Smiths / Morrissey

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Fragile
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Smiths / Morrissey

Beitrag von Fragile »

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Biographie: (Quelle: warnermusic.de)
Manchester 1982: Johnny Marr, bürgerlich John Maher, am 31. Oktober 1963 in Ardwick geboren, hatte schon seit ein paar Jahren in verschiedenen Bands gespielt und wollte nun ein eigenes Projekt auf die Beine stellen. Was fehlte, war ein Partner, der Sinn für Melodie hatte und mit Worten umgehen konnte. Da lief ihm eher zufällig Stephen Patrick Morrissey, geboren am 22. Mai 1959 in Machester, über den Weg, der kurz zuvor ein Buch mit dem Titel "James Dean Isn't Dead" veröffentlicht hatte. Erste Sessions bewiesen Potential, und schon Ende des Jahres rekrutierten Marr und Morrissey den ortsansässigen Drummer Mike Joyce (*01. Juni 1963 in Machester) und den Bassmann Andy Rourke (*17. Januar 1964 in Manchester) als feste Bandmitglieder.
Schon mit einer Ende 1983 erschienenen ersten Single namens "Hand In Glove" wurden die Fans aufmerksam, und der Song landete auf Anhieb auf Platz 1 der Indie-Charts. Aufwühlend war zudem das Bühnengebaren Morrisseys, der nie ohne einen Gladiolenstrauß zu Ehren Oscar Wildes und extravagante, bezugesreiche Accessoires auftrat. Gleichzeitig polarisierten Morrisseys provokante Interviews und Songtexte, die viel Raum für Interpretationen ließen, die Öffentlichkeit und führten zu Kontroversen. Nichtsdestotrotz gingen die Singles in regelmäßiger Folge in die Charts, und schließlich, im Februar 1984, erschien das Debut "The Smiths", das sich mit seinen teils romantischen, teils makabren Songs auf Platz 2 der UK-Charts katapultierte. Doch für die Smiths waren Singles und Alben eigene Kunstformen, und so gab es genug Grund, die Single-Sammlung "Hatful Of Hollow" auf den Markt zu bringen, die heute zum Smiths-Kanon gehört. Ein knappes Jahr später war "Meat Is Murder" fertig, das Bruce Springsteen von Platz 1 der Charts vertrieb, und ebenso wie dessen Nachfolger "The Queen Is Dead" (1986) schon durch seinen Titel provozierte. Es erreichte erneut Platz 2 und bestätigte den Ruf der Smiths als beste existierende Gitarren-Popband.

Inzwischen waren die musikalischen Spannungen zwischen Marr und Morrissey unerträglich geworden. Morrisseys Dominanz und Marrs Rock'n'Roll-Lifestyle ließen sich nicht mehr miteinander vereinbaren. Mit der Compilation "Louder Than Bombs" knackten sie den US-Markt und veröffentlichten noch das Studioalbum "Strangeways Here We Come" und den Live-Mitschnitt "Rank". Dann beendete eines der besten Songwriterteams Englands seine Zusammenarbeit. Johnny Marr widmete sich zunächst einigen Nebenprojekten (u.a. Electronic zusammen mit New Order-Sänger Bernard Sumner), Andy Rourke stieg Anfang der Neunziger bei den Buzzcocks ein und Morrissey verfolgt sein nunmehr fast 25 Jahren sehr erfolgreich seine Solokarriere. Mike Joyce war neben diversen Gastpielen auf den Alben seines Smiths-Kollegen Morrissey u.a. auch als Session-Musiker für u.a. Sinéad O'Connor aktiv

Doch wie THE SOUND OF THE SMITHS eindeutig beweist: Ihre Musik hat nie ihre Anziehungskraft verloren. Die Songs der SMITHS pulsieren heute wie damals mit frischer Energie. 2004 wurde die Band vom New Musical Express noch vor den Beatles zum Most Influential Artist Ever gekürt. Einflussreich waren die "Schmitzens" vor allem für Bands und Künstler wie etwa The Housemartins (deren Frontsänger Paul Heaton auch stimmlich ein wenig an Morrissey erinnerte) Radiohead, Oasis, Deftones, Placebo, The Libertines, Belle and Sebastian, Muse, Suede, Blur, oder Paul van Dyk.


