Gravy Train - (A Ballad Of) A Peaceful Man

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michi1985
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Gravy Train - (A Ballad Of) A Peaceful Man

Beitrag von michi1985 »

Gravy Train - (A Ballad Of) A Peaceful Man (1971)

Repertoire REP 5060 (2006)

Bewertung: 10/10


Diese Band wurde im Jahre 1970 im britischen Lancashire gegründet und kurze Zeit später vom Vertigo Label unter Vertrag genommen. Anfang 1971 erschien ihr selbstbetiteltes Debütalbum.

Auf ihrem zweiten Album "(A Ballad Of) A Peaceful Man", das Ende 1971 veröffentlicht wurde bauen sie eine Brücke zwischen Prog und Folkrock mit orchestralen Arrangements. Die Kompositionen leben von ihrer Vielfältigkeit, der hervorragenden Balance zwischen ruhigen und fetzigen Passagen und werden hauptsächlich getragen von herrlichen melodischen Flöten, Streichern und rauhem, teils mehrstimmigem Gesang. Eine vergessene Perle der Rockgeschichte, die meiner Meinung nach in jede Sammlung gehört.

"Alone In Georgia" ist eine sehr melodiöse, nicht nur lyrisch tief berührende, folkige Ballade, getragen von verzaubernden Flötenklängen, Akustikgitarre, Streichern und sanften Pianoklängen. Für mich eine der schönsten und ergreifensten Balladen der Musikgeschichte. Diese geht fließend über in

"(A Ballad Of) A Peaceful Man", einen progressiven Track, der düster beginnt durch Streicher unterlegt mit einem flirrenden Keyboardteppich, dann setzt eine traurige Flöte ein und kurze Zeit später eine hallige Gitarrenwand aus 2 Akkorden, bevor ein brachiales Gitarrensolo einsetzt, das von quengelden Flötenklängen untermalt wird und durch den wummerneden Bass wie ein Vulkan aus dem Boden schießt. Es wird wieder ruhiger, ein melancholischer Gesang setzt ein, ehe es in einen rifforientierten, explosiven Part mündet, dem kurze Zeit später wieder in eine ruhige Passage mit melodiösen Keyboards und Gesang folgt. Am Ende wird man nochmals von der rockigen Passage überrollt.

"Jules´s Delight" ist wieder sanfter, balladesk und verträumt, aber mit progressivem Touch und besticht durch coole Bassläufe, eine ruhige Akustikgitarre und schmeichelnden Gesang, dominiert vom Melodiezauber der Querflöte und hervorragend eingesetzten orchestralen Arrangements.

"Messenger" startet mit einem Intro aus hypnotischem Bass, donnerneden Drums und verspielter Flöte, das sich ryhtmisch rasch entwickelt, ehe ein melancholischer Part getragen von den Tasteninstrumenten und packendem Gesang einsetzt, der immer wieder von eindringlichen Gitarrenlicks und flockigen Flötensoli aufgelockert wird. Und plötzlich, wie aus dem Nichts bricht eine brachial solierende Gitarre aus mit der das Stück zu Ende geführt wird.

"Can Everybody Hear Me?" ist eine kurze, flotte, rhytmische Rocknummer mit verzerrten, unglaublich druckvollen Bassläufen, fetzigen Drums, getrieben von einem knarzigen Riff, die sich in einem schrillen Gitarrensolo entlädt.

"Old Tin Box" wird aufgebaut auf einen typischen Shuffle Rhytmus, bietet ständige Rhytmuswechsel und wartet anfangs mit quitschenden Saxophon Atakken auf. Nach einiger Zeit setzt ein mystischer Backgroundgesang und wenig später der rauhe Leadgesang ein. Im Mittelteil wird es kurze Zeit sehr ruhig, bevor eine groovende Percussioneinlage wieder zum Anfangsthema zurückführt.

"Won´t Talk About It" ist eine treibende, an einem brachial verzerrten Gitarrenriff orientierte Rocknummer mit flotter Flöte als dominantes Melodieinstrument. Ein schneidendes Gitarrensolo rundet das Stück ab.

"Home Again", eine düster anmutende Nummer, aufgebaut auf einen hypnotischen Rhytmus, bei der der mehrstimmige Gesang für eine fast mystische Stimmung sorgt.

Die im wunderschönen Papersleeve aufgemachte Repertoire CD Ausgabe von 2006, limitiert auf 3000 Stück ist klangtechnisch exzellent und bietet wie gewohnt einiges an Informationen.


Tracklist:

1. Alone In Georgia 4:33
2. (A Ballad Of) A Peaceful Man 7:10
3. Jule´s Delight 6:58
4. Messenger 5:59
5. Can Everybody Hear Me? 3:00
6. Old Tin Box 4:47
7. Won´t Talk About It 3:09
8. Home Again 3:30

Bonustrack:

9. Alone In Georgia (Single Edit) 3:59


Musiker:

Norman Barrett - Guitar, Vocals
Barry Davenport - Drums, Percussion
J.D. Hughes - Flute, Keyboards, Saxophone, Vocals
Lee Williams - Bass, Backing Vocals

Orchestral Arrangements - Nick Harrison
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