Noekk

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Noekk

Beitrag von nixe »

Als ich Noekk zum ersten Mal hörte, eclipsedSampler, laß ich in der eclipsed einen Beitrag vo van der Graaf Generator. Das paßte, wie die Faust auf*s Auge! 7. The Riddle seeker 10:24
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Re: Noekk

Beitrag von nixe »

http://babyblaue-seiten.de/index.php?co ... 14&alpha=n
Dies ist ein neues Projekt der Herren Schwadorf und Helm (wenn auch jetzt unter anderen Namen), besser bekannt als „Empyrium“. Das Debütalbum von Noekk („The water sprite“) erscheint am 30.05.2005. (Henning Mangold)
2005 The Water Sprite
2006 The Grimalkin
2008 The Minstrel's Curse

Plattenfirma: Prophecy Productions
Herkunft: Deutschland (2004)
Alben: The Water Sprite, The Grimalkin, The Minstrel's Curse
Mitglieder: Markus Stock, Andreas Bach

https://noekk.bandcamp.com/
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Re: Noekk

Beitrag von nixe »

Interview mit NOEKK - Der NOEKK wird euch alle holen...


Mit "The Grimalkin" veröffentlichten die Herren Yugoth und Baldachin ein wunderbar düsteres Prog Rock/Metal-Album. Was die beiden über das Werk zu berichten haben, lest ihr hier!

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NOEKK ist ja eine der Nachfolgebands von EMPYRIUM. Mit EMPYRIUM habt Ihr ja im Laufe der musikalischen Karriere von sinfonischem Black Metal bis zu rein akustischem Neofolk musikalisch ein recht breites Spektrum abgedeckt, so dass es zum Progressive Rock auch nicht mehr so weit gewesen wäre. Warum habt Ihr nicht unter dem Namen EMPYRIUM weitergemacht? Ein Band wie ULVER spielt ja heutzutage auch eine komplett andere Musik als zu Beginn ihrer Karriere, hat den Namen aber beibehalten.

EMPYRIUM war aus unserer Sicht konzeptionell stark festgelegt, so dass es nahe lag, einen bewussten Neuanfang zu manifestieren. NOEKK hat mit EMPYRIUM wenig gemein, außer den involvierten Musikern und dennoch werden unsere Alben ständig in Zusammenhänge gebracht, die für EMPYRIUM-Anhänger zu recht schwer nachvollziehbar sind. Es herrscht in manchen Kreisen etwas Verwirrung darüber, warum wir uns verändert haben und was diese neue Band soll. Wir hielten es für das beste mit NOEKK unter anderer Flagge zu segeln.

Wer oder was genau ist diese mysteriöse Sagengestalt namens NOEKK? Wie seid Ihr auf den Namen gekommen?

Er lebt hinter Wasserfällen oder einsamen Tümpeln, sitzt auf altem Stein und spielt manche Stunde auf seiner Fidel. Seiner Verzauberung anheim zu fallen endet oftmals tragisch und wenige können von seiner wundersamen Musik berichten.
Wir haben uns ihm auf dem letzten EMPYRIUM-Album „Weiland“ angenommen und er wich uns nicht von der Seite…

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Das Debütalbum „The Water Sprite“ wurde ja erst vor ungefähr einem Jahr veröffentlicht, jetzt steht schon der Nachfolger in den Startlöchern. Scheint ja alles ziemlich schnell zu gehen bei Euch. Woher kommt soviel Inspiration?

Das Debüt war eine Sammlung von Stücken der letzten Jahre, die auf ihrer Verwendung harrten und ich habe zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits intensiv an „The Grimalkin“ gearbeitet. Die Natur und Literatur bieten endlose Inspiration.

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Wie läuft das Songwriting ab? Hat jeder gleich viel Mitspracherecht?

Ich arbeite ein Album zuerst alleine aus und wenn wir die Aufnahmen beginnen, dann proben wir die Stücke zusammen, improvisieren Arrangements und nehmen sofort auf. Es ist ein sehr spontanes Werkeln und bringt auf der Zielgeraden noch einige überraschende Farben in die Musik.

Auf „The Grimalkin“ fallen sofort die im Vergleich zum Vorgänger sehr langen Songs auf. Gab es einen bestimmten Grund dafür?

Nein, die Stücke entwickelten sich einfach zu kleinen Ungeheuern und wir nahmen sie an.

Auf „The Water Sprite“ waren die Texte ja teilweise von Tolkien beeinflusst. Worum geht es textlich auf „The Grimalkin“?

