Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

veröffentlicht: 18.07.2014

Jon Davison ; Geoff Downes ; Steve Howe ; Chris Squire ; Alan White

Member Y
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Member Y »

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Ich denke, daß Rick Wakeman musikalisch über jeden Zweifel erhaben ist, auch heute noch. Darüber muss, gerade hier im Forum, nicht diskutiert werden. Auf "Living Tree" z.B. mit Jon Anderson beweist er es, ohne sich noch beweisen zu müssen.
Er wäre, alleine was seine kreativen Ideen angehen würde, für Yes eine Bereicherung, auch wenn es wohl so wäre, daß er bei einem Volleinstieg an gesundheitliche Grenzen stoßen würde.
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SOON
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von SOON »

mir wäre jede genannte Alternative lieber als der Kaugummi-Prog von Downes.
Geoff ist ohne Zweifel ein begabter Keyboarder und Songschreiber aber für meine YES-Musik ist er nicht der richtige.
Mich stören seine Beiträge auf H & E auch am meisten.
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Fragile
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Fragile »

schneeblick hat geschrieben:Ich denke, daß Rick Wakeman musikalisch über jeden Zweifel erhaben ist, auch heute noch. Darüber muss, gerade hier im Forum, nicht diskutiert werden. Auf "Living Tree" z.B. mit Jon Anderson beweist er es, ohne sich noch beweisen zu müssen.
Hm, sollte ein Forum wie dieses nicht gerade von Diskussionen leben? Ansonsten könnte ja auch jeder hier seinen eigenen Blog aufmachen! ;)

Insgesamt finde ja, Rick Wakeman ist alles in allem ein Guter, wird aber von einigen Yes-Fanatics (hier soll sich übrigens niemand angesprochen fühlen!!!) eben mMn auch überschätzt und über Gebühr verehrt, deshalb erlaubte ich mir hier mal eine Gegenmeinung.
Von "Fragile" bis "Tales" gab es wohl keinen besseren und innovativeren Keyboardspieler, zumindest in der Rock-Musik. Allein schon das Intro zu "Close To The Edge" wird ewig Avantgarde bleiben. Wakeman hat mit Yes die Möglichkeiten der Tasteninstrumente spielerisch und klangtechnisch enorm erweitert.
Jedoch ist meine These, dass er irgendwann die Ansprüche und Anforderungen des Titels "Keyboard-Wizard" ein bisschen zu ernst genommen hat und seitdem nur noch versucht, diesem Image gerecht zu werden. Als er 1976 anlässlich "Going For The One" zu Yes zurückkehrte, war er noch ok, ab "Tormato" fand es sich aber dann in seinem Spiel schon, was mich seitdem nervt. Die Sounds wurden immer billiger und oberflächlicher. Und damit spielte Rick immer mehr und überflüssige Noten auf "Tormato" und ABWH. Und die Soli auf diesen eigentlich sehr guten Alben finde ich teilweise völlig daneben. Habe sogar manchmal das Gefühl, er kapiert gar nicht, was die anderen 4 spielen.

So geht es seitdem weiter. Wakeman hat die gute alte Weisheit "Geschwindigkeit ist keine Hexerei" einfach nicht beachtet. Munter spielt er seine Geschwindigkeits-Tonleitern rauf und runter, das isses. Na gut, sein Orgelspiel ist zuweilen noch klasse. Und 2004 bei der Yes-35-Jubi-Tour hat er mir recht gut gefallen. Dennoch... ich wünsche mir für die Zukunft innovativere Tastenmänner für Yes (falls Downes wieder die Biege machen sollte), wie Rabin auf den Yes-West-Alben zum Beispiel. Die stehen nicht so im Vordergrund, sind aber höchst raffiniert. Oder natürlich Moraz. Oder Khoroshev und/oder Brislin, die von Rick beeinflusst sind, diesen aber weiterentwickelt und angereichert haben - und frischer klingen.

