[REVIEW] 9012 - Live The Solos

veröffentlicht: November 7, 1985

Jon Anderson
Chris Squire
Trevor Rabin
Tony Kaye
Alan White
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JJG
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[REVIEW] 9012 - Live The Solos

Beitrag von JJG »

9012 Live – The Solos

Bild

Nach dem Mega-Erfolg ihres „90125“–Albums gab es eine lange Welttournee, Yes spielte auf etlichen Festivals und Video-Clips wurden produziert. Die Band eroberte sich eine neue Fan-Schaar und die Konten der Mitglieder füllten sich.
So verging die Zeit und die Band ruhte sich auf ihre Lorbeeren aus, obwohl ein neues Album notwendig war. Der Arbeitsprozess verlangsamte sich, die Bandmitglieder waren mit anderen Musikprojekten beschäftigt oder lenkten ihren Fokus auf den persönlichen Bereich.

Also veröffentliche die Plattenfirma einen Konzertmitschnitt vom 1984er Konzert in Edmonton (28.09.1984). Als Zugabe wurde die EP „9012Live –The Solos“ veröffentlicht, die zusätzlich Aufnahmen vom Dortmunder Konzert (26.04.1984) enthält.

Tracklist:
1. Hold On
2. Si
3. Solly’s Beard
4. Soon
5. Changes
6. Amacing Grace
7. Whitefish

„Hold On“ und „Changes“ sind auch auf dem Video zu finden. Die restlichen Songs sind Solo-Spots und nur auf diesem Album zu finden. Nach alter Yes-Tradition gibt es ja zu den Konzerten Solos.

Ganz untypisch für eine Live-Scheibe wird mit einer sprachlichen Einleitung Jon Andersons begonnen.
„On drums, Mr. Alan White! It’s great to be with you tonight. Come on.” Dann geht es auch gleich mit “Hold On” los. Live war dieser Song sicherlich ein Höhepunkt der Konzerte.

Tony Kaye spielt hier ein Keyboard-Solo mit dem Titelnamen „Si“. Was sich hinter diesem Titel versteckt, ist relativ eindeutig. Es handelt sich um die Übersetzung vom Bandnamen. Tony kann hier voll überzeugen. Die Synthesizer münden in eine Orgel und ein kleines Zitat aus Bachs „Toccata in D-Moll“ wird auch noch eingebaut.

Sein kurzes Opus geht dann in Trevor Rabins Solo über und Tony darf da noch „supporten“. Trevor spielt auf seiner Akustik-Gitarre das Stück mit dem lustigen Namen „Solly‘s Beard“. Er erinnert mich hier ganz stark an die Flitzefingerkünste eines Al Di Meola. Dessen Fingerübungen er bequem imitieren kann. Dennoch ein interessantes Stück, welches auch eingefleischte Howe-Fans überzeugen konnte. Für mich zeigen sich die Fähigkeiten eines Gitarristen ohnehin auf der nicht-elektrischen Gitarre.

Dann darf der Sänger ran und begleitet sich beim Schlussteil von „Gates Of Delirium“ am Keyboard selbst. Jon ist gut in Form und kann mit den hohen Noten von „Soon“ brillieren.

„Changes“ war live immer ein Hammer und die Band spielt sich mühelos durch die verschiedenen Taktarten. Alan White und Trevor Rabin sind in Höchstforum und der Band merkt man die gute Laune an.

Dann wieder ein Solo-Spot. Mr. Squire hat sich für eine Bassversion von „Amacing Grace“ entschieden und spielt die Noten mühelos mit gewissen „Verzögerungen“ und in seiner eigenen Art.

Wesentlich interessanter kommt dann das Duett „Whitefish“. Also eine Live-Jam des Yes-Maschinenraums, der ja bekanntlich aus Alan White und Chris Squire besteht. Trevor Rabin gibt im Hintergrund noch ein paar „Gitarren-Harmonics“ hinzu. Bei diesem Stück wird nicht nur der „Ur-Fisch“ verarbeitet, sondern auch ein paar Takte aus „Ritual“ und „Sound Chaser“ sowie auch noch einige Drums/Bass- Linien aus „Tempus Fugit“. Leute wie die Zeit vergeht, das ist nun auch schon fast ein Viertel-Jahrhundert her. War Chris früher für ein fulminantes Finale seiner Solos bekannt, kann er mit diesem bei jener Aufnahme leider nicht überzeugen. Er traktiert für einige Momente seinen Bass nur an einer bestimmten Stelle.
Für die Yes – Fans ist dieses Album ein interessantes Zeitdokument. Leider hat man es bis heute nicht geschafft ein komplettes Konzert auf Scheiben (CD oder DVD) zu brennen. Das Material dazu dürfte in den Archiven schlummern.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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Aprilfrost
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Re: 9012 - Live The Solos

Beitrag von Aprilfrost »

Sehr schöne Rezi über ein atmosphärisch dichtes Album. Ich dachte übrigens immer, der Titel "9012 Live" sei ein Druckfehler. Aber wenn man's liest, wird es klar, dass das Studioalbum "9012 Five" heißt.