Das Album führt zu geheimnisvollen Orten auf hoher See oder in die Tiefen der Wüste, jenseits von Tolkien.

Auf „The Water Sprite“ covert Ihr mit „How Fortunate The Man With None” ein DEAD CAN DANCE-Stück. Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf diese Band? Kann man auf zukünftigen NOEKK-Alben weitere Coverversionen erwarten?

Es war ein Auftrag für das Tribut-Album „The Lotus Eaters“ und wir waren derart zufrieden mit unserem Ergebnis, dass wir den Song mit auf unser Debüt packten. Trotzdem war es ein seltsames Gefühl seine Hände an ein perfektes Stück Musik zu legen und wir überlegten lange ob wir es wagen sollten. DEAD CAN DANCE sind unfassbar großartig und „How Fortunate The Man With None” ist mein ewiger Favorit von ihnen, aber ein zweites Mal kann ich fast ausschließen.

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In der Musik von NOEKK hört man einen starken 70er-Jahre Progressive Rock-Einfluss heraus. Progressive Einflüsse scheinen sich momentan bei vielen aus dem Extrem Metal kommenden Bands großer Beliebtheit zu erfreuen, ich denke nur an ENSLAVED, OPETH oder GREEN CARNATION. Woran liegt es Eurer Meinung nach, dass derzeit so viele Gruppen in diese Richtung tendieren?

Es gibt anscheinend eine Tendenz zurück zu wärmeren, organischen Klangfarben im Metal, wie etwa OPETH mit der Verwendung von Hammonds und Mellotron auf „Ghost Reveries“ zeigten. Ich finde das nicht schlecht, da der Sound der ausgehenden Neunziger sich extrem steril entwickelte und eine Gegenbewegung nicht schaden kann.

Schwadorf spielt ja auch noch bei THE VISION BLEAK und SOTS (vormals SUN OF THE SLEEPLESS). Was gibt es über die beiden Bands zu sagen? Sind Dir alle Bands bei denen Du involviert bist gleich wichtig oder genießt eine besondere Priorität?

Alle sind gleichwertig, da es sie sonst nicht gäbe und doch fordert THE VISION BLEAK mehr Zeit als SOTS, alleine schon durch den Live-Faktor. Die Hingabe an Komposition und Umsetzung der Stücke ist jedoch immer gleich intensiv.

Euer Label Prophecy ist ja Garant für anspruchsvolle Musik. Welche eurer Labelkollegen sagen Euch musikalisch am meisten zu?

SECRETS OF THE MOON und TENHI sind genial, ebenso wie das NAERVAR-Album!

Wird man NOEKK auch einmal live auf der Bühne erleben können oder ist es eine reine Studioband?

Wir entschlossen uns von Beginn an, aufgrund anderweitiger Verpflichtungen (Studio, THE VISION BLEAK, Studium) mit NOEKK nicht aufzutreten und dabei wird es vorerst auch bleiben müssen.

Was ist mit NOEKK für die Zukunft noch so geplant?

Auf jeden Fall weitere Alben!

Danke für das Interview! Die letzten Worte gehören Euch!

Danke für das Interesse und alles Gute!

http://www.prophecy.cd/noekk

Autor: Mike
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Re: Noekk

Beitrag von nixe »

2005 The Water Sprite
BildBild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2005
Besonderheiten/Stil: Gothic; Metal; RetroProg
Label: Prophecy
Durchschnittswertung: 10/15 (3 Rezensionen)

Besetzung:
Funghus Baldachin voice, keyboards, guitar
F.F. Yugoth drums, bass guitar

Tracklist:
1. The Watersprite 6:33
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. T.B.'s Notion (Lyrics by J.R.R. Tolkien) 5:05
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Strange Mountain 7:01
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. How fortunate the man with none (Dead Can Dance-Coverversion) 7:51
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. The fiery flower 5:01
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
6. Moonface is dead 4:28
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. The Riddle seeker 10:24
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 46:23

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=n
von: Henning Mangold (Rezension 1 von 3)

Vor einigen Jahren habe ich mit großem Interesse die Entwicklungen in der Gothic-Szene verfolgt, aber meine Spurensicherung verflüssigte sich rapide und zeitgleich mit den Auflösungen meiner damaligen Lieblingsbands des Genres, unter denen sich z.B. Fields Of The Nephilim, Love Like Blood und Dreadful Shadows befanden.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könnte ich auf plötzliche Anfrage nicht einmal Auskunft darüber geben, ob es noch immer Leben in der Gruft gibt – zu fragwürdig setzt sich m.E. die heutige Gruftie-Bewegung selbst in Szene und scheint zu einem erheblichen Anteil aus ganz normalen Jugendlichen zu bestehen, die zwar dunkler gekleidet sind als die Fun-Generation, aber in ihren schattigen Szene-Kneipen genauso bieder mit ihren Leucht-Handys spielen wie die meisten anderen auch.

