Prince

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Fragile
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Prince

Beitrag von Fragile »

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11 FAKTEN ÜBER PRINCE (Quelle: Musikexpress 08/2008; Autor: Albert Koch)

1.) Prince heißt wirklich so. Er wurde am 7. Juni 1958 als Prince Rogers Nelson in Minneapolis, Minnesota geboren und nach dem Prince Rogers Trio benannt, der Jazzband, in der sein Vater John L. Nelson Piano spielte und seine Mutter Mattie Shaw Sängerin war.

2.) Man kennt ihn unter verschiedenen Namen. In seiner kreativen Hochzeit in den 80ern als Produzent, Gastmusiker und Songwriter für andere benutzte Prince eine ganze Reihe von Pseudonymen: u.a. Camille, Jamie Starr, Alexander Nevermind, Joey Coco, Austra Chanel und Christopher, unter letzterem schrieb er 1985 den Bangles-Hit "Manic Monday".

3.) Man kannte ihn eine Zeit lang unter keinem Namen. Wegen eines Streits mit seiner Plattenfirma Warner Bros. um die Übertragung der Vermarktungsrechte seiner Musik fühlte sich Prince nicht nur als "Slave", was er sich medienwirksam auf seine Wange schrieb, sondern legte aus Protest seinen Namen ab. Vom 7. Juni 1993 bis zum 16. Mai 2000 war das "Love Symbol", eine Kombination aus den biologischen Zeichen für Mann und Frau, sein "Name".
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Weil dieser unaussprechlich war, bedienten sich die Medien solcher Hilfskonstruktionen wie "Symbol" oder T.A.F.K.A.P. (the artist formerly known as Prince).

4.) Den Ruf als Multiinstrumentalist verdankt Prince den Liner Notes seines ersten Albums FOR YOU (1978). Dort sind 27 "verschiedene" Instrumente aufgeführt, die der damals 21-jährige gespielt hat: darunter auch "vocals" und "handclaps and fingersnaps". Bei näherer Betrachtung laslassen sich die Instrumente, die Prince beherrscht, auf die drei Obergruppen Gitarre (und Bass), Tasteninstrumente und Schlagzeug (und Percussion) reduzieren - was ja nicht weniger "multi" ist.

5.) Den Ruf als celebritischer Frauenbeglücker verdankt das 1,60 m kleine Multitalent seinen zahlreichen Eroberungen, die sich oft aus fruchtbaren musikalischen Kollaborationen entwickelten: U.a. Carmen Electra, Vanity, Apollonia Kotero, Sheena Easton, Ingrid Chavez, Kim Basinger, Susanna Hoffs (The Bangles) und Nona Gaye (Tochter von Marvin Gaye)waren um den Austausch von Körperflüssigkeiten mit ihm bemüht. Prince war zweimal verheiratet. Von 1996 bis 1999 mit der Backgroundsängerin Mayte Garcia. Und von 2001 bis 2006 mit Manuela Testolini, einer ehemaligen Angestellten seiner Paisley-Park-Organisation.

6.) Die Texte von Prince zeugen von einer gewissen Übersexualisierung, die der Künstler in Interviews guten Gewissens leugnen kann, weil die Botschaften oftmals chiffriert und codiert werden. So bleibt es der Fantasie des Hörers überlassen, was er in Songs wie "Clockin' The Jizz", "Come", "Cream", "Da Bang", "Do Me, Baby", "Gett Off", "Head", "Scarlet Pussy" und "Soft And Wet" hineininterpretiert.

7.) Den Warnhinweis "Parental Advisory - Explicit Lyrics" auf Plattencovern haben wir ihm zu verdanken.
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Nachdem Tipper Gore, Ehefrau des US-Senators und späteren Vizepräsidenten Al Gore, ihrer damals 12-jährigen Tochter Karenna das Album PURPLE RAIN geschenkt und den Text des Songs "Darling Nikki" gehört hatte ("I knew a girl named Nikki/I guess you could say she was a sex friend/I met her an a hotel lobby masturbating with a magazine"), gründete sie 1985 die "Parents' Music Resource". Nach einer Senatsanhörung verpflichteten sich die Plattenfirmen in den USA zur Kennzeichnung von Platten mit "jugendgefährdenden" Inhalten.

8.) CRYSTAL BALL war 1998 das erste Album eines Mainstream-Musikers, das "exklusiv" über das Internet vertrieben wurde. Dafür erhielt Prince von der International Academy Of Arts And Sciences den "Webby Lifetime Achievement Award". Nur: Viele Online-Besteller hatten die 3-CD-Box auch dann noch nicht erhalten, als sie wider Erwarten regulär in den Plattenläden zu kaufen war. Apropos neue Vertriebswege: Das Album PLANET EARTH lag im Juli 2007 als kostenlose Beilage der britischen Zeitung "Mail On Sunday" bei. Zur Freude des damaligen Prince-Vertriebspartners Sony BMG.

