Night of the Prog Festival XIII 2018

13. bis 15. Juli 2018

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SOON
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Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von SOON »

Night of the Prog Festival XIII 2018
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Lineup

Wir arbeiten gerade an einem großartigen Lineup für 2018, stay tuned!

Freitag, 13. Juli

Retrospective

Zum ersten Mal auf dem Felsen: RETROSPECTIVE. Die polnische Band wurde vor ca. 10 Jahren gegründet und lässt sich keinem speziellen Musikstil zuordnen. Ihr neustes Album „Re:Search“ wurde im letzten Jahr veröffentlicht. Wir freuen uns Retrospective auf dem Felsen begrüßen zu dürfen!

ANTIMATTER

Threshold

Co-Headliner Riverside

Wir freuen uns in diesem Jahr die polnischen Prog-Rock Veteranen von RIVERSIDE zu begrüßen. Nach dem Tod des Gründungsmitglieds Piotr Grudziński und einem schwierigen Jahr kehren Riverside 2018 mit einem neuen Album auf die Loreley zurück.

Co-Headliner: Big Big Train

Die dreifachen Gewinner des Prog Magazine Progressive Music Award BIG BIG TRAIN kommen 2018 zum ersten Mal auf das europäische Festland und performen exklusiv auf dem Night of the Prog Festival.
More TBA..

Samstag, 14. Juli
Mystery

Die kanadischen Progger MYSTERY werden am Samstag, den 14. Juli 2018 zum ersten Mal auf dem Felsen und als einzige Show in Deutschland, eine zweistündige Performance der Extraklasse aufführen. Die Band wird darüber hinaus am 14. Juli auf der Loreley Ihr neues Studioalbum veröffentlichen.

THE SEA WITHIN

The Sea Within – die brandneue Art-Rock Gruppe von Roine Stolt (Transatlantic, The Flower Kings), Daniel Gildenlöw (Pain of Salvation), Jonas Reingold, Tom Brislin and Marco Minnemann präsentieren am 14. Juli Ihr Debütalbum auf dem Felsen. Wir sind jetzt schon gespannt das Ergebnis live zu hören!

Camel

Nach ihrem herausragenden Auftritt bei unserem 10jährigen Jubiläumsfestival im Jahr 2015 werden CAMEL nun ihr Meisterwerk "Moonmadness" komplett am 14.07.2018 beim Night Of The Prog Festival auf der Loreley spielen.
More TBA...

Sonntag, 15. Juli


TIGER MOTH TALES

TIGER MOTH TALES – das Progressive Rock Soloprojekt von Multi-Instrumentalist Pete Jones ist für Sonntag bestätigt. Pete verlor früh seine Sehkraft und widmete sein Leben der Musik. Nachdem wir Pete Jones bereits am Samstag, dem 14. Mai, mit Camel auf der Bühne haben, haben wir uns entschlossen, Pete und seine Bandkollegen am Sonntag den 15. Juli 2018 zu begrüßen.

Anubis

Von „Down Under“ ins Rheintal…
ANUBIS werden am 15. Juli 2018 zum ersten Mal auf dem Felsen spielen. Es wird auch das erste Mal sein, dass überhaupt eine Australische Band zu Gast beim Night Of The Prog Festival sein wird.


Gentle Knife

Zum ersten mal auf dem Felsen: GENTLE KNIFE. Die Progressive Rock Band aus Norwegen wird am Sonntag, den 15. Juli auf der Loreley-Bühne stehen. Alle 11 Mitglieder der Band sind aus Oslo. . Nach den Alben “Gentle Knife” (2015) und “Clock Unwound” (2017), arbeitet die Band aktuell an ihrem dritten Studioalbum. Wir freuen uns Songs von allen drei Alben live zu hören!


