Ticket-Preise

Kreatives, Technik & Equipment und was ich sonst noch loswerden will ...

DocFederfeld
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Re: Van der Graaf Generator

Beitrag von DocFederfeld »

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Rainer hat geschrieben:Nur zu meiner Neugierde - was kosteten Pink Floyd Konzerte denn früher ?
Ich kann nur mit meinem Ticket 1989 dienen - das waren 45 DM - Anderson Bruford Wakeman Howe haben im gleichen Jahr 35 DM gekostet, Elton John 40 DM - aber die Show von Pink Floyd war natürlich in einer völlig anderen Liga.
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SOON
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Re: Ticket-Preise

Beitrag von SOON »

auch damals empfand man die Ticketpreise als zu hoch.
1988 gab's Floyd für 45 DM, das Konzert war aber auch 3 Stunden lang.
1994 musste man schon 65 DM löhnen aber es hat sich gelohnt.
Solche Sachen vergisst man nie, an einige billige Clubgigs kann ich mich oft nicht mehr so gut erinnern.

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DocFederfeld
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Re: Ticket-Preise

Beitrag von DocFederfeld »

SOON hat geschrieben:Solche Sachen vergisst man nie, an einige billige Clubgigs kann ich mich oft nicht mehr so gut erinnern.
Ich will gar nichts gegen Clubgigs schreiben - auch da habe ich einige unvergessliche Auftritte erlebt - z.B. David Byrne oder die Cowboy Junkies. Aber große Bühnenshows kosten eben auch mehr Geld und mehr Hallenmiete.

Ich habe mir gestern Abend endlich die (wirklich professionell aufgemachte) iShoot iEdit-DVD der "The Wall"-Shows in Chicago/New York angesehen. Mein Fazit dazu: Ich habe einige gewalte Bühnenshows erlebt - Pink Floyd 1989, Roger Waters "Dark Side 2007", U2 "ZooTV" und "360°", Tool und Muse (beide 2007) und natürlich auch die Genesistouren 1992 und 2007 (die ich von der Show allerdings nicht so toll fand), aber "The Wall" scheint wirklich alles andere meilenweit zu übertreffen - das ist schon am Fernseher überwältigend. Ich finde die Preise hinsichtlich des Gebotenen absolut akzeptabel.

EDIT: Für wenig Geld bekommt man stattdessen so etwas :twisted: :cry: :? :

[youtube]Jj7pDNDuoJ0[/youtube]
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SOON
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Re: Ticket-Preise

Beitrag von SOON »

DocFederfeld hat geschrieben:
SOON hat geschrieben:Solche Sachen vergisst man nie, an einige billige Clubgigs kann ich mich oft nicht mehr so gut erinnern.
Ich will gar nichts gegen Clubgigs schreiben - auch da habe ich einige unvergessliche Auftritte erlebt - z.B. David Byrne oder die Cowboy Junkies.
Das möchte ich auch nicht.
Konzerterlebnisse im kleinen Rahmen finden auf einer ganz anderen Ebene statt.
Ich werde z.B. nie den Jackie Leven Auftritt 2008 im Quasimodo in Berlin vergessen.
Ich stand vor dem Konzert noch an der Theke, neben mir ein großgewachsener Mann mit weit geöffneten Klubschaugen.
Er bemusterte regelrecht die Leute im Saal und blickte auch dauernd zu mir, als ob er mich kennen würde.
Ich dachte auch "irgendwoher kenne ich den" .
Plötzlich verschand er hinter die Bühne und mir wurde klar, das war eben Jackie Leven persönlich.
Leven's Texte sind meistens autobiografisch und handeln oft von seinen Tourneen.
Wer weiss, vielleicht bin ich sogar eine Figur in einem seiner Texte. ;)
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MX 2
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Re: Ticket-Preise

Beitrag von MX 2 »

Wers nicht bezahlen will, geht halt nicht hin und kann sich hinterher darüber schwarz ärgern, eine Jahrhundertshow verpasst zu haben, was mir glücklicherweise nicht passieren wird 8-) . Mark Knopfler hat mich dieses Jahr 70 Euronen gekostet, und zwar ein paar Platzkategorien schlechter und die Show war natürlich bei weitem nicht so aufwändig und kostenintensiv. Da finde ich die 115 Euro für Waters zwar recht üppig, aber überrascht war ich nicht. Das ganze kostet Mr. Waters ja auch ein bisschen Kleingeld sowie nicht zuletzt auch eine Schweinearbeit und er würde sicher schon ganz gerne einigermaßen kostendeckend arbeiten und freut sich auch über den einen oder anderen Groschen Gewinn.

