[NEWS!] Jon Anderson

Bei Yes: Gründer und Sänger von 1968 - 1979 / 1983 - 1988 / 1990 - 2008
Instrumente: Harfe, Akustische Gitarre, Perkussion, Tasteninstrumente
Geburtsdatum: 25.10.1944
Geburtsort: Accrington
Aktuelle Band: Anderson Ponty Band, YfARW
Ehemalige Bands: The Warriors, ABWH


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Re: Neues von Jon

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Caravan hat geschrieben:Chris fühlt sich in der "Leader-Rolle" ganz wohl, käme Jon zurück stünde er mehr im Hintergrund. Das mag den weiteren Verlauf beeinflussen..........
Ich glaube, dass Chris die Leaderrolle sicher schon seit ABWH versus Yes West fest im Griff hatte. Zudem hat Rick ja dann alle seine Rechte an Yes-Stücken verkauft, um Steuerschulden zahlen zu können. Wie die Anteile sich auf die anderen Vier verteilten, habe ich verständlicherweise noch nirgend wo gelesen. Aber die Rechte am Namen Yes für die Band gehören ja bekanntlich eben Chris. Dessen Position ist somit ausreichend stark. Ich glaube, dass Jon für ein Projekt "Tournee" zu unwägbar ist. Und alles planen und dann wieder abzusagen ist eben wirtschaftlich ungünstig. Und dann wieder einen Ersatz zu finden ...
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MelloKey
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Re: Neues von Jon

Beitrag von MelloKey »

soundmunich hat geschrieben:Jon ist für sie für zukünftige Touren ein Risikofaktor, und den will man sich nicht antun.
Wenn es danach geht, wären Chris, Steve und Alan doch auch Risikofaktoren, da sie ebenfalls schon jenseits der 60 sind und da gesundheitlich immer was passieren kann... Ich glaube, Chris hat gesundheitlich doch auch schon einiges hinter sich?

Hm, wie wäre es denn, wenn Jon zurückkäme, Benoit aber im Bedarfsfall als Ersatz einspringen würde? Etabliert sind ja inzwischen beide.
soundmunich hat geschrieben:Er will aber keine langen Tourneen mehr, und das hält er auch ein.
Hat Rick eigentlich mal einen Grund dafür genannt, warum er keine Tourneen mehr machen will? Soweit ich weiß, meinte er mal, dass er nun in einem Alter sei, wo er keine Lust mehr habe, jede Nacht in einem anderen Bett zu schlafen (was ein nachvollziehbares Argument wäre).

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Re: Neues von Jon

Beitrag von Member X »

MelloKey hat geschrieben:
soundmunich hat geschrieben:Jon ist für sie für zukünftige Touren ein Risikofaktor, und den will man sich nicht antun.
Wenn es danach geht, wären Chris, Steve und Alan doch auch Risikofaktoren, da sie ebenfalls schon jenseits der 60 sind und da gesundheitlich immer was passieren kann... Ich glaube, Chris hat gesundheitlich doch auch schon einiges hinter sich?
Es ist aber ein Unterschied, ob ein Sänger Luftprobleme oder ein Bassist Beinprobleme hat.
MelloKey hat geschrieben:Hm, wie wäre es denn, wenn Jon zurückkäme, Benoit aber im Bedarfsfall als Ersatz einspringen würde? Etabliert sind ja inzwischen beide.
Benoit hat ja eine Firma, mit der er seinen Lebensunterhalt verdient (von den Einkünften der Tour würde er nicht lange und dauerhaft leb en können). Da wurde jetzt eh getrickst, so dass er sich seinen Traum, für/mit Yes zu singen, weiter erfüllen kann. Verständlicherweise kann er aber nicht Gewehr bei Fuß stehen und so lange Jon kann, in seiner Firma wurschteln, und von heute auf morgen wieder aussteigen und singen, um dann nach ein paar Wochen/Monaten wieder zurück in die Firma zu gehen, und danach ... Wenn Benoit geht, ist er weg, und wenn Jon nach Wiedereinstieg wieder ausfällt hängt die Band wieder.
MelloKey hat geschrieben:
soundmunich hat geschrieben:Er will aber keine langen Tourneen mehr, und das hält er auch ein.
Hat Rick eigentlich mal einen Grund dafür genannt, warum er keine Tourneen mehr machen will? Soweit ich weiß, meinte er mal, dass er nun in einem Alter sei, wo er keine Lust mehr habe, jede Nacht in einem anderen Bett zu schlafen (was ein nachvollziehbares Argument wäre).
Rick hat sich oft dazu geäußert: Er hat einfach gesundheitliche Gründe. Tourneen bedeuten einfach Stress. Und, wie man auch weiß, ging es bei Yes nie zimperlich zu, was jetzt auch nicht gerade für einen niedrigen Blutdruck sorgt. Rick war ja nun schon zwei mal krass am Abgrund. Es ist verständlich, dass ihm das reicht und ich wünsche ihm, dass er das durchhält. Er zeigt zudem, dass er weiterhin als Musiker ernstzunehmend arbeiten kann.

