicht so oft zu hören, dafür machen andere Sänger gute Arbeit,
sind bestimmten Darstellern des Neuen Testaments zugeordnet. Die zweite Scheibe, ja wieder eine Doppel-CD, hat weniger
typischen Prog-Rock, sondern erinnert auch mal an Bands wie Rainbow oder Queen, schlussendlich meint man sogar
Babra Streisand wirkt mit.
Kein Ober-Album, trotzdem ein Album welches Spaß macht.