Gargamel

Forumsregeln
Die Threads werden automatisch nach Namen der Interpreten (alphabetisch) sortiert. Viel Spaß!
Antworten
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14555
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 911 times
Been thanked: 1429 times

Gargamel

Beitrag von nixe »

Aus dem Land der zerklüfteten Fjorde stammen Gargamel, die nach ihrer Gründung im Frühjahr 2001 bereits im Herbst des gleichen Jahres ihr erstes Konzert absolvierten. Stilistisch fühlten sich die Norweger auf Anhieb im Bereich des typischen skandinavischen Retroprogs beheimatet. Im Jahr 2002 folgte eine erste EP. (Horst Straske)
...auch hier keine Band web-site!!!
2006 Watch For The Umbles
2009 Descending

Ihre Idole waren nicht Yes oder Genesis, sondern van der Graaf Generator!!!
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14555
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 911 times
Been thanked: 1429 times

Re: Gargamel

Beitrag von nixe »

2006 Watch For The Umbles
Bild
Besetzung:
Tom Uglebakken Gitarre, Gesang, Flöte, Saxophon
Bjørn Viggo Andresen Keyboards
Morten Tornes Schlagzeug, Gesang, Glockenspiel
Jon Edmund Hansen Gitarre
Geir Tornes Bass
Leif Erlend Hjelmen Cello
Tracklist:
1. Ties 8:47
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
2. Strayed Again 12:54
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
3. Below The Water 6:44
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
4. Into The Cold 11:54
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
5. Agitated Mind 17:42
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 58:01
Bild
Horst Straske:
In bester Retroprogmanier schmettern die Norweger Gargamel dem Hörer bereites im Opener "Ties" die volle Wucht des symphonisch-komplexen Nostalgiesounds entgegen. Beißende Gitarrenriffs und voluminöse Orgeleinsätze wetteifern voller Dynamik um die Vorherrschaft in diesem typisch skandinavisch geprägten Retrogebräu. Ein grummelnder Bass und wehleidige Celloeinsätze untermauern diesen eindeutigen Beginn einer fossilen Klangreise. Voller Kompromisslosigkeit ist bereits schnell offensichtlich, dass hier wiederum eine Band im Fahrwasser der in den 90er Jahren aufkommenden nordländischen Retroprog-Herrlichkeit vorliegt, welche sich in aller Schroffheit und Melancholie den seligen 70er Jahren zugewandt fühlt. Das symphonische Element tritt so gut wie nur in den folkig-ruhigen Passagen zum Vorschein. Süßlicher Pomp hat in dieser düsteren Klangwelt keinerlei Daseinsberechtigung.
Wo sich im Neoprog weit ausladende Keyboardteppiche ausbreiten, umschlingen sich in den getragenen Parts geheimnisvoll anmutendes Flötenspiel und grummelnde Celloklänge zu einem bedrohlich-mystisch klingenden Klangmuster.
Nach diesem fulminanten Einstieg folgt mit "Strayed Again" der erste Gesangseinsatz, welcher in den dynamischen Abschnitten verhältnismäßig shoutend daherkommt. Zwischenzeitlich sorgen auch unvermeidliche Mellotronchöre für eine wohl dosierte Portion Pathos und Pomp. Weitere Tempiwechsel liegen dann ganz auf der Linie der nordländisch schwermütigen Umsetzung der progressiven Rockmusik. Leider wirkt hier der Gesang doch recht unsauber vorgetragen und allzu schreiend. Wenn das Saxophon noch dazu einsetzt, grüßen VdGG aus weiter Ferne. Der gesangliche Vortrag mutet aber viel mehr so an, als ob man den aktuellen Alternative mit Hammillscher Extrovertiertheit paaren wollte, was kaum geglückt ist.
Perlendes E-Pianospiel rückt den Sound von Gargamel auch zur Abwechslung mal in ein jazziges Licht. Kurz darauf dürfen Gitarre, Bass und Cello schon wieder um die Ecke grollen. Im Titel "Into The Cold" wird dem Ganzen in Form von flehenden Mellotronklängen und berauschenden Flöteneinsätzen eine episch breite Note verliehen.
Der Longtrack "Agitated Mind" lässt dann ein insgesamt hörenswertes Album ausklingen, das trotz der bewährten Ingredienzien eigenständig klingt, ohne dabei auf die typische skandinavische Melancholie und Schrulligkeit zu verzichten. Ein wenig Feinschliff wird aus diesem schon prächtig gedeihenden Pflänzchen mitunter eine große Nummer werden lassen.
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14555
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 911 times
Been thanked: 1429 times

Re: Gargamel

Beitrag von nixe »