Und ehrlich gesagt: Schön langsam kommen mir die Yes-Tourneen vor wie der Inhalt des Liedes "Lebt denn der alte Holzmichel noch ... Jaaaaaaaaaaaaaaaaa, er lebt noch ...". Man zeigt sich halt regelmäßig live. Ein paar Jahre geht das schon, auf den alten Lorbeeren herum zu reiten, ohne was für neue zu tun, aber irgend wann wird's fad (ich weiß, dass ist sehr provokant, aber es geht hier schließlich um Progressive Rock!).

PS: Rick für sich ist da absolut kreativ und schaffensfroh. Was der in den letzten Jahren an neuem Material - muss ja nicht jeder mögen - heraus gebracht hat: Alle Achtung!
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SOON
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Re: Neues von Jon

Beitrag von SOON »

Vielleicht bin ich zu altmodisch oder nur zu blöd aber ich kann dieses Gebaren nicht verstehen.
Gibt es denn heute keinen Respekt vorm Alter mehr oder bedeutet das was Jon Anderson für YES über 40 Jahre geleistet hat nichts?
Jede große Rockband hat einen geistigen Leader, quasi ein Mann der einen musikalischen Entwurf oder eine Vision vorgibt.
Bei The Who war das Pete Townsend, bei Crimson Fripp, bei Floyd Waters, bei Tull Ian A. usw.
Bei YES ist das nun mal Jon Anderson.
Ich hatte Verständnis dafür, dass YES nach der plötzlichen Erkrankung von Anderson ihre Verbindlichkeiten ableisten wollten.
Inzwischen sieht es aber eher so aus als wäre Jon Anderson ausgegrenzt worden.
Warum sollte eine neue Platte in der Tourbesetzung aufgenommen werden?
Andere Bands kommen nach 30 Jahren zusammen und nehmen eine neue Scheibe auf.
Die Songs die derzeit Live gespielt werden wurden ja auch in unterschiedlichen Formationen aufgenommen.
Es ist auch nicht so, dass Jon A. nicht Live auftreten kann, er macht ja auch Solokonzerte und für große Tourneen steht ja immer noch Beniot zur Verfügung.
Man möchte Anderson einfach nicht mehr dabei haben und das in einem Alter wo nicht mehr sonderlich viel Zeit für Rock’n’roll verbleibt.
Ich finde die Situation jedenfalls grässlich.
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Re: Neues von Jon

Beitrag von Member X »

