Vanilla Fudge

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SOON
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Re: Vanilla Fudge

Beitrag von SOON »

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anixek hat geschrieben:1967 Vanilla Fudge

Sagt selbst, ist das nicht ein HammerAlbum!!! Wie kann man coverVersionen so*nen Schuß verabreichen?
Ja, besonders wenn man auf schwere Hammond Sounds steht.
Hab inzwischen 3 Vanilla Fudge Scheiben und "Same" war die erste.
Ich hab der Band nie große Achtung geschenkt, weil sie eigentlich nur Coverversionen eingespielt hatten.
Inzwischen weiß ich, das sind keine Covers sondern die haben die Songs neu erfunden.
Sie machten aus braven Popsongs ekstatische Heavyrock-Nummern, die durch das gestörte Zeitempfinden sehr psychedelisch rüberkommen.
Das ist bis heute ziemlich einzigartig.
Es fällt schwer hier ein Song hervorzuheben "You keep me hanging on" war zumindest der Song der mir zuerst gefallen hat.
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
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nixe
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Re: Vanilla Fudge

Beitrag von nixe »

Tim Bogert:
"The Album, that killed the band...".
Diesmal habe ich leider die Rezension vorher gelesen. Ich konnte es einfach nicht abwarten & wollte wissen, wie er das Album runtermacht. Jedoch nix davon, er gab sogar 10/15 Punkten! Da war ich sogar fertig. Es ist auch hier schon *ne Weile her, das ich das Album das letzte Mal hörte & ich hielt es immer für eine Art Collage & dachte, außer dem titletrack & ein bißchen was aus eigener Feder & der Rest ist geklaut, samt Aufnahme!, doch nix da, es ist Vanilla Fudge! Sogar meine Erinnerungen sind nicht das, was sie sein sollten?
Es ist Kult! & Kult ist es, nicht weil*s gefällt, sondern, weil es ein Unikat ist & seinesgleichen sucht! OK, der track, mit den PolitikerFressen mußte nun wirklich keine 8 min. sein & diesen doofen Österreicher VollTroll, will ich auch nicht hören!!! Da zuckt man jedesmal zusammen! Sowas konnte sich Zappa erlauben & der hat*s nur als intro gemacht!!!
1968 The Beat goes on
Bild
Bild
Besetzung:
Mark Stein organ, keyboards, vocals
Vince Martell guitar, vocals
Tim Bogert bass, vocals
Carmine Appice drums, vocals
Shadow Morton producer
Tracklist:
1. Sketch 3:02
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Intro: The Beat Goes On 1:58
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. 18th Century Variations on Mozart 6:59
. Old Black Joe
. Don't Fence Me In
. 12th Street Rag
. In The Mood
. Hound Dog
. I Want To Hold Your Hand / I Feel Fine / Day Tripper / She Loves You
4. The Beat Goes On 1:37
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. Für Elise / Moonlight Sonata 6:36
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
6. The Beat Goes On (Ende LP-Seite 1) 1:10
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. The Beat Goes On 1:03
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
8. Voices In Time (Chamberlain / Churchill / Roosevelt / Truman / J.F. Kennedy / and others) 8:16
[dieser track mußte nun wirklich nicht sein!!!]
9. The Beat Goes On 1:50
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
10. Merchant 9:06
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
11. The Game Is Over 8:57
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
12. The Beat Goes On (Ende LP-Seite 2) 2:20
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 52:54
Bonus Phase: You Can't Do That
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Bonus Phase: Come By Day, Come By Night
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
The beat goes on ( Rare Nice Psychedelic Colour Footage 1968 )
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Thomas Kohlruß:
Während der Arbeiten zum zweiten Studioalbum hatte nach Aussagen von Vince Martell und Tim Bogert der Produzent Shadow Morton die Idee zu einem völlig anders gearteten Konzeptalbum. Daher wurden die Aufnahmen abgebrochen (Teile des bis dahin entstandenen Materials wurden später für das 3. Vanilla-Fudge-Album "Renaissance" verwendet) und das neue Konzept aufgenommen. Dabei entstand eines der kompromisslosesten, interessantesten aber sicherlich auch ziemlich schwer geniessbarsten Alben der amerikanischen Psychedelic. So gesehen ein echtes Dokument seiner Zeit und - wie Tim Bogert sagt - "The Album, that killed the band...".
Während alle Welt auf ein neues "Spezial-Cover-Album" von Vanilla Fudge wartete, reüssierten die Vier mit einem schier unglaublichen Versuch in psychedelischer Abartigkeit ;-)
Das Intro "Sketch" mit seinem etwas zusammenhanglosen Georgel, wiegt einen noch in Sicherheit und verbreitet eine fast sakrale Atmosphäre. Übergangslos beginnt die "Phase One", wie uns ein Sprecher mitteilt. Die erste Variation von "The Beat Goes On", hier die blueslastige Variante, ertönt. Die Gitarre schwankt zwischen Blues und leicht orientalischen Klängen, während Orgel, Bass und Schlagzeug einen wirklich schweren Klangteppich legen. Dazu immer wieder die Stimme von Sony Bono, die irgendwelche Texte erzählt (es ist nicht klar ersichtlich, ob Sony Bono wirklich bei der Aufnahme mitgewirkt hat, oder ob wir es hier mit einer sehr frühen Form des Samplens zu tun haben...). Das "Beat Goes On"-Thema wird in der Folge immer wieder als Zwischenspiel eingestreut, um die einzelnen Album-Teile voneinander zu trennen (ein ja auch später immer wieder beliebtes Stilmittel). Ein Cembalo leitet über in das Medley "Variations....", welches in loser Reihenfolge Country & Western, Big Band-Jazz und Rock'n'Roll mit dem Schlusspunkt des Beatles-Medleys bietet. Dazwischen wird immer wieder das "Beat Goes On"-Riff wie ein Tusch eingespielt. Das Beatles-Medley kombiniert die einzelnen Titel übrigens dergestalt, das ein neuer in sich stimmiger Song entsteht... Uff!
PHASE TWO! Wieder mal das "Beat Goes On"-Thema (die Rock-Version) welches diesmal in eine Beethoven-Interpretation übergeht. Dies ist möglicherweise der musikalische interessanteste Part, da Vanilla Fudge eine wirklich mutige "Verrockung" der klassischen Beethoven-Themen mit dröhnender Orgel, perlendem Piano und (manchmal) jaulender Gitarre schaffen. Vielleicht ist das so etwas wie moderne Kunst? "The Beat Goes On" (Jazz-Version) schliesst die erste (LP-)Seite ab.
Die zweite Seite beginnt wieder mit dem "Beat Goes On"-Theme, diesmal in einer Art Blues-Jazz-Version mit funkiger Orgel. PHASE THREE! Jetzt kommt's: Mit leiser Musik unterlegt folgen über 8 Minuten lang Tondokumente aus der Geschichte, insbesondere um die Zeit des zweiten Weltkriegs herum. "?ieg ?eil!"-Rufe machen das surreale und bedrückende Erlebnis perfekt. Musik? Nein...
PHASE FOUR! Wieder das "Beat Goes On"-Thema, diesmal in einer Art Bar-Jazz-Version mit Wurlitzer-Orgel. Es folgt mit "Merchant" das einzige von Vanilla Fudge selbst komponierte Stück des Albums. Es beginnt mit orientalischen Sitar-Klängen zu holpriger Percussion. Die Orgel nimmt eine kleine Melodie auf und dazu wird ein Text zu den Umständen der Zeit und dieses Album gesprochen. Im zweiten Teil des Songs findet eine Art mit Musik unterlegtes Interview mit mehr oder weniger (eher weniger) sinnvollen Fragen statt. Das folgende "The Game Is Over" entspricht dann vielleicht am ehesten dem, was man landläufig unter einem 'Song' versteht. Allerdings brechen auch hier gesprochene Texte und immer wieder Brüche in der musikalischen Präsentation schnell den normalen Eindruck. "The Beat Goes On" in einer Rock-Fassung mit dröhnender Orgel, flotten Bass-Läufen sowie Chorgesang beschliesst das Album.
Nun, jeder mag selbst entscheiden: Psychedelisches Meisterwerk oder genialischer Schund? In jedem Fall ein beeindruckendes Zeitdokument, welches sich auch heute noch (mindestens einmal) mit Genuss anhören lässt.
Bemerkung: Ich selbst besitze "The Beat Goes On" als Doppel-LP zusammen mit "Rock & Roll", inzwischen müsste es aber auch eine CD-Version davon geben.
Die gibt es! THX Thomas!!!

