Gravy Train - Staircase To The Day

Hier werden Albumreviews aller Bands gesammelt.
Antworten

Topic author
michi1985
Beiträge: 15
Registriert: Mi 2. Apr 2008, 22:20

Gravy Train - Staircase To The Day

Beitrag von michi1985 »

Gravy Train - Staircase To The Day (1974)

Repertoire REPUK 1089 (CD) (2007)

Bewertung: 8,5/10


Diese Band wurde im Jahre 1970 im britischen Lancashire gegründet und kurze Zeit später vom Vertigo Label unter Vertrag genommen. Anfang 1971 erschien ihr selbstbetiteltes Debütalbum. Bereits bei ihrem dritten Album "Second Birth" kam es zu Musikerwechseln und ihre Platten wurden von diesem Zeitpunkt an nicht mehr auf Vertigo, sondern auf dem Dawn-Label veröffentlicht.

Das vierte Studioalbum, das in den Manor Studios in Oxon aufgenommen bietet gelungenen, melodiösen Progrock. Das Coverdesign für "Staircase To The Day" stammt von Roger Dean. Die Kompositionen sind schön ausbalanciert, abwechslungsreich und reichen von bewegenden Balladen bis hin zu rifforienterten, rockigen und progressiven Stücken, die meinst von kraftvollen Gitarren dominiert werden. Für den vielfältigen Melodien und Facettenreichtum sorgen der mehrstimmige Gesang, Keybaords, Flöten, Synthesizer, Piano und Violine. Auch die Rhytmustruppe aus Bass und Schlagzeug groovt souverän und kraftvoll.

"Starbright Starlight" in bester Space Rock Tradition, hebt ab mit rauschig-spaceigem Synthesizerintro, bevor ein dominantes, fetziges Gitarrenriff, der druckvolle Bass, das treibende Schlagzeug und der rotzige Gesang einsetzten. Immer wieder auftauchende, schwebende Synthesizersoli runden diese überaus gelungene Weltraumreise ab.

"Bring My Life On Back To Me" eine ergreifende Ballade, beginnt mit akustischer Gitarre und sanften Pianoklängen, ehe ein zerbrechlicher Gesang einsetzt und im Refrain mehrstimmig gesungen wird. Ein klagendes, sehr gefühlvoll gespieltes Gitarrensolo wird zum Höhepunkt, dieses bewegenden Stückes.

"Never Wanted You" ist eine kompakte, stampfende Rocknummer, getragen von einem minimalistischen Riff, flirrenden Keyboards und schrägen Harpeinlagen. Aufgelockert wird der Titel durch kurze ruhigere Passagen zwischendurch, ehe er mit schnellen Bassläufen und krummer Harp endet.

"Staircase To The Day" ist wieder ruhiger, beginnt mit gezupfter Akustikgitarre, verträumten Flötenklängen, und hypnotischem Bass. Dann wechseln sich verletzliche Gitarrensoli und klagende Gesangspassagen ab, bis ein melodische, von den Tasteninstrumenten erzeugte Klangwand hereinbricht, getragen von mysteriösem Backgroundgesang und einem herrlichen Flötensolo.

"Going For A Quick One" basierend auf einem feurigen Gitarrenriff, treibendem Rhytmus und kommt mit sehr rauhem Leadgesang daher. Die leicht bluesig aufhallende Orgel ist sehr im Hintergrund gehalten. Schneidende Gitarren und Synthesizersoli lassen das Stück langsam ausklingen.

"The Last Day" beginnt mit trocken groovendem Bass und Flöte, eine hallige Rhytmusgitarre und der Gesang setzten ein wenig später auch ein. Recht eingängig durch den einfach strukturierten Rhytmus und die entspannten Flötenklänge.

"Evening Of My Life" ist wieder balladesk, tief berührend und entfaltet sehr viel Melancholie durch ein trauriges Piano und einen unter die Haut gehenden Gesang.

"Busted In Schenectady", das progressivste Stück des Albums rockt nach einem kurzen Feedbackintro ordentlich los, wird getrieben von einem mächtigen Riff, grollenden Bassläufen und schneidenden Gitarrensoli. Nach einiger Zeit setzt ein schneller, kosmischer Part mit schwebenden Synthesizern und Gitarrenfeedbacks ein, eine zerrige Gitarre im Alleingang frickelt kurz ein paar abgedrehte Licks dahin, der knarzige Bass kommt wieder hinzu, eine machtvolle Drumwand und Backgroundgekreische bricht langsam aus dem Hintergrund herein, ehe ein rattenscharfes Gitarrensolo einsetzt, das zum Ausbruch eines gewaltigen Soundgewitters führt, bis das Stück in einem bassigen Rauschen endet.

"Starbringt Starlight (Single)" eine etwas gekürzte Version des Openers, die meiner Meinung nach hier als Bonustrack komplett überflüssig ist.

"Good Time Thing (Single)" ist ein nicht gerade sehr einfallsreicher, treibender Midtempo Bluesrocker mit schwer verzerrter Gitarre.

"Climb Aboard The Gravy Train (Single)" eine kurze, simple Rocknummer mit eingängiem Refrain

"Sanctuary (Single)" eine leicht funkige Nummer mit soliden Saxophoneinsätzen.

Die schön aufgemachte CD im Vinyl Papersleeve Design bietet neben der von Repertoire gewohnten hervorragendem Klangqualität noch 4 Bonustracks, die damals als Single A & B Seiten veröffentlicht wurden. Diese fallen was die musikalische Qualität anbelangt meiner Meinung nach allerdings etwas ab.


Tracklist:

01. Starbright Starlight 4:27
02. Bring My Life On Back To Me 5:44
03. Never Wanted You 4:00
04. Staircase To The Day 7:29
05. Going For A Quick One 5:14
06. The Last Day 5:35
07. Evening Of My Life 2:59
08. Busted in Schenectady 8:11

Bonustracks:

09. Starbright Starlight (Single) 4:13
10. Good Time Thing 4:15
11. Climb Aboard The Gravy Train 3:08
12. Sanctuary 4:02


Musiker:

Norman Barrett - Vocals, Guitar,
George Lynn - Guitar
John Hughes, Clavinet, Piano, Organ, Mellotron, Flute
Les Williams - Bass
Jim Frank - Drums, Percussion, Harp
Russel Cordwell - Drums
Peter Solley - Synthesizer
Mary Zinovieff - Synthesizer, Violin
Antworten

Zurück zu „Albumvorstellungen“