Ange

STEVE HOGARTH & ISILDURS BANE with special guest RICHARD BARBIERI

STEVE HOGARTH & ISILDURS BANE (mit special guest RICHARD BARBIERI) bestätigt. Die schwedischen Prog Veteranen ISILDURS BANE werden ihr aktuelles Album “Colours Not Found In Nature” sowie weitere Songs zusammen mit dem Marillion Vokalisten STEVE HOGARTH exklusiv am Sonntag den 15. Juli auf der Loreley vorstellen.

More TBA...
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JJG
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Re: Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von JJG »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Vielen Dank Rainer, wie waren die anderen Bands so, was war Dein Eindruck von The Sea Within?
Ich war ja in Dresden, nächstes Jahr fällt das Event ein wenig später, da hätte ich evtl. eine Chance
zu kommen.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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Tom Bola
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Re: Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von Tom Bola »

Kleines Fazit von mir.... allerdings habe ich den Sonntag leider verpasst (... bei 4 erwachsenen Kindern gibt`s halt immer öfter "Familientermine").

Es war super -wie immer. Das internationale und z.T. weit angereiste Publikum mit der Vorliebe zu "dieser" Musik rührt mich jedes Jahr. Ok -die neuen Umbauten und Vorschriften auf der Loreley sind nicht so dolle ...was aber nicht an "wiv, Wim und Team" liegt sondern an den Platzherren der Loreley. Alles in allem ist das immer noch eine total entspannte Sache -auch wenn man ein paar blöde Spielregeln (Gruß an nixe) einhalten muss. Und über das Catering rege ich mich schon seit Jahren auf ....die "beschxxxxe" Curry Wurscht hängt mir schon ewig zum Hals raus.

Danke an @Rainer zu den Anmerkungen zu Camel -genauso habe ich das auch empfunden. Ich habe Camel 1975 live gesehen -noch vor "Moonmadness"- ...deshalb war das für mich mal wieder wirklich etwas besonderes. Schwer zu beschreiben ...eine Mischung aus Glück,Dankbarkeit und Melancholie. Für mich natürlich das Highlight des Festivals. :pray:

Ansonsten war das Programm wirklich super ... . Mystery und The Sea Within hat mir natürlich gefallen... Wobbler ist nicht so ganz mein Fall. Riverside war für mich ein weiterer Höhepunkt. Es war schön zu sehen dass sie sich über die Akzeptanz des Publikums wirklich gefreut haben -nach den schweren Zeiten. Irgendwie fand ich es melodischer als in den letzten Jahren...back to the roots -mehr Prog/weniger Metal.

Ja -"Big big train". Tolle show, tolle Musiker ...die Leute mit denen ich gesprochen habe waren alle begeistert. Es war ein perfekter Top Act... für mich ein bischen zu perfekt und etwas unpersönlich (-keine persönliche Ansprache des Loreley Publikums ...dafür dass das das erste Konzert außerhalb von GB war?). Die große Besetzung Geige, Bläser usw. hat natürlich Platz für tolle Sounds geliefert. Big big Train scheint in England schon einen gewissen Bekanntheitsgrad und Status zu haben -es waren jedenfalls jede Menge Leute aus GB da... viel mehr als sonst.

Und da bin ja normalerweise entspannt und tolerant aber -gerade bei Big Big Train- hatte ich plötzlich einen Pulk von unangenehmen, rücksichtslosen Engländern um mich rum die kein typisches Loreley Publikum waren (-und z.T. merkwürdige T-shirts und outfits trugen). Na ja das war der einzige kleine Wermutstropfen. Die kamen jedenfalls extra wegen dieser Band ...und waren am restlichen Programm wenig interessiert.

Nächstes Jahr gerne wieder .... wenn alles klappt :88n: (...auch mit meinem Klappstuhl...wo sonst kann man den "mitreinnehmen" -das ist toll!).

Grüße

PS.: Wie war`s am Sonntag ?
Diese Platte enthält keinen Hinweis auf die Supergruppe Silchers Rache :biggrinn:

Rainer
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Re: Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von Rainer »

Nun ja, dann bleibt ja niemand weiter mehr übrig ...