Diskographie:
The Smiths (1984)
Meat Is Murder (1985)
The Queen Is Dead (1986)
Strangeways, Here We Come (1987)
He's seen too much of life,
and there's no going back...

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Fragile
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Morrissey

Beitrag von Fragile »

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11 FAKTEN ÜBER MORRISSEY (Quelle: Musikexpress 03/2005; Autor: Michael Sailer)

1.) Er ist in der Kings Road aufgewachsen. Allerdings nicht in der berühmten Londoner Pop-Hauptstraße, sondern in der unglamouröseren in Manchester (Hausnummer 384). Geboren ist Stephen Patrick Morrissey am 22. Mai 1959 im Park Hospital in Davyhulme westlich von Manchester. Heute lebt er (meistens) in Los Angeles ("Das kann man nicht verfehlen: ungefähr 9.000 Meilen westlich von Rawtenstall.")

2.) Er trat in die Fußstapfen seines Vaters. Der war Krankenpfleger, und auch der Sohn übte diesen Beruf kurze Zeit aus. Außerdem war er Amtsdiener und Plattenverkäufer - und mit 18 Präsident des Fanclubs der New York Dolls, über die er ein Buch verfasste. Seine Mutter war Bibliothekarin, was vielleicht den Lesehunger ihres Sohnes erklärt.

3.) Er hat einen gewissen Hang zu gewalttätigen Sportarten. Sein sechstes Soloalbum nannte er SOUTHPAW GRAMMAR - ein "southpaw" ist ein "Rechtsausleger", d.h. ein Boxer, der "verkehrt" steht: In der Grundstellung schiebt er das rechte Bein nach vorn; die rechte ist die Führhand, die linke die harte Schlaghand. In den USA gelten "southpaws" (ursprünglich: Linkshänder im Baseball) als "Stinker", weil ihr Stil defensiv und sperrig ist - und damit Morrisseys Image nicht unähnlich. Die Tournee vor dem Album, dessen Cover ein Bild des Boxers Kenny Lane zierte, trug den Titel der Single "Boxers". Auf seine Tambourine, die er ins Publikum warf, schrieb Morrissey (der stilgerecht mit geschminkten "Narben" auftrat) den Namen des Fußballers Eric Cantona (Manchester United), der 1995 für neun Monate gesperrt wurde, weil er einen pöbelnden Zuschauer mit einem Tritt ausgeknockt hatte.

4.) Er wurde als Kind misshandelt. Und zwar von den Lehrern der St. Mary's School in Stretford, die den 15jährigen, wie er später sagte, "emotional sodomisierten". Doch hatte das Leben auch seine schönen Seiten: "Ich habe mal eine halbe Stunde lang nicht geweint."

5.) Er ist irgendwie ein Skinhead. Eines von Morrisseys Lieblingsthemen ist die Kultur und der Stolz der britischen Arbeiterklasse. Seine Attacken gegen Oberschicht und Politiker (vgl. den einer Ex-Premierministerin gewidmeten Song "Margaret On The Guillotine") sind das Gegenstück zu seiner legendären Schüchternheit. Seine Laufbahn als Sänger begann er 1978 bei der Skin-Punkband Nosebleeds (deren Gitarristen Vini Reilly er 1987 in seine Band holte) mit Songs wie "Fascist Pigs". Englische Skinheads, ursprünglich alles andere als Rassisten, tauchen in vielen seiner Songs und Videos auf. Auf die Frage nach dem merkwürdigsten Gerücht über sich selbst antwortete Morrissey: "Dass ich ein Rassist sein soll. Das ist, als würde man behaupten, Tony Blair sei ein würdiger Premierminister. Für beides gibt es keinerlei Anhaltspunkt."

6.) Er hat eine Vorliebe für Pseudonyme. Das Presseinfo zu MALADJUSTED (1997) verfasste er selbst unter dem Namen "Stoney Hando" - ein Skinhead (!!!) aus dem australischen Film "Romper Stomper". In Hotels bucht er sich gerne unter dem Namen "Eddie Riff" ein.

7.) Seine Fans sind manchmal rabiat. 1987 zwang ein mit einer Pistole bewaffneter Morrissey-Verehrer einen Radiosender in Denver, zu musikpädagogischen Zwecken fünf Stunden lang Smiths-Songs zu spielen. Die Polizei überredete den selbsternannten Programmchef schließlich, sein Amt niederzulegen.

