[REVIEW] Drama

veröffentlicht: 18.08.1980

Chris Squire ; Steve Howe ; Alan White ; Trevor Horn ; Geoff Downes
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biggenerator
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Re: Drama

Beitrag von biggenerator »

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Aus Post: http://yesforum.phpbb8.de/post71294.html#p71294

biggenerator hat geschrieben:Gerstern:

Konzertvorbereitung,
Teil 2

YES - Drama

Bild

Fazit: Oft werde ich es mir wohl nicht anhören, mal sehen wie es LIVE ist.
stammt obige Aussage.

Jetzt muss ich korrigieren:
Die LIVE-Aufführung von YES am 21. Mai 2016 in Berlin in Admiralspalast hat bei mir ein starkes positives Echo für
DRAMA erzeugt.
Live ist die ganze Platte für mich viel überzeugender als die Studioversion.
Ich mochte DRAMA eigentlich nicht (s.o.), bin aber aufgeschlossen zum Konzert gegangen.
Und der Funke ist sofort übergesprungen.
Nicht nur bei mir, es gab ja nach Machine Messiah Standing Ovations, oder eher " Jumping Up - Standing Ovations" also
mit "Aufspringendem Publikum".

Die Titel von DRAMA sind richtige LIVE Opener, Alle.

Gerade jetzt läuft die LP und ich kann mich gut an das Konzert erinnern und an die Musiker , welche sichtlich Spaß an den Liedern hatten.
Umgesetzt haben sie es perfekt. Alle 5!

Nochmal:
Danke an YES - Billy Sherwood, Steve Howe, Alan White, Geoff Downes und Jon Davison.
_____________________________________
Bergkkeller Reichenbach / prog-rock.club
Artrockfestival XI - 14.–16. April 2023
https://prog-rock.club/ und https://prog-rock.club/artrock-festival-xiii_2025/


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MelloKey
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Re: Drama

Beitrag von MelloKey »

anixek hat geschrieben:Tut mir leid, Leute, aber Drama ist & bleibt für mich ein Drama!!! ... Das ist nicht mein Yes!!! Sorry.
Das ist völlig in Ordnung. So unterschiedlich sind die Meinungen ;-)!

"Drama" ist für mich eines der besten YES-Alben, vor allem deshalb, weil es so ganz anders ist als alles, was man von Yes bis dahin kannte. Wobei Yes sich ja schon Ende der Siebziger vom Progressive Rock verabschiedet hatten, weil er zum damaligen Zeitpunkt bereits überholt war.

"Drama" finde ich musikalisch interessant, vor allem, weil man die Einflüsse beider Fraktionen, Yes und der Buggles, gut heraushören kann. Ich hatte mich seinerzeit vorm ersten Hören des Albums gefragt, ob das wohl zusammen funktionieren könne, und wurde angenehm überrascht. Tatsache ist, dass "Drama" dasjenige Yes-Album ist, das wohl am "dramatischten" anders war. Für mich ist es das Bindeglied zwischen den "alten, ursprünglichen" Yes der Siebziger und den "Mainstream"-Yes der Achtziger mit Rabin. Ein Bindeglied, das besser funktioniert hat als ein krasser musikalischer Schnitt es getan hätte.

Vielleicht komme ich mit dem "Drama"-Album besser klar, weil ich Yes überhaupt erst 2008 kennengelernt habe (der einzige Song, den ich bis dahin kannte, war - Überraschung - "Owner of a Lonely Heart"). So konnte ich unvoreingenommen an die Band und deren Musik herangehen. Ich konnte als Späteinsteiger sozusagen auf deren jahrzehntelanges musikalisches Schaffen zurückblicken; auf diejenige Zeit, die ich selbst nicht miterlebt habe.

Vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich Yes erst sehr spät kennengelernt habe, zu einem Zeitpunkt, wo die verschiedenen musikalischen Schaffensphasen schon Geschichte waren. Wäre ich ein Ur-Yes-Fan seit den frühen Siebzigern, dann, ja dann hätte ich eventuell mit "Drama" auch etwas mehr Schwierigkeiten gehabt. Das ist aber nur eine Vermutung von mir.

Zudem bin ich ein Fan der Buggles, das trägt vielleicht auch ein bisschen dazu bei, dass ich "Drama" sehr schätze :smile:. Wobei ich die Buggles auch erst im Zuge von Yes so richtig kennengelernt hatte; davor kannte ich von ihnen auch nur eine Handvoll Songs.
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nixe
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Re: Drama

Beitrag von nixe »

Hi MelloKey,
soweit auseinander liegen wir eigentlich garnicht, abgesehen der 28 Jahre, oh ist das alles schon lange her:
1980 fing bei mir alles an, also genau da, wo Drama erschiehn, mit Tormato & danach kam schon 9012 live @ ZDF!
OK, Drama kam wesentlich später, als ich einen Stapel YesLPs kaufte & andere auf deversen TonTrägern schon hatte, vorallem Tales from topographic Oceans!
Stimmt, Drama war das Ende & der Anfang! Aber nicht das Ende der FahnenStange, des es gab danach auch noch gutes: Magnification z.B., um mal eines ohne Rick zu nennen!
Von den Buggles wiederum, kenne ich nur diesen einen song, ihren Hit.
Tschüß
nixe

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Fragile
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Re: Drama

Beitrag von Fragile »

Wenn ich ehrlich bin, kann ich zwischen "Drama" und dessen direkten Vorgänger "Tormato" sowohl vom Sound als auch vom Stil her keine allzugroßen Unterschiede erkennen. Wenn man jetzt mal die bevorzugten Sänger und Keyboarder ausblendet, gibt es dort durchaus Gemeinsamkeiten. Ich für meinen Teil kann jedenfalls sagen, dass "Drama" durchaus ein yessiges Album ist. Neben diversen von "Tales" bis eben "Tormato" bekannten musikalischen Aha-Erlebnissen (die hatte ich zumindest) gibt es erstmals seit "Awaken" wieder einen Song über zehn Minuten und dazu erstmals seit "Yesterdays" (1975) wieder ein Roger Dean-Cover.
Noch dazu sind die ersten Songskizzen von "Does It Really Happen", "Run Through The Light" und "Tempus Fugit" bereits in der Zeit zwischen 1976 und 1979 (also noch mit Jon Anderson und Rick Wakeman bzw. Patrick Moraz) entstanden.

Insgesamt ist es mir, wie schon einmal erwähnt, auch völlig wurscht, was auf dem Album jetzt noch als "lupenreiner Yes-Song" durchgeht oder nicht. Nur so als Beispiel: 1970 wurde ein alter Song aus Steve Howe's Zeit bei Bodast in Kombination mit einem Part aus Chris Squire's Mabel Greer's Toyshop-Ära zu einem Yes-Song verarbeitet und ist heute unter dem Titel "Starship Trooper" immer noch einer der Yes-Klassiker schlechthin. Das kann hier also kein Kriterium sein.
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Horselover59
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Re: Drama

Beitrag von Horselover59 »

Was heißt schon <lupenrein> bei Yes? Wirkliche Progression hätte nach <Relayer> anders aussehen müssen. Statt-
dessen: Marktanpassung = <Going For The One>. So gesehen (bez. gehört), bilden das <Yes-Album> & <Going For
The One> die beiden Enden dessen, was für Yes-Verhältnisse einst als <Progression> durchging! Gemessen an einer Band wie <Gentle Giant> bsplw. - wo Spielmaterial & Können sich die Hand gaben (zumindest bis <Interview>!). Ab dem <Tomaten>-Album bis heute sind Yes eher ein Spielball ökonomischer Interessen geworden, worunter ihre Mu-
sik erheblich litt/leidet. Leider! Über das letzte Album sollte man(n) den Mantel des Schweigens werfen. Und die Band selbst? Ist derzeit ein Francise-Unternehmen, dass man(n) für Kreuzfahrten bucht. Very Prog, n'est pa? Falls, falls wohlgemerkt, die Band sich eher an's King Crimson-Verkaufsmodell gehalten hätte, wäre u. U. vielleicht etwas Bess-
eres herausgekommen als das, was man(n) in den letzten 25 Jahren zu hören bekam. Stichwort: <Union>. Got it?