Fragile
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Re: 9012 - Live The Solos

Beitrag von Fragile »

Dieses Album war ja eher eine EP bei der kurzen Spieldauer.
Ist 9012live eigentlich auch mal auf CD wiederveröffentlicht worden?
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JJG
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Re: 9012 - Live The Solos

Beitrag von JJG »

Ja es gibt z.B. eine Japan-Version:

Japanese Re-issue CD [wpcr-13528]
1."Hold On"
2."Si"
3."Solly's Beard"
4."Soon"
5."Changes"
6."Amazing Grace"
7."Whitefish"
8."City of Love"
9."It Can Happen"
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf

Fragile
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Re: 9012 - Live The Solos

Beitrag von Fragile »

Habe übrigens herausgefunden, dass die beiden Livetracks auf dem japanischen Release ("City Of Love", "It Can Happen") auch als B-Seiten der Singles "It Can Happen" und "Rhythm Of Love" veröffentlicht wurden.
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the_lady_lies
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Re: 9012 - Live The Solos

Beitrag von the_lady_lies »

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Viele Grüße
Doc
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Roland
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Re: 9012 - Live The Solos

Beitrag von Roland »

the_lady_lies hat geschrieben:Hallo zusammen,

meinen Einstig ins Forum möchte ich mit einem Tip beginnen:

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Doc
Hi und willkommen im Forum. Dein Nick-Name deutet nicht zufällig darauf hin, daß Du aus einer Ecke kommst, die auch ich sehr gerne höre (ausser Yes)? ;)

the_lady_lies
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Re: 9012 - Live The Solos

Beitrag von the_lady_lies »

Hi Roland,

Du liegst völlig richtig mit deiner Vermutung; es handelt sich um mein Lieblingsstücke auf der "and then there were three"; die für meinen Geschmack in den Beurteilung immer zu schlecht wegkommt - wenn man von "Follow you, follow me" einmal absieht (Würg !) :-)
Den Japan-Import von "The solos" habe ich mir selbst zugelegt, genauso wie die DVD 9012 (was weniger schwierig war). Die Platte 90125 schein ja in den Yes-Kreisen sehr umstritten zu sein; sicher der allte "Prog" ist nur noch am Rande vorhanden, aber es ist ein oder besser die Rock-Platte schlechthin und mit "The solos" ist ja auch für jeden was dabei..

Gruß
Doc

Fragile
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Re: 9012 - Live The Solos

Beitrag von Fragile »

JJG hat geschrieben:Tony Kaye spielt hier ein Keyboard-Solo mit dem Titelnamen „Si“. Was sich hinter diesem Titel versteckt, ist relativ eindeutig. Es handelt sich um die Übersetzung vom Bandnamen. Tony kann hier voll überzeugen. Die Synthesizer münden in eine Orgel und ein kleines Zitat aus Bachs „Toccata in D-Moll“ wird auch noch eingebaut.
Für seine Verhältnisse kann er auch ganz gut überzeugen, aber gegen Wakey, Moraz, Downes oder "Kinderschänder Igor" (liebe Grüße nach H und HL ;) ) zieht er doch eindeutig den Kürzeren.
JJG hat geschrieben:Sein kurzes Opus geht dann in Trevor Rabins Solo über und Tony darf da noch „supporten“. Trevor spielt auf seiner Akustik-Gitarre das Stück mit dem lustigen Namen „Solly‘s Beard“. Er erinnert mich hier ganz stark an die Flitzefingerkünste eines Al Di Meola. Dessen Fingerübungen er bequem imitieren kann. Dennoch ein interessantes Stück, welches auch eingefleischte Howe-Fans überzeugen konnte. Für mich zeigen sich die Fähigkeiten eines Gitarristen ohnehin auf der nicht-elektrischen Gitarre.
War "Solly's Beard" eigentlich immer ein reines Live-Stück oder hat Trevor das auch mal auf irgendeinem Soloalbum als Studioaufnahme veröffentlicht? "Solly's Beard" ist ja quasi das "Mood For A Day" von Trev. Überhaupt ist "9012live" das Live-Gegenstück zu "Fragile": Wenn wir "City Of Love" und "It Can Happen" von der japanischen Version noch dazunehmen haben wir genau wie bei meinem Namenspaten-Album 4 Songs und 5 Solobeiträge.
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Fragile
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Re: 9012 - Live The Solos

Beitrag von Fragile »

JJG hat geschrieben:Wesentlich interessanter kommt dann das Duett „Whitefish“. Also eine Live-Jam des Yes-Maschinenraums, der ja bekanntlich aus Alan White und Chris Squire besteht. Trevor Rabin gibt im Hintergrund noch ein paar „Gitarren-Harmonics“ hinzu. Bei diesem Stück wird nicht nur der „Ur-Fisch“ verarbeitet, sondern auch ein paar Takte aus „Ritual“ und „Sound Chaser“ sowie auch noch einige Drums/Bass- Linien aus „Tempus Fugit“.
"Ritual" ist mir da gar nicht aufgefallen, wohl aber "Siberian Khatru", ganz kurz und schnell von Herrn Rabin angespielt. Die genaue Zeitangabe muss ich aber nochmal raushören.
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