YESFORUMSKONZERT - Martin Schnella & Melanie Mau 31.10.15 Bad Lobenstein

[nixe]

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O man, da hab* ich ja echt was verpaßt!!!

[JJG]

„Unverhofft kommt oft“ … oder „Es gibt nichts Gutes außer man tut es“

Vor zwei Monaten fuhren Karsten Anders und ich bei unchristlicher Zeit gen Bayreuth. „Sag mal Jan, hast Du vielleicht eine Idee wer zu unserem Irischen Abend /Schaufensterkonzert spielen könnte“. „Ja hab ich“. So nahm alles seinen Lauf, Martin Schnella meinte „Ich hab Bock drauf“ und letztlich wurde es wahrscheinlich nicht nur für mich zu einem der besten Abende im Jahr 2015.

Das gesamte Umfeld muss für solch ein Event stimmen. Es gibt Regeln und da bin ich pedantisch. Das kann man nicht überall machen, aber die Bad Lobensteiner KultURmacherei ist ein Ort an dem man sich wohlfühlt. Dabei kommt das nicht von ungefähr. Vor ein paar Jahren haben Frank Weidermann und Karsten Anders die Fäden in die Hand genommen und dieses Haus zu einem Unikum gemacht. In meiner Heimatstadt ist dafür kaum jemand mehr geeignet als diese Beiden. Frank ist selbst Stadtrat und bekannt wie ein „bunter Hund“ und bei den Bad Lobensteinern sowie allen Fraktionen der Stadt beliebt. Er ist sachorientiert, bringt Dinge nach vorne … Karsten ist ein Allrounder Entertainer, Jugendarbeit, Karnevalsverein, Kultur man könnte eine endlose Liste anfügen. Für solch ein Konzert ist dort alles im grünen Bereich.

Zu meiner großen Freude wollten Melli und Martin schon am Freitag kommen und haben Verstärkung angekündigt. So hatte sich auch Corina Bialek mit den beiden auf den Weg gemacht. Am Donnerstag fand schon ein Auftritt in Mainz statt. Im Netz konnte man schon positive Reaktionen lesen. Die Vorfreude stieg.

Nachmittags ging es schon mal an die letzten Vorbereitungen und das erste Fass Guinness wurde angestochen. Martin hatte schon ein Pint vorbestellt.


Karsten Anders / Frank Weidermann / Philipp

Am Abend waren sie endlich angekommen und Karsten Anders begann mit einem Hausrundgang.
Musik-Keller mit Liveübertragung und Monitor, Innenhof mit Gill-Stand, Musikstudio, Trickfilmbox, Filmschneideraum, Nähstube, Karnevalszimmer, Küche usw. Es ist schon erstaunlich was in den letzten Jahren so alles entstanden ist. Früher war das Haus eine Uhrmacherei mit Laden. Ich kann mich noch daran erinnern oft am Schaufenster gestanden zu haben um die Uhren und das Holzspielzeug zu bewundern. Deshalb auch der treffende Name KultURmacherei also ein Wortspiel aus Uhrmacherei, Kultur und urig. Im Schaufenster werden heutzutage aber die Künstler „ausgestellt“.



Später wurde noch aufgebaut und die Technik überprüft. Der Abend wurde anschließend mit einem gemütlichen Beisammensein in meinen heimischen Hallen abgeschlossen. Meine Frau hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und auch ich hab einen Salat gezaubert. Hauptsächlich ging es in den Gesprächen natürlich um Musik. Mehr kann ich nicht verraten. Dabei kündigte man noch mehr Überraschungsgäste für das Konzert an. Marek Arnold und Ulf Reinhardt, die beiden kreativen Köpfe von „Seven Steps To The Green Door“ (SSTTGD), wollten bei einigen Stücken unterstützen. Für mich wurde es also immer besser …

Am Samstag fand ab 15 Uhr der Soundcheck statt. Für mich natürlich besonders interessant wie sich die einzelnen Künstler so vorbereiten und schon ein Fingerzeig auf die Stücke die da kommen. Melanie braucht für so einen Abend eigentlich kein Mikrophon, sie könnte das spielend so singen. Dabei sind M&M auch Perfektionisten, den für einige Stücke wollten sie eine Erweiterung des Gesangumfangs. Da passt Corina hervorragend mit ihrer souligen Stimme dazu. Gleich drei markante Stimmen, meine Vorfreude stieg weiter …