Fragile
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Re: Ticket-Preise

Beitrag von Fragile »

So sah es preismäßig im Laufe der Jahre bei Yes' Besuchen in Germany aus (zwischen 1974 und 2009):

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Re: Ticket-Preise

Beitrag von Royale »

Die European Tour '09 find ich dann doch schon sehr teuer. An Bühnenshow hab ich da in den Ausschnitten wenig gesehen und man muss ja auch bedenken, dass zwei wirklich essenzielle Mitglieder ausgetauscht wurden.

Ich möchte hier ausdrücklich nicht das Benoit-Faß aufmachen, nicht falsch verstehen. Dass, was ich von der Tour mitbekommen habe, war wirklich sehr gut und wohl mit das Beste, was Yes aus der Situation machen konnten. Auch waren es bestimmt ganz tolle Konzerte!

Aber knapp 80€ find ich dafür, dass es eben nicht "so ganz" Yes sind, ganz schön viel...

Für das Geld kann man sich (mehrere) andere gute Konzerte angucken.
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SOON
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Re: Ticket-Preise

Beitrag von SOON »

@ Royale, das sehe ich wie du.
Es ärgert mich hin und wieder selbst wenn ich mir Tickets gekauft habe und dann den Eindruck nicht los werde, abgezockt worden zu sein.
Mann unterstütz ja im Prinzip die Preistreiberei.
Bei dem YES Ticket für 76 Ocken muß man aber beachten, dass das die erste Kategorie war (Reihe3), es gab auch günstigere.
In der Tat wurde bei den Konzerten, optisch, nur ein bisschen buntes Flimmern geboten.
Irgendwie wollen YES, wohl, ihren derzeitigen Status den sie in der Öffentlichkeit darstellen nicht wahr haben.
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DocFederfeld
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Re: Ticket-Preise

Beitrag von DocFederfeld »

Heute war im Wirtschaftsteil der F.A.Z. ein Artikel zum Thema Ticketpreise:
Popstars in der Rezession

In der Musikbranche macht sich Ernüchterung breit. Jahrelang hatten Plattenfirmen darauf gesetzt, ihre schrumpfenden Tonträgerverkäufe durch die Gewinne aus Live-Auftritten zu kompensieren. Der schrumpfende Konzertmarkt trifft sie nun hart.

Von Marcus Theurer, London

04. Januar 2011

Zumindest bei Take That ist die Popstar-Rezession noch nicht angekommen. Bis zu 440 Euro pro Person können sich Fans im Juli das Düsseldorfer Konzert des wiedervereinten britischen Pop-Quintetts (“Back for good“) kosten lassen. Früher sorgten die Teenager-Idole der neunziger Jahre bei ihren Auftritten für Kreischkonzerte und Heulkrämpfe, heute setzen Take That darauf, dass zahlungskräftige Anhänger die Reise zurück in die eigene Jugend mit etwas Komfort verbinden wollen: Zum goldgeränderten „VIP-Paket“ gehören neben der Eintrittskarte unter anderem ein Drei-Gang-Menü und ein reservierter Parkplatz für das Auto.

Doch die spendablen Traumkunden der Popstars und Konzertveranstalter, die fast 900 Euro für einen Konzertabend zu zweit ausgeben, sind rar. Die Realität im Musikgeschäft sieht anders aus: Immer mehr Musikstars haben Mühe, ihre Konzertkarten zu verkaufen. Nach Erhebungen des Branchendienstes Pollstar haben die 50 global erfolgreichste Tourneen im vergangenen Jahr mit Bruttoeinnahmen von 2,93 Milliarden Dollar rund 12 Prozent weniger Umsatz erzielt als 2009. Vor allem in den Vereinigten Staaten, dem größten Livemusikmarkt der Welt, ist die lange Zeit boomende Branche in die Krise gerutscht, aber auch in Deutschland bröckelt das Geschäft offenbar.