Natürlich ist’s meine eigene Schuld, wenn ich von deren eigentlicher Musik nichts mehr mitbekomme, die hinter den Toren der Gruft-Katakomben gespielt wird, aber manchmal kann ich es immerhin interessant finden, auf den Friedhöfen davor in Wartehaltung auf einem Grabstein zu sitzen und zu beobachten, was so alles aus den Mausoleums-Portalen nach draußen gelassen wird:

‚Raus aus der Gruft – Ran an die Luft!’ scheint mir nämlich zum unausgesprochenen Motto vieler Bands geworden zu sein, die vom weltanschaulichen Ansatz her wohl in die Mitte der Gothic-Szene passen könnten und vielleicht auch dort gelandet wären, wenn sie schon in den 80ern mit dem Gruften angefangen hätten.

Stattdessen trifft man sie nun in der frischen Luft an – falls man die wabernden Dünste verwelkter Blätter in nebligen Mooren frisch findet. Aber schon so einige Bands sind dabei, sich in diesem Unterholz eine Bude zu zimmern: In The Woods (der Name sagt’s!) leisteten eine Art Pionierarbeit durch das unwegsame Gelände, Opeth haben sich dort schon ihre modrige Parzelle gesichert, Blazing Eternity hausen gleich nebenan, und vor allem überhaupt die Bands, die vom Prophecy-Label verlegt werden, zählen zu diesem etwas anderen Kleingärtner-Verein.

Und dazu gehören eben auch die Herren Schwadorf und Helm („Empyrium“), die sich nun Baldachin und Yugoth nennen und das Projekt Noekk neu gegründet haben – wobei auch diese Namensgebung an das Umfeld von In The Woods erinnert; da erfuhr man nämlich auch nur mit Mühe, wie die Musiker wirklich hießen. Jedenfalls sind die zwei genannten Herren sehr rührig: demnächst ist schon wieder mit einem weiteren Projekt unter dem angekündigten Namen „The Vision Bleak“ zu rechnen – wer weiß, die beiden werden vielleicht noch zu Oberförstern der ganzen Gegend…

Was mir freilich an diesen Outdoor-Gruftgeistern so sympathisch ist, ist deren häufig anzutreffende Nähe zum Prog, und zwar zum ganz klassischen: Noekk zum Beispiel bauen neben den Sumpf-Tümpeln gleich ihre retro-orientierten Keyboards auf – da dürfen weder Orgel noch Mellotron fehlen, auch nicht alle anderen bekannten Klangfarben, die den ganz alten Prog ausmachten – Beispiel: wenn der Schlusssong „Riddle seeker“ zufällig von Peter Hammill gesungen würde, würde es gleich auffallen, wie dicht er am Sound von Van Der Graaf Generator liegt, nur mit viel mehr Keyboards anstelle des Saxophons – und dann mit einem schön langen Piano-Outro, das mich an Piano-Versionen von Songs der frühen Gothic-Helden erinnert.

Apropos Gesang: erfreulich ist vor allem, wie der Sänger Baldachin alias Helm es schafft, proggige Vokalmelodien zu singen, während seiner Stimme andererseits die Herkunft aus der Grunt-/Scream-Subkultur anzuhören ist. Die Stellen jedoch, an denen er hier zum Grunt neigt, beschränken sich auf wenige Sekunden.

Allerdings macht es mich schon etwas skeptisch, was ich in einer Pressemitteilung gelesen habe, dass nämlich die Musik Nähen zu King Crimson zeige: das mag für denjenigen in Ordnung gehen, der jeden Retro-Sound gleich mit dem „Court of the Crimson King“ assoziiert, aber ansonsten zeigen Noekk schon sehr deutlich, aus welcher felsigen Gegend es sie ins Unterholz verschlagen hat: zum Teil hört man harte Gitarren- und Bassgebilde, die eindeutig dem Metal entstammen, und die scheppernd nach vorn abgemischten Drums machen auch schnell deutlich, dass hier sehr heiß geschmiedet wird.