Mir gefallen übrigens die Keyboard-Parts von Rick auf "Keys To Ascension" oder dem erwähnten "Living Tree" dann wieder richtig gut. Alle Achtung. Vielleicht ist das auch die Hoffnung für die Zukunft. Obwohl böse Zungen behaupten, ein Teil auf "Keys To Ascension" sei gar nicht von Rick gespielt.

Und wenn sie dann doch mit Wakeman ein neues Album aufnehmen sollten, dann hoffe ich, dass ein guter Produzent Ricks unbestreitbare Talente in die richtigen Bahnen lenkt.
schneeblick hat geschrieben:Er wäre, alleine was seine kreativen Ideen angehen würde, für Yes eine Bereicherung, auch wenn es wohl so wäre, daß er bei einem Volleinstieg an gesundheitliche Grenzen stoßen würde.
Siehe weiter oben: Wichtig ist dabei, dass solche kreativen Ideen auch halten, was sie versprechen und die Band nicht zu sehr auf diese einsame Insel namens "Nostalgia" ziehen würde, wie das in der Zeit nach "Magnification" der Fall war.

@Frosti: Den Satz in Klammern hatte ich weiter oben ja schon erläutert. Oder meinst du das mit dem "was ganz andreas"? Das ist nur so ein scherzhaftes Wort-Buchstaben-Verwechslungsspiel, das ich gerne mal mache. Andere Beispiele gefällig?

Es gibt zum Bleistift viele Leute, die gerne in der Dusche singen.

Oder speziell für die Raucher:

Kannste mir mal den Eschenbacher rüber geben?

Und wie gesagt, es ist halt mein Eindruck (nicht nur hier, sondern auch in anderen Yes-Diskussionsforen, womit ich aber sicherlich nicht alle über einen Kamm scheren möchte), dass viele Yes-Fans Rick halt nur aufgrund seiner Person wieder bei Yes haben wollen und das ist mir teilweise doch etwas zuviel Beatlemania-Niveau:

"Bitte Paul, ich bin dein größter Fan, wirklich! Die anderen sind vielleicht nicht so hässlich, wie ich, aber döööfer. Bitte mach ein neues Beatles Album! Für John und George gibt's bestimmt Ersatz und Ringo ist mir auch egal. Hauptsache, du bist dabei. Du bist eh der Hübscheste. Tu's für mich, sonst bring ich mich um, wirklich!!!"
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nixe
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von nixe »

Hi Fragile,
was mich eigentlich wundert ist, das Du Rick*s schwache soloAlben nicht mit zu Rate ziehst:
da wären '79 Rhapsodies & '82 Rock ’N’ Roll Prophet, die ich mal beide hatte.
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Hier könnte man Dir bedenkenlos Recht geben!!!
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

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!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!

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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Fragile »

Ehrlich gesagt, kenne ich außer "Henry's Six Wives", "The Criminal Record" und Passagen aus "Journey To The Centre..." nicht allzuviel aus Rick's Solo-Schaffen. Was ich kenne, hör ich mir vielleicht einmal bis zweimal im Jahr an und das ist auch alles ganz hübsch und nett, aber nicht unbedingt der musikalische Stoff, wofür ich überwiegend Geld ausgeben würde (würde ich sowieso nicht schaffen bei der Menge an Alben, die er so rausgebracht hat, außerdem käme ich dann auch zu nix anderem mehr). Dasselbe gilt im Übrigen auch für Jon's Solo-Schaffen (lediglich "Song of Seven" und das Weihnachtsalbum von ihm finde ich ganz gelungen).
Aber wie gesagt, Rick's Schaffen für Yes in der Zeit von 1971-77 in allen Ehren.
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yestoworld
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von yestoworld »

Also mich erinnert das Album an den jungen Bernd Clüver als Junge mit der Mundharmonika.

Das Potential unserer alten Helden ist ja bekannt, aber hier leider noch nicht einmal angedeutet. Schade, wenn man vor allem liest, wie sich manche und natürlich auch ich auf das Album gefreut haben.

