[REVIEW] Something's Coming - BBC Sessions 1969+1970

veröffentlicht: 14 October 1997

Jon Anderson
Chris Squire
Peter Banks
Tony Kaye
Bill Bruford
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Max
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[REVIEW] Something's Coming - BBC Sessions 1969+1970

Beitrag von Max »

Yes - Something's Coming - BBC Sessions 1969+1970


TRACKLIST

1969 brachte die Prog/Rock-Band "Yes", die später mit Alben wie "Close to the Edge", "Tales from topographic Oceans" oder "Relayer" großen Erfolg in der Progwelt hatte, ihr heutzutage recht unbekanntes Debutalbum "Yes" heraus. Zwar ist die Musik darauf noch nicht so vertrackt, "ausgegoren" und proggig wie auf späteren Alben, lässt die spätere musikalische Laufbahn von Yes jedoch schon deutlich erahnen. Ein Jahr später, 1970, kam dann das zweite Album heraus, "Time and a word", bei dem aber die sehr guten und proggigen Songideen leider mit süßlichen Streichern "verzuckert" wurden.
Und gerade das macht diese Doppel-CD mit den BBC-Sessions von Yes aus 1969 und 1970 interessant: hier hört man die echten Band-Versionen vieler der Stücke von "Time and a word", ohne Orchester, nur mit dem Jon Andersons Altgesang, der spacigen Gitarre von Peter Banks, dem knochentrockenen Bass von Chris Squire, der Hammond von Tony Kaye sowie dem jazzigen Schlagzeug von Bill Bruford.
Neben dem 8-Minuten-non-Album-Track "Something's Coming", einer proggigen Klassikadaption von Leonard Bernstein, psychedelischen Tracks wie "Astral Traveller" und "Beyond and Before", einer rockigen Version des Beatles-Tracks "Every Little Thing" oder feinstem Jazz in "Everydays" finden sich dort auch einfachere 60er Jahre Rock-Nummern wie "Sweetness", "Sweet Dreams", "Dear Father", "No Oppurnity..." und "Looking Around". Besonders interessant ist aber der Track "For Everyone", der trotz seiner vertrackten Riffs und des wunderbaren Mittelteils (mit wunderbarer Gitarrenakkordfolge und schönem Gesang von Anderson, Banks und Squire) nur sehr selten gespielt wurde. Dieser Mittelteil entwickelte sich jedoch im selben Jahr noch zu dem Fingerpicking-Conutry-Mittelteil von "Starship Trooper" (Disillusion) und wurde - in dieser Hinsicht - trotzdem häufiger als viele andere Sachen gespielt. ;)
Oft bekommt diese Doppel-CD Punkteabzug wegen "schlechter Tonqualität". Zwar klingt das ganze nicht ganz so klar wie die Studio-Versionen, ist aber von der Musik her um einiges vielseitiger und besser! Die zwei Bonus-Tracks sind zugegebenermaßen ein wenig "überrauscht", der Rest kommt aber mit einem recht knackigen Sound daher. Mit einer kurzen Hörprobe in die Tracks "Something's Coming", "Astral Traveller", "For Everyone" und "Everydays", kann man gut herausfinden, ob die Musik und der Klang zufriedenstellend ist.
Ein schönes, informatives Booklet sowieso ein Poster (jedenfalls bei meiner Version der BBC Sessions inbegriffen) machen das 2-CD-Set noch schmackhafter.
Als Einsteigeralbum für Yes ist die CD nicht unbedingt geeignet, da sollte man lieber zu den proggigen "Yessongs" oder "Close to the Edge" zugreifen, die sich doch ziemlich von alten Sachen unterscheiden. Yes- und Prog-Fans sollten jedoch die wenigen Euros für gute zwei Stunden mit jazzigem und leicht psychedelischen Proto-Prog opfern!
4/5 Punkten!
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