Rolling Stones

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MX 2
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Rolling Stones

Beitrag von MX 2 »

Moin,

nun erhält diese großartige Band auch ihren eigenen Thread im Yes-Forum, was für eine Ehre! Sinn und Zweck der Eröffnung dieses Threads ist eine simple Frage: Weiß jemand, ob die Alben Beggar's Banquet, Let It Bleed und Get Yer YaYas Out ebenfalls in dern neuen 2009er Remaster-Serie enthalten sind? Konnte die Platten bislang nicht bei amazon.de nicht finden.

Gruß,

Eclipse
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SOON
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Re: Rolling Stones

Beitrag von SOON »

Eclipse hat geschrieben:
Weiß jemand, ob die Alben Beggar's Banquet, Let It Bleed und Get Yer YaYas Out ebenfalls in dern neuen 2009er Remaster-Serie enthalten sind? Konnte die Platten bislang nicht bei amazon.de nicht finden.
[smilie=yourock.gif]

Bis einschließlich Get Yer YaYas Out waren die Stones bei Decca/Abkco(ca. 1970) unter Vertrag.
Danach wechselten sie zu Virgin Records und haben nun Rechte an Universal vergeben worauf Universal den Virgin-Katalog zum wiederholten male Remastern ließ und viel zu teuer auf den Markt wirft.
Die Alben Beggar's Banquet, Let It Bleed und Get Yer YaYas Out wurden 2002 von Abkco hervorragend remastered und als Hyprid SACD als auch CD veröffentlicht.
Diese Versionen müssten eigentlich gut zu bekommen sein.

Von Get Yer YaYas Out kommt demnächst eine Box mit unveröffentlichtem Material raus.
Ich glaube noch vor Weihnachten.
Nächstes Jahr kommt dann auch noch eine Exile on Main Street Box raus.
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MX 2
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Re: Rolling Stones

Beitrag von MX 2 »

Vielen Dank für die Infos, SOON [smilie=sign1_merci.gif] , die beiden Boxen sind natürlich vorgemerkt und ich bin froh, dass ich Banquet und Bleed nicht noch mal kaufen muss :) (Die von die erwähnten Remaster-Versionen besitze ich schon ;) ).

DocFederfeld
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Re: Rolling Stones

Beitrag von DocFederfeld »

Frage: Lohnt eigentlich der Kauf der 4DVD Four Flicks :?: - insbesondere, wenn man (wie ich) die "Biggest Bang" schon besitzt.

Max
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Re: Rolling Stones

Beitrag von Max »

Oh, auf die Deluxeversion von "Exile" bin ich auch gespannt - eben weil ich das Album schon seit vielen Jahren haben will, aber immer auf die Neuauflage gewartet habe.

DocFederfeld
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Re: Rolling Stones

Beitrag von DocFederfeld »

Max hat es durch seinen Beitrag geschafft, daß meine Frage wohl nicht gelesen wurde ;)

Soon / Eclipse - ihr seid doch die Stones Experten (sozusagen die Petrologen :lol: ) ...

[quote="DocFederfeld"]Frage: Lohnt eigentlich der Kauf der 4DVD Four Flicks :?: - insbesondere, wenn man (wie ich) die "Biggest Bang" schon besitzt.[/quote]
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SOON
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Re: Rolling Stones

Beitrag von SOON »

DocFederfeld hat geschrieben:Max hat es durch seinen Beitrag geschafft, daß meine Frage wohl nicht gelesen wurde ;)

Soon / Eclipse - ihr seid doch die Stones Experten (sozusagen die Petrologen :lol: ) ...

[quote="DocFederfeld"]Frage: Lohnt eigentlich der Kauf der 4DVD Four Flicks :?: - insbesondere, wenn man (wie ich) die "Biggest Bang" schon besitzt.
[/size][/quote]

Ich habe beide Sets und tendiere zur Four Flicks.
Bild- und Tontechnisch ist die Bang besser.
Four Flicks enthält je DVD ein Stadion-, Arena-, und Clubkonzert und das finde ich sehr reizvoll.
Auch die Setlists von FF gefällt mir besser.
Von der Bang gefällt mir nur die Austin-DVD durchgehend.
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DocFederfeld
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Re: Rolling Stones

Beitrag von DocFederfeld »

Danke.

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MX 2
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Re: Rolling Stones

Beitrag von MX 2 »

Sorry, aber DVDs der Stones kenne ich leider (noch) nicht ;).

DocFederfeld
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Re: Rolling Stones

Beitrag von DocFederfeld »

Hat jemand von Euch schon die nagelneue Exile On Main St. :?: - die Frage richtet sich insbesondere an SOON ;)

Die meisten Kritiken, die ich bisher gelesen habe, gaben zwar volle Punktzahl, haben aber eigentlich kein Wort über die Klangqualität oder die 10 Bonustracks verloren, sondern nur den altbekannten Käse (besonders viel Sex & Drugs & R'n'R in Südfrankreich) wiedergegeben.