Martins Spiel hat sich in den letzten Jahren zu einem eigenen Stil entwickelt. Warum? Während andere Gitarristen eher auf Technik setzen, sprich Geräte und auf Geschwindigkeit, ist das für „Mr. Flitzefinger“ keine echte Herausforderung. Er entwickelt mehr Klangumfang, ähnlich wie beim Gesang hat jede seiner akustischen Gitarren eine andere Stimmung. Neben des „gewöhnlichen“ Tunings, gibt es noch DADGAD und jene für seine Bariton-Gitarre. Dazu fiel mir auf, dass er einen hohen Anspruch an seine Fingertechnik hat, diese aber immer songdienlich einsetzt. Deshalb müsste er auch nicht Schnell(a) sondern Anspruchsvoll(a) heißen.

Übrigens habe ich die Urheberrechte an Martins Spitzname „Mr. Flitzefinger“, falls das zukünftig jemand für sich beanspruchen sollte.

Martin und Melanie sind nun seit geraumer Zeit ein Paar. Für mich ist das optisch nicht nur in Bezug auf die Harmonie der Liebenden interessant, sondern auch in Bezug auf die Musik. Auch wenn ich hier ein weiteres Geheimnis verrate, will ich das auch beweisen. Melli und Martin bitte verzeiht mir. Aber dieses Bild will ich meinen Yes-Forums-Freunden nicht vorenthalten. Beide Künstler quittieren gelungene Passagen nicht nur mit einem Lächeln, sondern Melli fiebert auch mit, wenn Mr. Schnella schwieriges Läufe zelebriert. Die Harmonie der Lippen ergibt sich nicht nur beim Kuss, sondern auch wenn Martin einen anspruchsvollen Lauf spielt und sich auf die Lippen beißt, dann gilt auch für Melanie die Synchronie.



Die Jam-Session, die sich fließend an die Proben anschloss, war für mich auch sehr aufschlussreich und hat mächtig Spaß gemacht. Es wurde gelacht, geraunt, improvisiert, Stücke besprochen und natürlich gemeinsam musiziert. Songs wie „You’re the Voice“ (John Farnham) verursachten natürlich nicht nur im Konzert Gänsehaut und ich durfte sogar dezent im Refrain mitsingen. Aus einer Krähe wir nun mal keine Nachtigall, aber Corina meinte es wäre da bei mir nicht alles hoffnungslos. Was mir auch jetzt noch ein breites Lächeln auf die Lippen zaubert. Eine fette Version von Gabriels „Digging in the Dirt“ steigerte die Vorfreude auf das Konzert.

Karsten Anders wirkt als u.a. als Entertainer in der Bad Lobensteiner Medianklinik und sorgte für einen Support in Form eines Augsburger Sänger/Gitarristen. Für die Konzertgäste, die aus der Medianklinik da waren natürlich ein Schauspiel. Für mich auch …



Melli begann das Set mit dezentem Gesang und beide steigerten sich zum Konzertende hin in einen Rausch. Beide haben es geschafft die Zuhörer nach nur wenigen Stücken in den Bann zu ziehen und die Herzen erreicht. Wertvolle Unterstützung gab es von Ulf Reinhardt am Cajón. Ulf kannte ich bisher persönlich noch nicht, er ist einer der Hauptkomponisten von SSTTGD. Aktuell legen diese ja ein exzellentes Album („Fetish“) vor. Auf vielen Titeln sind Ulf, Melli, Martin und Marek gemeinsam zu hören, wenn auch eher nicht unplugged. Highlight „Ordinary Manic“.
Homepage der Band: http://www.bside-music.de/ssttgd/category/discography/



Marek wurde bei einigen Stücken auf die Bühne, bzw. ins Schaufenster gebeten. Über seine Fähigkeiten brauche ich eigentlich nichts zu schreiben, er ist Vollprofi und die Liste der Künstler für oder mit denen er bereits spielte, sprengt den Rahmen dieses Beitrags. Seine Sax-Solos sind ein Genuss.



So konnte man die Künstler und deren eigene Songs und Cover genießen. Es gab ein abwechslungsreiches Programm, meine Highlights waren die eigenen Stücke, Gabriels „In your Eyes“ und „Digging in the Dirt“, Kansas‘ „Miracles out of nowhere“, Ed Sheerans „Photograph“ und die Zugabe „I see fire“ sowie „Hold the Line“ von Toto. Viele Gäste fühlten sich aber auch mit Songs aus den 80ern wohl und sangen einfach mit.



