Close to the Edge - Versuch einer Interpretation

[Aprilforst]

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Und Hesse: Fans unter sich, hm? Welch ein Leben, welche Texte. Dieser besondere und doch oftmals auch so arme Kerl hat die Höhen und Tiefen wirklich ausgelotet. Würde er noch leben, tät ich sogar zu Fuß hinmarschieren, um mich mal mit ihm zu unterhalten.

Ich glaube, der war bis zum 20. Lebensjahr noch schlimmer als ich. Seine Eltern überlegten ernsthaft, ihn in ein Heim zu geben, weil er einfach zu ungezogen war. So weit wollten meine Eltern denn doch nicht gehen.
Jedenfalls haben sie es mir nie angedroht.

[Beside]

Hihi, meine haben angedroht, und ich glaube, wir Kinder wären zeitweilig selbst gern dorthin entfleucht ...

Meine zwei immer wieder aufkommenden Überlegungen bei seiner Jugend:
Heute würde man ihn auf Empfehlung der Schule zum Kindertherapeuten schicken, der hätte eine klare Diagnose - aber wir werden leider nie erfahren, ob Hesse mit Ritalin bessere oder schlechtere Bücher geschrieben hätte. Interessieren tät's mich aber schon.
Und: Die Basler Mission und Bad Boll (Blumhardt) gehörten eigentlich nicht zu den "Hardlinern" des Pietismus, denen intellektuelle Lehre vor praktischer Menschenliebe gingen. Aber warum gab es zu wenig Einfühlsvermögen, zu wenig Verständnis für dieses Kind? Die Su-Gedanken waren doch anscheinend offensichtlich.

Ich muss mir endlich mal die Gerbersau-Geschichten besorgen, ich vermute, da finden sich viele Verbindungen zu "Close to the edge, down by the river, ..."