Iron Butterfly
Verfasst: Sa 12. Jan 2013, 16:17
Biographie (Quelle: Siegfried-Schmidt-Joos/ Wolf Kampmann: "Rock-Lexikon, Band 1")
Die 1966 in San Diego, Kalifornien gegründete Rock-/Psychedelia-Truppe waren mit ihrem schwermütigen Musik-Mischung aus sonorer Orgel, fetten Basstupfern, ausdrucksvoll-schmutzigen Gitarrenriffs und emsigen Drumbataillen Wegbereiter für britische Bands wie Deep Purple, Led Zeppelin und besonders Hawkwind, die sich in ähnlichen psychedelischen Fahrwässern bewegten.
Speziell mit dem 17 Minuten langen Fantasietitel "In-A-Gadda-Da-Vida" aus ihrem gleichnamigen zweiten Album schrieben Doug Ingle (voc, kb, g; *09. September 1945 in Omaha, Nebraska), Lee Dorman (bg; *15. September 1942 in St. Louis, Missouri; † 21. Dezember 2012 in Laguna Niguel, Kalifornien), Eric Brann (voc, g; *11. August 1950 in Pekin, Illinois; † 25. Juli 2003 in Los Angeles, Kalifornien) und Ron Bushy (dr; *23. September 1945 in Washington, D.C.) Musikgeschichte. Die Suite wurde zum ersten weltweiten Diskothekenhit des Drogenrock, dem vornehmlich unter Rauschmitteleinfluss der rechte Effekt beschieden war. Das Album "In-A-Gadda-Da-Vida" hielt sich insgesamt 140 Wochen in den US-Billboard-Charts, wurde bis heute über 30millionenmal verkauft, war die erste Platinplatte der Schallplattenhistorie und lange Zeit das meistverkaufte Album bei Atlantic Records, bis es von "Led Zeppelin IV" abgelöst wurde. Diesen Zufallstreffer konnte die Band nicht annähernd wiederholen, zudem wechselte innerhalb der Band auch die Besetzung recht häufig. 1970 probierten sie eine stilistische Metamorphose mit dem Gitarrenduo Mike Pinera (g, kb, perc; *29. September 1948 in Tampa, Florida) und Larry Reinhardt (g; *07. Juli 1948 in Bradenton, Florida; † 02. Januar 2012 ebd.) anstelle von Brann und Ingle. Doch auch die Wandlung zu gedämpfteren, abwechslungsreichen Klängen half dem Schmetterling nicht in frühere Erfolgshöhen zurück.. Trotzdem glaubte der fragile Falter 1974 an einen dritten Frühling und entpuppte sich noch einmal mit Brann, Bushy, Phil Kramer (bg; *12. Juli 1952; † 12. Februar 1995) und Howard Reitzes (kb, voc). Er flatterte nur für zwei erfolglose Alben. 1992 glaubte Pinera, es listiger anfangen zu können, tat sich mit Bushy und Dorman zusammen und spielte "In-A-Gadda-Da-Vida" für ein Best-Of-Album noch einmal neu ein. Dafür und und für eine anschließende US-Tour fand sich aber wiederum kein Publikum. Nach dem Tod von Eric Brann taten sich Bushy und Dorman mit Martin Gerschwitz (kb, voc; *25. Juni in Solingen, Nordrhein-Westfalen) und Charlie Marinkovich (voc, g; *07. Oktober 1959 in Seattle, Washington) und ziehen seitdem durch die Lande. Seitdem wurde auch immer wieder ein neues Album angekündigt, das bis heute aber nicht erschienen ist.
Studioalben:
Heavy (1968)
In-A-Gadda-Da-Vida (1968)
Ball (1969)
Metamorphosis (1970)
Scorching Beauty (1975)
Sun And Steel (1975)
Livealben:
Live (1970)
Fillmore East 1968 (2011)