Puh; Geschafft!!!
Tschüß
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Re: Vanilla Fudge

Beitrag von nixe »

OK, die Band hatte es doch nocht gegeben, vieleicht war damals der Schaden nicht so groß?
Sie machten sich wieder an die songs, die sie begonnen hatten & es entstand:
1968 Renaissance
Bild
Besetzung:
Mark Stein lead vocals, keyboards
Tim Bogert bass, vocals
Vinnie Martell guitar, vocals
Carmine Appice drums, vocals
Tracklist:
1. The Sky Cried - When I Was A Boy 7:36
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Thoughts 3:29
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Paradise 6:00
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. That's What Makes A Man 4:25
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. The Spell That Comes After 4:29
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
6. Faceless People 6:03
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. Season Of The Witch 8:54
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 40:56
Thomas Kohlruß:
Nach dem Abenteuer The Beat Goes On widmeten sich Vanilla Fudge wieder 'konventionellerem' Material. An den Songs von Renaissance hatte man ja schon vor den Aufnahmen von The Beat Goes On gearbeitet, bis Produzent Shadow Morton mit eben jener Idee um die Ecke kam. Nun schloß man die Aufnahmen also ab und veröffentlichte das vielleicht ambitionierteste Werk der Vanilla Fudge-Geschichte.
Erklärtes Ziel war es sicherlich an den Erfolg des Debütalbums anzuküpfen. Kritikerliebling war man schon, Publikumsliebling wollte man werden. Das beginnt schon mit dem eigenwilligen Cover-Artwork, welches die vier Protagonisten aus Stein gemeißelt, noch eingerüstet, mit den Steinmetzen herumwuselnd, zeigt. Ein Schelm, wer darin den Ideengeber für das ein Jahr später erschienene "Purple in Rock" sieht. Musikalisch sollte nicht mehr nur auf kuriose, seltsame Coverversionen gesetzt werden, sondern auf eigenes Material. So wurden auf Renaissance fünf der sieben Songs von Bandmitgliedern komponiert.
Stilistisch bleibt allerdings alles original Vanilla Fudge. Hammond-Orgel-Wellen rollen über zerdehnte, zähflüssige Rhythmen heran. Auch das dürfte durchaus stilprägend für das Spiel z.B. eines Jon Lord gewesen sein. Gitarrist Martell läßt die verzerrte Gitarre röhren und die Rhythmusfraktion Bogert / Appice spielt so dicht wie eine Spieluhr. Fetter Orgel-Hardrock in Zeitlupe, psychedelische Gitarre, bohrender Bass, Vanilla Fudge schicken den Hörer wieder auf einen Trip ohne Drogen, aber mit ähnlicher Wirkung. Der Gongschlag zu Beginn von The Sky Cried... scheint zu sagen, wir sind wieder da. Paradise wirkt fast wie eine Klassikadaption, in seiner ätherischen Schönheit. Das ist ein neuer Zug, der sich mit Renaissance bei Vanilla Fudge breit macht: Die Band hat auch eine lyrisch-verspielte Seite.
Die Eigenkompositionen funktionieren, Mark Stein liefert seine beste Gesangsleistung, leidend und emotional, ab und die Chorgesänge des Quartetts sind hinreißend, Höhepunkt der Albums ist dann aber doch wieder ein Cover. Die infernalische Version von Donovans Season Of The Witch läßt keinen Ton auf dem anderen, dekonstruiert den Song, dreht ihn durch den Psychedelic-Wolf und spuckt ihn als grandiose Oper wieder aus.
Mit Renaissance finden Vanilla Fudge nach dem kuriosen Ausflug The Beat Goes On wieder zu alter Stärke zurück und erstrahlen heller den je am Psychedelic-Firmament. Der naiv-anarchistische Charme des Debüts wird allerdings nicht mehr erreicht.
Von "Renaissance" gibt es einige CD-Neuauflagen, teils mit Bonustracks, teils ohne. Die mir vorliegende Ausgabe ist 2008 als Doppel-CD zum Preis eines Einzelalbums zusammen mit "Near The Beginning" erschienen und enthält keine Bonustracks. Dafür gibt es im Booklet einen einigermaßen informativen Text, der einige Hintergründe beider Alben erläutert.
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Re: Vanilla Fudge

Beitrag von nixe »

