[REVIEW] JON ANDERSON - OPEN (2011)

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SOON
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[REVIEW] JON ANDERSON - OPEN (2011)

Beitrag von SOON »

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OPEN (20:55)
Four Movements:

1. Sun is Calling
2. Please To Remember
3. Who Better Than Love
4. Sun it Sings You / Given Chase

Music and Lyrics: Jon Anderson

Angel Vocals: Jane Luttenberger Anderson
Music and orchestration, 6 and 12 string guitars, classical guitar, electric guitar, percusion, bass, additional vocals : Stefan Podell
Piano and Organ : Zach Tenorio-Miller
Classical and electric guitar: Zach Page
String arrangement and recording: Alexandra Cutler-Fetkewicz with Jon Fink and Susan Lerner
Acoustic guitar and vocals: Kevin Shima
Percussion: Brian Hobart
Drum Kit and african percussion: Stephan Junca
Drum Kit: Charles Scott
Choral via Cal Poly A Cappella group: Robert Foster, Ian O’Rouke, Madelyn Frey, Jacob Stringfellow, Aaron Wolfe, Amy Stevens
Additional backing vocals: Billy James

Engineered by Michael J. Fraumenti at Elias Arts Studio
Mastered by Sakis Anastopoulos
Artwork by John Amick and Jay Nungesser

Produced by Jon and Jane Anderson

Ein Streicher-Crescendo bildet den stimmungsvollen Auftakt, dazu gesellen sich zärtliche Bläserarrangements und liebliche Flötenklänge,
Gongschläge formen ein Orchestertutti. Tusch!!
Schon nach einer Minute sind wir mittendrin, in Jon Anderson’s Klangwelten.
Wagnerianischer Bombast, großspurige Dramatik, hochveredelte Klänge, hymnisch und himmlisch.
Ziemlich verschwenderisch! Muß das sein?
Aber ja doch! Es gibt doch schon genug triefäugiges, fettbäuchiges, kalkuliertes Mittelmaß!
Jon öffnet seinen Ideenhimmel der für so manchen nicht zugänglich scheint.
Er hat so viel an Kreativität und Schöpferkraft zu verschenken, alles muß raus, all OPEN!

Seine gesundheitlichen Probleme dürfte er inzwischen überwunden haben.
Sicherlich hat er gesanglich seinen Zenit überschritten, dennoch singt er klangvoll und wortgewaltig, wie eh und je.

Bei Jon’s Botschaften geht es nie um alltägliches, immer geht’s ums Ganze, ums Allumfassende.
Humanität und die als Lebensquelle verehrte Sonne bilden das Kernthema.
Dafür setzt er ein großes, sein ganzes, Spektrum an Gefühl und Tonmalerei ein.
Sicher ist das nah am Kitsch gebaut, hat jedoch nichts mit Sentimentalität zu tun.

Mal geben orchestrale Cinemascope-Sounds die Richtung an, mal spenden fein gezupfte Akustik-Gitarren-Inseln Ruhe,
mal führen gestenreiche Streicher durch die Landschaft.
Klänge, die wie luftige Gebirgswände emporsteigen, mehrdimensionale Arrangements formen eine komplexe Songarchitektur,
schwebende Atmosphären und kratzbürstige Stakkatoeinlagen füllen die Musik aus.

…….huch, jetzt habe ich mich wohl ein bisschen arg hineingesteigerte, ich bin ja total verschwitzt. :mrgreen:
Wie auch immer, das Werk kann sehr mitreißend sein, Jon ist hier ein überaus dynamikreiches Stück Musik gelungen welches sich jeder
Schublade entzieht und enorme Grower-Qualitäten aufweist.
Ich würde, momentan, 9/10 Punkte vergeben -ja auf gleicher Höhe mit Olias!
Die ersten Höreindrücke waren nicht so berauschend aber nach nun über 20 Durchläufen entfaltet sich erst die ganze Pracht der Musik……

Weiter geht's mit flitzenden Gitarrenläufe welche unendliche Spiralen aufziehen, Bläser triumphieren, Schüttel-Idiophone sind allgegenwärtig,
über allem schwebt glockenheller Gesang der immer das Zentrum bleibt, alles geschieht aus einer musikalischen Logik heraus!
Fortepiano……..Soony lost in space……………………..


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Roland
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Re: REZI: JON ANDERSON - OPEN (2011)

Beitrag von Roland »

Danke Soon, Deine Rezi hat meine Neugierde geweckt, das Werk muss ich kennenlernen.
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JJG
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Re: REZI: JON ANDERSON - OPEN (2011)

Beitrag von JJG »

Vielen Dank Soon, ich hab das Werk noch nicht, kann mir aber vorstellen
wie es klingt. Naja einen Ausschnitt habe ich ja schon in Bretten gehört.
Schön wäre eine CD gewesen, die noch mehr Material hat. Jon hat ja
noch genug, (noch) nicht offizielle auf CD, Material.
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Saaldorf
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Aprilfrost
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Re: REZI: JON ANDERSON - OPEN (2011)

Beitrag von Aprilfrost »

Das klingt ja wirklich verheißungsvoll, SOON. Um das Werk komme ich wohl nicht herum. Danke für die Vorstellung.
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rowoma
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Re: REZI: JON ANDERSON - OPEN (2011)

Beitrag von rowoma »

Habe es mir bei iTunes runtergeladen - muss Dir in Allem Recht geben, vor allem, dass es mehrere Hördurchgänge bedarf, bis der Wurm sich im Ohr festgesetzt hat... (aber war das früher mal nicht typisch Yes???)
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SOON
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Re: REZI: JON ANDERSON - OPEN (2011)

Beitrag von SOON »

JJG hat geschrieben: Schön wäre eine CD gewesen, die noch mehr Material hat. Jon hat ja
noch genug, (noch) nicht offizielle auf CD, Material.
ich könnte mir schon vorstellen, dass OPEN auch noch auf einem Album veröffentlicht wird.
Möglicherweise wollte er es, durch die Möglichkeit als Download, nur schneller zugänglich machen.

hier eine Kritik der BBS:
http://www.babyblaue-seiten.de/index.ph ... ent=review
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rowoma
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Re: REZI: JON ANDERSON - OPEN (2011)

Beitrag von rowoma »

Das Werk gefällt mir mehr und mehr.... Man sollte sich das Booklet auch runterladen und dem Text folgen: die Strukturen der einzelnen Teile werden transparenter.
Übrigens: Jon zitiert sich selbst:
An welchen älteren Yes-Titel fühlt man sich erinnert bei der Passage: " Please to remember new words offer .... bis .... opening my very soul"?
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SOON
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Re: REZI: JON ANDERSON - OPEN (2011)

Beitrag von SOON »

rowoma hat geschrieben: An welchen älteren Yes-Titel fühlt man sich erinnert bei der Passage: " Please to remember new words offer .... bis .... opening my very soul"?
keine Ahnung, welche Passage meinst du?
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Re: REZI: JON ANDERSON - OPEN (2011)

Beitrag von SOON »

inzwischen auch in der Röhre!

[youtube]0kb4OVoHSyA[/youtube]

[youtube]rwqJB9_-OaE[/youtube]
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JJG
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Re: REZI: JON ANDERSON - OPEN (2011)

Beitrag von JJG »

Eine interessante Rezension als "Fly From Here 2" gibt es hier:
http://tommypetersbicycles.blogspot.com ... aisal.html
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

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