SOON hat geschrieben:Vielleicht bin ich zu altmodisch oder nur zu blöd aber ich kann dieses Gebaren nicht verstehen.
Gibt es denn heute keinen Respekt vorm Alter mehr oder bedeutet das was Jon Anderson für YES über 40 Jahre geleistet hat nichts?
Ich finde nicht, dass die Frage, ob Jon bei einer Tour als Sänger dabei ist oder nicht, mit Respektlosigkeit zu tun hat.
SOON hat geschrieben:Jede große Rockband hat einen geistigen Leader, quasi ein Mann der einen musikalischen Entwurf oder eine Vision vorgibt.
Bei The Who war das Pete Townsend, bei Crimson Fripp, bei Floyd Waters, bei Tull Ian A. usw.
Bei YES ist das nun mal Jon Anderson.
Auch hier sind wir unterschiedlicher Meinung, da ich nicht sehe, dass die Entstehung von Yes-Musik derart auf Jon fokussiert gewesen wäre. Meiner Erinnerung nach hat die Band auch sehr oft betont, dass die Stücke "Gemeinschaftsarbeit" waren, auch wenn bei einigen Jon der Initiator oder Grundideengeber gewesen sein mag. Für mich ist jedenfalls diesbezüglich Yes nicht wie "jede große Rockband".
SOON hat geschrieben:Ich hatte Verständnis dafür, dass YES nach der plötzlichen Erkrankung von Anderson ihre Verbindlichkeiten ableisten wollten.
1. Muss damit jeder oder muss man damit bei jedem rechnen, und 2. muss jeder SEINE Lösung suchen.
SOON hat geschrieben:Inzwischen sieht es aber eher so aus als wäre Jon Anderson ausgegrenzt worden.
Na, es ist ja nix Neues, dass die Yes-ser nicht zimperlich sind. Jedenfalls war der Band irgend eine bestimmte Besetzung noch nie heilig. Und die die drin sind (oder jemand/einige davon), geben eben die Marschrichtung vor - jedenfalls bei Yes. Ich glaube nicht, dass es gegen Jon geht, sondern für das, was - na sage ich mal - die Maßgeblichen vorhaben, und da ist man eben wenig "großgeistig". Wie hoch einzelne (aktuell maßgebliche) Mitglieder die bisherige Beteiligung, das erreichte Alter, den Sympathie- und Fan-Effekt und was weiß ich noch ansetzen, nun, es offensichtlich ihre Sache.
SOON hat geschrieben:Warum sollte eine neue Platte in der Tourbesetzung aufgenommen werden?
Warum nicht? Und wieso geht es überhaupt um die Frage einer Neuaufnahme? Neuaufnahme von was, alten Songs oder neuem Material?

Ich denke, dass die Tour-Besetzung von ihrer Tour doch eine CD herausbringen sollen dürfte. Ob das wirtschaftlich so erfolgreich würde, wagte ich jedoch zu bezweifeln.
SOON hat geschrieben:Andere Bands kommen nach 30 Jahren zusammen und nehmen eine neue Scheibe auf.
Da muss man sich bei Yes natürlich schon fragen, wer sollte denn da zusammen kommen - aus den letzten 30 Jahren Yes? Und, ich frage mich, wer da denn jetzt eigentlich das Material liefern soll? Ich weiß nicht, ob die Yes-Mannen noch die Kraft haben, die ursprünglichen Entstehungsprozesse wieder durchzustehen. Es gab auch früher schon Yes-Musik, die ohne Jon's Beteiligung entstanden ist, und wer weiß, wenn tatsächlich "neue" Musik irgend wo in der Pipeline ist, eben von wem sie stammt und wie derjenige sie umgesetzt haben will. Ich denke eh, dass neues Material "schwierig" wird - zu diesem Begriff kann sich nun jeder seine Gedanken machen.

Und man muss sich - wie schon angeschnitten - auch fragen, was aufgenommen werden soll.
SOON hat geschrieben:Die Songs die derzeit Live gespielt werden wurden ja auch in unterschiedlichen Formationen aufgenommen.
Und, dann können sie die auch jetzt nochmal in einer neuen Formation aufgenommen werden, statt sie zum X-ten Mal in einer schon "verwendeten" Formation aufzunehmen. Und wie meine Meinung zur Beteiligung an neuem Material ist, schrieb ich ja auch schon.

Letztlich bleibt auch die Frage, was die "30th anniversary re-unions" anderer Bands so hervor oder besser heraus brachten. Das ist schon ein sehr sehr schwieriges Pflaster. Da finde ich, dass gerade die Einzelmusiker eher Großtaten vollbringen. Schreit übrigens jemand nach Genesis inklusive Peter Gabriel auf CD oder auf der Bühne - ich glaube, die entsprechenden Persönlichkeiten, wie grandios sie auch alleine oder mit beliebigen anderen noch auftrumpfen, würden als Formation gar nicht mehr für neues Material funktionieren.