Okay, ich mach's, aber das wird 1-2 Tage dauern, da ich es, wenn schon, gründlich tun will (meine Devise, entweder gründlich oder garnicht).

Also bitte noch etwas Geduld. Erste Unterschiede zu den Eindrücken von Tom Bola kann ich schon ankündigen, Wobbler fand ich toll, The Sea Within konnten mich nicht wirklich überzeugen.

Bis bald

Rainer
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Re: Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von Rainer »

Okay, ihr habt es nicht anders gewollt ...

Hier nun der ultimative (und für manche Band auch nicht angenehme) Report vom NOTP

Rainer
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Re: Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von Rainer »

Freitag
Los ging es am Freitag mit Defeaning Opera aus München, die hatte ich schon mal 2014 als Vorband für Mystery im Bergkeller erlebt. Irgendwas zwischen Hardrock und Progmetal, etwas langweilig, fand ich, nichts was in Erinnerung bleibt.

Schon deutlich besser waren danach Retrospective aus Polen, angenehmer abwechslungsreicher Neo-Prog. Die etwas heisere Stimme des Sängers ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, ich fand sie okay, insbesondere im Duett mit der hübschen Keyboarderin Berta.

Antimatter sind die laut eigener Angabe traurigste Band der Welt, nun war auch schon reichlich Publikum vorne an der Bühne. Etwas düster, traurig, melancholisch – nicht so mein Geschmack, zumal viele Titel in einer Art „Wall-of-Sound“ endeten, das klang doch sehr gleichförmig.

Weiter ging es mit Threshold mit dem neuen alten Sänger Glynn Morgan (Damian Wilson hatte zum wiederholten Mal gekündigt, Glynn war in den 90-ern schon mal für ein Album bei der Band). Feinster Progmetal, viel vom aktuellen Album.

Nun wurde es auch für mich interessant und ich begab mich in die erste Reihe. Riverside sind nach schwerer Zeit (2016 verstarb völlig überraschend Gitarrist Piotr Grudzinski) wieder da, ein bestens gelaunter Marius Duda führte durchs Programm. Riverside bleiben vorläufig ein Trio, für Liveauftritte hat man Maciek Meller von Quidam verpflichtet, der diese Aufgabe bestens erfüllte. Mit bewegenden Worten wurde an Piotr erinnert (um mich herum wurde die eine oder andere Träne weggewischt) und Maciek durfte dann auch für mehrere Titel die originale grüne Gitarre von Piotr spielen, das Intro zu „Second Live Syndrom“ klang in der Tat wie das Original. Tolles Konzert, das Publikum war wieder sehr sangesfreudig, wie schon beim letzten Auftritt 2015. Ein Bekannter von mir hat das perfekt in einem Satz zusammengefasst: „Sie haben einfach das gespielt, was wir hören wollten.“ Genauso war es.

Und schon stand der erste Headliner auf der Bühne – Big Big Train, die „große große Eisenbahn“ – eine Band, die ich bisher völlig unterschätzt hatte. Selbst Schuld, ich besitze zwei der früheren Alben und habe die Band danach irgendwie aus den Augen verloren. Das war ihr erster Auftritt auf dem europäischen Festland. Insgesamt treten Big Big Train nicht oft auf, aber das was sie da boten, war dermaßen perfekt und professionell, man könnte annehmen, dass sie damit ständig auf Tour sind. Sänger David Longdon hat nicht nur eine überaus angenehme Stimme, er war der perfekte Frontman und führte souverän durch das Programm. Neben einer Violinistin standen zeitweise 5 Blechbläser auf der Bühne. Visuell untermalt wurde das Ganze durch tolle Projektionen. Ja – ich habe Nachholebedarf bei dieser Band.

Samstag
Der Samstag begann mit der hochgelobten (sowohl Eclipsed wie auch die Babyblauen Seiten) Berliner Band Smalltape. Diesen Hype konnte ich nicht nachvollziehen, auf deren Homepage konnte man einen Titel runterladen, einen weiteren gab es bei Eclipsed – beide konnten mich nicht überzeugen. Leider gelang es der Band nicht, dies auch live zu tun. Den klassischen Prog usw., den es in den Rezis gab, konnte ich nicht heraushören.

