Janis Joplin

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Fragile
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Janis Joplin

Beitrag von Fragile »

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Biographie: (Quelle: laut.de)
In jener Zeit, in der Langhaarige noch im Schlamm baden und sich die Blumen noch lieben, macht eine weiße Schwarze auf sich aufmerksam. Deren Hautfarbe zwar nicht schwarz, doch deren Art, den Blues zu singen für Weiße ist bis dahin äußerst ungewöhnlich.

Die Rede ist von Janis Joplin (*19. Januar 1943 in Port Arthur, Texas), einem behüteten Wohlstandskind aus einer kleinbürgerlichen Kleinstadt im Staate der Todesstrafe, der Waffenfetischisten und der kriegerischen Präsidenten - dem Staate Texas. Wenig unverständlich ist somit Janis' Entscheidung, mit ihrem damaligen Leben zu brechen und sich der neuen Subkultur der Hippies anzuschließen.

In der High School, in der sie den musisch-literarischen Fächern verfällt, erkennt die von Minderwertigkeitskomplexen gebeutelte Teenagerin ihre Leidenschaft und ihr Talent für den Blues. Anfangs kopiert sie dabei den Gesangsstil von Bessie Smith, Odetta und Leadbelly. Schon zu dieser Zeit üben Drogen, womit Dope Alkohol und vor allem Speed gemeint sind, eine außergewöhnliche Faszination auf sie aus. Woraufhin sie von Drogenexzessen angeschlagen für ein Jahr nach Hause zurückkehrt und dort versucht, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Doch als ein alter Freund ihr eine Stelle als Sängerin in San Fransisco anbietet, entschließt sie sich dazu und trifft damit eine folgenschwere Entscheidung.

Mit der Band "Big Brother And The Holding Company" beginnt sie fortan, an der Bay-Area und anderen Orten Kaliforniens zu touren, wenig später unterschreibt die Band einen Plattenvertrag bei Mainstream Records, mit denen die Gruppe ein Album und zwei Singles veröffentlicht. Der eigentliche Durchbruch aber gelingt den Musikern im Sommer der Liebe, 1967, beim Monterey International Pop Festival, bei dem abgesehen von der Welt auch Albert Grossman auf den Psychodelic Rock der Big Brothers aufmerksam wird. Grossman, einer der erfolgreichsten und bekanntesten Entertaiment Manager, nimmt sich der Band an und verschafft ihr einen neuen Vertrag bei Columbia Records, bei denen 1968 das populäre Album "Cheap Thrills" veröffentlicht wird. Doch der Erfolg und die damit zusammen hängenden geringeren Geldsorgen fordern ihren Tribut, denn die Bandmitglieder setzen ihre inzwischen hohen Gagen nun in teure harte Drogen um und sind an Weihnachten 1968 nicht mehr in der Lage, die geforderte Performance bei Konzerten zu bringen. Außerdem wachsen die Differenzen innerhalb der Band, so dass sie in eben jener Zeit ihr letztes Konzert geben.

Im September 1969 veröffentlicht Janis mit einer neu gegründeten Gruppe das bluesorientierte Album "I Got Dem Ol Kozmic Blues Again, Mama", das in den USA auf geteilte Meinungen stößt, in Europa jedoch als grandios gefeiert wird. Zeitgleich verstrickt sich die junge Frau immer mehr im Lebensstil des Sex, Drugs & Rock'n'Roll, bei dem sie von Anbeginn keine Anpassungsschwierigkeiten hat. Das unstillbare Verlangen nach Drogen kann bei ihr allenfalls von der Lust auf Sex übertroffen werden, bei dem ihr schnell auffällt, dass Sex mit Männern nicht das volle Spektrum abdeckt, worauf ihr das eigene Geschlecht mit einigen Affären aushilft. Die Lebensweise der knallharten, fluchenden, saufenden, vögelnden und Heroin drückenden Schlampe gibt Janis scheinbaren Rückhalt bei ihrer rastlosen Suche nach Anerkennung. Da in den 60er Jahren Frauen im Rampenlicht ungleich schärfer der Kritik ausgesetzt sind, als Männer, und weibliche Vorbilder kaum als öffentliche Personen respektiert wurden, avanciert die Sängerin, trotz oder gerade wegen ihrer Eskapaden zur Ikone des Feminismus.

Schließlich begreift Janis, dass mit ihrem Leben etwas nicht stimmt und hört auf, sich mit Drogen voll zu pumpen. Daraufhin gründet sie eine dritte Band namens "Full Tilt Boogie Band", die professionellere und populärere Musik produziert. Mit dem einzigartigen Stil ihres weißen Blues glaubt die 27-Jährige nun endlich ihre Erfüllung gefunden zu haben, und ist - der Überlieferung nach - niemals glücklicher. In dieser Hochphase, in der ihr alles zu gelingen scheint, geht sie eine feste Beziehung ein und führt ein fast geregeltes Leben.

Doch bei den Aufnahmen für das nächste Album "Pearl" greift sie wieder zu Heroin und kann dabei die Vene nicht voll genug bekommen. Janis streckt das Heroin weniger als sonst und verpasst sich damit 1970 in einem Motel in Los Angeles unbeabsichtigt den goldenen Schuss. Laut Eric Burdon stirbt die Königin der Rockmusik nicht an einer Überdosis Heroin, sondern an einer Überdosis Janis. Das vierte Album, das nach ihrem Tod veröffentlicht wird, enthält die Songs "Me And Bobby McGee" sowie "Mercedes Benz". Es wird sofort zum Kassenschlager und macht die Sängerin zur Legende.