Ja, und zu Konzerten muss man eh gesondert überlegen. Ich hab ja früher und schon öfter die Meinung vertreten, dass so punktuell inszenierte Highlights (gerade im Alter) besser sind als das Abklappern drittklassiger Kleinhallen in der Provinz - nicht nur für's Image. Da führe ich auch immer wieder gerne Rick's Konzept an.
SOON hat geschrieben:Es ist auch nicht so, dass Jon A. nicht Live auftreten kann, er macht ja auch Solokonzerte und für große Tourneen steht ja immer noch Beniot zur Verfügung.
Na, ist es wirklich vorstellbar, dass man Jon die Kür-Veranstaltungen in den Metropolen überlässt und Benoit die Knochen-Jobs auf dem Land. Oder wie? Und, richtig Jon "macht ja auch Solokonzerte" und die kann er auch machen, auch mit Yes-Musik. Ob Benoit - und das gilt auch für Oliver - der Weisheit letzter Schluss oder schon die auf den Weg gebrachten "Erben" von Yes ist/sind - ich weiß es (natürlich auch) nicht (man denke mal an sowas wie "Yes featuring Steve Howe"?).
SOON hat geschrieben:Man möchte Anderson einfach nicht mehr dabei haben und das in einem Alter wo nicht mehr sonderlich viel Zeit für Rock’n’roll verbleibt.
Das klingt aber jetzt schon sehr nach "Sozialstation" - sorry. Und ich bin froh, dass ich und viele andere Jon nicht so am Ende seiner -sag' ich's allgemeiner - Sänger-Zeit sehen, und ich glaube er sieht sich auch nicht so. ZUm Rest hab' ich mich ja schon geäußert.
SOON hat geschrieben:Ich finde die Situation jedenfalls grässlich.
Auch das klingt - entschuldige - etwas wie in der Bravo, wenn es darum ging, dass bei den XYZ einer rausgeekelt wurde.

Um mich richtig zu verstehen: Wenn ich mir betreffend Yes-Konzert etwas wünschen dürfte, hätte ich mit an der Spitze jedenfalls (ich hätte halt auch so gern ABWH gesehen :cry: ) einen Groß-Event von den Dream-Five, und dafür würde ich wahrscheinlich um die halbe welt reisen (wie gesagt für ein Highlight). Und wenn irgend jemand darüber reden würde, dass diese Formation ins Studio gehen will (oder wie auch immer ein neues Werk von denen zusammen gebracht werden würde) ich würde einen Fond ins Leben rufen, um die Realisierung zu puschen.

Aber was aktuell geplänkelt wird, nämlich ob es wieder mal ein 50-er Packerl Konzerte in Nowhere mit Jon geben wird, ich halte es für unrealistisch - und krass gesagt, damit das hier kein Herumgeeiere wird, auch für von verschiedensten Seiten für unerwünscht.

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Re: Neues von Jon

Beitrag von Member X »

SOON hat geschrieben:Inzwischen sieht es aber eher so aus als wäre Jon Anderson ausgegrenzt worden.
Nachtrag: Auf yesworld.com ist der Link zu Jon's kommenden Aktivitäten an der ersten Stelle angegeben:

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Wenn man jemanden ausgrenzen will, sieht das anders aus.
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MelloKey
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Re: Neues von Jon

Beitrag von MelloKey »

soundmunich hat geschrieben:Wenn man jemanden ausgrenzen will, sieht das anders aus.
Ich glaube auch nicht, dass Yes Jon bewusst "ausgegrenzt" haben, man hat sich eher stillschweigend "auseinandergelebt" (was schade genug ist). So nach dem Motto: der aktuelle Status Quo ist doch okay und bequem, also warum ihn ändern?

Die Fans haben Jon mit Sicherheit niemals ausgegrenzt und werden das auch nicht tun. Warum auch? Für viele Fans ist Jon auch heute noch das Synonym für Yes.

Die konkrete Frage ist, wie wahrscheinlich ist es, dass Jon tatsächlich nochmal zu Yes zurückkehrt? Dass er von sich aus fragt oder gefragt wird? Man kann viel über die momentanen Zustände schreiben und diskutieren, aber wie hoch stehen die Chancen auf eine Wiedervereinigung von Yes mit Jon wirklich?

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Re: Neues von Jon

Beitrag von Member X »

MelloKey hat geschrieben:wie hoch stehen die Chancen auf eine Wiedervereinigung von Yes mit Jon wirklich?
Was nützt hier eine Zahl? Was nützen hier Diskussionen von Für's und Wider's? Was nützen hier Deutungsversuche von Pickeln unter dem linken Auge der Kröte? Bis zur nächsten Vollmondnacht dauert es wieder erst mal ein Wenig; die letzte hat aber auch schon nichts gebracht.

