"Krieg der Welten" in Oberhausen (03.07.2009)

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MelloKey
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Registriert: So 1. Mär 2009, 21:31

"Krieg der Welten" in Oberhausen (03.07.2009)

Beitrag von MelloKey »

Hallo Mars-Fans ;)!

Im Carookee-Forum war mein "Krieg der Welten"-Bericht mitsamt euren netten Beiträgen, über die ich mich sehr gefreut habe, aufgrund des dortigen Server-Crashes verschwunden.

Dank SOON, der ihn glücklicherweise abgespeichert hatte, ist es mir möglich, den Bericht in rekonstruierter Form mit Links und Bildern in diesem Forum nochmal reinzustellen. Auch an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an SOON!

Ich habe am Schluss noch ein paar Ergänzungen vorgenommen.

Hier also nun:

"WAR OF THE WORLDS AT OBERHAUSEN 2009 REPORT RELOADED" ;)

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Hallo allerseits,

hier kommt nun mein kleiner Bericht vom „Krieg der Welten“-Konzert in Oberhausen! Ist ja jetzt auch schon wieder eine Woche her... ich bin aber immer noch völlig gefangen und habe ständig irgendwelche Ohrwürmer, die ich nicht wieder loswerde.

Ich war mit zwei Freunden zusammen da, einer von beiden ein langjähriger Fan des Albums (ich selber bin ja „erst“ seit 2006 Fan). Wir alle kannten die Bühnenshow bislang nur von der DVD, die 2006 erschienen war und auf der man das Konzert in der Londoner Wembley-Arena bewundern durfte.

Als wir gegen 19.15 Uhr in der König-Pilsener-Arena eintrafen, waren schon etliche Leute dort. Es lief die Musik, die wir vom Abspann der DVD kannten, was gleich schon ein Vertrautheitsgefühl auslöste. Auf der gigantischen Leinwand, die einmal über die gesamte Länge der Bühne ging, war das Cockpit einer Mars-Kampfmaschine eingeblendet, die das Publikum „scannte“, das heißt, Leute aus dem Publikum wurden auf der Leinwand in das Auge der Kamera geblendet, was für einiges Gelächter sorgte. Einer flüchtete sogar, als die Kamera immer näher und näher an ihn ranzoomte.

Wir entdeckten die riesige Kampfmaschine, die während der Show auf die Bühne herabgelassen wird, unter der Decke hängend. Nur – wo war der Styropor-Kopf, auf den das computergenerierte Gesicht von Richard Burton projiziert wird, der bereits auf dem Original-Album von 1978 als Erzähler fungiert hatte und für die Bühnenshow sozusagen „wiederbelebt“ wurde? Statt dessen entdeckten wir links neben der Bühne eine große Folie.

Die Halle füllte sich mehr und mehr, obwohl das Konzert leider nicht ausverkauft war. Die Touren in England 2006, 2008 und in diesem Jahr waren grundsätzlich ausverkauft, nur hier eben nicht. Meine Vermutung ist, dass trotz aller weltweiter Popularität dieses Werks und weltweit bis heute rund 15 Millionen verkaufter Alben es doch in seiner Heimat, in England, immer noch am bekanntesten ist. Da hat es halt den „Heimvorteil“. Außerdem habe ich das Gefühl, dass nur wenig Werbung dafür gemacht wurde. Ich habe zumindest nie irgendwo irgendwelche Werbung gesehen und war nur durch einen reinen Zufall im Internet über das Konzert in Oberhausen gestolpert.

Wie auch immer, es waren zwar viele Leute da, aber leider blieben etliche Plätze frei. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch!

Vom Original-Album von 1978 waren bei der Bühnenshow Justin Hayward und Chris Thompson dabei und auch der eine oder andere Musiker von damals. Justin Hayward hatte damals mit „Forever Autumn“ einen Solo-Hit.

Allmählich kamen die Beteiligten auf die Bühne und wurden mit erwartungsvollem Applaus empfangen. Zuerst das Streicher-Ensemble, die ULLAdubULLA Strings, dann die Black Smoke Band, und zum Schluss der Komponist und Schöpfer des Ganzen, Jeff Wayne. Er stellte sich ans Dirigentenpult, und kurz nach 20 Uhr ging´s dann los, die Riesenleinwand erhellte sich und die (sehr gut gemachte) Computeranimation begann, zunächst mit einer Vorgeschichte, wie die Marsianer planen, die Erde zu erobern. Dann übernahm Richard Burton, sprich, sein computergeneriertes Alter Ego, das – wie wir vermutet hatten – als 3D-Hologramm auf die Folie projiziert wurde. Sah toll aus!

Als dann die ersten berühmten Töne erklangen, habe ich doch fast eine Gänsehaut bekommen. Woah!!

Die rund zwei Stunden gingen leider schnell rum. Ich habe aber jede Minute davon genossen. Die Soli waren fantastisch, die Band super, und Jeff Wayne hat sich beim Dirigieren regelrecht verausgabt, so wie der teilweise hin und her gehopst ist! Voller Körpereinsatz sozusagen.

Bei der Szene, als die Dreibeiner das erste Mal auf der Leinwand auftauchten und die riesige Kampfmaschine auf die Bühne herabgelassen wurde, wo sie Licht und Nebel ausspie, habe ich zum zweiten Mal eine Gänsehaut bekommen. Das war einfach sagenhaft! Ich liebe die Musik dieser Sequenz sowieso. Hier konnten sich die Pyrotechniker austoben, es gab immer wieder kleine Explosionen unten auf der Bühne und oben an der Kampfmaschine, während auf der Leinwand ein flammendes Inferno tobte, als die Marsianer die Städte vernichteten.

