MAGMA

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nixe
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MAGMA

Beitrag von nixe »

[align=center]Bild[/align] Bild Allgemeine Informationen:
Genre Zeuhl
Gründung 1969
Website seventhrecords.com
Gründungsmitglieder:
Schlagzeug, Gesang Christian Vander
Gesang Stella Vander
E-Bass Laurent Thibault
Keyboards Eddy Rabbin
E-Gitarre Claude Engel
Gesang René Garber
Aktuelle Besetzung:
Schlagzeug, Gesang Christian Vander
Gesang Stella Vander
Gesang Isabelle Feuillebois
Gesang Hervé Aknin
Keyboards Bruno Ruder
Vibraphon, Keyboards Benoît Alziary
Gitarre James Mac Gaw
E-Bass Philippe Bussonet
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Re: MAGMA

Beitrag von nixe »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Hi Soony, ich weiß, was Du meinst!
Ich habe sie dreimal auf Herzberg & einmal auf der Lorelay gesehen.
OK, auf der Lorelay & das letzte Mal auf Herzberg wurden sie zeitlich beschnitten!
Ich hatte auf Herzberg noch mit FreakCha ein Gespäch: "Du glaubst doch nicht im ernst, das sie nach eineinhalb Stunden die Bühne freiwillig verlassen?" Sie mußten! Na ja, somit ist Herzberg Geschicht für mich. Einer, von mehreren Gründen!
Wie lange ging Dein concert?
Zu highlive-Zeiten hatte es mit sound-check, der ja schon concert-Charakter aufweißt; Stella's Ansage dazu: "This is not the concert, this is a sound-check!" drei Stunden gedauert & ich denke, das ist nicht das Ende der FahnenStange, oder?
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SOON
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Re: MAGMA

Beitrag von SOON »

anixek hat geschrieben: Wie lange ging Dein concert?
Zu highlive-Zeiten hatte es mit sound-check, der ja schon concert-Charakter aufweißt; Stella's Ansage dazu: "This is not the concert, this is a sound-check!" drei Stunden gedauert & ich denke, das ist nicht das Ende der FahnenStange, oder?
Das Konzert begann ca. 20.10 uhr und endete um 21.40 Uhr.
Unterbrechung gab es keine.
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Re: MAGMA

Beitrag von nixe »

Eigentlich schade & verständlich zugleich, daß sie keine längeren Konzerte mehr spielen können oder wollen.
[BBvideo 360,250][/BBvideo][BBvideo 360,250][/BBvideo]
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Re: MAGMA

Beitrag von nixe »

Wie habe ich eigentlich Magma kennengelernt?
Auch wir hatten einen denkbar schlechten Start, obwohl es gleich mit Mekanïk Destruktïw Kommandöh losging, aber ich konnte mit diesem "Gemecker" auch nix anfangen!
Jahre später, sah ich die dreifach CD Akt IX: Opéra De Reims, 1976 (from March 2, 1976) mit gerade mal fünf songs drauf, alles long-tracks von 25 - 42 min.
Bild
Trackliste:

Zünd I
1-1 De Futura 25:00
1-2 Sons Et Chorus De Batterie 27:00
Zünd II
2-1 Köhntarkösz 33:32
2-2 Theusz Hamtaahk (1er Mouvement) 33:34
Zünd III
3-1 Mekanïk Destruktïw Kommandöh (3eme Mouvement de Theusz Hamtaahk) 42:00


Distributed By – Harmonia Mundi
Copyright (c) – Seventh Records
Made By – MPO
Recorded at – Opéra De Reims

Mitwirkende:

Bass – Bernard Paganotti
Drums, Vocals – Christian Vander
Guitar – Gabriel Federow
Keyboards – Benoît Widemann, Patrick Gauthier
Sleeve [Pochette] – Adolphe Alias, Christian Kranz, UZ Grafik
Sleeve [Réalisée Par] – Géraud Nimault*
Violin – Didier Lockwood
Vocals – Stella Vander
Vocals, Percussion – Klaus Blasquiz

Anmerkungen:
Enregìstré le 2 mars 1976 à l'Opéra de Reims.
Diffusion HARMONIA MUNDI © SEVENTH 1996

Klar war hier auch dieses "Gemecker", aber wenn es vorbei war & die instrumentalPassagen anfingen, dann ging die Post ab! Nun mittlerweile ist das "Gemecker" kein Gemecker mehr, weil ich habe mich dran gewöhnt!
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Topographic
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Re: MAGMA

Beitrag von Topographic »