Das alles zusammen kann mir schon gut gefallen: der Noekk (=Nöck), der mit seinem Gesang junge Menschen betört und sie in wässrige Abgründe zieht (wie es der Albumtitel „Water sprite“ andeutet), verfügt tatsächlich über eine beachtliche Verführungskunst. Wen es interessiert: es gibt von August Kopisch ein Gedicht über den Nöck (19. Jahrhundert) und eine gleichnamige Vertonung für Orchester von Carl Löwe aus dem Jahre 1912.
Anspieltipp(s): Wer eher die Ruhe im Gehölz bevorzugt, sollte die Tracks 2, 4 und 6 antesten; wer härtere Scheite spalten will, den Rest – es lohnt sich alles! (der vierte ist übrigens ein sehr eigenständig-gelungenes „Dead Can Dance“-Cover!)
Vergleichbar mit: Opeth, ein wenig Anathema, Landberk, und natürlich Empyrium
Tschüß
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Re: Noekk

Beitrag von nixe »

2006 The Grimalkin
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2006
Besonderheiten/Stil: RetroProg
Label: Prophecy Productions
Durchschnittswertung: 10/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Funghus Baldachin voice, keyboards, guitar
F.F. Yuggoth drums, bass

Tracklist:
1. The Albatross 11:00
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. The Grimalkin 10:09
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Codex Deserta 20:23
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 41:32

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=n
von: Udo Gerhards (Rezension 1 von 2)

Wer findet wie ich, dass es in Wobblers Hinterland zu wenig Eier gibt? Wer der imaginären Eiersuche im Retro-Genre überdrüssig ist, könnte bei "The Grimalkin" fündig werden: Das deutsche Duo Noekk serviert uns mit seinem Zweitling die volle Retroprog-Kante - aber eben gewürzt mit fetten Bratgitarren und druckvollem, nicht minder fettem Schlagzeug.

In den heftigen Gitarren schimmern meinetwegen die Gothic- und Heavy-Einflüsse der beiden Protagonisten Funghus Baldachin und F.F. Yugoth durch. Aber im Grunde ist "The Grimalkin" ein waschechtes Retro-Prog-Album: Drei lange epische Stücke, in denen sich heftig rockende Teile, oft in einer Kombination aus verzerrten Gitarren und schrägen Hammond-Riffs umgesetzt, mit druckvollen, beinah überbordendem Mellotron-Wänden abwechseln, beides aber immer wieder konterkariert durch angeschrägte melancholisch ruhige Passagen (etwa das Klavier-plus-Gesang-Intro des Titelstücks) oder vertrackte Breaks in Änglagard-Manier (wenn auch ohne deren letztliche Eleganz). Dazu kommen punktuell weitere Einflüsse wie orientalisch anmutende Ornamente oder barocke Cembalo-Klänge, die für eine willkommene Auflockerung des Klangbilds sorgen. Überhaupt ist es erstaunlich, wie es Yugoth und Baldachin zu zweit schaffen (natürlich unter Ausnutzung von Studiotechnik), einen durchaus "echten" Bandsound zu kreieren.


Bei "The Water Sprite" schieden sich, soweit ich das mitbekommen habe, die Geister am Gesang: Der Stimme des studierten Opernsängers Baldachin hört man seine Ausbildung nun mal auch in den Passagen an, in denen er "dreckiger" zugange ist. Technisch makellos ist dies in jeden Fall (was schon mal mehr ist, als man von vielen anderen Sängern behaupten kann...), aber Geschmackssache. Ich persönlich habe damit keine Probleme, und vor allem scheint mir, als ob auf "The Grimalkin" der Gesang weniger im Vordergrund steht als auf dem Debüt-Album: Nicht nur, dass es in den drei Longtracks viele instrumentale Passagen gibt, auch sonst ist der Gesang vielleicht noch besser integriert. Obendrein bewirkt er zusammen mit den krachigen Gitarren, dass Noekk trotz aller hörbaren Orientierung an musikalisch ähnlich gelagerten Bands wie Änglagard oder Wobbler dennoch einen eigenen Sound mit hohem Wiedererkennungswert haben.

