Gabriel, Peter

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BBQ.Master
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Gabriel, Peter

Beitrag von BBQ.Master »

Hiermit eröffne ich den Thread über meinen absoluten Lieblingsmusiker.

Er ist einfach der Beste, daran können auch Neil und Bruce nichts ändern.

Letzte Nacht habe ich sogar schon von seinem neuen Coverprojekt "Scratch My Back" geträumt! ;)
"It's better to burn out than to fade away ...because rust never sleeps." - Neil Young

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Topographic
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Re: Peter Gabriel

Beitrag von Topographic »

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rowoma hat geschrieben:
Ist übrigens irgend jemand am Sonntag in Stuttgart???
Das wollte ich auch gerade fragen ;) !
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SOON
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Re: Peter Gabriel

Beitrag von SOON »

Topographic hat geschrieben:
rowoma hat geschrieben:
Ist übrigens irgend jemand am Sonntag in Stuttgart???
Das wollte ich auch gerade fragen ;) !
ich nicht!
............................
Saustark ist die neue Live in Athens.
Auf die PoV kann man jetzt eigentlich verzichten.
Die BluRay fesselt vom ersten Moment an.
Der Klang ist bestechend klar, allerdings denke ich, dass beim Gesang nachgebessert wurde.
Kaum vorstellbar, dass Peter bei dieser anstrengenden Performance ohne wackligen Gesang durch kommt.
San Jacinto gefällt mir momentan am besten, genial der Nachhall seiner Stimme am Schlußteil.
Aber eigentlich sind alle Tracks famos, da gibt es keine Durchhänger.
Höchstwertung!
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Der Teemeister
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PG in LE

Beitrag von Der Teemeister »

Heute, am Gabriel-Tag, regnet es wohl am schlimmsten in diesem Jahr, eine finstere, schwere, tief und drohend hängende Wolkenfront hängt über der Stadt. Also werde ich wohl nicht mit dem Rad zur Arena fahren können, denke ich mir; schnappe den Schirm, ziehe mein weißes Lamb-Shirt über den Pullover, und mache mich auf zum sogenannten Connewitzer Kreuz, wo ich eine Bahn in Richtung Innenstadt nehmen will. Als ich gerade 2 Euro in den Schlitz stecken will, um eine Fahrkarte zu ziehen, schenkt mir ein junger Typ seine Tageskarte, die er nicht mehr benötigt, und welche noch bis Morgen früh um 6 Uhr Gültigkeit übrig hat. Das ich mit meinem Ticket freie Fahrt zur Arena (und zurück) habe, vergesse ich ein jedes mal, wenn ich zu Konzerten fahre. Zunächst nehme ich einen Milchkaffee im „Telegraph“ am Dittrichring, wo ich meine Präsenz zwischen 18 und 19 Uhr angekündigt hatte. Ich jedenfalls war präsent. Gen 18.45 laufe ich zur Haltestelle, fahre die zwei Stationen bis zur Arena, die ich so gegen 19 Uhr betrete. Noch eine Stunde also verbleibt an Zeit. Schirm und Lederjacke tausche ich temporär gegen schwarze Plastikmarke und rote Papiermarke. Der Merchandising-Stand enttäuscht mich; die Shirts interessieren mich nicht. Der Hingucker ist wieder einmal mehr mein weiße T-Shirt mit dem Lamb-Lies-Down-On-Broadway-Cover. Eigentlich bin ich viel zu introvertiert, um gern bemerkt zu werden. Im Gegenteil, beinah peinlich ist es mir.

Bekannte Gesichter sehe ich nicht eines, was mich schon ziemlich beängstigt. Mein ältester Schulfreund und seine Frau haben nur noch Sitzplatz-Karten für Berlin bekommen; sind also erst in einigen Tagen dran, und heute nicht hier. Stehplatz-Tickets werde auch ich mir nie wieder kaufen, soviel ist sicher. Zum einen bin ich zu klein, um eine Übersicht zu bekommen, welche auch Freude macht; zum anderen regt mich die Sorte homo handycus, homo feuerzeugicus, homo hefebräuholicus und homo mitwipp-rumtanzicus gewaltig auf. Ich bin eben einer, der gern konzentrativ zuhört und zusieht; sonst brauche ich nichts. Klar; die ständig Abgelenkten gibt es auch auf den Sitzplätzen; aber dort hält sich mein Fremdschämen in Grenzen. Vielen der Besucher sehe ich an, dass sie keine Leipziger sind. Wie immer bei solchen Anlässen muss ich an die DDR-Zeit denken, und wie sehr wir uns damals gewünscht hatten, so etwas wie heute zu erleben. Das ich seit 1990 nun mein 5. Gabriel-Konzert sehen darf, ändert daran nichts. Allzu viele meine Freunde von damals haben heutzutage eine andere Sicht der Dinge, scheuen die Anfahrt, scheuen die hohen Kartenpreise, müssen am Morgen danach früh zur Arbeit, und was es an Ausreden derähnlichen mehr gibt. 85,- Euro für eine wenn auch noch so gute Karte ist für mich eine Ausgabe, die ich mir niemals leisten dürfte; schon gar nicht mehrmals im Jahr. 85,- Euro mit der Kaufkraft von dereinst 200,- DM, - für mich ein kleines Vermögen. Ich könnte meinen schon über ein Jahr lang defekten DVD-Recorder reparieren lassen, oder das Auto, welches seit Mai unbewegt rumsteht, weil wieder einmal die Lichtmaschine am Abwinken sein wird. Ich könnte mir neue Kleidung kaufen. Und andere, wichtige Dinge in Betracht ziehen. Aber ich habe niemals das Gefühl vergessen, auf der anderen Seite der Mauer gestanden zu haben, während Genesis drüben am Reichstag spielten; und uns die Polizei nicht einmal jenseits des Fernsehturms in Richtung auf das Brandenburger Tor ziehen lassen wollte. Heute bin ich dabei; ganz egal, was ich dafür alles nicht können werde. Es erscheint mir wie ein Ritual an meine alten und aktuellen Überzeugungen. 85,- Euro zahlen wider das Vergessen. Wider das müde und gleichgültig werden. 85,- Euro Soli-Beitrag für die Treue zu sich selbst. Ich zahlte sie Steve, ich zahle sie Peter, in diesem Jahr 2013.