1969 Near the Beginning
Bild
Besetzung:
Mark Stein lead vocals, keyboards
Tim Bogert bass, vocals
Vinnie Martell guitar, vocals
Carmine Appice drums, vocals
Tracklist:
1. Shotgun 6:10
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Some Velvet Morning 7:28
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Where Is Happiness 7:00
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. The Break Song (live) 23:21
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
ja &, wo ist der Rest von diesem conert???
Gesamtlaufzeit 43:59
Thomas Kohlruß:
Vanilla Fudge waren sehr produktiv in jenen Jahren. So erschien kurz nach Renaissance mit Near The Beginning schon das nächste Werk. Inzwischen hatte man sich von Produzent Shadow Morton, den man seit dem The Beat Goes On-Abenteuer ohnehin mißtrauisch gegenüber stand, getrennt.
Dem musikalischen Erscheinungsbild von Vanilla Fudge tut das aber keinen Abbruch. Orgellastiger Zeitlupen-Hardrock mit zerdehnten Rhythmen und psychedelisch-verzerrter Gitarre, das ist es, was der New Yorker-Vierer wiederum präsentiert. Dazu der leidende Leadgesang von Keyboarder Stein und die opulenten Chöre der Band.
Near The Beginning besteht aus einer Studio- und einer Live-Hälfte, was im Original auch die Aufteilung der LP-Seiten wiedergibt. Im Studio beschäftigten sich Vanilla Fudge mit zwei Covers und einem Song von Carmine Appice. Shotgun ist nahezu unverändert - fast konventionell - heruntergerockt, sprüht aber vor Energie. Some Velvet Morning ist dann wieder ein Vanilla Fudge-Klassiker. Wieder haben sie das Original deformiert, seziert und als Psychedelic-Hymne im Vanilla Fudge-Stil wieder ausgespieen. Beeindruckend! Carmine Appices Where Is Happiness ist ein veritabler Rocker, der vor allem von der Interaktion von Gitarre und den schweren Hammond-Riffs lebt.
Der im Konzert aufgenommene Break Song ist genau das und zeigt die Live-Power des Quartetts. Jeder darf mal so knapp fünf Minuten solieren, wobei die Orgel-Orgie von Mark Stein den Vogel abschießt. Aber auch Gitarrist Martell, der mal eben von Jazz nach Blues und zurück zum Hard Rock eilt, und die Rhythmiker Bogert und Appice, die ihre Soli ineinander verschmelzen lassen und sehr jazzige Akzente setzen, lassen sich nicht lumpen. Als 'Rahmenprogramm' jammt die Band wild vor sich hin und verliert sich trotzdem nicht in haltlosem Gedudel. Stein setzt hier erstmals auch einen Synthesizer ein und Martell hat das Wah Wah-Pedal für sich entdeckt.
Trotz vieler Höhepunkte wirkt Near The Beginning ein bisschen zusammengeschustert und wenig konsistent. Vielleicht schon ein Vorbote der kommenden Trennung, auch wenn mit Rock & Roll noch ein Abgesang folgen sollte. Spaß macht das Album aber allemal und Vanilla Fudge-Fans müssen es natürlich haben.
Von "Near The Beginning" gibt es einige CD-Neuauflagen, teils mit Bonustracks, teils ohne. Die mir vorliegende Ausgabe ist 2008 als Doppel-CD zum Preis eines Einzelalbums zusammen mit "Renaissance" erschienen und enthält keine Bonustracks. Dafür gibt es im Booklet einen einigermaßen informativen Text, der einige Hintergründe beider Alben erläutert.
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Re: Vanilla Fudge

Beitrag von nixe »