Natürlich ist nicht alles eitel Sonnenschein. Im Detail gibt es das ein oder andere Element, das ich verbesserungsfähig finde. Etwa wird in den rockigen Momenten der Bass soundmässig immer wieder etwas unter den Bratgitarren begraben. Außerdem fehlen mir ein paar instrumentale Highlights. Keine Sorge, die Instrumentalarbeit auf "The Grimalkin" ist alles andere als dilletantisch, aber hier oder da ein etwas verfrickelteres Gitarren-Riff oder ein verspieltes Synthie-Solo wäre zusammen mit dem fehlenden Quentchen Eleganz in der Schlagzeugarbeit die I-Tüpfelchen, die aus einer wirklich guten, empfehlswerten Retro-Scheibe ein wahres Highlight machen würde.

Trotz dieses Gekrittels, das Details und nicht die sehr positive Gesamtanmutung der CD betrifft: "The Grimalkin" ist eine wirklich feine Scheibe mit sehr druckvollem RetroProg, und mich nimmt wunder, dass (wieder: soweit ich es mitbekomme) Noekk in Prog-Kreisen nicht viel stärker diskutiert und zur Kenntnis genommen werden. Dies mag damit zusammenhängen, dass "Prophecy Productions", bei denen das Album erschienen ist, nicht unbedingt ein klassisches Prog-Label sind. Schade wäre es allemal, wenn diese Musik, die sicherlich einen größeren RetroProg-Fankreis ansprechen könnte, deshalb untergehen würde.
Vergleichbar mit: Änglagard, Wobbler, aber mit mehr heavy
von: Thorsten Gürntke (Rezension 2 von 2)

Erstaunlich, was man alles erfährt, wenn man sich mit Musikern über die Entstehungsprozesse einer CD unterhält. Einfacher wird es dadurch leider nicht, ein Review zu verfassen. Ich probier mich dennoch mal und versuche nicht so ganz subjektiv ranzugehen.

The Grimalkin ist das zweite Album von Noekk, die bereits vergangenes Jahr mit The Water Sprite ein beachtliches Debüt zwischen Metal und Retro-Sound mit Operngesang aus dem Ärmel schüttelten. Nun ist The Grimalkin eine Fortsetzung dieses doch besonderen Sounds, mit deutlich mehr Wucht und dennoch mehr Stille. Wie geht das?

Nun, besonders das von Udo leicht bekrittelte Schlagzeug halte ich für den Gewinn auf The Grimalkin. Es spielt unauffällig, sehr zielgerichtet und vor allem songdienlich. Jeder Schnörkel mehr wäre zuviel. Die Rauheit gibt dem Gesamtsound dieses bestimmte Etwas und das mag ich besonders. Todernst hingegen mal wieder der Gesang, der uns ein ums andere Mal in die Tiefen der Erde befördert. Es gibt ja Leute, die den Gesang von NOEKK als deren Schwachpunkt ausmachen, aber ey Leute, der Mann ist ausgebildeter Tenor und singt sonst Opern - da liegt kein Ton daneben. Viel diskutiert haben wir kürzlich darüber, ob es genau dieses saubere Gesinge ist, was manchen Hörer stört - schließlich erwartet man sowas ja nicht von einer Rockband - dennoch: da ist viel Kraft hinter und hört mal über Kopfhörer, ihr werdet hören, dass der Gesang mit enormer Kraft genau ins Hörzentrum marschiert.

Ob Änglagard unbedingt als Vergleich herhalten müssen, wage ich mal anzuzweifeln, wenn auch durch viel Mellotron vordergründig dieser Eindruck erweckt wird. Aber allein die Anstrengung eines mellotronlastigen Gesamtsounds macht doch noch kein Änglagard aus. NOEKK sind in dieser Hinsicht erheblich einfacher gestrickt und weniger verspielt. Doch an dieser Stelle will ich die ruhigen Passagen von oben nochmal aufgreifen. Neben aller Power, die NOEKK zweifelsohne haben, wird das Album immer wieder von sehr stillen Momenten durchzogen, die teilweise nur durch Piano und Gesang getragen werden.

The Grimalkin ist ein Fortschritt zu The Water Spite, es wirkt in sich kompakter, strukturierter und kraftvoller. Dennoch schleichen sich hier und da Längen ein, die durch geschicktes Spielen mit Stimmungen hätten umgangen werden können. The Grimalkin könnte eine Spur spektakulärer sein, könnte insgesamt mehr mit Emotionen spielen und im Gesamten überraschender daher kommen.

