23. Jul 2014, 17:57 » SOON hat geschrieben:
Aber egal, so übel wie H&E überwiegend bewertet wird ist es nicht.
Man kann diese handwerklich zumindest mittelmäßige Leistung, doch nicht mit der niedrigsten Note bewerten.
Was ist das dann für ein Wertungssystem?
Kritiker-Hype nennt man so was.
Da gebe ich Dir vollkommen recht! Nur weil es weniger ist als man erwartet, ist es doch nicht gleich so unterirdisch wie manches andere. Bis jetzt habe ich mich zurückgehalten, weil ich immer eine zeitlang brauche, bis ich ein Album wirklich einschätzen kann.
Das mit der freundlichen Klammer von Frosti: so fühle ich im Moment auch.
Fernsehgarten? Die spinnen, die Römer (ähm...Kritiker)....!
Ihr habt's gut -
Ich habe das Album seit letztem Freitag und konnte es wegen fehlender Muße / Stimmungslage durch vielerlei äußerer Umstände erst ein einzige Mal durchhören. Mehr ging nicht und ich will es auch noch nicht. Eine Meinung - weder positiv noch negativ tendierend - habe ich daher noch nicht.
Gleich bin ich dann zur weiteren Wurzelbehandlung - nur ein kleinerer Teil der "Umstände"..
“Definition of rock journalism: People who can't write, doing interviews with people who can't think, in order to prepare articles for people who can't read.”
― Frank Zappa, The Real Frank Zappa Book
I have listened to the album several times through now, and i still have the same impression - i love it. I loved it the first time i heard it. It has opened up a whole new vista of possibilities for future Yes music and Jon D has won my heart with his superb vocals and catchy yes pop sound.
Yes have nothing to prove to anyone, and this album shows what their superb experience can create. It´s not an ´in your face ´album like Relayer, but for me on the very first listening I felt like i was experiencing something fresh and vibrant being born into the multi-faceted world of Yes. If this is the birth, I can´t wait for the next two albums..
I think for many people this album will be a real ´sleeper´. People might just come back to it in a couple of years and say " Wow , how did i miss how good this was first time round ?" Well, the reason may be they haven´t opened your rigid ideas of what Yes are all about. It has something to do with being perpetually changing. Most of the negative reviews I´ve read are from people who are stuck in some kind of inflexible idea of what `prog ´and `Yes `are and how they should play and sound - " Let´s do the time warp again !! " - well, thank heaven and earth Yes didn´t try to ´do the time warp´again.
I find the album refreshing, vibrant, quirky and a real breath of fresh Yes air. And i can´t get the songs out of my head !
Is anyone else having the Heaven and Earth ´ohrwurm´ phenomena ?
26. Jul 2014, 11:31 » Echo hat geschrieben:So, ich hab das Ding jetzt ein paar mal durchgehört… Finde es mittlerweile recht gut, leichte Kost, passt gut zum Sommer.
Ich habs auch ein paar Mal durch... es klebt und zieht mittlerweile Fäden. Nicht für den Dauergebrauch gemacht. Ich packs mal ein paar Tage weg, sonst krieg ich noch Probleme mit dem Zucker. Aber, süß mag ich trotzdem.
Nun liegt es also vor, das neue Album von Yes, und nach zwei Durchläufen kann ich meine Meinung wie folgt zusammenfassen:
Es ist kein außergewöhnliches Werk, aber bei Weitem auch nicht so schlecht, wie es von etlichen Leuten gemacht wird. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, warum das Album so viele negative, geradezu vernichtende, Kritiken einfährt, wobei interessanterweise die Reviews auf amazon.com doch etwas besser und ausgeglichener sind als die auf amazon.de. Auf amazon.com halten sich 5 Sterne und 1 Stern zur Zeit die Waage.
Was haben wir denn erwartet? Den weiteren musikalischen Meilenstein einer Band, die inzwischen seit 45 Jahren dabei ist und inzwischen fast nur aus alten Herren besteht? Warum sollten die sich noch mal neu erfinden? Haben sie doch schon bei ihren letzten Alben nicht, und die waren auch nicht schlecht.
Hatten wir eventuell die Hoffnung, ein „back to the roots“-Werk zu bekommen, weil ein neuer Sänger dabei ist und damit neue Impulse und / oder Ideen einfließen? Nein. Fakt ist, die Glanzzeiten von Yes sind vorbei, und das, was die Band in den Siebzigern zu Erfolg und Ruhm verholfen hat, wird sich nicht mehr wiederholen, das ist ein für allemal vorbei. Yes waren in den Achtzigern und Neunzigern immer wieder für die eine oder andere Überraschung, das eine oder andere kleine Highlight gut, keine Frage, aber was erwartet Fan denn von einem Album einer Gruppe überwiegend alter Herren im Jahr 2014? Musikalisch wurde offenbar schon alles gesagt.
Meine Erwartungen waren nicht hoch gesteckt, von daher wurden sie auch nicht enttäuscht. Ich fand bereits „Fly From Here“ ein schönes, solides Album mit guten musikalischen Ideen, abwechslungsreich, ansprechend, ohne wirklich der Überflieger zu sein.