Gruß...an alle!

Fragile
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Re: Drama

Beitrag von Fragile »

@Horselover59: Du sprichst (postest) in Rätseln. Was haben Yes-Besetzungen, Marktanpassung (die man meiner Meinung nach sowieso nicht planen kann) und ökonomische Interessen etc. damit zu tun, ob "Drama" jetzt ein echtes Yes-Album sein soll oder nicht?
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Horselover59
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Re: Drama

Beitrag von Horselover59 »

Was Besetzungen mit Marktanpassungen zu tun haben? Ganz einfach: Yes sind Teil des Show-Business, vor allem
<Business>, & da geht's eigentlich nur um Geld! Wie Anderson selbst sagt im <Yes-Rückblick>: "I have nothing personal against Tony, but: It's a Business!" Das nur als Hinweis, weshalb man(n) Hr. Wakeman haben wollte & der
wiederum ein Angebot von David Bowies Band ausschlug - ebenfalls aus finanziellen Gründen. Selbst Bill Bruford musste
sich seinerzeit <rauskaufen> & Tantiemen mit Alan White teilen: Stichwort "Brian Lane"! Hätten Yes spätestens ab
den 80ern - sprich ab "Drama" - ihre finanziellen Angelegenheiten <King Crimson>-mäßig geregelt, hätte ihre musikalische Karriere einen anderen Verlauf genommen. Stattdessen: Die <Cinema>-Story, die dann zu jeder <Owner
Of The Lonely Heart>-Single + Album führte, dass bekanntlich nur die <Atlantic>-Katalog-Nr. trägt! "Chris, make sure, that it happens," verlangte Ahmet Ertegün (Atlantic-Oberhaupt) seinerzeit! Wenn das KEINE Marktanpassung ist, was ist es Deiner Meinung dann? Etwa die vielbeschworene <Kreativität>? Oder eher das Generieren von Umsatzzahlen? Auch der Ein-Album-Keyboarder Patrick Moraz hatte wiederholt in Interviews durchblicken lassen, wie <tight> die ökonomischen Verhältnisse bei Yes seinerzeit waren, & das war anno '74 - '77! Ich habe mir oft vorgestellt, was wohl herausgekommen wäre, wenn Moraz geblieben wäre! Aber stattdessen wurde Wakeman von Brian Lane <zurückgeholt>! Nun denn. Auch der Ausstieg von Anderson/Wakeman Ende der 70er dürfte finanzielle Gründe gehabt haben. Nachzulesen in der Yes-Bio von Chris Welsh. Daher: Jede Yes-Show ist in erster Linie Business - & wenn's <Prog At Sea> heißt... - Dig?

Fragile
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Re: Drama

Beitrag von Fragile »

Horselover, aus deiner Antwort auf meine Frage entnehme ich, dass du leider leider ALLES, aber wirklich ALLES falsch verstanden hast. Meine Frage war nämlich nicht:
Horselover59 hat geschrieben:Was Besetzungen mit Marktanpassungen zu tun haben?
sondern:
Fragile hat geschrieben:Was haben Yes-Besetzungen, Marktanpassung (...) und ökonomische Interessen etc. damit zu tun, ob "Drama" jetzt ein echtes Yes-Album sein soll oder nicht?
Was soll ich jetzt machen? Etwa nochmal die gleiche Frage aufschreiben zzgl. Erläuterungen jedes Nebensatzes? Hm?
Ist ja nett, dass du so ausführlich geantwortet hast, aber leider total an der Frage vorbei. Wäre ich Deutschlehrer (der ich zum Glück nicht bin), würde ich jetzt sagen: "Thema verfehlt, sechs, setzen!"
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Horselover59
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Re: Drama

