Gefahren im World Wide Web

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SOON
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Gefahren im World Wide Web

Beitrag von SOON »

Da wir uns alle im Internet aufhalten wäre es gut darüber Bescheid zu wissen, was einem so alles passieren kann im WWW.
Ich denke da speziell an Sachen wie Abmahnungen, Urheberrechtsverletzungen usw.
Also, wenn ihr was wisst oder interessante Artikel dazu findet, haut es hier rein.

http://www.heise.de/ct/artikel/Schwieri ... 69835.html

http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html
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JJG
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Re: Gefahren im World Wide Web

Beitrag von JJG »

Vielen Dank für die Eröffnung dieses wichtigen Threads Dr. Soon.
Das Internet ist zu einem großen Markt geworden. Da tummeln sich
allerlei Gestalten und jeder sollte die Gefahren kennen.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf

Member X
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Re: Gefahren im World Wide Web

Beitrag von Member X »

Bei den hier behandelten Abmahnungen handelt es sich um Downloads und Bereitstellungen von Downloads von geistigem Eigentum, insbesondere urheberrechtlich geschützten Werken Dritter. Hier ist zumindest - anders als bei der Nutzung von Bildern für eigene nicht gewerbliche Aktivitäten, wozu ich ja vor Kurzem Stellung nahm - der Schaden für den Dritten nachweisbar und meist auch einzusehen.

Wirklich geschützt ist man da nie, auch wenn die Quelle die Rechtmäßigkeit von Downloads beteuern. Der Geschädigte kann sich an jeder Stelle der Verteilungskette bis zum Endabnehmer schadlos halten. Und Anbieter sind of nicht zu greifen (Server in Uganda) oder formulieren eine vermeintliche Freistellung so wachsweich, dass sie wirkungslos ist.

Am besten ist man dran, wenn man vom Urheber selbst eine Freistellung hat, und zwar nachweislich für den Zeitpunkt des Downloads - am nächsten Tag kann eine entsprechende Erklärung im Netz schon anders aussehen. Also am besten solche Erklärungen von Urhebern in ein E-Mail kopieren und an sich selbst schicken, so dass man auch ein Datum hat. Im Bereich privater Endnutzer reicht so ein Beleg "meistens". Eine "Patentlösung" für jeden erdenklichen Fall gibt es leider nicht, da die Fallgestaltungen zu verschieden sein können und kleine Einzelheiten zu grundsätzlich anderen Ergebnissen führen können.

Auch darf man sich nicht dem Irrglauben hingeben, dass Anbieter, bei denen man sich registrieren oder eine Mitgliedschaft eingehen muss, deshalb eine schützende Hand über einen halten oder gar die Haftung übernehmen und einen von Ansprüchen Dritter freistellen. Weit gefehlt! Um so professioneller der Anbieter um so ausgeklügelter sein eigene rechtliche Freistellung.

Achtet wirklich darauf, die Erlaubnis des Urhebers selbst zu haben. Der Laie kann angebliche Nutzungsgewährungen, auf die Anbieter oder Betreiber hinweisen, nicht wirklich beurteilen (das kann ich oft nicht eindeutig - und lasse dann dei Finger davon; ich lasse überhaupt die Finger von vielem nach der Devise: "Lieber ein schnäppchen verpasst, als in eine Sch... reingetappt", und ich habe das auch meinen Jungs eingeschärft und ekläre es ihnen ständig immer wieder auch mit Neuerungen, was ganz gut fruchtet, weil ich immer damit ende, dass man einem Patentanwalt schließlich nicht glauben wird, dass er von geistigem Eigentum keine Ahnung hat, und dass nicht jede tat mit einer Geldstrafe erledigt wird, so dass die Gefahr besteht, dass sie ihren Vater in Stadelheim besuchen dürfen und auf den Versorger verzichten müssen - gerade letzteres wirkt deutlich).

Wer Fragen hat, sollte die Umstände möglichst konkret - ohne sich selbst zu offenbaren, was manchmal ein Spagat ist - angeben. Wer sich nicht sicher ist, ob sein Geschichte öffentlich zugänglich sein sollte, kann mir ja eine pn schicken. Ich könnte dann quasi im Erzählstil anonymisiert Sachverhalt und Lösung berichten.

Meine Antworten und Stellungnahmen hier im Forum sind als gut gemeinte Ratschläge basieren auf Sachkenntnis und nicht als Rechtsberatung zu verstehen und begründen in keinem Fall eine Haftung :mrgreen: Wer in einem konkreten Fall eine Rechtsberatung braucht, soll bitte zu einem spezialisierten Anwalt gehen (Tips, wie man den findet, gebe ich in konkreten Fällen gerne individuell).