Mit „Heaven and Earth“ ist es jetzt genauso. Es ist ein easy listening-Album mit dem einen oder anderen anspruchsvolleren, vertrackteren Moment; bestückt mit unaufgeregten Songs, die gefällig sind, nett anzuhören, ohne den Hörer zu sehr zu fordern.
Was ist daran aber so falsch, dass viele das Album regelrecht vernichten müssen?
Die Stärken des Albums sind meiner Meinung der erste und der letzte Song (das sehen offenbar viele genauso), nämlich „Believe again“, weil er von der Melodie und der Umsetzung her unter die Haut geht, berührend ist, „anders“ ist als die weiteren Songs des Albums (das trifft auch auf „Subway Walls“ zu).
Was ich dem Album ankreide, ist der Mangel an Abwechslung und dass fast alle Songs nach dem mehr oder weniger gleichen Schema und Tempo ablaufen. Ein richtig guter Pop- oder ein richtig mitreißender Rock-Song mittendrin wäre vonnöten gewesen, um das Album positiv aufzulockern.
Songs wie „Step Beyond“ oder „It Was All We Knew“ finde ich ein bisschen zu belanglos, das können Yes deutlich besser. Andererseits gefallen mir manche Abschnitte / Passagen in einigen Songs sehr gut, die sich manchmal erst nach mehrmaligem Hören erschließen, so z. B. Steves Gitarrenspiel in „A World of Our Own“ und die stimmungsvolle Einleitung und die Atmosphäre von „Light of The Ages“.
„Subway Walls“ ist mein persönliches Highlight, der einzige Song, auf dem Yes zeigen, dass sie Prog doch noch können. Gut durchdacht, gut durchkomponiert und vertrackt und verfrickelt genug, um als kleines, feines, wenn auch kurzes Prog-Spätwerk durchzugehen. Ein winziges Aufflackern der alten Klasse. Warum nicht mehr davon? Interessanterweise wurde der einzige angeproggte Song des Albums nicht von den großen, alten Herren geschrieben, sondern von Davison und Downes. Soll uns das was sagen?
Jon Davison gefällt mir auf diesem Album sehr gut, sein Gesang ist makellos und fügt sich gut ein. Geoff Downes bleibt zu sehr im Hintergrund und fällt kaum wirklich auf (da fehlen mir doch die spielerischen Ideen von Rick). Steve brilliert wieder in einigen Passagen, und Chris´ Bassspiel ebenfalls hier und da, vor allem in „Subway Walls.“ Und Alan? Ist eben Alan.
Ich mag das Cover von Roger Dean, vor allem den in Blau gehaltenen Hintergrund und die roten Akzente. Das bringt Leben in die Zeichnung und lockert sie auf.
Fazit:
Für mich ist das Album kein totaler Fehlschlag. Es ist auch nicht schlecht, vor allem nicht so schlecht, wie es von vielen enttäuschten Fans gemacht wird. Richtig gut ist es aber auch nicht, dafür ist es zu unspektakulär, zu wenig experimentierfreudig und abwechslungsreich und insgesamt zu seicht und unaufgeregt.
Es sind jedoch Songs, die Spaß machen, anzuhören, und die einem auch nicht „wehtun“.
Ein gute Laune-Album ohne Tiefgang, aber dennoch mit Herz und Spielfreude, das – aus einer Sicht – einfach Spaß macht. Und mehr möchte es vielleicht auch gar nicht.
Ich werde es mit Sicherheit noch öfter hören.
Dank an jeden, der sich meinen langen Sermon durchgelesen hat - ich habe versucht, meine Gedanken halbwegs zu ordnen.
Gruß von Mello (... kennt Yes erst seit 2008 ... )
Mellokey, Du hast sehr schön in Worte gefasst, wie ich zu dem Album stehe.
Es gibt also einen Weg zwischen Verriss und Lobhudelei, der dem Werk einer
Band, die Großes geleistet hat, gerecht wird. Danke dafür.
Vielleicht spricht es sich ja bis zu den Musikern herum, dass Track 1 und 8
das Wohlgefallen vieler Fans trifft. Und vielleicht sehen sie es als Auftrag für
das nächste Album, diesen Weg weiter zu gehen.
Es liegt bestimmt nicht daran, daß Jon Davison die Lyrics & die Melody geschrieben hat, es liegt eindeutig am Arrangement! Hier fehlt es eben an fast allen Ecken & Enden, denn auch kuze songs können ihren Reiz haben, egal ob rockig oder poppig! Wenn Alan wie Alan gewesen wäre, wie Mellokey schreibt, hätte mehr rüberkommen können. Dasselbe gilt dann auch für Chris! Da kann sich Steve noch so in*s Zeug legen, es fehlt einfach was, die Rafinesse, die YesSongs ausgemacht haben! Man muß nicht gleich ein zweites Close to the Edge erwarten, aber für ein Owner of the lonely Heart & alles was dazwischen liegt, reicht*s eben auch nicht. Zumindestens song zwei bis sieben plätschern größtenteils vor sich hin! Drum & Bass hätten einiges retten können!!! & über den Buggle lohnt sich kein Wort, vieleicht wäre es als gutes Asia-Album durchgegangen.
Tschüß nixe
Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!
!!!I like Prog!!!
!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!