SOON hat geschrieben:Stuttgart, Theaterhaus - 17. Oktober 2016, 20:15 Uhr
Gestern durfte ich einem beeindruckenden Magma-Konzert beiwohnen.
Wer noch nie ein Gastspiel dieser bemerkenswerten Band erlebt hat, weiß nicht von was ich rede.
Eine derartige Mystik und Magie vermag keine andere Gruppe der Welt zu bieten.
Von singen kann kaum die Rede sein, diese feierlichen Gesänge gleichen einem religiösen Ritus.
Drums und Vibrafon haben eine besondere spirituelle Kraft.
Instrumente werden Unisono gespielt, bilden einen Klangstrom, der einen in trancehafte Zustände versetzt.
Keyboard , Rhythmen, galoppierende Bassläufe und Gitarre sind um den Gesang arrangiert.
Alles fließt auf magische weise ineinander.
Repetitive Arrangements brechen auseinander und verschmelzen im nächsten Moment wieder.
Die Stimmung ist eigentlich nicht zu beschreiben, man muß es erlebt haben.
Y-Tuben bieten nur einen minimalen Eindruck davon.

Eine geniale Beschreibung! Ich hab selten Musik gehört, die mit so viel Energie stillstehen kann.
Bei so tiefem Eintauchen sind eineinhalb Stunden Musik auch okay, für Publikum wie Musiker.

Ich hatte Magma zuletzt 2002 live erlebt und war voller Vorfreude. Allerdings hatte ich etwas Pech mit meinem Sitzplatz.
Vor mir baute sich ein stattlicher Silberrücken auf, da hieß es rechts und links vorbeischielen. Auch das war aber dann etwas schwierig, weil sich rechts von mir eine ziemliche Masse ausbreitete, die nicht nur meinen halben Sitz okkupierte, sondern auch meinen rechten Fuß gerne in ihre rhythmischen Bemühungen einbezog. Also nach links - aber leider hatte wohl die Zugabe - Zombies - einen Fan angelockt, der sich bereits im Verwesungszustand befand. So, und jetzt tauche ein in das mystisch-magische Klangerlebnis...

Setlist :-))
Theusz Hamtaahk
Mekanïk Destruktïw Kommandöh
...........
Zombies
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Re: MAGMA

Beitrag von nixe »

1977 Attahk
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1977
Besonderheiten/Stil: Zeuhl
Label: Seventh Records
Durchschnittswertung: 9/15 (3 Rezensionen)

Besetzung:
Dehrstun (Christian Vander) Vocals,Drums,Percussion,Piano,Rhodes, Chamberlin
Stundehr (Rene Garber) Bass Clarinet,Vocals
Ourgon (Guy Delacroix) Earth Bass
Gorgo (Guy Delacroix) Air Bass
Klotz (Klaus Blasquiz) Vocals & Percussion
Kahal (Benoit Widemann) Grand Piano,Rhodes,Mini-Moog & Oberheim
Thaud (Stella Vander) Vocals
Sihnn (Liza Deluxe) Vocals
Tony Russo Trumpet
Jacques Bolognesi Trombone

Tracklist:
1. The Last Seven Minutes 7:00
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Spiritual (Negro Song) 3:17
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Rind-e (Eastern Song) 3:07
4. Liriik Necronomicus Kahnt 4:59
5. Maahnt (Wizard's Fight vs.The Devil) 5:29
6. Dondai (To An Eternal Love) 7:59
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. Nono 6:17
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 38:08

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ent=review
von: Udo Gerhards (Rezension 2 von 3)

1977 versuchte Christian Vander, mit seiner Band "Magma" aus dem künstlerischen Elfenbeinturm zu fliehen, den er durch esoterisches Gehabe und relativ unzugängliche Musik mit einer vollkommen eigenen Ästhetik selbst erbaut hatte. Resultat dieses Versuches war die LP "Attahk", die andere, populärere Musikstile in den "Magma"-Kosmos zu integrieren suchte: Jazzfunk statt Coltrane, Gospel statt Carl Orff etc. Auf jeden Fall wird die Musik dadurch für "Außenstehende" zugänglicher, aber sie verliert auch einen Teil der Magie, welche gerade durch die übertriebene Weihehaftigkeit und die opernhafte Inszenierung immer ein Teil von "Magmas" Anziehung war.

"Attahk" versammelt sieben kürzere Songs. "The Last Seven Minutes" als Opener beginnt als schnelle Jazzfunk/Jazzrock-Nummer mit "Magma"-Chorvocals, fällt nach gut der Hälfte der genau sieben Minuten ins halbe Tempo und entwickelt sich zu einem Falsett-Vocals Showstück: ok. "Spiritual" ist genau ein solches mit kobaïanischem Text: belanglos. "Rindrë" ist eine ruhige Nummern mit zwei Klavieren und viel Chorgesang, die nur mit drei Minuten ein bißchen zu lang geraten ist, aber ansonsten nicht unangenehm auffällt.