8.) Er war als Solist nur einmal UK-Nummer-eins: im März 1994 mit dem Album VAUXHALL AND I. Auch die Smiths kamen einmal an die Spitze der UK-Charts: mit MEAT IS MURDER (Februar 1985). Aber alle Morrissey- und Smiths-Alben erreichten die UK-Top-ten.

9.) Er wechselt die Plattenfirmen wie andere Leute das Unterhemd. Seit dem Start seiner Solokarriere Anfang 1988 erschienen Morrissey-Platten auf folgenden Labels: EMI, Parlophone, HMV, Sire, RCA, Capitol, Island und Attack. Sämtliche Platten der Smiths hatte das Independent-Label Rough Trade veröffentlicht.

10.) Er steht mit beiden Beinen in der Gegenwart. Auf die Bitte, die letzten 15 Jahre in einem Wort zusammenzufassen, antwortete er 2001: "Hhmmppfff." Und auf die Frage, wie er sich in 15 Jahren sehe: "Ich sitze in einem Pub und sage: 'Ich hätte Elvis sein können!'"

11.) Er kehrte 2004 nach Hause zurück. In den Earls Court in Manchester - zu hören bzw. zu sehen auf seinem zweiten Livealbum LIVE AT EARLS COURT und der DVD WHO PUT THE 'M' IN MANCHESTER. Beide erschienen im Frühjahr 2005.


Studioalben:
Viva Hate (1988)
Kill Uncle (1991)
Your Arsenal (1992)
Vauxhall And I (1994)
Southpaw Grammar (1995)
Maladjusted (1997)
You Are The Quarry (2004)
Ringleader Of The Tormentors (2006)
Years Of Refusal (2009)

Livealben:
Beethoven Was Deaf (1993)
Live At Earls Court (2005)
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SOON
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Re: The Smiths

Beitrag von SOON »

Eine der besten Gitarrenrockbands überhaupt und die beste Band der 80er.
4 grandiose Lp's, dazu noch mehr Non-Album Singles und noch mal 3 Compilation Albums mit überwiegend unveröffentlichen Material.
Eine grandiose Bilanz, das schaffen Bands nur in ihrer Sturm und Drang-Phase, bei The Smiths dauerte diese nur 3 Jahre.
[youtube]RgNfTx9pGzA[/youtube]
[youtube]vc1ObUMFWMo[/youtube]
[youtube]INgXzChwipY[/youtube]
[youtube]_U5HpeA_WSo[/youtube]
[youtube]k5CltsEN8DQ[/youtube]
[youtube]BjkMhwNWcbY[/youtube]
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Wilson
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Re: The Smiths

Beitrag von Wilson »

SOON hat geschrieben:Eine der besten Gitarrenrockbands überhaupt und die beste Band der 80er.
Ich denke auch, dass sie die besten der 80er waren. Ich kenne keinen einzigen richtig misslungenen Song von ihnen.

Allerdings ist die Wahl zu "einflussreichsten Band Englands aller Zeiten" doch etwas übertrieben - ich denke, an den Beatles kommt da keiner vorbei.
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SOON
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Re: The Smiths

Beitrag von SOON »

Wilson hat geschrieben:
SOON hat geschrieben:
Allerdings ist die Wahl zu "einflussreichsten Band Englands aller Zeiten" doch etwas übertrieben - ich denke, an den Beatles kommt da keiner vorbei.
Das ist, in der Tat, sehr relativ. Ich denke, da kommt keiner an den Stones vorbei! :ugeek:
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Wilson
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Re: The Smiths

Beitrag von Wilson »

SOON hat geschrieben:
Wilson hat geschrieben:
SOON hat geschrieben:
Allerdings ist die Wahl zu "einflussreichsten Band Englands aller Zeiten" doch etwas übertrieben - ich denke, an den Beatles kommt da keiner vorbei.
Das ist, in der Tat, sehr relativ. Ich denke, da kommt keiner an den Stones vorbei! :ugeek:
Etwas off-topic ;) - abgesehen von persönlichen Vorlieben, hälst Du wirklich die Stones für einflussreicher als die Beatles? Ich habe da so meine Zweifel.
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SOON
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Re: The Smiths