In der Musikbranche macht sich Ernüchterung breit. „Die Bereitschaft der Leute, für Konzertkarten immer mehr Geld auszugeben, stößt an Grenzen“, sagt Dieter Gorny, der Chef des Bundesverbands Musikindustrie. Jahrelang hatten auch die Plattenfirmen darauf gesetzt, ihre rapide schrumpfenden Tonträgerverkäufe kompensieren zu können, indem sie am florierenden Geschäft mit Liveauftritten mitverdienten. Die meisten Nachwuchsmusiker erhielten bei den großen Plattenfirmen nur noch einen Vertrag, wenn sie auch Konzert- und andere Einnahmen mit ihrem Label teilten. Das sogenannte „360-Grad-Modell“ galt den Musikmanagern als Erfolgsformel in schweren Zeiten. Doch inzwischen stößt das Geschäftsmodell an seine Grenzen. „Legitim, aber endlich“ sei die Ausweichstrategie der Plattenlabels in die Konzerthallen, glaubt Tim Renner, der früher Deutschland-Chef des Marktführers Universal war und seit einigen Jahren mit dem kleinen Berliner Dienstleister Motor Music neue Geschäftsmodelle im vom Digitalzeitalter gebeutelten Tonträgermarkt auslotet.

Profitiert haben von dem jahrelangen Aufschwung ohnehin vor allem Superstars, die wie die Rolling Stones, U2 und Madonna oft seit Jahrzehnten im Geschäft sind. Sie konnten sich bisher auf eine treue und solvente Fanbasis verlassen und setzten an den Konzertkassen eine schwindelerregende Inflationspirale in Gang. Der typische Musikfan geht heute offensichtlich in weniger Konzerte, gibt für die Eintrittskarten im Schnitt aber mehr Geld aus. „Ein Stück weit haben die großen Bands ungewollt mit immer höheren Eintrittspreisen die kleinen platt gemacht“, glaubt Renner.

Bon Jovi verkauften vergangenes Jahr Eintrittskarten im Wert von 177 Millionen Dollar und waren damit die erfolgreichste Band des Jahres. Veteranen wie AC/DC und der frühere Pink-Floyd-Sänger Roger Waters zählten ebenfalls zu den Großverdienern. Wer im Sommer in Hamburg die von Waters auf die Bühne gebrachte Neuauflage von „The Wall“ live erleben will, muss für eine normale Konzertkarte mehr als 100 Euro bezahlen. Auch andere Rocksenioren langen zu: Die amerikanische Hippieband The Eagles (“Hotel California“) nimmt für ein Konzert auf dem Münchner Königsplatz diesen Juni bis zu 150 Euro je Karte.

Wegen dieser Zweiteilung des Livegeschäfts in wenige Spitzenverdiener und eine breite Masse von Musikern, die vom Konzertboom wesentlich geringer profitierten, sei auch die Rechnung der Plattenfirmen nicht richtig aufgegangen, sagt Renner. Denn „360-Grad-Verträge“ mit Umsatzbeteiligung an den Konzerteinnahmen konnten die Labels bei etablierten Stars, die im Livegeschäft das meiste Geld kassieren, in der Regel nicht durchsetzen. Nachwuchskünstler und weniger erfolgreiche Bands ließen sich auf solche Verträge zwar ein. „Aber bei denen gab es eben auch gar nicht so viel mitzuverdienen“, sagt Renner. Für Verbandschef Dieter Gorny sitzen Konzertveranstalter und Plattenfirmen in einem Boot. „Die Idee, dass das Konzertgeschäft die Löcher im Tonträgermarkt stopfen könne, war immer schon falsch“, sagt der Branchenlobbyist. „Der Mark für Live-Musik und der für Tonträger bedingen sich gegenseitig. Wenn es dem einen schlechtgeht, kann auch der andere auf Dauer nicht florieren.“

Text: F.A.Z.
Zur Ergänzung noch die Liste der 50 erfolgreichsten Touren 2010: LINK
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Aprilfrost
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Re: Ticket-Preise

Beitrag von Aprilfrost »

Interessanter Artikel. Dann wissen wir das. Aber was werden die Konsequenzen sein? Werden Bands nur noch "nebenberuflich" Musik machen können und sich ihr Brot "mit einem anständigen Beruf" verdienen müssen? Wird es keine Konzerte mehr geben oder nur noch welche mit einem sechsstelligen Jahresgehalt? Oder werden Top-Musiker wie Bruce Springsteen oder Madonna nur noch in kleine Clubs spielen, möglilchst unplugged? Ich bin gespannt, wie die Konzertkultur in zehn Jahren aussehen wird.
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JJG
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Re: Ticket-Preise

Beitrag von JJG »

Ein ähnlicher Artikel stand heute in unserer Lokalpresse. Demnach wollen z.B. ZZ Top ihre Tickets für 10$ anbieten.
Klar den Fan freut es, aber das ist doch auch Ausverkauf, oder nicht?
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

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