"Liriïk Necronomicus Kahnt" ist ein bewegter, fast rockiger Fünf-Minuten-Song mit albernem "Kamm blasen"-Gesang, die aber durch zwei Dinge halbwegs interessant gehalten wird. Erstens wird hier teilweise das von Vander erdachte Konzept des "Earth bass" und "Air Bass" in die Tat umgesetzt (wie auch schon in "The Last Seven Minutes" übrigens): zwei Bassisten spielen gleichzeitig; einer sorgt für das Baßfundament, der andere spielt etwas höhere Linien und sorgt für Fülle: interessant. Zweitens spielt in der Strophe der größte Teil der Band in einem 3/4-Rhythmus während Vander ein 4er-Schema dagegen kloppt, was eine gewisse hektische Unruhe in das Stück trägt, die ihm aber gut bekommt.

Das fünfminütige "Maahnt" könnte ein abgespeckter "Üdü Wüdü"-Song sein: zwei, drei dominante Baß-Riffs, aber straighterer Rhythmus, schlankeres Schlagzeug und weniger Haken und Widerborsten. "Dondaï" könnte mit seiner anfangs sparsamen Instrumentierung und heiter-gelassenen Grundtimmung auch von "Wurdah Ïtah" stammen, wenn nur nicht der wieder arg simple Schlagzeugrhythmus wäre. Später kommen Bläser und Chamberlin-Streicher und (stellenweise) Air-Bass hinzu, so daß der Sound etwas voller wird. Dennoch ist es mit fast acht Minuten zu lang und wenig aufregend. "Nono" findet am Anfang mit seinen intensiven, hymnischen, halb deklamierten, halb gesungenen Vocals plus E-Piano, Baß, Schlagzeug fast zu alter "Magma"-Form zurück, ein Eindruck, der leider durch den nachfolgenden wirklich albernen Teil mit Käse-Synthie-Sounds kaputt gemacht wird. Gottseidank kehrt das Stück nach einem recht gewöhnlichen Zwischenteil zum Anfang, ergänzt durch einen knarzenden zweiten Baß, zurück und endet so ganz nett.

"Attahk" gehört sicher nicht zum "Magma"-Pflichtprogramm (auch wenn ich das Cover-Bild mit den beiden Riesenbabies namens 'Ourgon' und 'Gorgo' irgendwie cool finde). Ein paar netten Stellen stehen einige wirklich überflüssige entgegen. Daher: Fans und Leute, die sie billig gebraucht finden, greifen zu, ansonsten sollte man sich lieber an andere "Magma"-Platten halten.
Anspieltipp(s): Dondai, Liriïk necronomicus kanht
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Re: MAGMA

Beitrag von nixe »

1981 Retrospektïw 1-2
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1981 ((Aufnahme von 1980, CD 1994))
Besonderheiten/Stil: live; Zeuhl
Label: Seventh Records
Durchschnittswertung: 11.5/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Christian Vander Drums,Keyboards,Vocals (1,2)
Bernard Paganotti Bass (1,2)
Benoit Widemann Keyboards (1,2)
Patrick Gauthier Keyboards (1,2)
Jean-Luc Chevalier Guitar (2)
Gabriel Federow Guitar (1,2)
Didier Lockwood Violin (1,2)
Maria Popkiewicz Vocals (2)
Claire Laborde Vocals (2)
Liza Deluxe Vocals (1,2)
Stella Vander Vocals (1,2)
Klaus Blasquiz Vocals (1,2)

Tracklist:
Disc 1

1. Theusz Hamtaahk 36:05
Gesamtlaufzeit 36:05

Disc 2

1. Mekanik Destruktiw Kommandoh 40:04
Gesamtlaufzeit 40:04

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=m
von: Udo Gerhards (Rezension 1 von 2)

"Retrospektïw 1-2" ist eine Doppel-CD mit Ausschnitte aus "Magma"-Konzerten im Pariser "Olympia" 1980. Genauer gesagt finden sich hier zwei "Stücke": "Theusz Hamtaahk" (36 Min.), der erste Teil der gleichnamigen epischen Trilogie und eine weitere Live-Version des Fan-Favoriten "Mekanïk Destruktïw Kommandöh" (40 Min.).