An die Admins und Mods: Vielleicht kann jemand meinen Artikel zu den Bildern aus dem Netz hier in diesen Thread kopieren. Ich habe auch schon mal oder mehrmals zu Bootlegs Stellung genommen, was thematisch auch in diesen Thread passen würde, was ich aber nicht mehr gefunden habe.


Auf Wunsch von Soundmunich editiert von JJG
Soundmunich (Beitrag 17.03.2009 carookee Yes-Forum) hat geschrieben:Nur zur Klarstellung (als Patentanwalt befasse ich mich nun mal mit geistigem Eigentum und Immaterialgütern), damit sich keine falschen Meinungen bilden und irgend wann jemand sagt, das stand so im YES-Forum:

Die Legalität hängt grundsätzlich nicht davon ab, ob "die Band und ihr Management dagegen nicht vorgehen". Eine strafbare Handlung bliebe auch ohne Kläger grundsätzlich eine strafbare Handlung (Straftaten werden hierzulande unabhängig vom Geschädigten vom Staatsanwalt verfolgt).

Es ist indes aber auch nicht relevant, ob "die Band und ihr Management dagegen nicht vorgehen", im Hinblick darauf, wem die Rechte z.B. von Fernsehsendungen gehören (eben nicht ob der Band und ihrem Management).

Letztlich kann natürlich eine Aufnahme an und für sich schon illegal sein, wenn das Aufzeichnen eben verboten war. Die Eigentümer der Rechte können in einem solchen Fall nachträglich die Aufnahmen legalisieren. Ein Handel damit wäre aber dadurch immer noch nicht legal, kostenfreies Weitergeben aber schon.

Zu den weiteren Fällen und Konstellationen verweise ich auf meinen früheren detaillierten Beitrag (vielleicht findet den ja jemand).

Sagen wir's mal mit des Anwalt's Worten:

Ob Bootlegs legal oder illegal sind, hängt ganz davon ab, ..., d.h. ist jeweils nur im konkreten Einzelfall zu entscheiden.

Es wäre im übrigen nicht zwingend strafbefreiend, wenn man in den USA legal Bootlegs erhält, die in Deutschland illegal sind, und sie eben nach Deutschland bringt, da der Import dann eben verboten sein kann. Auch bei dieser Aussage kommt es auf jedes Wort und Komma an!

Letztlich muss das also jeder mit seinem eigenen Gewissen (und notfalls Geldbeutel) ausmachen.
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SOON
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Re: Gefahren im World Wide Web

Beitrag von SOON »

thx, für die fachlichen Infos Soundmunich! [smilie=thumbsup.gif]

hier weitere Artikel:

http://www.123recht.net/article.asp?a=29534&ccheck=1

http://www.sueddeutsche.de/digital/ille ... r-1.108292
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Re: Gefahren im World Wide Web

Beitrag von Member X »

Viele zwar richtige, aber unverständliche Informaitonen ohne Lösungen für das richtige Verhalten vorher und nachher.
Panikmache ohne echte Infos über die Einzelheiten des Falls und zudem US-Recht

Von solchen Artikeln ist das Netz voll. Man kann sie alle lesen und ist trotzdem nicht schlauer, sondern verwirrt und unsicher oder schätzt die eigene Situation fälschlich als verstanden ein. Die Rechtsanwaltsverfasser solcher Beiträge wollen letztlich nur Werbung für ihre Kanzlei machen und die Zeitung will Auflage. Dem Leser nutzt's für sich selbst nichts.
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SOON
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Re: Gefahren im World Wide Web

Beitrag von SOON »

was ich gar nicht so lustig finde ist das Sammeln von Nutzerdaten durch Google.
Kann es sein, dass die neue Datenschutzerklärung eine Sauerei ist? :evil:
Ich möchte nicht -von niemandem- analysiert werden!

Kann man das Speichern von Cookies irgendwie unterdrücken?
Saubande!