Ich bin Yes-Fan seit 1977. Seit Drama war es mit Yes-Alben bei mir immer dasselbe Drama. Nach der Ernüchterung kam immer mehr die Begeisterung. Yes Alben waren für mich immer Liebe auf den zweiten Blick. FFH war imo schon nix besonderes, aber das neueste Werk kannste knicken. Sei unsern alternden Helden zugute gehalten, dass sie uns schon viel Freude im Leben gemacht haben, mein Leben musikalisch begleitet, bereichert und mitgeprägt haben. Daher an dieser Stelle kein Verriss, sondern nur ein Wort "Schade".
Stefan

Tommy
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Tommy »

Heaven and Earth: Inspiration und YES-Gefühl vor Virtuosität

Als YES-Fan seit 1968 habe ich schon so viele Höhen und Tiefen erlebt, dass mich nicht mehr jeder Kommentar aus den Schuhen hebt. Trotzdem war ich einigermassen schockiert, als ich hier und auf den babyblauen Seiten den mehrheitlichen Totalverriss des neuen Werks gelesen habe. Ich getraute mich kaum, die Stücke anzuspielen und habe sie deshalb in meinem I-Pod unter anderen Neuheiten "versteckt" und so peu à peu kennengelernt. Im Gegensatz zu den erstgenannten Kritikern kann mir dieses "Spätwerk" aber durchaus gefallen. Auf meinen frühmorgendlichen Velofahrten entlang des Greifensees fügten sich die verspielten, leichtfüssigen Melodien nahtlos ins fantastische Form- und Farbenspiel der zum Teil vom Bodennebel durchwobenen blühenden Landschaft ein. Mich überkommt dabei ein tief greifendes Gefühl von Harmonie und Zufriedenheit, eben jenes YES-Feeling, welches andere scheinbar bei "Heaven and Earth" vermissen.
Ich für meinen Teil war nicht nur angenehm überrascht über die vielfältigen Songs, sondern stellte bei mehrmaligem Hören fest, dass sie mir immer mehr ans Herz wachsen. So, wie ich das bei YES immer wieder erlebt habe.
Die Songs sind vielfältig durchstrukturiert, haben eingängige und trotzdem abwechslungsreiche Gesangsabläufe, welche häufig durch überzeugenden Multigesang bereichert werden. Zudem bieten sie immer wieder Raum, zum Innehalten und aufs Kommende vorzubereiten.
Häufig bemängelt wurde ja der wenig virtuose Einsatz der Instrumente, welche einige sogar so weit gebracht hat zu behaupten, die alten Herren würden's nicht mehr so bringen.
Müssen denn YES diesbezüglich irgendjemandem noch irgendetwas beweisen?
Ihre Virtuosität ist für mich, trotz ihres Alters, nach wie vor frappant, tritt aber in diesem Album für ebenso wichtige Elemente wie Inspiration und Musikalität etwas in den Hintergrund.
Der "neue" Jon hat mit seinem kompositorischen Beitrag an die Songs den YES-Nerv wiederbelebt. Jedes Stück hat seinen eigenen Charakter, seine Rhythmen, seine Originalität. Geoff Downes steuert einfühlsame, gut getimte Keyboardeinsätze und Kurzsoli bei. Die Bass- und Guitarrenläufe von Steve und Chris sind Ton für Ton den Stücken "auf den Leib" geschrieben und bestechen durch Einfachheit und trotzdem musikalische Vielfalt. Die Rhythmussektion kommt aus einem Guss daher und beweist, dass Alan White das YES-Feeling durchaus mittragen kann.
Wie schon andere hier möchte ich das letzte Stück "Subway Walls" noch etwas hervorheben, da einem hier von den "schrägen" Harmonien und etwas komplizierteren Rhythmen etwas geboten wird. Aber auch hier steht das Gesamtbild mit klassischem Intro, mehrstimmigem Gesangsteil, rhythmisch interessantem Zwischenteil und von schönen Solis begleitetem Schlussteil im Vordergrund.
Dieses letzte Stück ist für mich wie ein Spiegelbild des gesamten Albums:
Federleichte, lebensbejahende, abwechslungsreiche, melodiös und rhythmisch inspirierte YES-Songs, die zum Träumen anregen und einem alten Knacker wie mir das Leben versüssen.
Auf die Gefahr hin, mich hier total unbeliebt zu machen, schreibe ich hier ein klares "Ja" zur neuen YES-Scheibe. Ich hoffe, dass ich sie einmal live erleben darf, von mir aus auch in ihrer Gesamtheit zusammen mit "Fly from here". Mein Aufruf geht an alle YES-Fans, auch diejenigen, welche mit den neuen Produktionen nicht so viel anfangen können: Gebt YES eine Chance. Ihr habt sie sicher alle schon live erlebt und wisst, dass viele Stücke dann erst recht zum Leben erweckt werden. Vielleicht bin ich schon etwas senil, aber eines weiss ich ganz bestimmt:
Mir gefällt "Heaven and Earth" ausgezeichnet, auch wenn, oder gerade weil ich sie nie mit "CTE" oder "Relayer" vergleichen würde :aufgeben:

YES-Fan-mässige Grüsse aus der Schweiz

Tommy
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Aprilfrost
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Aprilfrost »

17. Aug 2014, 15:30 » Tommy hat geschrieben: Als YES-Fan seit 1968 ... war ich einigermassen schockiert, als ich hier und auf den babyblauen Seiten den mehrheitlichen Totalverriss des neuen Werks gelesen habe.

Auf die Gefahr hin, mich hier total unbeliebt zu machen, schreibe ich hier ein klares "Ja" zur neuen YES-Scheibe.
Hey Tommy,
1. auch wenn hier im Forum nicht jeder mit dem Album klar kommt,
kann man nicht von einem Totalverriss reden. Ich habe gerade mal
die letzten zwei, drei Seiten zurück geblättert und einige recht
positive Stimmen gehört, nicht zuletzt meine, ähäm. Was Du mit
dem Fahrrad erlebt hast, habe ich zu Fuß genau so empfunden.
Wie Yes ergeht es doch allen alten Recken. Sobald sie an ihren alten
Zeiten gemessen werden, können sie eigentlich nur verlieren. Nehmen
wir mal an, Yes wäre tatsächlich etwas Vergleichbares wie CTTE
gelungen. Da höre ich doch schon: "Retroprog", "Gefrickel", "Anbiede-
rung an die 70er", "Peinlich", "langsamer als damals" und und und.
Sollen sie doch ihre "Kritik" anbringen. Das beeinflusst meine Meinung
zu einem Album nicht. H&E ist Yes2014 und nicht 1972. Basta!

2. warum solltest Du Dich unbeliebt machen, wenn Du Dich im Yes-Forum
positiv über Yes äußerst? Wenn wir so tief sinken, wird man mich hier
nicht mehr antreffen. Das kann ich Dir schriftlich geben, auf Papier oder
auf Subway Walls.

Ralfons
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Ralfons »

Hallo Tommy,

toll wie Du Dein Empfinden über das neue Album geäußert hast! Mir geht es ähnlich. Ich finde die Musik super und freue mich sehr über das neue Yes Album. Die negativen Kritiken auf Amazon und in einigen Foren haben mich auch sehr überrascht. Vor allem die heftigen Reaktionen auf positive Kommentare.

Grüße
Ralfons

Tommy
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Tommy »

Danke Aprilfrost und Ralfons für das positive Feedback :biggrinn:
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Roland
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Roland »

Hi Tommy,

ich muss sagen, das Lesen Deines Beitrages ermuntert mich, die Platte noch einmal, durch Dich postiv eingestimmt, zu hören.

Toller Beitrag!
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