Die hier präsentierte ist meines Wissens die erste veröffentliche Aufnahme von "Theusz Hamtaahk". Obschon seit Mitte der Siebziger im Live-Repertoire der Band, wurde nie eine Studio-Version des Epos erstellt. "Theus Hamtaahk" beginnt genau wie "Wurdah Ïtah", natürlich hier in einer erweiterten Besetzung: vier SängerInnen, zwei Keyboarder, Gitarrist, Violinist und Bassist. Allerdings spielen Violinist und Gitarrist praktisch keine Rolle; die Musik wird getragen vom grummelnden, aber kraftvollen Baß Bernard Paganottis, Christian Vanders präzisem, kraftvollen Schlagzeug und den beiden Keyboardern, insbesondere über E-Pianos, und natürlich dem Chor-Gesang in der Kunstsprache "Kobaïanisch". Nach einigen Minuten ändert sich jedoch die Musik; wo bei "Wurdah Ïtah" viele kürzere Teile kombiniert wurden, wird hier ein monotones, stampfendes Rhythmusfundament aufgebaut, das minutenlang aufrechterhalten wird und über dem immer neue Melodien und Motive in Gesang oder Keyboards ein- und durchgeführt werden, bis (Minuten 13-17) Keyboards und Gesang voll in den Rhythmus einsteigen. So wird durch pure penetrante Wiederholung bei mäßiger Intensität eine Art Trance-Zustand im Hörer heraufbeschworen (tatsächlich frage ich mich, warum von "Magmas" Musik noch keine Techno-Bearbeitungen kursieren. Oder kennt jemand welche? [Folgende Info kam vom Babyblauen Leser Stephan: "Ja! Es gibt Techno-Bearbeitungen. Eine davon habe ich sogar in meinem Besitz: Astralasia - Unveria Zekt (EYE CD 11) eine Maxi-CD mit 38 Minuten Technoisierten Magma/Offering Samples." Danke!]), wobei das Tempo sich leicht, fast unmerklich steigert. Die Intensität in Begleitung und Gesang wird immer größer und drängender, bis die Musik sich bei Minute 22 fast überschlägt und in einer durigen Passage mit Klaus Basquiz "Scat-SingSang" wieder leicht zurückgenommen wird. Nach fast fanfarenartigen Synthies und Gesängen bricht der Rhythmus abrupt ab und "Theus Hamtaahk"-Beschwörungen werden in den Vocals gefleht, zum Schluß hin aber der Stampf-Rhythmus wieder aufgenommen wird.

"Theusz Hamtaahk" gehört zu ohne Zweifel zu Magmas großen Epen und steht in Intensität und Süchtigkeitsfaktor "Köhntarkösz", "Wurdah Ïtah", vielleicht auch "Mekanïk Destruktïw Kommandöh" nichts nach.

A propos: "Zünd 2", die zweite CD, enthält eine klasse Live-Version davon. Diese unterscheidet sich leicht von der Studio-Version (siehe deren Review). Zum einen hat sie ein cooles, freakiges gesprochenes Intro, das ähnlich wie "Mekanïk Kommandöh" nicht so rhythmisch deklamiert wird wie im Studio-Orginal. Zum anderen ist die Besetzung natürlich nicht so umfangreich; allerdings werden die Bläser durch erstaunlich fette Synthies-Sounds (Sequential Circuits Prophet 5?) recht gut ersetzt. Außerdem gibt es ungefähr in der Mitte des Stückes einen freien Baß-Freak-Out nach Art von "Üdü Wüdü" und ein schräges, druckvolles Violin-Solo von Didier Lockwood über überschnellem, nervösem Rhythmus, das doch deutlich an das "Mahavishnu Orchestra" erinnert: genial!

Fazit: eine Doppel-CD, die schon wegen "Theus Hamtaahk" zum Pflichtprogramm für jeden "Magma"-Fan gehört, die aber - denke ich - auch für Newbies geeignet ist, da sie "Magmas" beste Musik in guten Version präsentiert.
Tschüß
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Re: MAGMA

Beitrag von nixe »

1981 Retrospektïw 3
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1981 (Aufnahme von 1980, CD 1992)
Besonderheiten/Stil: live; Zeuhl
Label: Seventh Records
Durchschnittswertung: 6/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Christian Vander Drums, Piano on (3),Vocals on (2)
Rene Garber 1st Lieutenant ???
Stella Vander Vocals
Liza Deluxe Vocals
Maria Popkiewicz Vocals
Guy Khalifa vocals (1,3)
Didier Lockwood Violin
Jean Luc Chevalier Guitar (1,2), Bass on (3)
Benoit Widemann Keyboards
Bernard Paganotti Bass (2,3)
Jean Pierre Fouquey Fender Piano (1,2)
Francois Laizeau Percussion (1,2)
Dominique Bertram bass (1)

Tracklist:
1. Retrovision 18:13
2. Hhai (version integrale) 13:23
3. "La" Dawotsin 4:10
Gesamtlaufzeit 35:46

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=m
von: Udo Gerhards (Rezension 1 von 2)

Der dritte Teil der "Retrospektïw"-Serie stammt von den gleichen Live-Auftritten wie "Retrospektïw 1-2" und präsentiert drei 'kürzere' Stücke (18,13,4 Minuten).