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 51988.html
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MX 2
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Re: Gefahren im World Wide Web

Beitrag von MX 2 »

Ich bin seit Tagen dabei, meinen Googlemail-Account schrittweite stillzulegen. Als Suchmaschine nutze ich mittlerweile bing.com. Vollständig verhindern kann man das Sammeln von Daten sowieso nicht mehr, aber zumindest reduzieren.
Kann es eigentlich sein, dass viele, die sich über die neuen Datenschutzbestimmungen von Google beschweren, seit Jahren munter und ohne große bedenken fleißg Privates bei der Datenkrake Facebook und Co. prostituieren :mrgreen: ?
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JJG
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Re: Gefahren im World Wide Web

Beitrag von JJG »

Richtige Sicherheiten gibt es nicht. In Netz werden im großen Stil Daten gesammelt, wir erfahren eh nur die Spitze des Eisberges.
Vor vielen Jahren wurden Adressen, Tel.-Nr. usw. im großen Stil von einer Firma zur nächsten verkauft, ohne jegliche Einwilligungen.
Wenns ums Geschäft geht, dann sind alle Mittel recht. Das die ganz Großen wie Google, Facebook, Myspace ... und auch Geheimdienste
und staatliche Institutionen Infos und Daten im großen Stil sammeln, dürfte jedem klar sein.

Ein paar kleine Dinge kann man machen, z.B. gewisse Daten auf externen Medien speichern, oder auch die Cookies von Zeit zu Zeit löschen
oder aber die Virenprogramme regelmäßig durchlaufen lassen ...
Wichtig bei Passwörtern: diese immer wieder wechseln, keine "Dauerpasswörter" für alle möglichen Accounts verwenden und möglichst keine
mit einem persönlichen Bezug.
Wenn man einen direkten "Angriff" mitbekommt (ungewollte Daten werden aus dem Netz auf den PC hochgeladen), kann in seltenen Fällen
auch das Ziehen des Steckers (Verbindung zum Internet) helfen. Meistens ist es dann aber schon zu spät.
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Saaldorf
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Re: Gefahren im World Wide Web

Beitrag von SOON »

Die Frage ist eigentlich wo das hinführen kann.
Peter Gabriel sagte mal vor vielen Jahren, dass diejenigen die die Technik des www beherrschen, irgendwann, die Macht über die ganze Welt bekommen.
Das klang damals etwas arg fantasievoll aber eigentlich kommen wir genau da hin, schliesslich geht es bei den neuen Datenschutzbestimmungen nicht ums ausspionieren, sondern um die Konzentration der Daten aus unterschiedlichen Anwendungen. (Google-Mail, Google-Dokumente, Chat-Daten, soziale Kontakte bei Google+, mit einiger Wahrscheinlichkeit auch noch Filme bei der Google-Tochter Youtube)
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DocFederfeld
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Re: Gefahren im World Wide Web

Beitrag von DocFederfeld »

SOON hat geschrieben:Kann man das Speichern von Cookies irgendwie unterdrücken?
Saubande!
Ich benutze das Add-on "BetterPrivacy 1.68" auf Fire Fox, das ein wenig hilft, nicht zu viele Spuren zu hinterlassen:
BetterPrivacy dient vor allem dem Schutz vor unlöschbaren Langzeit-Cookies, einer neuen Generation von Super-Cookies, welche mehr oder weniger heimlich das Internet erobert haben. Diese neue Cookie-Generation bietet der Industrie und der Marktforschung endlich die Möglichkeit, Aktivitäten der Computer Nutzer unbegrenzt erfassen zu können. Bezüglich des Datenschutzes sind derzeit vor allem 2 Klassen von Langzeit-Tracking bedenklich: 'Flash' und 'DOM Storage' -Cookies.


Flash-Cookies (Local Shared Objects) sind Informationen, welche via Flash Plugin in zentralen Ordnern des Computers platziert werden. So sind diese Super-Cookies in der Regel vor dem Löschen geschützt. Sie werden -wie normale Cookies- von sehr vielen Webseiten benutzt. Obwohl diese noch ein wesentlich höheres Gefahren-Potential als konventionelle Cookies haben, werden sie bislang noch wenig beachtet. Nicht selten sammeln sich auf einem Rechner mehrere hundert unbemerkt an. Und sie werden nie gelöscht!

BetterPrivacy macht Schluss damit und kann Flash-Cookies vollautomatisch bei jedem Browserstart entfernen. Obgleich das automatische Löschen keinerlei negative Auswirkungen auf das Browsen hat, besteht auch die Möglichkeit neue Flash-Cookies nach Begutachtung manuell zu löschen oder vor dem Löschen zu schützen. 'DOM Storage' ist von den grossen Browser Herstellern wissentlich gebilligt worden um das Nutzer Verhalten unbegrenzt verfolgen zu können. Dieses äusserst bedenkliche Feature kann durch BetterPrivacy deaktiviert werden.
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