Anspieltipp(s): The Albatross
Vergleichbar mit: Änglagard (wegen viel Mellotron), doomiger Metal
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Re: Noekk

Beitrag von nixe »

2008 The Minstrel's Curse
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2008
Besonderheiten/Stil: Gothic; HardRock; Metal; RetroProg
Label: Prophecy Productions
Durchschnittswertung: 9/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Funghus Baldachin voice, keyboards, guitar
F.F. Yugoth drums, bass
Gastmusiker:
Allen B. Konstanz vocals

Tracklist:
1. The Minstrel's Curse 7:54
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Song of Durin 6:36
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. How Long is Ever 5:28
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. The Rumour And The Giantess 14:27
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 34:25

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=n
von: Thomas Kohlruß (Rezension 1 von 2)

"...reduce to the max..." Das war früher mal ein Slogan für den Smart. Das könnte auch das Motto des dritten Werkes von Noekk sein und das mancherlei (nicht immer positiver) Hinsicht. "The Minstrel's Curse" wirkt düsterer, aber auch kompakter und selbstbewusster. Gar nicht zu reden von den heftigen Gitarren, die den Hörer sofort am Beginn vom Opener und Titelsong, irritieren.

Die Herren Baldachin und Yugoth machen einen deutlichen Schritt vom RetroProg in Richtung Hard Rock und gar, wenn es ganz heftig wird, ProgMetal. Das wirkt zunächst seltsam, entwickelt aber zunehmend Charme. Zumal Noekk die lyrischen Passagen nicht komplett abgelegt haben, sondern diese Oasen geschickt im Gesamtalbum-Kontext platzieren. Und auch das Mellotron wird nicht verschmäht. Das Schlagzeug setzt sich hervorragend in Szene, gerade die Beckenbearbeitung ist beeindruckend. Der Bass hingegen findet so gut wie nicht statt.

Noch beim Vorgänger "The Grimalkin" fand ich die Opernstimme von Sänger Baldachin in diesem Umfeld nicht immer überzeugend, so passt sie hier gerade in den heftigen Passagen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Dazu kommt, dass er hier nicht selten wie Ronnie James Dio zu seinen Rainbow-Zeiten klingt. Die Musik unterstützt dieses Deja-Vu auch noch und schon fühlt man sich in die Zeiten von "Stargazer", "Tarot Woman" und "A Light in the Black" zurückversetzt. Interessante Akzente setzt Gastsänger Allen B. Konstanz, der sich in einer Art "ungrowligem Growlen" übt... besser kann ich es nicht in Worte fassen.

Musikalisch ist das dritte Werk von Noekk also durchaus top, aber der Makel ist die Spielzeit. Das Album bringt es gerade mal auf knapp 35 Minuten und dabei ist im letzten Song nach 9 Minuten erstmal für drei Minuten komplette Stille, bevor dann noch ein mit theatralischer Musik unterlegter Düster-Text gesprochen wird. Nun ja, ein bisschen sehr wenig von sehr guter Musik, also auch hier "...reduce to the max...".

Anspieltipp(s): The Minstrel's Curse
von: Thorsten Gürntke (Rezension 2 von 2)

Gib ihm Saures! Noekk überraschen mit Härte und Geradlinigkeit. War der Vorgänger noch sehr schwedisch geprägt (Änglagard lassen grüßen) und voll des Mellotrons, so dominiert auf The Minstrel's Curse eindeutig die Gitarre.

In der Tat ist dies leider nicht wirklich was weltbewegendes. Gut ist es allemale, doch ich bezweifle, dass man im Metal oder Prog damit wirkliche Punkte sammelt. Der ausgesprochen gute Gesang tendiert stärker denn je Richtung DIO meets Oper und ist nach wie vor der Überraschungsmoment der Musik von Noekk. Doch so recht zünden mag das Album nicht. Zu gewöhnlich, manchmal etwas in Klischees, bewegt man sich und beim Opener The Minstrel's Curse reizt man diverse Themen derart aus, dass ich mir schon nach drei Minuten die Frage stellte, ob da denn noch was anderes geht. Glücklicherweise ist das dann so. Aber insgesamt reißt mich das Album nicht um. Der an das abschließende Stück "The Rumour And The Giantess" angesetzte "Hidden Track" wäre als Intro in etwas kürzerer Variante übrigens großartig gewesen. So bewegt man sich leider im Mittelfeld, ohne große Überraschungen und wirkliche Neuerungen.
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Re: Noekk

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2005, 2006 & 2008: das ist alles schon lange her. Ich glaube nicht, das hier noch was passieren wird. Warten wir es ab!
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