Beitrag von SOON »

Wilson hat geschrieben:
SOON hat geschrieben:
Wilson hat geschrieben:
Das ist, in der Tat, sehr relativ. Ich denke, da kommt keiner an den Stones vorbei! :ugeek:
Etwas off-topic ;) - abgesehen von persönlichen Vorlieben, hälst Du wirklich die Stones für einflussreicher als die Beatles? Ich habe da so meine Zweifel.
Das lässt sich sogar, in Zahlen, belegen.
Die British Invasion rief in den USA eine Flut von Bands hervor, die sich stark an den britischen Rhythm & Blues orientierte, den sie von den Pretty Things, Yardbirds, Kinks vor allem aber den Rolling Stones übernahmen.
Entsprechende Listen ergeben, dass es zwischen 1965 - 68 ca. 20.000 Bands gab die es zu professionellen Studioaufnahmen brachten. (alle natürlich nur von regionaler Bedeutung!)
Man geht allerdings von der doppelten Zahl aus, weil ständig neue Bänder und Aufzeichnungen auftauchen.
Heute nennt man diese "Garagenbands", weil sie alle in Garagen probten.
Angereichert mit Fuzz, Wah Wah und Distortion entwickelten sich die besseren Bands dann zur Psychedelia der wiederum nach Großbritannien, quasi, reimportiert wurde.

Mit der Teenexplosion, den die Beatles verursachten, hatte die obige Entwicklung allerdings nichts zu tun.
Natürlich hatten auch die Beatles, später, immensen Einfluss, das lief dann aber, bei viel weniger Musikern, auf einer professionellen Ebene ab.

Fragt man Bandmitglieder von z.B. YES, Genesis oder Pink Floyd hatten die dennoch auch ihre Lektion Stones gelernt, auch wenn, hier, sicher die Beatles im Vordergrund standen.

Bob Dylan sagte einmal, dass die Stones, für ihn, das Rockalphabet erfunden hätten.
So eine Aussage von jemandem wie Dylan, ist bemerkenswert!

The Smiths waren übrigens auch mehr von den Stones beeinflusst als von den Beatles.
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Fragile
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Re: The Smiths

Beitrag von Fragile »

Ich denke, das Thema "die einflussreichsten Bands" verdient hier bestimmt auch mal einen eigenen Diskussions-Thread, deswegen dazu nur noch kurz, was in der ME/Sounds-Rubrik "ME-Helden" in der Ausgabe von November 2011, in der die Smiths vorgestellt wurden, stand:

Bands und Künstler, von denen sich die Smiths haben beeinflussen lassen:
Elvis Presley
The Byrds
The Rolling Stones
New York Dolls
T-Rex
The Monochrome Set

Bands und Künstler, die die Smiths selbst beeinflusst haben:
The Sundays
Blur
Oasis
Suede
Coldplay (wobei ich mich immer noch frage, wie denn das wohl sein kann :? :roll: )
Radiohead

Finde es ebenfalls beeindruckend, was die "Schmitzens" in so kurzer Zeit, wie es die Band gab, geleistet hat. Für mich auch die fast perfekte Diskographie, auch wenn ich mit "Strangeways, Here We Come" noch nicht so ganz warm geworden bin, trotz guter Songs wie "Stop Me If You Think You've Heard This One Before" und "Girlfriend In A Coma". Ich könnte mich aber auch sonst nicht für ein definitives Favoriten-Album entscheiden. Momentan wäre es wohl "The Queen Is Dead".
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SOON
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Re: The Smiths

Beitrag von SOON »

Fragile hat geschrieben:Ich könnte mich aber auch sonst nicht für ein definitives Favoriten-Album entscheiden. Momentan wäre es wohl "The Queen Is Dead".
Für mich wäre es auch The Queen Is Dead.
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Aprilfrost
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Re: The Smiths

Beitrag von Aprilfrost »

Die Smithens sind komplett an mir vorüber gegangen. Ob es ein Fehler war, oder zumindest ein bedauerliches Versäumnis?
Machen wir den Test: nennt mir einen, also einen einzigen Song, mit dem mich The Smith so fesseln, dass ich unbedingt noch mehr davon hören will.
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