Für mich ist das wie die Frage zur Prozessrisikoabschätzung. Was nützt meinem Mandanten eine Abschätzung mit 99 : 1 zu seinen Gunsten, wenn die "1" eintritt??? Was nützt es uns, wenn wir eine Yes-Band mit Jon bis da und da hin für sehr wahrscheinlich halten? Was passiert, wenn wir eine solche Re-Union für unwahrscheinlich halten?

Aber, um eine nicht ausweichende Aussage zu treffen (dafür schätzen mich meine Mandanten auch): Die Chancen auf eine Wiedervereinigung von Yes mit Jon stehen denkbar schlecht. Ich sehe nicht mal brauchbare Chancen für ein ausgewähltes Groß-Konzert im Laufe der nächsten Jahre. Aber auf ein Bier (sorry Herr Wakeman, da sind sie dann leider nicht dabei) werden sie sich wohl schon noch mal treffen - davon gehe ich fest aus.

Tut mir leid, keine besseren Nachrichten zu haben :mrgreen:
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Re: Neues von Jon

Beitrag von Topographic »

MelloKey hat geschrieben:
soundmunich hat geschrieben:Wenn man jemanden ausgrenzen will, sieht das anders aus.
Ich glaube auch nicht, dass Yes Jon bewusst "ausgegrenzt" haben, man hat sich eher stillschweigend "auseinandergelebt" (was schade genug ist). So nach dem Motto: der aktuelle Status Quo ist doch okay und bequem, also warum ihn ändern?
Nein, so ist das sicher nicht. Die Ausgrenzung von Jon hat mehrere handfeste Gründe.

--> Die letzte Tour 2004 war für die persönlichen Beziehungen in der Band ein Desaster. Manche meinen das auch bei den Auftritten gespürt zu haben - ich nicht. Jedenfalls wollte Jon eine Auszeit, er hat ja auch genügend Projekte am Laufen und wird nicht jünger... Allerdings: Steve Howe vor allem forderte immer wieder eine Reunion von YES - diese Musik ist einfach sein Leben. Jon wich dem immer wieder aus. Es war ja zwischendurch bereits eine Tour in Amerika geplant (More Drama Tour) mit HSW, Syn, White, auf der Dramasongs gespielt werden sollten - und Geoff Downes zumindest bei WHITE an den Keys gesessen hätte. Wurde aber dann wegen miesen Ticketverkaufs abgesagt. Schließlich hat Jon endlich zugesagt (HSW hatten inzwischen andere Sänger angefragt, u.a. Billy Sherwood!!, auch hatten sie bei Rick nachgefragt - nichts als Absagen). Die Tour mit ihm wurde dann abgesagt wegen seiner schweren Asthma-Erkrankung - wieder hieß es warten für HSW. Dass die persönlichen Beziehungen unter den Bandmitgliedern quasi nichtexistent sind, hat Jon dann öffentlich beklagt ( na ja, er hatte auf der Talk-Tour auch Billy Sherwood ursprünglich als Bassisten verpflichtet, weil er Chris wegen dessen Alkohohlproblems aus der Band werfen wollte, was nicht gelang).
Jedenfalls - HSW haben und hatten keine Lust mehr zu warten, schon gar nicht, als klar war, dass Jon keine lange Tour mehr durchstand. Jon wurde mit Benoit vor vollendete Tatsachen gestellt - ausgegrenzt - dass Jon als "Member" auf der YESWorldseite erschien war reine Taktik den Fans gegenüber (genauso wie er jetzt "ganz oben" steht).
--> Jon hat sich nach dem finanziellen Misserfolg von Magnification geweigert, ein neues Album aufzunehmen - das CD-Format hielt er (mit recht) für überholt. Nun wollen YES (nachdem sie auch schon einige Zeit und immer wieder mit dem gleichen alten Kram auf der Bühne stehen) endlich ein neues Album machen -auch Jon hatte zuetzt von neuer YESMusik geredet, aber man weiß bei ihm ja nie... Er hatte schon 4 lange Tracks wie auf den Tales angekündigt, die überhaupt nicht existieren. Auch hier zählt also Verlässlichkeit.
--> YES müssen mittlerweile vor zum Teil 600 - 1200 Menschen spielen - da kommt nicht mehr so viel Geld bei raus. Also sind zwei auf Honorarbasis angeheuerte Musiker doch wesentlich günstiger als Rick & Jon - und ob die so viel mehr Leute ziehen würden...
--> YES wollen weiter als Band existieren und denken noch nicht an die Farewelltour. Jon (und vor allem) Rick sehen das anders.
--> Sehr wichtig auch: Die Egos von Steve und Chris werden in dieser Replacementbesetzung sehr gestärkt. Kein Teilen auf der Bühne mit Jon und Rick - beide ja auch sehr dominant. Das geht soweit, dass - obwohl fast nach jedem Konzert bemängelt - Oliver und auch Benoit oft in den Hintergrund gemischt werden, was zwar zu Lasten des Gesamtkonzeptes der Songs geht, den beiden alten Herren aber so richtig ermöglicht die Gunst der Fans auf sich zu fixieren.
--> Wer das Drama-Cover kennt - Steve mit gefühlt hundert Gitarren auf dem Foto - weiß, wie sehr sich Steve nun in der Band verwirklichen kann, ohne Kompromisse zu machen. Er kann YESMusik machen, das ist ihm wichtig, er kann sein EGO pflegen, auch das ist wichtig - und er kann in Zeiten, in denen es finanziell für alternde Rockstars schwieriger wird, noch ein paar Scheine auf die Seite bringen - all das geht ohne Jon wesentlich einfacher. Bei aller Kompromissbereitschaft von Alan und Chris - Steve ist vehement gegen eine Reunion mit Jon. Klare Ausgrenzung. Und musikalisch eine Katastrophe...