Gungfly = Rikard Sjöblum, der ja schon am Vorabend bei Big Big Train auf der Bühne stand. Rikard Sjöblum ist sozusagen die Fortsetzung von Beardfish, die sich aufgelöst haben (und mit denen, warum auch immer, ich nichts anfangen konnte). Gute Gelegenheit, den Schatten zu genießen.

Nun wurde es auch für mich interessant – Wobbler aus Norwegen - die mag ich ja sehr. Sehr viel Mellotron, Retro vom Feinsten, ich wurde gut bedient. Unterrepräsentiert meine ich, Co-Headliner wäre m.E . drin gewesen. Dazu später mehr …

Long Distance Calling aus Münster setzten fort, instrumental, sehr gut gemacht, aber irgendwie nicht so mein Ding. Ich hatte sie 2014 an gleicher Stelle erlebt – hatte mir damals schon nicht gefallen - Schattenpause.

Mystery
aus Kanada – es war schwer, noch einen Platz vor der Bühne zu bekommen, der Beliebtheitsgrad war enorm, obwohl sie beim NOTP noch nie aufgetreten waren (offenbar von Konzerten in Reichenbach oder Holland). Rings um mich herum wurde fleißig mitgesungen. Das Publikum war begeistert, die Setlist war „soft“ sag ich mal, ich persönlich hätte mir paar eher rockige Titel gewünscht. Wie dem auch sei, sie waren zunächst der „Abräumer“ (nicht das Highlight des Abends – das waren Camel, dazu hatte ich ja schon rezensiert). Jean Pageau nutzte den Catwalk und ließ sich dort feiern – leider wie schon erwähnt nicht zu meiner Begeisterung, ich hatte Mystery schon deutlich besser erlebt (z.B. als Headliner in Rüsselsheim, 2014)

The Sea Within – ich weiß nicht, ob es verdächtig ist, wenn im Vorfeld zu viele Lorbeeren verteilt werden – in diesem Falle m.E. ja. Schon die Hörproben auf Youtube konnten mich nicht überzeugen. Mal davon abgesehen, dass es eine Frechheit ist, eine neue Band als Co-Headliner zu präsentieren, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal eine CD veröffentlicht hat.
Roine hat sein Bestes gegeben, das Paket als Band hat m.E. nicht funktioniert.

Ja, Camel waren toll, siehe meine Rezi

Sonntag
Anubis aus Australien sind mein Ding, selbstverständlich stand ich vorne und konnte einen überzeugenden Act geniessen. Warum die so einen bescheidenen Platz als „Opener“ bekamen …
Toller Neo-Prog, ein guter Start in den Sonntag.

Das darauf folgende Konzert von Casey McPherson war dann auch die einzige „Graupe“ des Sonntags. Er war hier fehl am Platze, Singer/Songwriter sag ich mal. Warum der ursprünglich angekündigte „Tiger Moth Tales“ = Pete Jones, der am Vorabend mit Camel auftrat nicht spielte, weiß ich nicht. Wäre in jedem Falle besser gewesen.

Gentle Knife aus Norwegen kennt man eigentlich nicht, ich hatte mich per Youtube kundig gemacht und wusste, dass da viele Leute auf der Bühne stehen. Ich war neugierig und stand wiederum vorne am Geländer – völlig zu Recht. Selten hat mich eine völlig unbekannte Band dermaßen überzeugt, das war wirklich genial, allerdings ist das Musik, die nur Live gut rüberkommt, ich kann mir nicht vorstellen, dass die CDs das annähernd bringen. Top-Act !!

Ich blieb dann gleich vorne stehen, denn Ange wollte ich dann auch unbedingt aus der Nähe sehen, übrigens des erste Konzert in Deutschland (Ange gibt es seit 1972 … ). Sänger Christian Deschamps ist das einzige verbliebende Gründungsmitglied. Schwer zu beschereiben, Christian hat das Publikum einfach eingenommen, bezaubert oder was auch immer.