1969 Rock & Roll
Bild
Besetzung:
Mark Stein organ, keyboards, vocals
Vince Martell guitar, vocals
Tim Bogert bass, vocals
Carmine Appice drums, vocals
Tracklist:
1. Need Love 4:59
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Lord In The Country 4:34
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. I Can't Make It Alone 4:47
4. Street Walking Woman 6:00
5. Church Bells Of St. Martins 4:40
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
6. The Windmills Of Your Mind 8:52
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. If You Gotta Make A Fool Of Somebody 6:00
Gesamtlaufzeit 39:52
Thomas Kohlruß:
Im September 1969 (oder Anfang 1970? Diverse Quellen sind sich hier nicht ganz einig, aber 1969 hat ein leichtes Übergewicht...) erschien mit "Rock & Roll" das vorerst letzte Studioalbum von "Vanilla Fudge" für lange Zeit. Die Band löste sich auf und die Mitglieder wandten sich anderen musikalischen Projekten zu (z.B. Cactus oder Beck Bogert Appice. Warum sich die Band zu diesem Zeitpunkt auflöste ist unklar, aber wahrscheinlich hatte man inzwischen einfach unterschiedliche musikalische Interessen entwickelt.
"Rock & Roll", der Titel war Programm. Vanilla Fudge legten damit ihr konventionellstes Album vor, erwiesen sich aber als Vorreiter des Hard Rocks der 70er Jahre. Aber auch ein paar typische psychedelische Elemente fehlen nicht, stehen nur etwas hinter dem kompakteren Gesamtsound zurück.
Gleich der Opener "Need Love" rockt los, als gäbe es kein Morgen. Die Gitarre kreischt, die Orgel röhrt, Carmine Appice trommelt einen flotten Rhythmus und Tim Bogert spielt einige brillante, treibende Basslinien. Vince Martell übernimmt hier für einmal alleine den Leadgesang, was dem Song nicht so gut tut. Allmählich gewinnt die Experimentierfreude der Band aber das Übergewicht und so entwickelt sich der Song gegen Ende zu einer instrumentalen Orgie grösseren Ausmaßes mit einem faszinierenden Duell von Gitarre und Orgel.
Einen abrupten Stimmungswechsel bietet dann "Lord In The Country", dessen Titel nicht nur nach Gospel klingt, nein hier wird tatsächlich fast reinrassiger Gospel geboten... unterlegt allerdings mit Blues-Rock-Musik. Wer die Gospel-Gesänge beisteuert bleibt leider verborgen, aber ich gehe davon aus, dass dies nicht alles von der Band alleine gesungen wurde.
"I Can't Make It Alone" gestaltet sich als eine vor allem von der Orgel getragene Ballade. Die Leadvocals werden diesmal wohl von Mark Stein wahrgenommen, der einen gewissen Hang zur Theatralik offenbart. Ziemlich schmalzige Background-Vocals (auch hier klingt das wieder nicht nach der Band) rücken den Song ziemlich nah an die Kitschgrenze.
Zum Abschluss der LP-Seite 1 gibt es mit "Street Walking Woman" noch einen richtigen Blues-Soul-Hard-Rock-Kracher, in dem Vanilla Fudge so richtig alles geben. Breite Schweineorgel trifft auf hart riffende Gitarre und virtuoses Drumming. Breaks lockern den Song auf, lassen in quasi immer wieder neu beginnen, hier übernimmt mal der Gesang, mal die Gitarre die Führung. Tim Bogert spielt einige seiner abgedrehtesten Basslinien...
Die zweite Seite beginnt mit einen quietschigen Trompeten-Intro (na ja, wir haben 1970 und das sind bestimmt synthetisch erzeugte Klänge...) zu "Church Bells Of St. Martin". Mark Stein besingt eine seltsame Mischung aus folkiger Ballade und Kitschnummer, sehr eigenwillig. Die Instrumente bleiben sehr im Hintergrund, es gibt nur akustische Gitarre und eine Art orchestrale Percussion, bis in der zweiten Hälfte eine pastorale Orgel wieder mit Trompetenklänge den Titel sakral ausklingen lassen.
In ähnlicher Stimmung beginnt "The Windmills Of Your Mind", welches sich beginnend mit Orgel und Gesang langsam von sakral zu erhaben bombastisch steigert. Wieder singt hier Mark Stein alleine. Bass und Schlagzeug legen ein dichtes Fundament für die Breitwand-Orgel, die Gitarre hingegen ist fast nicht wahrnehmbar. Ein ziemlicher psychedelischer Trip...
Zum Abschluss gibt's mit "If You Gotta Make A Fool Of Somebody" noch einen eher konventionellen Blues-Hard Rock-Kracher mit leichtem Soultouch (vor allem beim Gesang, der stark nach Motown klingt). Aber auch hier gibt es wieder nette Gitarren-Orgel-Duelle auf der soliden Rhythmusbasis von Tim Bogert und Carmine Appice. Netter Ausklang!
Wie gesagt: Insgesamt sicherlich das konventionellste Werk von Vanilla Fudge, welches auch irgendwie unausgegoren wirkt. Wohl nur für Fans richtig interessant.
Bemerkung: Ich selbst besitze "Rock & Roll" als Doppel-LP zusammen mit "The Beat Goes On", inzwischen müsste es aber auch eine CD-Version (mit zusätzlichen Tracks) davon geben.
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Re: Vanilla Fudge