Melli und Martin spielen die Songs nicht nur einfach nach, sondern arrangieren diese auch dezent um. Bei „In your Eyes“ muss man in den ersten Takten schon den Text kennen, um auf den Song zu schließen zu können. Das findet alles unter voller Hingabe statt, so macht mir das Spaß und alles ist ein Hochgenuss.

Ein besonderes Schmankerl gab es natürlich für die Yes-Fans. „Onward“ hätte für diesen Abend nicht gepasst, also gab es ein Stück, welches Yes leider schon lange nicht mehr im Programm hatten. Martin erzählte eine kleine Geschichte und nannte meinen Namen, dann gab es „Changes“. Mir standen die Tränen in den Augen und ich musste das Paar dann erst mal drücken. Es war einer der berührenden Momente für mich in 2015. Tausend Dank.

Die Fans wollten nicht das das Konzert endete, also durfte das Paar erst die Location verlassen nachdem man noch eine Zugabe gab. Dabei war eigentlich schon alles abgebaut. Letztlich hatte man da schon mehr als 10 Stunden gesungen und gespielt (mit Pausen versteht sich).



Für alle jenen, die das Konzert verpasst haben: Am Jahresende wird es eine CD von Martin und Melanie + Gästen geben, auf der sie eine schöne Auswahl von Songs verewigen. Die akustische Version von „Changes“ wird auch darauf sein.

Ich frage mich, ob die Musiker wieder in Thüringens autonome Bergrepublik Bad Lobenstein kommen werden. Das Kulturmacherei-Team würde sich jedenfalls freuen. Es gibt schon weitere Ideen, mehr möchte ich noch nicht verraten.

Fazit:
Wir werden alles tun um diese Musiker wieder zu uns zu holen.

Einen riesiger Dank an Melanie, Martin, Corina , Ulf und Marek.

[Topographic]

Ich frage mich, ob die Musiker wieder in Thüringens autonome Bergrepublik Bad Lobenstein kommen werden. Das Kulturmacherei-Team würde sich jedenfalls freuen. Es gibt schon weitere Ideen, mehr möchte ich noch nicht verraten.

Fazit:
Wir werden alles tun um diese Musiker wieder zu uns zu holen.

Einen riesiger Dank an Melanie, Martin, Corina , Ulf und Marek.

Sehr schöne Geschichte. Du bist halt doch DER BESTE, JJG!! Auf die CD freue ich mich.

[rowoma]

Danke, Jan, für diesen schönen Bericht! Ein wenig Melancholie schleicht sich da schon ein, weil man halt selbst nicht dabei sein konnte.... :traurig01:

[JJG]

"Changes" war der Hammer, Martin spielt den Song sehr sauber und auf der CD-Version gibt es noch ein Intro für den Song.
Er singt Trevors Part, Melli den von Jon. Auf der Gitarre lässt sich die Percussion, zumindest mit einer Gitarre, nur schwer machen.
"Onward" wäre am Abend nicht passend gewesen.

Mit Marek habe ich mich auch gut unterhalten. Ich wusste gar nicht, dass seine Band "Toxic Smile" eine "Owner"-Version
auf ihrem Album "M.A.D:" veröffentlicht hat. "Toxic Smile" veröffentlichen ja in nächsten Monat ihr "Farewell"-Album.

Für die "KUMA" gibt es schon weitere Pläne, wir bleiben dran und Infos werden folgen. Es waren auch Gäste da, die die
Konzertinfo übers Forum gelesen hatten. Das Yes-Forum ist also bekannt.

[SOON]

danke für diesen lebendigen Bericht, JJG!
Wie wurde eigentlich das Saxophone in die Stücke integriert?
Die genannten Stücke haben ja keine Saxparts.
Ich stelle mir das ziemlich schwer vor, ohne den Swing einer Rhythmusgruppe.

[JJG]

Marek kann sich gut integrieren, er spielt ja auch noch in einer Jazzband und ist auch Sax-Lehrer.
Er spielt dezent die Gesangsmelodie oder kleine Solos, manches ist gar nicht geprobt, aber er ist
nicht nur Proggy, sondern auch Jazzer.

[SOON]

aber er ist
nicht nur Proggy, sondern auch Jazzer.

das sind mir die liebsten! :jc_doubleup: