Hallo allerseits,
eigentlich bin ich mit meinem Beitrag zum Bielefeld-Konzert etwas spät dran... ich bin momentan etwas "forumsabstinent"...
... ich hoffe aber, er wird trotzdem noch gelesen

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Ich war mit zwei lieben Freunden, die Yes zum ersten Mal live gesehen haben (für mich war es das zweite Mal nach Braunschweig 2009) auf dem Konzert in Bielefeld, und nach insgesamt vier (!) Stunden des Wartens (drei Stunden draußen, eine drinnen) hatten wir dann tatsächlich Plätze direkt mittig vorne an der Bühnenabsperrung, dichter dran ging es nicht mehr.
Der Blick auf die Bühne war super (hätte ich nur meine Digitalkamera mitgenommen...), der Sound jedoch weniger, da wir ziemlich direkt vor einem der beiden mittleren Lautsprecher standen und somit in erster Linie überlaut und teilweise auch übersteuert Chris´ Bass und Geoffs Keyboards hörten. Letztere "kreischten" durch die Nähe zum Lautsprecher und durch die Lautstärke sowie Übersteuerung bisweilen einfach nur.
Was wir hörten, war also in erster Linie LAUT und ein ziemlicher Klangbrei (ich weiß nicht, warum die Tontechniker es nicht schaffen, den Sound mal gut auszusteuern), und Benoits Gesang war für uns nicht immer gut zu verstehen, er ging näufig ziemlich unter. Von daher kann ich mir keine allzu große Meinung über seine stimmlichen Qualitäten erlauben, obwohl ich tatsächlich den Eindruck hatte, dass hier und da schiefe Töne kamen.
Hätten wir 10 m weiter hinten gestanden, wäre der Sound vermutlich differenzierter und besser gewesen. Aber dann hätten wir mitten in der Menge gestanden und nichts gesehen.
Nichtsdestotrotz war es ein sagenhaftes Konzert, die fünf haben alles gegeben, und die Stimmung war durchgehend gut. Teilweise war das Publikum begeisterungsfähig, vor allem gegen Ende gab es viel frenetischen Beifall.
Übelst fand ich den einen oder anderen Buhruf, als Chris Benoit vorstellte. Sowas geht gar nicht! Echt unmöglich.
Trotz Enge, Lautstärke und "Klangbreis" haben wir das Konzert genossen, und es war ein schönes Erlebnis. Ich bereue nicht, hingegangen zu sein.
Interessant fand ich, dass "Heart of the Sunrise" weggelassen und statt dessen "Owner of a Lonely Heart" gespielt wurde. Da haben Yes konsequent auf die vorherigen Probleme mit dem Stück reagiert.
Richtig klasse kamen "Machine Messiah", "Into the Storm" und "Starship Trooper".
Einer meiner Freunde machte während des Konzerts Beobachtungen, die mir nicht aufgefallen sind, die aber mit Benoits momentanem Gesundheitszustand offenbar konform gehen: Benoit trank ziemlich viel Wasser, schien sich mehrfach zwischendurch zu räuspern und nahm gegen Ende des Konzerts sogar eine Tablette. Wenn ich nun lesen muss, dass er eine schwere Kehlkopf- plus Ohrenentzündung hat, dann frage ich mich, wie lange ihn das wohl schon beschäftigt hat bzw. wie lange er sich damit schon rumgeschleppt hat. Und dann kann ich verstehen, dass er stimmlich in letzter Zeit "nicht auf der Höhe" war. Denn dass er singen kann, hat er in den letzten rund drei Jahren wahrlich bewiesen. Meine Freunde und ich wünschen Benoit eine schnelle und vor allem vollständige Genesung!
Zusammenfassend kann ich also sagen, dass das Konzert nicht perfekt war (aber was ist das schon), dass wir zwar von der Sicht her optimal, vom Sound her jedoch nur semi-optimal gestanden haben, dass es den einen oder anderen Ausrutscher gab, dass es uns alles in allem aber viel Spaß gemacht hat. Meine Freunde waren nach dem Konzert jedenfalls sehr beeindruckt

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Ich hoffe, dass Yes in dieser Besetzung - mit einem fitten Benoit David - auch im nächsten Jahr aktiv sein werden.
Soweit meine Eindrücke. Danke fürs Lesen

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Mello [smilie=hello.gif]