Beitrag von Horselover59 »

Nun, ich denke, das letzte Wort, <Dig?> beinhaltet meine Antwort, nämlich als Schlussfolgerung meiner Ausführungen:
<Drama> ist ein, nenne man(n) es <marktangepasstes> Album,
& zwar deswegen, weil Squire die beiden (damals angesagten)
Buggles-Typen angeheuert hat. In Dtschnd sind Yes mit dem
Album NICHT getourt, wohl aber in England & da muss es wohl ein paar hässliche Auftritte gegeben haben. Live-Mitschnitte aus der Zeit sind mir NICHT bekannt. Ich war damals Anfang 20,
NME & MM-Leser, & kenne daher die Konzertberichte aus jener Zeit! Klar soweit?

Horselover59
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Re: Drama

Beitrag von Horselover59 »

Vielleicht sollte ich ergänzend hinzufügen, dass seit der II. Wiener Schule (Abteilung:Klassik) & im Rock seit Frank Zappa, die
Werkbedingungen eines Albums Teil der Darbietung ist/wird.
Zappas <We're Only In For The Money>, dessen Cover <Sgt. Pe-pper> parodiert, mag als Bsp. genügen. Dewegen spielen Be-
setzungen speziell bei Yes durchaus eine Rolle, seien es Interims-Miet-Musiker oder die derzeitige Band, in der KEIN Gründungsmit-
glied mehr mitspielt.Der derzeitige <Bass-Darsteller>als Squire-Nachfolger wird es schwer haben. ...&wie gesagt: Mögen oder
NICHT-Mögen ist bei Musik KEIN Kriterium. Musik sollte etwas auslösen, einen berühren oder zumindest spieltechnisch über-zeugen! Allgemeine Frage: Welches Yes-Album in den letzten 36 Jahren überzeugte auf der ganzen Linie? Ich kann KEINES be-
nennen...beim besten Willen NICHT.
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JJG
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Re: Drama

Beitrag von JJG »

Naja was Yes 1980 oder 1983 machen wollten (die damalige Besetzung), das wissen die Fans
nicht wirklich, aber wir (die Fans) meinen, was sie machen sollten. Das ist schon absurd.
Ich behaupte, das (Drama und 90125) ist das was sie machen wollten.
Eben deshalb gab es die Umbesetzungen. Eben deshalb gab es den Split. Ein Künstler lässt sich nicht vorschreiben, was er machen soll.
Vielmehr hat man sich ausprobiert und hat natürlich auch die Plattenfirma nicht außer Acht
gelassen. So wie man das auch in den letzten zehn Jahren davor gemacht hat. Niemand kann
doch ernsthaft behaupten, dass die Plattenfirma vor 1980 nicht ihren Senf dazu gegeben hat.
Selbst Bach und Beethoven und Co. wurden von ihren Mäzenen beeinflusst.

Wie man das nun nach etlichen Jahren historisch einordnet, steht auf einem anderen Blatt.
Für die Jungs von Dream Theater war es (Drama) z.B. ein wegweisendes Album und ganz typisch Yes,
im Sinne von Yes = Perpetual Change.
Horselover 69 hat geschrieben:Mögen oder NICHT-Mögen ist bei Musik KEIN Kriterium. Musik sollte etwas auslösen, einen berühren oder zumindest spieltechnisch überzeugen!

Es ist ein Kriterium, aber nicht das Kriterium, auf das man Musik oder auch Kunst reduzieren kann.
Beim zweiten Satz stimme ich Dir voll zu.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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