MelloKey hat geschrieben: Die konkrete Frage ist, wie wahrscheinlich ist es, dass Jon tatsächlich nochmal zu Yes zurückkehrt? Dass er von sich aus fragt oder gefragt wird? Man kann viel über die momentanen Zustände schreiben und diskutieren, aber wie hoch stehen die Chancen auf eine Wiedervereinigung von Yes mit Jon wirklich?
Jon wollte zu YES zurück. Er beschrieb immer wieder, dass es für ihn musikalisch das Größte sei, mit YES auf der Bühne CTTE zu spielen. Es wird nicht an ihm liegen, wenn HSW sich darauf einlassen ein paar große Events zu spielen, anstatt in Kempten in der Big Box und bald in der Hilbartshausener Hasenhalle auf der Bühne zu stehen.
Ich denke, wenn das neue Album gut ankommt, werden YES in dieser schwachen Formation weiter Bestand haben. Ansonsten wird sich das Ende schnell abzeichnen - mit Jon und Rick.
Ich nehme momentan alles, was YES machen, als Zugabe - schließlich sind die Herren über 60 und da sind andere schon lange nicht mehr so musikalisch aktiv - sofern sie überhaupt noch unter den Lebenden sind. Dennoch - ich hasse langsame Abschiede. Diese merkwürdige Zeit, in der nun HSW als YES touren (der Name gehört übrigens HSW und Rick, so hat es dieser jedenfalls vor kurzem gesagt), dazu ASIA mit zwei YESMusikern, die immerhin "Roundabout" auf der Setlist haben, dann YOSO mit zwei weiteren ExYESmitgliedern, ebenfalls live mit YESMusik, schließlich das Anderson Wakeman Project, auch live im Oktober, YESMusik soft präsentierend (schließlich noch das im Raum stehende Wakeman, Rabin, Anderson, ?-Projekt) - das ist schlimmer als bei Barcley JH. Und was für eine Verzettelung kreativer Ressourcen. Man höre sich doch die Bands mal an - jetzt ohne YESFanbrille - wer braucht diese "neue" Musik von Bands wie ASIA und YOSO, wer braucht ein HSW-YES, dass gegenüber der Classic-Besetzung live nur müde daherkommt (gedrade habe ich die Live in Montreux-DVD gesehen - da kommen selbst abgehalfterte Titel wie Roundabout und ISAGP noch druckvoll und begeisternd rüber), wer braucht Jon mit seinem schrecklichen Gitarrenpiel solo live, wer braucht seine unsäglich schlechten Songs, die er in Massen in den letzten Momaten fabriziert hat, wer braucht ein Wakeman/Anderson-Akustik-Duo - YESMusik entfaltet sich nur in voller Bandbesetzung, wer braucht noch ein weiteres Nebenprojekt mit Rabin? Fast alle YESMusiker sind noch aktiv - aber ein richtig gutes gemeinsames Projekt wollen sie nicht mehr auf die Beine stellen??? Da gebe ich SOON absolut recht - ein neues Album in der Tourbesetzung aufzunehmen ist die schlechteste aller Ideen. Das können HSW immer noch machen, wenn JON dann in Kürze die 70 überschritten hat - wenn sie dann immer noch weiter und weiter machen wollen.