"Retrovision" beginnt mit einem lebhaften, groovigen Baß-Drums-Intro, mutiert aber bald zu einer Art "Magma meets Disco" - wohl ein Tribut an den Zeitgeist 1980. Der typische Chorgesang aber mit straighterem 4/4-Rhythmus und netteren Harmonien und Melodien inklusive "Oh, Baby"-Einwürfen ist zwar vor allem wegen des kraftvollen Schlagzeugspiels immer noch nett anzuhören, aber man vermißt die Majestät und mystische Trunkenheit der meisten anderen "Magma"-Epen, bis bei Minute 11 ein plötzlicher Wechsel in vollen "Üdü Wüdü"-Modus erfolgt: bedrohlichere Stimmung, zirpende Synthies, "Ho-Hey-Ho"-Orkgesänge. Schon besser.

"Hhaï" bietet eine energetische Version des schon vom 75er "Live"-Album bekannten Stückes, die diesmal durch dominanten, kraftvollen Baß und enthusiastisches Violinen-Synthie-Duell (Didier Lockwood und Benoit Widemann) rockiger und mitreißender daherkommt. Hier können "Magma" die Stärken ihrer Musik voll auspielen: ekstatischer, beinah lithurgischer Gesang über repetitiven E-Piano-Figuren und einer Weltklasse-Rhythmus-Gruppe.

"'La' Dawotsin" ist eine kurze Nummer, für die Schlagzeuger und Mastermind Christian Vander ans Piano wechselt und auch die Lead-Gesang-Aufgaben übernimmt. Plingt ganz nett vor sich hin, faded aber relativ unmotiviert aus. Nicht sooo der Bringer.

Insgesamt ist "Retrospektïw 3" nicht wirklich essentiell, denke ich, obwohl eingefleischte "Magma"-Fans alleine schon wegen der guten "Hhaï"-Version und der letzten paar Minuten von "Retrovision" ihre Freude dran haben werden.
Tschüß
nixe

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Re: MAGMA

Beitrag von nixe »

1984 Merci Man hätte sie doch lieber Sorry nennen sollen!
BildBild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1984
Besonderheiten/Stil: Zeuhl
Label: Seventh Records
Durchschnittswertung: 7.5/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Christian Vander Vocals,Piano,Celeste,Keyboards, Percussion
Stella Vander Vocals
Guy Khalifa Vocals
Benoit Widemann Synthesizer
Francois Laizeau Drums,Drum Programming
Marc Eliard Bass
Liza Deluxe Backing Vocals

Gastmusiker:
Simon Goubert Synthesizer (1,3)
Phillipe Slominski Trumpet on (1,3,4)
Christian Martinez Trumpet on (1,4)
Michel Goldberg Saxophone on (1,3)
Jean Pierre Fouquey Rhodes Piano on (2)
Michel Gaucher Saxophone on (2)
Freddy Opsepian Trumpet on (2)
Christian Guizen Trombone on (2)
Alex Ferrand Vocals on (3)
Jean-Luc Chevalier Guitar on (3)
Patrick Gauthier Synthesizer on (3)
Paul Bayle Saxophone on (3)
Denis LeLoup Trombone on (3,4)
Arrigo Lorenzi Soprano Sax on (3)
Maria Popkiewicz Backing Vocals on (4)
Jerome Naulay Trombone on (4)
Zaka Percussion on (4)
Michel Graillier Rhodes Piano on (5)
Klaus Blasquiz vocals (1)

Tracklist:
1. Call from the dark 7:20'
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Otis 5:20'
3. Do the music 4:25'
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. Otis (ending) 1:25'
5. I must return 6:32'
6. Eliphas Levi 11.15'
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. The night we died 3:40'
Gesamtlaufzeit 39:57

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=m
von: Andreas Pläschke (Rezension 1 von 2)

Nach längerer Pause erschien diese LP/CD 1984. Tja, ist es MAGMA oder nicht? Das Cover gibt die beste Antwort, unter dem Schriftzug MAGMA steht etwas kleiner: Christian Vander - und das zeigt, das dies eher eine Soloplatte ist. Die einzelnen Songs sind den auch über einen Zeitraum von 2 Jahren aufgenommen worden, und von der Band MAGMA ist neben dem Ehepaar Vander auch nur noch Benoit Wideman dabei. Nur bei "I must return" gibt Klaus Blasquiz ein viel zu kurzes Gastspiel. Es war eine Zeit, in der das Lineup der Band ständig wechselte und OFFERING langsam am Entstehen war. Der Untertitel der Platte: "6 Geschichten über den Tod".