Arena, ja die mag ich eigentlich (mochte wäre besser). Von Sänger zu Sänger wurde es mit denen leider schlechter, Rob Sowden war ja noch erträglich, Paul Manzi ist für meinen Geschmack unerträglich (er ist ein Shouter, kann gerne in einer Metal-Band singen). Ich hatte ihn erstmals beim Open-Air in Reichenbach erlebt, damals war er noch ganz neu, er hat den „Hangintg Tree“ sowas von vergeigt, das war schon echt peinlich. 2009 auf der Loreley spielten sie nur Titel aus dem damals aktuellen Album (kein Risiko eingehen …). Fairerweise muss ich sagen, er hat erfolgreich geübt, mit Paul Wrigthson kann er sich weiss Gott nicht messen, aber es klang soweit einigermaßen in Ordnung. (der Vollständigkeit halber – der Hanging Tree klang trotzdem kacke …) The Visitor wurde komplett und in der korrekten Reihenfolge gespielt, plus 4 Titel (2 vom neuen Album)

Was nun kam, ist schwer zu beschreiben. Isildur’s Bane + Steve Hogarth + Richard Barbieri – ja genau das gab es, zeitlich versetzt. „Colours not found in Nature“ dauert ja leider nur etwa 40 Minuten, das gab es dann erst gegen Ende.
Zuerst spielten IB zwei Titel, danach verliesssen alle Musiker die Bühne und h spielte 2 Songs.
Er würdigte dann irgendwie seine Zusammenarbeit mi Richard Barberie (Porcupine Tree) und es folgten zwei für mich eher unangenehme Titel, eher Electronics/Industrial.
Nun war es aber soweit, Isildur’s Bane kamen in voller Besetzung auf die Bühne und „Colours not found in Nature“ wurden in voller Länge gespielt. Sicherlich Geschmackssache – für mich der Höhepunkt des Abends und auch des Festivals !!!
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Topographic
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Re: Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von Topographic »

Ich war nur am Samstag ab Spätnachmittag pünktlich zu Mystery da. Eine tolle Fanbase hat die Musiker sichtlich beflügelt. Technisch war das wirklich gut und die harmonierende Band hat ihre Fans so richtig mitgenommen. Hat mir Spaß gemacht, diese positive Stimmung zu erleben. Auf Dauer fand ich die gleichförmigen Melodielandschaften etwas ermüdend. Aber Mystery tun ja nicht weh und da kann ich gut sitzenbleiben und zuhören.

Auf The Sea Within war ich sehr gespannt. Oft kommt ein etwas gewöhnungsbedürftiges Album durch die Livepräsenz der Musiker ja packender rüber. War hier nicht so. Zu Anfang hatte die Band immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen. Mein Eindruck war auch, die Musiker waren nicht gut eingespielt, die haben ganz einfach zu wenig zusammen geprobt. Dass das nur eine „Soupergroup“-Retortenband ist und nicht wirklich eine enthusiastisch nach neuen musikalischen Ufern gierende Gruppe, zeigte sich doch schon in der Abwesenheit zweier Bandmitglieder, die anderen Verpflichtungen nachkommen mussten oder wollten.

Roin Stolts Gitarrenspiel ist natürlich über jeden Zweifel erhaben, aber er stand fast teilnahmslos in seiner Ecke. Da konnte kein Funke überspringen. Marco Minnemanns Old-School-Drumsolo brachte ein wenig Abwechslung, letztendlich war das aber doch zu lang und – für einen solchen Ausnahmemusiker – relativ belanglos. Passend zur Musik und zum ganzen Auftritt. Sichtlich Spaß hatte Tom Brislin, der ein paar Feuerwerke abbrannte, jazzig am Piano, rockig an der Orgel, proggig am Synthesizer. Der Mann ist der Wahnsinn. Seine kurzen Beiträge waren das prickelnde Salz in der etwas lahmen Suppe. Ich wünsche ihm, dass er bald mal mit einer richtig guten Band zusammenkommt. Camel und Renaissance hat er hinter sich gelassen, da ist die Zukunftsperspektive ja nicht so toll. Jetzt, da er gerade mit YES auf der Bühne stand, vielleicht findet sich da ein Anker.