Na - und damit beschäftige ich mich im YESForum gedanklich auch - ob nun Vollmond ist oder nicht! Wo sonst?
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JJG
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Re: Neues von Jon

Beitrag von JJG »

Gerade spielt mein Sohn Gitarren-und Keyboard-Parts von "Owner" auf seinem Keyboard und passend dazu lese ich die vielen emotionalen Zeilen in diesem Thread. Ich kann alles verstehen - "I can feel the earth moving" ist die Textzeile von "Finally" die mir gerade dazu einfällt.

Gestern habe ich es gelesen, das schöne "All-Good-People"- Yes-Forum gibt auf ...

Um es gleich die Gerüchteküche zu beenden - unser Forum gibt nicht auf, es wird leben, weil die Yes-Musik lebt ... in unseren Herzen, in den vielen Projekten die dennoch existieren, in den vielen Formen in denen es präsentiert wird oder andere Musiker inspiriert hat.

Wir sind Nostalgiker, die veränderliche Musik lieben uns in Wirklichkeit in die guten alten Close-To-The-Edge-Zeiten zurück wünschen. Es war für uns eine Zeit, in denen wir uns trotz aller Widrigkeiten geborgen gefühlt haben, in denen wir uns frei gefühlt haben, in denen wir in die Welt eingetaucht sind und die Erde gespürt haben um dem hektischen Alltag zu entfliehen.

Liebe Forumsfreunde lasst uns auch weiter an diesem Hort der Freude verweilen und unsere Gedanken austauschen. Immer dann, wenn wir von Yes nicht mehr so viel erwartet haben, wurden wir überrascht. Warum soll es nicht auch wieder so werden.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf

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Re: Neues von Jon

Beitrag von BBQ.Master »

JJG hat geschrieben: Wir sind Nostalgiker, die veränderliche Musik lieben uns in Wirklichkeit in die guten alten Close-To-The-Edge-Zeiten zurück wünschen. Es war für uns eine Zeit, in denen wir uns trotz aller Widrigkeiten geborgen gefühlt haben, in denen wir uns frei gefühlt haben, in denen wir in die Welt eingetaucht sind und die Erde gespürt haben um dem hektischen Alltag zu entfliehen.
Na, jetzt aber langsam. Es wäre schön, wenn die YesMen auch heutzutage wieder Musik von solch einer Größe wie CTTE schaffen könnten, anstatt den alten Zeiten hinterherzutrauern. (Und sie können es! Magnification wird z.B. leider kaum beachtet und wäre mit Wakeman zu dem besten Album seit Jahren geworden. Aber auch ohne ihn ist es ein gutes Album.)

Ich zähle mich überhaupt nicht zu den Nostalgikern, ich suche lieber zeitlose Musik, deren wahres Alter mich dann nicht mehr interessiert.

Und zu Yes:

Scheinbar entwickeln sich wieder zwei Seiten, diesmal allerdings HSW und Anderson/Wakeman. Die beiden letzten werden mit Sicherheit Songs nach ihren Geschmack schreiben und spielen, sodass die wohl nicht den typischen Yessound haben werden. Hätten sich HSW was getraut, dann hätten sie ein Trioalbum aufgenommen (die Überlegungen waren wohl schon einmal da - siehe Tracks von 1977 bis 1979 und XYZ). Das wäre endlch etwas wirklich Neues gewesen!

Yes waren einmal die Spitze des Progrock, mittlerweile jedoch sind sie abgestumpft und sorgen durch ihre Unstetigkeit dafür, dass ihnen das passiert, wovor Neil Young immer gewarnt hat: "...to fade away..."
"It's better to burn out than to fade away ...because rust never sleeps." - Neil Young

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