[REVIEW] JON ANDERSON - The Sky And His Shadow

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Der Teemeister
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[REVIEW] JON ANDERSON - The Sky And His Shadow

Beitrag von Der Teemeister »

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Küntler: Jon Anderson
Titel: The Sky And His Shadow
Label: Underworld Productions
Musiker Session-Musiker für SONG OF SEVEN
(Track 3-9) und ANIMATION (Track 10-11)
Qualität: Stereo, Überspielung von Kasseten-Tapes,
Laufgeschwindigkeit etwas zu schnell. Hohes Grundrauschen.


1. THE SKY AND HIS SHADOW (sensationelle 37:46)

Dieses Stück ist wohl eine Art Studie zu OLIAS OF SUNHILLOW,
oder vielleicht auch ein verwendeter, oder eben nicht verwendeter,
wunderschöner Synthesizer-Harfe-Orgel-Long-Take, zusammengefügt
aus mehreren Sequenzen, die alle auch einzeln für sich stehen könnten.
Aufgenommen wurde es 1975, was zeitlich natürlich sehr gut zu OLIAS
passt. Besonders die Harfe/Orgel Sequenzen erinnern an die beiden "Vevey"
-Stücke von Jon und Rick bei den GOING FOR THE ONE-Sessions, und
noch mehr an deren Stück, dass wir leider nur bei den filmischen Aufnahmen
der Sessions in der Kirche hören können.Im Schlußteil des Stücks erklingen
gesprochene Worte in französischer und englischer Sprache, die mich an
die Sprache (von Vangelis?) auf dessen Stück "Albedo 0:39" erinnern.
Die sphärischen Klänge erinnern mich teils ein wenig an Anthony Phillips
12 Jahre später aufgenommenes Album SLOW DANCE, SOFT STARS
(Private Parts and Pieces Vol. 7); aber mehr noch an die Zusammenarbeit von
Brian Eno und Robert Fripp in den Prä-Olias-Tagen, dokumentiert auf
deren CD NO PUSSYFOOTING. Wenn man genau zuhört, vermeint man, Bögen
der Melodie des Stückes "Song Of Search" (See your love, See your love-Sequenz)
von OLIAS OF SUNHILLOW zu erkennen.

2. INSTRUMENTAL (01:33)

Wohl Teil der OLIAS- oder SONG-OF-SEVEN-Sessions, etwas songhafter
struckturierter basic track als das erste Stück, aber durchaus ähnlich.

3. HEAR IT (Demo, später auf SONG OF SEVEN ausgeführt und veröffentlicht)

4. ALL GOD`S CHILDREN (Demo, später auf ANIMATION erweitert,
ausgeführt und veröffentlicht)

5. FLOWER CHILD Auch bekannt als NEVER DONE BEFORE, von Jon wieder aufgegriffener
Teil der Paris-Sessions von YES, 1979, als deren basic-track zu hören als Stück 2 der CD 4 des
Boxsets IN A WORD von YES

6. FEEL MY LOVE FLOW

Beginnt mit der Solo-gesungenen Einleitung des Songs SONG OF SEVEN, dem Höhepunkt der
gleichnamigen CD, von Jon 1980 veröffentlicht; und geht dann über in ein wunderschönes Stück,
das Demis Roussos 1982 als Titelsong seiner LP DEMIS unter den Namen "Lament" veröffentlichte.
Ich besaß diese LP lange vor Jon`s Bootleg und hatte gleich das Gefühl: das klingt ja wie Jon!
Möglicherweise singt dieser auch daselbst backround. SONG OF SEVEN-Demo

7. INSIDE YOUR EYES

Wunderschöner, unveröffentlichter Song von Jon, Demo zu SONG OF SEVEN

8. SECRETS OF THE PAST

Was für ein geniales, zu Tränen rührendes Stück von Jon; ebenfalls für SONG OF SEVEN
gedacht. Nahezu all diese Stücke wären meiner Meinung unendlich besser auf der LP
von 1980 aufgehoben gewesen, als etwa "Don`t Forget" oder "Everybody Loves You".
Bei einem Remaster hätten sie es verdient, als Bonus tracks aufgenommen zu werden;
allerdings befürchte ich, dass die Master-Bänder nicht mehr existieren, wie wir an dem
ANIMATION-Bonus-Stück "The Spell" erahnen können, dass dort ja auch nur in schlechter
Qualität vorliegt. Jon hat diese Titel bestimmt wohl auch selbst nich in besserer Qualität.
Gut vorstellbar, dass auch dieses Tück in Paris 1979 von YES geprobt worden wäre, wenn ...

9. GOLDEN AGE

Ebenfalls ein wunderschönes Stück. Jon greift hier den wohl wichtigsten Track der Paris-
Sessions seiner Band YES von 1979 wieder auf, der ja bekanntlich, wie der Rest der Sessions,
nicht zu Ende ausgeführt wurde, und deren Ergebnisse uns nur als basic tracks auf
verschiedenen Quellen (DRAMA, IN A WORD, GOLDEN AGE-bootleg) vorliegen. Jon zeigt, dass
diese Titel des vermutlich als THE GOLDEN AGE geplanten YES-ALBUMS von 1979 durchaus
Qualität hatten, - wenn man sie denn zu Ende ausführt. Das Stück enthält Text und Sequenzen,
die es später auf das Stück "Some Are Born" von SONG OF SEVEN schafften. Bereits für die
TORMATO-Sessions von YES, 1978, wurde der Song, - wie auch das auf SONG OF SEVEN
als Solo-Titel von Jon veröffentlichte "Days", - ja bereits geprobt, und landete für das Rhino-
Remaster bei den Bonus Tracks von TORMATO. Obwohl Fan von DRAMA, hätte ich es begrüßt,
wenn THE GOLDEN AGE noch zu Ausführung gekommen wär (der Split erst dann danach
gekommen wäre), - und uns beide Alben vorliegen würden.

10. CHILD OF THE LORD Als: "The Spell" veröffentlicht bei den Bonus-Tracks der
ANIMATION-CD)

Dieser Titel liegt uns hier, im Gegensatz zu der auf ANIMATION veröffentlichten Version, wenigstens
in Stereo vor und klingt auch insgesamt etwas besser. Ein kleiner drop-out am Anfang ist zu
verschmerzen (ich habe ihn "repariert, als ich dieses Stück auf meine private Digitalisierung des
ANIMATION-Vinyls, die der veröffentlichten ANIMATION-CD klangtechnisch um Lichtjahre überlegen
ist, via einen high-end-Plattenspieler als Bonus-Stück anfügte, und das Mono-Spell dafür in den
Papierkorb warf). Anzumerken bleibt, dass das Stück Computer-Rhythmen enthält, die auf den
"normalen" ANIMATION- Stücken "Pressure Point und "Much Better Reason" verwendet wurden.


11. CARNIVAL

Outtake der ANIMATION-Sessions; schöner, typischer ANIMATION- Song. Unverständlich,
warum nicht auch er seinen Weg wenigstens unter die Bonus-Stücke der ANIMATION-
CD fand. Textlich erzählt uns Jon vielleicht, wie wohl auch bei "Much Better Reason"
auf ANIMATION, das Kennenlernen seiner ersten Frau in Lateinamerika (aber das ist nur
meine private Vermutung)
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JJG
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Re: JON ANDERSON - The Sky And His Shadow

Beitrag von JJG »

Vielen Dank für die Infos Teemeister, ab und zu gibt es das Teil auf Flohmärkten.
Da kann man mal sehen, was in den Archiven noch so schlummert und ein guter
Track geworden wäre.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf

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Der Teemeister
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Re: JON ANDERSON - The Sky And His Shadow

Beitrag von Der Teemeister »

Danke, Jan. Jon klingt hier noch mehr wie ein kleiner Junge, weil alles
ein wenig zu schnell läuft. Ich bin immer wieder sauer, das teuere
Programme wie Wavlab ubnd Adobe Audition nicht einfach eine pitch-
Funktion haben, wo man, wie bei einem Equalizer, einen Regler herunter
fährt, und damit die Geschwindigkeit verändern kann, ohne das man vorher
ein Studium in Auditionistik oder Wavelabistik abschließt. Ich könnte dieses
- und andere Teile - auch auf meinen alten Vestax-4-Spur-Rekorder
überspielen, dort die Geschwindigkeit runter regeln, aber so langsam
geht mir die Energie aus, abgesehen vom weiteren dann enstehenden
Qualitätsverlusten digital zu analog zu digital ...
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