Entsprechend ist auch die Musik: Wer MAGMA erwartet, wird enttäuscht sein, kaum Kobaia, keine hypnotischen Schlagzeug/Bass-Linien, sondern schon im ersten Stück "Call from the dark" als Einstieg ein Bläserriff, dann rattert ein Linndrumcomputer (!!) los und Stella Vander(?)singt "Ooh ohh baby, you give me the moon now baby"... dann antwortet Guy Khalifa als männliche Leadstimme - Funk pur. Nett anzuhören, aber nicht weltbewegend. Das nächste Stück fängt mit einer kurzen Bläsermeldodie an, dann steigt ein E-piano und der Linndrum ein, und Christian Vander beginnt leise zu singen. Wer "Dondai" von ATTAKH kennt - das gleiche Muster hier. Der Song wird unmerklich aufgebaut, die ganze Instrumentierung dient nur der Untermalung des Gesangs: und nach knapp 3 Minuten bricht Vander mit seiner Stimme aus, er schreit, flüstert, der Song gewinnt an Spannung, die Backingvocals und die Bläser setzen ein, das Tempo wird erhöht, und Benoit Wideman (zumindest vom Synthieklang her) spielt ein kurzes, aber sehr schönes Solo, und nach einem letzten "geflüstertem "Otis" geht es nahtlos ins nächste Lied. Hier wird etwas Kobaia gesungen (zumindest im weiblichen Backingchor), ansonsten nutzt Vander seine Stimme nur als Instrument, nur ab und so im Refrain ein "Do the music". Teilweise erinnert dieser Track an MAGMA. Wieder ein geflüstertes "Otis" und dieser Song wird ruhig mit Kirchenorgelsound zum Ende geführt. "I must return" - wieder eine Bläsereröffnung, der Song beginnt richtig fröhlich. Hier wechseln sich in den einzelnen Strophen die Leadsänger ab, neben Vander, Khalifa, Stella Vander auch noch einmal kurz Klaus Blasquiz (wo ist der heute bloss?? wer etwas weiss - mir sofort sagen), ansonsten wie der erste Song, nicht ganz so funky, eher hymnisch. "Elaiphas Levi" ist der einzige Song, der nicht von Vander ist, sondern er stammt von Rene Garber. Und dieses Stück allein rechtfertigt den Kauf der Platte schon. Eine immer wiederkehrende Pianophrase unterliegt dem Stück, dazu singt Vander oder auch seine Frau fast zärtlich den rezitativen Text. Hier ist quasi das MAGMA-Skelett. Das Stück hypnotisiert durch die Wiederholungen. Und Vander zeigt hier seine Verehrung für John Coltrane. Er baut das Pianosolo von "My favourite things" ein. Mittendrin sanfte Flöten, tolle Backingvocals. Der letzte Song besteht nur aus Piano und Stimmen. Die weiblichen Backingvocals singen eine hymnische Melodie in Kobaia, nach knapp 2 Minuten hört der diese Melodie auf, und der Song endet langsam mit einfachen Ahhs und Ooohhs.

Als Fazit: Wer die alten MAGMA liebt, wird wahrscheinlich wenig mit dieser Platte anfangen können. Trotzdem lebt gerade in den ruhigen Stücken das hypnotische, fast schon rituelle Element von MAGMA wieder auf - und zeigt den Weg, den Vander mit OFFERING gehen wird.
Anspieltipp(s): Otis, Eliphas Levi
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Re: MAGMA

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1984 Concert Bobino 1981
BildBild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1984 (1981 aufgenommen)
Besonderheiten/Stil: live; Zeuhl
Label: Seventh Records
Durchschnittswertung: 7.5/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Stella Vander vocals
Lisa Deluxe vocals
Yvon Guillard saxophon
Alain Guillardv trumpet
Guy Khalifa piano, vocals
Benoit Wideman piano
Jean-Luc Chevalier air bass
Dominique Bertram earth bass
Doudou Weiss drums
Christian Vander drums, vocals

Tracklist:
Disc 1

1. Zaïn 7:39'
2. Hhaï 12:52'
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Ürgon Gorgo 6:04'
4. Retrovision (Attahk) 19:48'
Gesamtlaufzeit 46:23

Disc 2

1. Who's my love 7:07'
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Otis 12:48'
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Zëss (Extrait) 30:19'
4. You 15:47'
Gesamtlaufzeit 66:01

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=m
von: Andreas Pläschke (Rezension 1 von 2)

Und noch eine Liveaufnahme aus der "Akt"-Serie. Auch hier ist die Tonqualität ziemlich gut. Musikalisch ist es die Phase des Übergangs: teilweise noch die alten MAGMA, wie man sie z.B. aus den "Retrospektïw"-Aufnahmen kennt, teilweise schon so, wie sie später auf "MERCI" klingen werden.