Nachdem Jimi Hendrix im September 1970 stirbt und sich Janis Joplin ihre Deadline auf den vierten Oktober des selben Jahres legt, gefolgt von Jim Morrison im Juli 1971, sind die drei Musiker zu Symbolfiguren der Hippie Zeit und der Hippie Kultur geworden.


Diskographie:
Big Brother & the Holding Company feat. Janis Joplin (1967)
Cheap Thrills (1968)
I Got Dem Ol' Kozmic Blues Again, Mama! (1969)
Pearl (1971)
Live (1972)
Janis (Soundtrack, 1975)
Farewell Song (1982)
Janis Joplin live at Woodstock August 17, 1969 (1993)
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Aprilfrost
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Re: Janis Joplin

Beitrag von Aprilfrost »

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BBQ.Master hat geschrieben:
Aprilfrost hat geschrieben:
BBQ.Master hat geschrieben:Aprilfrost, von allen Usern hier bist du doch am anfälligsten für Chris de Burgh. :lol:

Und nein, meine Meinung werde ich nicht ändern - warum auch? Sonst hätte ich sie nicht so gepostet.
Ich sach nur: "Patricia the Stripper". ...

...

...

...

UND WEHE DU ÄNDERST DEINE MEINUNG!!! (Dann trete ich aus aus diesem Verein. Jawohl!)
CdB? [smilie=party_36.gif]
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Fragile
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Re: Janis Joplin

Beitrag von Fragile »

Also, ich hatte mit Janis' Stimme kaum Probleme, aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich mal eine Zeit lang viel Melissa Etheridge gehört habe und Melissa hat ja eine ziemlich ähnliche Gesangsstimme wie Janis. Besitze von Janis übrigens nur die 73er "Greatest Hits", auch schon ewig nicht mehr gehört.

Ich habe bei mir zu Hause Alben von vielen Sängerinnen im Regal stehen, die mit ihrer Stimme die Gehörgänge nicht immer nur streicheln, sondern auch gerne mal zwicken (neben Janis Joplin noch Joanna Newsom, Björk, Tori Amos, Sinead O'Connor, Kate Bush...). Andererseits hatte ich auch immer Probleme mit Sängerinnen wie Celine Dion, Whitney Houston, Mariah Carey, oder diversen Opern-Diven: Gesanglich zwar vollkommen ohne Makel, aber das berührt mich eben nicht so. Auch Bob Dylan ist trotz seiner eher mäßigen Gesangsfähigkeiten (was ich übrigens auch nicht abwertend meine) zur Legende geworden.

Und wenn alles nichts hilft, bleibt einem ja immer noch Klaus Lage:

[youtube]mh4j6aOAZqM[/youtube]

:mrgreen:
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SOON
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Re: Janis Joplin & Big Brother and the Holding Company

Beitrag von SOON »

Sam Andrew, Guitarist for Big Brother and the Holding Company, Dies

Read More: Sam Andrew, Guitarist for Big Brother and the Holding Company, Dies | http://ultimateclassicrock.com/sam-andr ... ck=tsmclip
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nixe
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Re: Janis Joplin

Beitrag von nixe »

BBQ.Master hat geschrieben:Meiner Meinung nach krächzte die Alte bloß ins Mikro, dass Tom Waits wie ein Wiener Sängerknabe daherkam - aber auf eine schlechte Art. Ihre Musik war am besten, wenn sie die Klappe hielt.
Junge, Junge, harte Worte, die unser Allerwertester da ausbließ!!! Dasselbe könnte ich auch vom Boss sagen, der hätte auch erst singen lernen sollen!, aber ich sag*s ja nicht!
Traurig der Anlaß, das erst Sam Andrew sterben mußte, bevor ich in diesen Thread gehe, obwohl ich schon lange Janis auch höre. Die Zeit, die sie bei Big Brother and the Holding Company war, war für mich ihre beste, danach klang sie doch sehr gezähmt, vorallem auf Pearl!!!
Tschüß
nixe

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!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
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SOON
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Re: Janis Joplin

Beitrag von SOON »

anixek hat geschrieben: Die Zeit, die sie bei Big Brother and the Holding Company war, war für mich ihre beste, danach klang sie doch sehr gezähmt, vorallem auf Pearl!!!
Irgendwie mag ich alle ihre Platten.
Am Anfang waren sie noch etwas kantig und rauh aber abenteuerlich, später professionell und perfekt produziert aber immer noch emotional.
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biggenerator
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Re: Janis Joplin

Beitrag von biggenerator »

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Die amerikanische Sängerin Janis Joplin bei einem Auftritt USA Ende 1960er Jahre. (imago / Roba Roba-Archiv )

Mitten im männlich dominierten Musikgeschäft war Janis Joplin eine Ausnahmesängerin und selbstbewusste Künstlerin. Musikerinnen verschiedener Stilrichtungen dient sie bis heute als Inspiration. Am 4. Oktober 2020 jährt sich ihr Todestag zum 50. Mal.

Janis Joplins Diskografie

Zu Lebzeiten:
- Big Brother & the Holding Company feat. Janis Joplin (1967)
- Cheap Thrills (1968)
- I Got Dem Ol‘ Kozmic Blues Again, Mama! (1969)

Posthum:
- Pearl (1971)
- Live (1972)
- Greatest Hits (1973)
- Janis Joplin live at Woodstock (1993)
- Box of Pearls (1999)

Hier die ausführliche Würdigung beim DLF:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/zu ... _id=484717
_____________________________________
Bergkkeller Reichenbach / prog-rock.club
Artrockfestival XI - 14.–16. April 2023
https://prog-rock.club/ und https://prog-rock.club/artrock-festival-xii_2024/

biggenerator
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