Ausnahme - immerhin - die heutige FAZ.
Die Plünderung ihrer Seelen

"Exile On Main St.", das Meisterwerk der Rolling Stones, neu aufgelegt

Keith Richards sagt, es sei immer noch eine sehr gute Platte, vielleicht nicht aus einem Guss, aber doch von einem gewissen spirit beseelt, denn sie wurde ja in seinem eigenen Haus an der Côte d'Azur aufgenommen, wenn auch unter Umständen, die geregelter Arbeit nicht zuträglich seien, aber so sei das eben: Die Band arbeite immer am besten, wenn sie gar nicht das Gefühl habe, dass sie arbeite. Mick Jagger sagt, die Platte sei ja nur zum Teil in Keith Richards' Haus aufgenommen worden, zu anderen Teilen auf seinem, Jaggers, Landsitz, dazu in London und Los Angeles, und was den spirit betreffe: Ehrlich gesagt, wisse er gar nicht oder könne es jedenfalls nicht mehr heraushören, was wo aufgenommen wurde, wen interessiere das schon, zumal Jimmy Miller das Ganze ja so miserabel produziert habe, dass er, Jagger, dessen Stimme doch sehr in den Hintergrund gemischt ist, Don Was darum bitten musste, da jetzt noch einmal nachzubessern. Und Don Was, mit dem die Rolling Stones nach Millers Tod zusammenarbeiteten, sagt, als Jagger ihn gebeten habe, bei der Gelegenheit doch auch gleich nach altem, unveröffentlichtem Material aus jener Zeit zu suchen, da habe das geklungen wie: Kannst du den Müll rausbringen?

Da haben wir den Bandsalat: "Exile On Main St.", die wichtigste und insgesamt wohl wirklich beste Rolling-Stones-Platte, liegt nun in einer vorteilhaft remasterten und um zehn Bonus-Titel erweiterten Ausgabe vor; dazu gibt es auf DVD den gerade in Cannes vorgestellten Dokumentarfilm "Stones in Exile", ebenfalls mit Bonusmaterial wie Interviews mit Beteiligten und Unbeteiligten, ja, damals zum Teil noch gar nicht Geborenen; die nicht billige, aber schön aufgemachte special edition enthält außerdem ein Buch mit vor Jahren schon gewürdigten, seinerzeit in einem sündhaft teuren Buch gedruckten Fotos des Franzosen Dominique Tarlé (F.A.Z. vom 8. April 2002) und das nachgepresste Doppelvinyl mit den achtzehn ursprünglichen Liedern, das allerdings nicht so gut klingt wie das Original von 1972 mit den zwölf perforierten Postkarten, die heute ein kleines Vermögen wert sind, weil sie damals meistens achtlos verschickt wurden und nur die wirklichen Fans sie aufbewahrten; vier davon sind, in doppelter Größe, der Neuausgabe beigelegt - eine so nette wie kleinliche Aufmerksamkeit.

So ist das, wenn man eines der Meisterwerke der Rockmusik in einer historisch-kritischen Ausgabe mit allen Schikanen herausbringt: Jeder redet mit, aber gehört wird es nur noch am Rande. Das unerträglich geschwätzige Buch von Robert Greenfield "Exile On Main St.: Ein höllischer Sommer mit den Rolling Stones" kündigte diese auch sonst - man denke an das Buch über Dylans "Like a Rolling Stone" von Greil Marcus - zu beobachtende Tendenz an, seine Aufmerksamkeit einer einzigen Platte, einem einzigen Lied zu widmen.

Während das bei Dylans Song eine Spur zu prätentiös wirkte, konnte die Stones-Platte das schon eher vertragen. Die Frage ist nur, ob man dabei nicht doch über Wichtigeres reden sollte als darüber, ob Keith Richards' Frau Anita Pallenberg damals, in dessen Haus in Südfrankreich, wo das Album unter in der Tat berichtenswerten Umständen aufgenommen wurde, etwas mit Mick Jagger hatte oder wie es generell um die Potenz der glimmer twins stand - wir wissen es ja bis heute nicht.

Die nun wieder an die Oberfläche kommenden, oben erwähnten Meinungsverschiedenheiten und Temperamentsunterschiede von Jagger/Richards sind jedenfalls nicht das Problem; ohne Jaggers Ehrgeiz und Richards' Geduld (oder Faulheit), den Moment für das passende Riff abzuwarten, gäbe es dieses Doppelalbum nicht, mit dem die Rolling Stones vollends das eingelöst haben, was, wenn man ihnen überhaupt so etwas unterstellen will, von Anfang an (auch) zu ihrer Mission gehörte: Amerika die schwarze Musik zurückzugeben. "Exile On Main St." signalisiert wie keine andere Platte der Rockgeschichte und auf eine in jeder Sekunde stimmige Weise einen enzyklopädischen Anspruch, ohne darunter im mindesten zu leiden, und ist insofern das geglückte Gegenstück zum Weißen Album der Beatles.

