JJG:
Aber es gab Airplay, z.B. in der Sendung DT 64. Das war so eine Art Mitschnittservice. Dort wurden ganze Plattenseiten gespielt. Täglich von 15-16 Uhr konnte man jeweils 2 Bands hören.
Das müßte die Sendung "Duet - Musik für den Recorder" gewesen sein. 2 verschiedene Alben, jeweils
20 Minuten, eine Woche später dann die andere Hälfte des Albums - aber trotzdem oft nie die
kompletten Alben, irgend ein Titel fehlte immer. Bei Neil Young gab es zum Beispiel mal eine
Mischung aus "Hawks And Doves" und "Rust Never Sleeps", da von ersterem Album einige
Titel - wegen der USA-patriotischen Texte - nicht gespielt werden durften.
Tja, Yes kam eher zu mir, in Gestalt von besonders einem Freund, der endlos insistierte,
dass,
wenn mir Genesis gefällt, mir auch Yes gefallen müsse. Ich wehrte mich lange
tapfer, gab an, dass ich Knabengesang nicht so möge

, usw. Es war - wie bei Genesis
auch - ein langer

Findungsprozess, im Grunde die ganze Zeit von 1975 bis 1982.
Schließlich kaufte ich von einem, der die Ausreise bekommen hatte, dessen Spulentonband-
gerät B 93, nebst zirka 50 bespielten Tonbändern für 900 Ost-Eier. Da gab es eine ganze
Welt zu entdecken, unter anderem auch YESSONGS. Ich sagte das meinem Kumpel Frank,
der mich ja schon bekehren wollte, und der bat mich, ich möge ihm doch die YESSONGS
auf ein leeres Band, welches er mir gab, überspielen, da ich zwei Tonbandgeräte hatte.
Dies tat ich, und hörte nebenbei so ein bißchen mit zu, und immer mehr zu, und immer
genauer hin. Die Überspielung war beendet, aber ich sagte Frank, er bekäme das Band nur,
wenn er mir seinerseits gäbe, was er von Yes habe. Sein Bruder hatte gerade THE YES ALBUM
und CLOSE TO THE EDGE als Vinyl zu verkaufen, jeweils für 120,- Ostmark. And here I am ...