Bei „Forever Autumn“ von Justin Hayward rieselten dann säckeweise bunte Herbstblätter von der Bühne. Das war ein netter und passender Einfall. In der Pause haben etliche Leute welche davon eingesammelt – ich auch. Andenken.

Mein persönliches Highlight kam in Form von „Thunderchild“, gesungen von Chris Thompson als „Stimme der Menschlichkeit“, der den Song bereits auf dem Original-Album interpretiert hatte. Ich liebe dieses Lied einfach!

Mit mehreren Explosionen am Bühnenrand – die Marsianer hatten die Erde übernommen – endete der erste Akt.

Sehr gelungen fand ich dann im zweiten Akt „Spirit of Man“, das Duett zwischen dem Pfarrer Nathaniel und seiner Frau Beth. Es war eine sehr kraftvolle, beeindruckende Umsetzung, an deren Ende Beth gen Himmel entschwebte, sprich, zur Bühnendecke (wie haben die das gemacht? Man sah keine Fäden oder so). Ebenso war das Solo von Alexis James, dem Artilleristen, klasse „Brave New World“. Gegen Ende wurde es nochmal richtig dramatisch, als die Marsianer schließlich geschlagen waren (von Bakterien besiegt) und das berühmte Thema einmal mehr erklang.

Es hatte zwischendurch immer schon Szenenapplaus gegeben, aber kaum dass der letzte Ton verklungen war, sprangen alle Leute wie ein Mann von ihren Stühlen auf, und es gab minutenlang begeisterte Standing Ovations – hochverdient, wie ich finde.

Das einzige Manko war, dass der Sound teilweise etwas übersteuert war, aber das war nicht die Schuld der Musiker, sondern der Hallentechnik und der Leute an den Reglern. Es war auch ziemlich laut, bei den letzten ULLAS! sind mir fast die Ohren weggeflogen. Was für eine Wucht!

An sich war der Sound aber okay und hat seine Wirkung aufs Publikum nicht verfehlt. Die Musik war kraftvoll, und man hat gemerkt, dass alle Beteiligten voll dabei waren. Die Musiker und Solisten waren große Klasse.

Nett fand ich auch, dass es deutsche Untertitel auf der Leinwand gab; sowohl die Erzähl- als auch die Songtexte waren untertitelt. Was für ein Aufwand für ein einziges Konzert in Deutschland!

Meine Freunde und ich waren nach dem Konzert wie benebelt, der Zustand hielt auch noch eine ganze Weile an. Wow und nochmals wow. Ich war selten so beeindruckt.

Auf YouTube kann man zwei Videos zu dem Oberhausen-Konzert finden; zum Glück hatte jemand ausschnittweise mitgefilmt:





Hier bekommt man einen kleinen Eindruck von dem, was dort abging!

Das war ein einzigartiges Erlebnis, und ich hoffe, dass es nicht die einzige Aufführung in Deutschland gewesen sein wird. Jeff Wayne meinte in einem Interview, dass er gerne wiederkommen würde. Ich hoffe, das Ganze war erfolgreich genug, um eine Rückkehr nach Deutschland zu rechtfertigen! Meine Freunde und ich würden uns die Bühnenshow auf jeden Fall gerne ein zweites Mal anschauen.

So, jetzt ist dieser „kleine“ Bericht doch länger und ausführlicher geworden als geplant. Ich hoffe, ich konnte Euch einen Eindruck von dem Konzert verschaffen.

Jetzt muss ich nur endlich mal diese Ohrwürmer aus dem Kopf kriegen; bei mir läuft seit letztem Freitag kaum noch was anderes als „Krieg der Welten“.

In diesem Sinne
Herzliche Grüße,
MelloKey
ULLA!

P.S. Einen herzlichen Gruß an GPJ!

Und hier noch ein paar visuelle Eindrücke, zum Glück sind einige meiner Fotos ganz gut geworden:

Der Blick auf die Bühne vor Konzertbeginn:

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Der erste Mars-Flugkörper nähert sich der Erde:

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Die Kampfmaschine in Aktion:

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„Forever Autumn“ mit Justin Hayward und rieselnden Herbstblättern:

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„Spirit of Man“ mit Jennifer Ellison und Damian Edwards:

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Das Richard Burton-Hologramm:

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„Brave New World“ mit Alexis James:

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Alexis James, der Artillerist, auf „seiner“ Brücke:

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Und zum Schluss...

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Das war das, was ich Anfang Juli geschrieben hatte. Gefunden habe ich inzwischen noch das hier:

http://www.rockondigital.com/catalog/5849.html

Ein langes und interessantes Gespräch zwischen Jeff Wayne und Rick Wakeman, bei dem es u. a. um die Entstehungsgeschichte von Jeffs „Krieg der Welten“-Musical geht. Anschauenswert!

Inzwischen ist übrigens bestätigt, dass die Show Ende 2010 nach Holland zurückkehren soll. Vielleicht haben wir Glück, und es wird auch wieder einen Auftritt (oder diesmal mehrere) in Deutschland geben!

Viele Grüße,
MelloKey [smilie=hello.gif]
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