Camel. Wunderbar. Fantastisch. Zum Abheben. Ich liebe Latimers Spiel, auch wenn er wegen eines Leistenbruchs auf dem Stuhl saß. In sein Gesicht schauen, wenn er Gitarre spielt, heißt ganz tief in die Welt seiner Musik miteinzutauchen. Da bebt alles in mir, wenn ich das sehe und miterlebe.
Camel sind natürlich eine Band, die, abgesehen von wechselnden Keyboardern, so schon fast 20 Jahre zusammenspielt. Denis Clement, Collin Bass und Andrew Latimer verstehen sich blind und lieben das, was sie spielen. 2013 hab ich Camel mit Guy LeBlanc an den Keyboards erlebt und ich dachte damals, besser geht nicht. Der Mann lebt Camelmusik und ist ein fantastischer Musiker. Damals war auch schon Jason Hart als zweiter Keyboarder dabei. Nach LeBlancs Krebstod holten Camel 2015 neben Jason Hart ihren Keyboardveteranen Ton Scherpenzeel zurück. In der Besetzung waren sie auch auf der Loreley. Ich hab sie damals in Zürich gesehen und fand Scherpenzeel einfach alt und verbraucht. Camel haben auch reagiert. Nach Harts Ausscheiden, der nun als Musical Director in den USA viele Projekte am Laufen hat, musste also ein neuer Keyboarder her. Pete Jones erzählte auf der Bühne kurz von seinem „Auditioning“ – er hatte sich um den Job bei Camel beworben. Und auch er ist ein Gigant an den Tasten, verwendet die richtigen Sounds, spielt die feinsten Feinheiten, trägt zum Sound durch seinen tollen Gesang bei und erhielt Ovationen für sein Saxophonspiel. Ein Glücksfall für Camel. Und fürs Publikum. Wer Camel mag und die Chance hat, sie nochmals zu sehen – nicht zögern.
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rowoma
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Re: Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von rowoma »

Vielen Dank für Eure Eindrücke - Camel ist für mich noch ein Muß!
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JJG
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Re: Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von JJG »

Die komplette LIve-Moonmadness von der NotP:

"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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SOON
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Re: Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von SOON »

Danke für eure Eindrücke.
Camel und Isildur’s Bane hätten mich interessiert.
Hat aber terminlich nicht gepasst.
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Yesnik
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Re: Night of the Prog Festival XIII 2018

Beitrag von Yesnik »

Topographic hat geschrieben: Mo 23. Jul 2018, 19:34 Auf The Sea Within war ich sehr gespannt. Oft kommt ein etwas gewöhnungsbedürftiges Album durch die Livepräsenz der Musiker ja packender rüber. War hier nicht so. Zu Anfang hatte die Band immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen. Mein Eindruck war auch, die Musiker waren nicht gut eingespielt, die haben ganz einfach zu wenig zusammen geprobt. Dass das nur eine „Soupergroup“-Retortenband ist und nicht wirklich eine enthusiastisch nach neuen musikalischen Ufern gierende Gruppe, zeigte sich doch schon in der Abwesenheit zweier Bandmitglieder, die anderen Verpflichtungen nachkommen mussten oder wollten.
Interessant, dass The Sea Within bei Euch nicht gut wegkommen. Ich hatte sowas schon erwartet. Eigentlich schade drum, das hätte angesichts der hochkartigen Musiker Potenzial gehabt. Leider hat man zu sehr auf jenen generischen New Artrock geschielt, der die Progszene derzeit geradezu verkleistert.

Na, es besteht also noch Hoffnung. Unter anderem auf eine Fortsetzung von Anderson/Stolt....!
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