"Zaïn" ist eine Mischung zwischen der Einleitung zu MDK und der "Retrovision"-Version auf der "Retrospetiw 3". "Hhaï" kommt noch energischer daher, mit wüsten Keyboard-, Bass- und Gitarrenduellen, einfach grandios. Dazu haut Vander so kraftvoll auf den Drums herum,dass man Angst bekommt, die Bühne bricht zusammen. "Ürgon Gorgo" klingt wie eine Mischung aus einer Phrase aus dem "Attahk"-Album und "Üdü Wüdü". Hier ist besonders das Spiel der beiden Bassisten erwähnenswert - kraftvoll. "Retrovision" ist eine wüstere Ausgabe des gleichnamigen Songs der "Retrospetiw 3-CD"

Die zweite Cd beginnt mit "Who's my love" - und hier beginnt quasi der "Merci"-teil des Konzertes. Der Song ist sehr viel geradliniger gehalten, monotonere Pianophrasen, dazu ein dezentes Schlagzeug und leider sehr discomäßige Backingvocals.Nur die Ausbrüche der Bläser und Bassisten geben dem Song etwas Power. Nicht so weltbewegend. Dafür ist "Otis" schon drei Nummern besser. Der Song beginnt mit einer sehr ruhigen Orgeleinleitung, das Schlagzeug klingt dann eher wie ein Drumcomputer, aber der Song lebt nur vom Gesang Vanders, der dem Song einfach Seele gibt. Dazu kommen wunderschöne Basslinien. Was stört, das das Publikum anscheinend beim Refrain mitsingen möchte. Hier zeigt sich deutlich das Konzept, dass später mit "Offering" weitergeführt wird. "Zëss" ist eine Mischung aus den alten MAGMA, mit einem durchgehenden, monotonen Schlagzeugrhythmus und Piano, dazu 'erzählt' Vander den Text.nach knapp über 10 Minuten geht der Song dann aber los und ist eine perfekte Mischung aus den fast spirituellen Rhythmen der 'alten' MAGMA und dem "Offering"-Konzept mit dem Stimmexperimenten von Vander. Durch die große Besetzung mit zwei Bässen (und einer Gitarre, oder kommt man mit einem Bass so hoch?) klingen die Songs aber noch deutlich mehr nach MAGMA. Der letzte Song,hätte auch später auf "Merci" erscheinen können, teilweise schon sehr funky. Guy Khalifa übernimmt hier auch teilweise schon den Leadgesang. Stellenweise zitieren sie "Dondai" aus dem "Attahk"_Album, allerdings stark in Richtung Disco gezerrt. Passend dafür animiert Khalifa (?) das Publikum zum Mitsingen (und das bei MAGMA!!). Naja, nett aber absolut nicht weltbewegend.

Wer den Übergang von MAGMA zu OFFERING kennenlernen will, findet hier die ersten Ansätze. Aber insgesamt eher eine durchwachsene Platte, obwohl "Zëss", "Otis" oder auch "Hhaï" sehr zu empfehlen sind.
Anspieltipp(s): Zëss, Otis, Hhaï
von: Jochen Rindfrey (Rezension 2 von 2)

Durchwachsen, das kann man wohl sagen. An die alten Magma erinnert hier eigentlich nur noch "Hhaï", das in einer noch kraftvolleren Version als auf (dem ebenfalls sehr durchwachsenen) "Retrospektïw 3" dargeboten wird. Der einsame Höhepunkt der ersten CD, auf der sonst nur noch das coole Intro zu "Zaïn" bemerkenswert ist, wo die einzelnen Sänger(innen) in einer Art Dialog vorgestellt werden bzw. jeder verkörpert eines der vier Elemente - so in etwas verstehe ich das. Leider wandelt sich "Zaïn" danach in eine Art "funky disco"-Stück. In die gleiche Richtung geht auch "Retrovision", das mit penetrantem "Ooh Baby"-Gekreische nervt.

Die zweite CD enthält dann noch mal zwei echte Schätzchen in Form von "Otis" (benannt nach dem Soulsänger Otis Redding, den Vander in der gesprochenen Einleitung erwähnt) und "Zëss". Beide sind musikalisch eher einfach gehalten, weit entfernt von der mystischen Wucht früherer Magma-Epen - aber das passt hier hervorragend, denn beide Stücke beziehen ihre Faszination aus der beeindruckenden Vokalakrobatik Christian Vanders, die durch die sparsame Begleitung noch eindringlicher wirkt.

Erwähnenswert ist noch das abschließende "You". Nicht wegen des Stücks an sich, es ist halt wieder Marke "funky disco", sondern wegen der folgenden Vorstellung der Band, in der Vanders Stimme wieder allerlei Kapriolen schlägt.