Es ist Blues, Boogie, Gospel, Country und harter Rock, dargeboten mit einer einzigartigen, noch das flüchtigste Stilelement zusammenhaltenden Kraft. Mit berechtigtem Stolz und in seltener Einigkeit weisen Jagger und Richards in dem

"Exile"-Film auf den eklektischen Charakter ihrer Musik hin, die in jedem Song das richtige Mischungsverhältnis aufweist - ob in den gemächlich, mit selbstverständlicher Wucht daherkommenden Liedern wie "Tumbling Dice" und "Ventilator Blues", den mit euphorischem Tempo, nahe am Überschnappen herausgehechelten Songs wie "Rocks Off", "Rip this Joint" und "All Down the Line" oder dem so zutraulich wirkenden, aber nur stilistisch lupenreinen Country von "Sweet Virginia" und "Torn and Frayed". Man muss die Entstehungsgeschichte dieser im Sommer 1971 eingespielten Musik nicht kennen. Wenn man trotzdem wissen will, wie es möglich war, dass sie in Keith Richards' schwülheißem Keller unter menschlichen wie technischen Zumutungen und ohne den geringsten Plan entstand, dann wird man darauf keine plausible Antwort finden; alle tragen in dem Dokumentarfilm ihr Scherflein zur Wahrheit bei. Das Rätsel aber, wie immer noch junge, weiße Engländer, die sich auf der Steuerflucht befanden und wirklich nicht wussten, wohin mit sich, auf diese genial-räudige Weise ihre absolute Meisterphase abschließen konnten, wird bestehen bleiben wie das Rätsel, das zwingende Rockmusik generell darstellt.

Ein Wort zum unbekannten Material: Man hätte damals auch eine Dreifachplatte machen können, so gut fügt es sich ein. Die schon 1969 eingespielte Version von "Loving Cup" ist sogar interessanter als die offizielle, härter, trockener, schleppender - Mick Taylor hinterließ auf der Gitarre eine kräftige Duftmarke. Und "Plundered My Soul", das Jagger neu eingesungen hat - die erste Zusammenarbeit mit Taylor nach sechsunddreißig Jahren! -, als müsste er wie damals jede Silbe auswringen wie ein nasses Stück Stoff, ist die Anschaffung der ganzen Sache wert, ein äußerst druckvolles, böses Lied, das den Geist von Gier und Ernüchterung, der damals herrschte, zum Ausdruck bringt.

Don Was glaubt, dass die von ewigem Herumlungern, Suff, Sex und Heroin geprägten Umstände unsere Vorstellungen von einer Plattenproduktion geändert hätten. Richtig ist wohl, dass die sechziger Jahre endgültig zu Ende waren, als "Exile On Main St." im Mai 1972 erschien. Der einst ergriffene Lebensstil begann die, die ihn führten, mehr und mehr zu beherrschen. Die jungen Toten (Brian Jones, Jim Morrison, Janis Joplin und Jimi Hendrix) waren Unfälle - was Dekadenz, die Verausgabung und das Ausnutzen von Musikern bedeuteten, das konnte man von den Rolling Stones lernen, die ihre ganz große Phase übernächtigt-überwach, tief desillusioniert und doch mit dem eisernen Willen, die Welt auch weiterhin zu beschallen, absolvierten. Jeder wusste, was er sagte, die Arbeit mit ihnen sei nicht nur abendfüllend, sondern könne einen auch das Leben kosten.

Was für eine Platte: "Sie ist Vinyl gewordene Zeit. Sie ist Sittengeschichte und das Beste aus zwei Welten und Zeiten. Schnatternder Blues in weitläufigen Schlossparks, klappernde Gerippe mit diamantenem Gebiss, kalte, feuchte Kellergewölbe voller Geschmeide, Spermaflecken auf Satin, leere Spritzen in Marmorbadewannen. Der Champagner in den Flaschen schon abgestanden. Verkaterte Sünder heulen den lieben Gott um Vergebung an, während ihre Hände minderjährige Mädchen befingern." So, wie Karl Bruckmaier, ein großer Bewunderer, es sagte, war es wohl auch. EDO REENTS

Rolling Stones, Exile On Main St. (Super Limited Deluxe Edition) 2 CDs, 2 LPs, DVD, Textbook. Rolling Stones Records 3277739 (Universal)

Text: F.A.Z., 29.05.2010, Nr. 122 / Seite 38
Ich besitze bisher "nur" die Doppel - LP, die ich mir für's Autom auf CD gebrannt habe. Die LP ist bei diesem großartigen Werk Ehrensache, es fragt sich nur, brauche ich eine Neuausgabe auf CD. Die Super Lmt. Deluxe Edition ist mir sowieso zu teuer.
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