Beitrag von nixe »

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Re: Vanilla Fudge

Beitrag von nixe »

http://de.wikipedia.org/wiki/Cactus_%28Band%29:
Cactus ist eine US-amerikanische Bluesrock-Band, die 1969 aus der Rhythmussektion von Vanilla Fudge entstand. Cactus spielt einen heftigen Bluesrock, der schon viele Muster des Hardrock enthielt.
Tim Bogert (Bass) und Carmine Appice (Schlagzeug) wollten eigentlich mit Jeff Beck ein neues Projekt beginnen, doch hatte Beck 1970 einen schweren Autounfall und stand nicht zur Verfügung. Daher gründeten die beiden zusammen mit Jim McCarty (Gitarre) und Rusty Day (Gesang, Mundharmonika) die Band Cactus. Später waren Werner Fritzschings (Gitarre), Tim Bogert (später Norbert Lange) (Bass) Peter French (Gesang) und Duane Hitchings (Keyboards) nach Umbesetzungen Bandmitglieder.
1972 verließen Bogert und Appice Cactus, um mit dem wieder genesenen Beck das Trio Beck, Bogert & Appice zu bilden. Mit Roland Robinson (Bass, Gesang), Jerry Norris (Schlagzeug, Gesang) und Mike Pinera (Gitarre, Gesang) überlebte die Gruppe als New Cactus Band nur noch kurze Zeit und löste sich 1973 schließlich auf.
Bogert & Appice sind heute wieder mit Vanilla Fudge unterwegs.
1982 hat Rusty Day zusammen mit Uncle Acid & The Permanent Damage Band an einem Album gearbeitet. Auch hat er unter anderem sein Geld mit Drogenhandel verdient. Rusty Day schuldete Ron Sanders, einem der Gitarristen seiner Band Geld nach einem kleineren Kokain-Deal. Sanders war kokainabhängig und unberechenbar. Am 6. März 1982 eröffnete er das Feuer mit einer Maschinenpistole und erschoss Rusty Day, seinen Sohn Russell und Garth McRae, einen Gast des Hauses.
Nach einer jahrzehntelangen Pause tauchte die Band im Juni 2006 bei zwei Shows in New York sowie beim Sweden Rock Festival in Norje wieder auf. Die Besetzung bestand wieder aus den Originalmitgliedern Appice, Bogert und McCarty; als Sänger stieß der ehemals bei Savoy Brown singende Jimmy Kunes zur Band. Im selben Jahr veröffentlichte die Gruppe auch ein neues Album namens "Cactus V".
Diskografie:
Studioalben

1970 - Cactus
1971 - One Way … Or Another
1971 - Restrictions
1972 - Ot 'n' Sweaty
2006 - Cactus V
Live-Alben / Kompilationen:
1973 - Son Of Cactus (als The New Cactus Band)
1996 - Cactology: The Cactus Collection
2004 - Barely contained: The Studio Sessions
2004 - Fully unleashed: The Live Gigs
2007 - Fully unleashed: The Live Gigs Vol.2
2012 - Do Not Kick Against the Pricks
2013 - The Collection (CD & DVD)
Tschüß
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Re: Vanilla Fudge

Beitrag von nixe »

1970 - Cactus
Bild
Track listing:
All titles written by Appice, Bogert, Day, McCarty except as pointed below
"Parchman Farm" (Mose Allison) - 3:06
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
"My Lady from South of Detroit" - 4:26
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
"Bro. Bill" - 5:10
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
"You Can't Judge a Book by the Cover" (Willie Dixon) - 6:30
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
"Let Me Swim" - 3:50
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
"No Need to Worry" - 6:14
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
"Oleo" - 4:51
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
"Feel So Good" - 6:03
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Personnel:
Tim Bogert - bass, background vocals
Carmine Appice - drums, percussion, background vocals
Jim McCarty - guitar
Rusty Day - vocals, harmonica
Tschüß
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