2009 Descending
Bild
Besetzung:
Tom Uglebakken Guitars, Vocals, Flute & Saxophone
Stig Joran Rygg Bass
Arne Ton Hammond, Rhodes, Piano, Mellotron, Clavinet, Wurlitzer, Yamaha YC-45D, Clarinet
Morten Tornes Drums, Percussion, Vocals, Glockenspiel, Theremin, Korg MS20, Space whistle
Bjorn Viggo Anderson Mini Moog, Korg MS20
Gastmusiker:
Leif Hjelmen Cello
Jons Sjogren Trumpet
Aslak Ton Trombone
Tracklist:
1. Descending 9:59
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
2. Prevail the Sea 12:20
3. Trap 6:31
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
4. Labyrinth 18:20
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 47:10
Bild
Gün Schote:
Prog ist's, wenn's Spaß macht! Ganz sicher keine offizielle Definition von Prog ist wenn's völlig eigenständig klingt. Gargamel sind eine Klon-Band und Eigenständigkeit und das Beschreiten neuer musikalischer Wege ist sicher nicht ihr Bestreben. Die Band um Tom Uglebakken verehrt durchaus die frühen King Crimson, doch in erster Linie vergöttert man Peter Hammill und dessen VdGG.
Doch zunächst einmal kurz zurück zu Wikipedia. Weder auf der größten Enzyklopädie im Netz noch sonstwo lässt sich für Gargamel eine andere Bedeutung finden, als den Namen des bösen Widersachers der Schlümpfe. Bei einer Punk-Band hätte ich hinter der Namensgebung wohl das humoristische Potential des Ersinners vermutet. Bei den Norwegern bin ich mir da nicht so sicher; Sei's drum, das Artwork ist ausgesprochen geschmackvoll, ich liebe VdGG, die CD beinhaltet vier lange Stücke, es ist in den Credits ein Mellotron aufgeführt und eine heiße Affäre mit dem Vorgänger Watch for the Umbles liegt ebenfalls schon hinter mir. Also rein mit dem Ding damit's losgehen kann.
Das Titelstück Descending eröffnet geheimnisvoll, sehr Pawn Hearts-like. Wenn ich zu Beginn augenzwinkernd behaupte, es sei dann Prog, wenn es Spaß macht, dann hatte ich dabei durchaus das Hören von Bands, deren Eigenständigkeit limitiert ist, im Sinn. Anabis äffen mit Heaven on Earth Genesis nach und sind (inzwischen, muss ich sagen) eher ärgerlich als toll. Gargamel bedienen sich aller Elemente die die VdG'sche Musik ausmacht und spielen und jonglieren während des Titelstückes damit. Teilweise voller Freude an der Musik, an einigen Stellen leicht verkrampft. Das spricht sie natürlich ebenfalls nicht vom Plagiarismus frei, doch macht mir das Zuhören hier Spaß.
Das 12 minütige Prevail the Sea klingt, als hätten die VdGG der Jahre 1975/76 Teile von Pawn Hearts neu interpretiert. Wo mich Uglebakkens Stimme auf dem Debüt noch zumindest teilweise an Roger Waters erinnerte höre ich hier nur noch Peter Hammill. Das sehr gelungen arrangierte Prevail the Sea gefällt mir mit seinen dezenten Akustik-Gitarren und einem Flötenpart der mich ausnahmsweise mal nicht reflexartig an Ian Anderson denken lässt. Trap wartet mit einem schönen Gitarrensolo auf, das rüberkommt (nein, es ist mir weder peinlich noch wird es mir langweilig, diesen Vergleich zu ziehen) wie hypothetische Gitarrensoli von VdGG. Unterhaltsam, aber bedrohlich.
Labyrinth eröffnet gespenstisch und lässt mir sofort das passend betitelte Album Symphonic Holocaust in den Sinn kommen. Damit wären ich bei Anekdoten angelangt, die ich als einzige zeitgenössische Referenz auch nicht unerwähnt lassen möchte. Episch, majestätisch und vor allem bedrohlich tönt dieses Labyrinth. Das Mellotron ist auch hier allgegenwärtig, die Hammond tobt sich aus, Synthesizer bringen Farbe in die Musik und auch die Gitarre rockt sich durch das Stück. Dort wo das große Vorbild eher zum jazzen tendierte höre ich bei Gargamel eher rockige Parts, was man aber bitte nicht falsch interpretiert, denn straight drauflos gerockt wird hier auch nicht.
Descending ist eine CD die mir großen Hörspaß bereitet. Ob Retro-Prog tot ist oder nicht, wer weiß... Mir altem Hammill-Verehrer kommt diese Band jedoch ausgesprochen gelegen. Nun stellt sich aber die Frage, ob uns Gargamel mit einem weiteren Album more of the same bieten werden, oder ob nach zwei CDs der Reihe ?Heldenverehrung? ein Schritt nach Vorne, sprich hin zu mehr Eigenständigkeit folgt.
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14555
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 911 times
Been thanked: 1429 times

Re: Gargamel

Beitrag von nixe »

Gargamel, norwegian prog band in Harry´s Gym Studio
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Antworten

Zurück zu „Bands/Musiker G“