Wie gesagt, ein durchwachsenes Album. Die lohnenswerten Stücke "Hhaï", "Otis" und "Zëss" machen etwa die Hälfte der Spielzeit aus; ob es sich lohnt, dafür noch mal die gleiche Menge teils sehr disco-lastiger Musik mitzuerwerben, muss halt jeder für sich entscheiden.
Tschüß
nixe

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Re: MAGMA

Beitrag von nixe »

1989 Mekanïk Kommandöh
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1989 (1973 aufgenommen)
Besonderheiten/Stil: Zeuhl
Label: Seventh records
Durchschnittswertung: 13.67/15 (3 Rezensionen)

Besetzung:
Christian Vander Drums,Vocals,Organ,Percussion
Jean Pierre Lambert Bass
Klaus Basquiz Vocals,Percussion
Jean Luc Manderlier Piano,Organ
Rene Garber Clarinet,Vocals
Stella Vander Vocals,Choir Leader
Choirs De La Stochhaus Choir

Tracklist:
1. Mekanik Destruktiw Kommandoh (C.Vander) 38:47
Gesamtlaufzeit 38:47

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=m
von: Udo Gerhards (Rezension 1 von 3)

(Achtung: "Mekanïk Kommandöh" und "Mekanïk Destruktïw Kommandöh" sind zwei verschiedene Platten. Das erstere ist die Original-Version der Musik, die der damaligen "Magma"-Plattenfirma aber zu spartanisch instrumentiert und zu wenig rockig war. Daher wurde das ganze mit erweiterter Besetzung neu aufgenommen: "Mekanïk Destruktïw Kommandöh". "Mekanïk Kommandöh" wurde erst vor kurzen veröffentlicht.)

Ein leises Piano-Tremolo taucht aus dem akustischen Nichts auf, nicht enden wollendes Crescendo, scheinbar wahllos hämmert der Pianist auf die Tasten. Plötzlich: Stille.

In den Nachhall des Klaviers deklamiert eine Stimme:

Hur, dëh antzik köhntarkösz kreühn köhrmahn stoht wurdah mëlëkaahm, uz, deh orkbahnn kreuhn köhrmahn zëbëhn straïn dë geustaah wortsïs, da reus stoah... So beginnt Magmas "Mekanïk Kommandöh", eine wundersame, dunkle Scheibe aus der Hexenküche Christian Vanders, eines französischen Schlagzeugers, der Anfang der Siebziger meinte, seine spezifische Botschaft nur verbreiten zu können, indem er mit seiner Band "Magma" die Geschichte einer Kolonie von Menschenabkömmlingen auf einem fernen Planeten namens "Kobaïa" erzählt. Und das in einer Sprache, die er eigens dazu erfand. "Mekanïk Kommandöh" erzählt eine der Episode dieser fantastischen Historie.

Nachdem der geheimnisvolle Sprecher seinen Vortrag unverständlicher Kommandos und Anflehungen schreiend, bellend beendet hat, in den zwischenzeitlich sogar die Band (Schlagzeug, Orgel, Baß, Klavier) mit 'richtiger' Musik eingefallen ist, beginnt ein kleiner gemischter Chor zu singen: beschwörende, zauberformelartige kobaïanische Bruchstücke, die immer wieder wiederholt werden, getrieben von Christian Vanders exzellenter, peitschender Schlagzeugarbeit, gestützt vom dunklen Sound von Klavier und Orgel. 37 Minuten am Stück geht es jetzt praktisch ununterbrochen so weiter, keine nennenswerte Abwechslung im Klang ergibt sich, aber die - obwohl oft krummen (z.B. 7/4) - hypnotischen Rhythmen ziehen den willigen Zuhörer unweigerlich in ihren Bann. Der Strom der Musik besteht aus vielen Wiederholungen, die sich nach und nach leicht ändern, um in einen anderen Teil zu münden. Dabei schwillt die Intensität der Musik und des Rhythmus abschnittsweise wellenmäßig bis zu einem gewissen Höhepunkt an, nach dem dem Zuhörer eine kleine, nur kurze Atempause gegönnt wird, bis die Musik wieder immer mitreißender und ekstatischer wird.

Die Faszination dieser Musik liegt wahrscheinlich gerade in ihrer Eintönigkeit, ähnlich wie bei Ravels Bolero: Der Rhythmus, das Melodiefragment wird solange wiederholt, intensiviert, bis sie den Hörer endgültig am Haken haben. Der größte (und so ziemlich einzige) Einschnitt befindet sich bei Minute 26, wenn das musikalische Sturmtosen plötzlich aussetzt; der vorher dominierende Rhythmus wird nur vom Klavier im Hintergrund aufrecht erhalten, und darüber kreischt, fleht, gurrt eine männliche Stimme in höchster Falsettlage (diese Stelle könnte man am ehesten noch mit Thijs van Leers 'manic yodeling' in Focus' "Hocus Pocus" vergleichen).
Tschüß
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