9.) Prince ist ein Workaholic. In einem Tresorraum im Paisley Park sollen bis zu 1.000 unveröffentlichte Aufnahmen lagern. Nach seinen regulären Konzerten gibt Prince oft "secret gigs" in kleinen Clubs, in denen er mit seiner Band stundenlang jammt und die Songs seiner Vorbilder - Sly Stone, Miles Davis, Marvin Gaye - covert. Diese Aftershow-Konzerte gelten unter Hardcore-Prince-Fans als the real shit.

10.) Prince hat das Wort "Transgenderism" mit Leben erfüllt, als es noch nicht zur postmodernen Nomenklatur hipper Artschool-Typen gehörte. Er betreibt ein Spiel mit traditionellen Geschlechterzuweisungen in Songtexten, Outfits, seinem Gesangsvortrag und mit dem "Love Symbol".

11.) 1981 bei zwei Konzerten im Los Angeles Coliseum als Support der Rolling Stones wurde Prince von der Bühne gebuht. Sein Outfit - Plateauschuhe, Bikinihöschen, Leg Warmer und Trenchcoat - war den Stones-Fans ein bisschen zu wenig echter Rock'n'Roll.


Studioalben:
For You (1978)
Prince (1979)
Dirty Mind (1980)
Controversy (1981)
1999 (1982)
Purple Rain (1984)
Around The World In A Day (1985)
Parade (1986)
Sign 'O' The Times (1987)
Lovesexy (1988)
Batman (1989)
Graffiti Bridge (1990)
Diamonds And Pearls (1991)
Love Symbol (1992)
Come (1994)
The Black Album (1994)
The Gold Experience (1995)
Chaos And Disorder (1996)
Emancipation (1996)
Crystal Ball/The Truth (1998)
The Vault...Old Friends 4 Sale (1999)
Rave Un2 The Joy Fantastic (1999)
The Rainbow Children (2001)
N.E.W.S. (2003)
Musicology (2004)
3121 (2006)
Planet Earth (2007)
Lotusflow3r/MPLSOUND/Elixer (2009)
20TEN (2010, in Deutschland nur als Beilage des Rolling Stone und in Großbritannien nur als Beilage des Daily Mirror käuflich zu erwerben)
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Fragile
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Re: Prince

Beitrag von Fragile »

Allen Prog-Anhängern sei aus dem reichhaltigen Prince-Oeuvre dieses Werk empfohlen:

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Neben den Hits "Pop Life", "Raspberry Beret" und dem schwelgerischen "Paisley Park" wartet hier vor allem das 8-minütige "Temptation" mit radikalen, progressiven Ausflügen auf:

[BBvideo 360,250][/BBvideo]

Überhaupt könnte das Album wie auch Tears For Fears' "The Seeds Of Love" als eine Art "Sgt. Pepper's der 80er" durchgehen. Neben den leicht verwischt dargestellten Konturen von Rock, Pop und Funk verstärken auch neue textinhaltliche Neigungen zu Religion und Mystizismus diesen Eindruck.
Da viele Fans und Kritiker bei Erscheinen des Albums anno 1985 wohl mit einem zweiten "Purple Rain" gerechnet hatten, wurde es seinerzeit (zu Unrecht) ziemlich zerrissen. Trotzdem gehört es mit zu seinen essenziellen Werken. Oder sagen wir mal so: "Around The World In A Day" ist vielleicht das Album, das Lenny Kravitz immer wieder verspricht, aber nie abliefern wird.
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Re: Prince

Beitrag von Fragile »

Ähnlich wie die Mountain Studios von Queen in Montreux werden die Paisley Park-Studios in Minneapolis momentan zu einem Museum über das Leben und Werk von Prince umgestaltet. Das fertige Museum wird fast alle seine Räumlichkeiten Anfang Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich machen.

http://www.musikexpress.de/paisley-park ... 16-670961/
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Wilson
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Re: Prince

Beitrag von Wilson »

Die Frage ist nur, wer verirrt sich schon nach Minneapolis ;-)

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Re: Prince

Beitrag von Fragile »

Eine posthume EP mit dem Titel "Deliverance" und sechs Songs, die Prince zwischen 2006 und 2008 schrieb und aufnahm, erscheint an diesem Freitag anlässlich seines ersten Todestages:

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-Tracklist:
1. Deliverance
2. I Am
3. Touch Me
4. Sunrise/Sunset
5. No One Else
6. I Am (extended)
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