Ich laufe ein wenig umher, ersehe mir verschiedene Perspektiven zum Bühnenblick. Begegne nach wie vor niemand Bekannten. Eine halbe Stunde vor Beginn nehme ich Platz in der Arena. Die Sitze neben mir bleiben lange leer. Plötzlich taucht das einzige bekannte Gesicht auf und setzt sich direkt neben mich; und natürlich ist es kein Leipziger, sondern ein nunmehr in Leipzig lebender Kölner; gleichen Geburtsjahres wie ich. Es ist Leo13, welcher mir für das Gabriel Konzert von 2009 die Karte seiner damals verhinderten Freundin abtrat; die aber heute dabei sein kann. Darüber, dass er heute hier sein wird, hatten wir uns bereits am Morgen telefonisch verständigt. Das er Inhaber der Karte neben mir sein wird, konnten wir da nicht erahnen. Ich wiederum habe meine Karte von einem in München lebenden Norddeutschen, der auf den Nick Hotblack Desiato reagiert; Leo 13 aber nicht kennt; und somit zufällig neben jenem sitzen würde – wenn er denn vor Ort wäre. Wäre er dies, könnte ich, der ich auch schon mit Leo in Chemnitz zum Konzert von The Musical Box gewesen bin, heute nicht dabei sein, denn sein Ticket zu erwerben war mein einzige Chance auf einen Sitzplatz jenseits der Schwarzmarktpreise, welche noch einen Tag zuvor locker bei 130,- Euro lagen.

Erwartungsgemäß beginnen die beiden attraktiven Damen Jenny Abrahamson und Linnea Olsson die Show. Was sie musikalisch bieten, sagt mir, als einem, der ethnologisch gefärbter Musik stets offen gegenüber steht, sehr zu. Nur durch eine Erkrankung von Ane Brun kurz vor dem Beginn der Tour im Herbst 2012 in Amerika erhielten beide die Chance, die Konzerte für Peter zu eröffnen, und ihn auch im Hauptprogramm stimmlich assistieren zu dürfen. Dann eröffnet Peter die Show als eine Art Restaurant-Besitzer, der sein drei-Gänge Menü offeriert. Ich habe gerade jene 7 Kilo abgenommen, die Peter im Vergleich zur vorigen Tour zugelegt hat – es ist schon eine wenig beängstigend, wie sich „Eater“ da präsentiert. Gewöhnungsbedürftig.


Und dabei sind wir bei Speisegang Nr. 1, dem „akustischen Teil“ bei offener Saalbeleuchtung. Peter hätte nun soviel Auswahl an Material, aber nein; er präsentiert uns einen neuen Song, welcher noch nicht von einem Text geadelt wurde. Mir persönlich liegt so etwas absolut nicht, obgleich mir die Melodie durchaus gefällt. Zu sehr fühle ich mich daran erinnert, dass Peter für alles und jedes gefühlte 15 Jahre benötigt; es gut und gern hätte 4-5 Peter-Gabriel-Alben mehr geben können. Müssen. Das es lange noch nicht klar ist, ob jene neue Song es je zu einem Text schaffen wird; geschweige denn auf ein Album. Mit der poppigen Besetzung aus den 80er Jahren hatte ich nie viel am Hut, wusste nie wirklich viel über die Musiker, mit Ausnahme der Herren Rhodes und Levin. Neu ist darum auch für mich, dass Keyboarder David Sanchez Gitarre spielt; und dies virtuoser als David Rhodes, der bei den rhythmischen Basics bleibt. „Come Talk To Me“, von Sancious mit Biko-esque anmutendem Akkordeon verfeinert, vermag mich durchaus immer noch zu berühren; auch wenn es nicht die Qualität der Telephonzellen-Aufführung von 1993/94 erreicht. Altersbedingt hat Peter sich natürlich, - möchte man meinen -, vom Stress dieser Performance von einst befreit. Stimmlich unterliegt er während der Performance ab der Mitte derselben immer wieder kleineren Schwächeperioden, wo die Stimme ohne Kraft, und auf ihre minimalsten Schwingungen reduziert scheint. Das ist, bedenkt man sein Alter, aber durchaus plausibel, und zu verschmerzen. Mit der „This Way Up“ - Tour von 1986/87 hat das Konzert für mich relativ wenig zu tun – der Peter auf der Bühne erscheint mir heutzutage als ein komplett andere Mensch – aber das traf auch schon 1987 zu, verglichen mit dem, der er 1975 war. Auch „Family Snapshot“ überzeugt, während „Shock The Monkey“ für mich inzwischen den einzigen Schwachpunkt meines Lieblingsalbums von Peter verköpert. Mit Schrecken und Befremden registriere ich an mir, dass es mir nicht wirklich gelingt, die Gedanken, die mich derzeit bewegen, hinter mir zu lassen. Immer wieder muss ich mich zurück zu Peter fokussieren. Dort von steht Peter, und ich falle immer wieder konzentrativ ab, versinke in Gedankenmustern. Hinterfrage mich, hinterfrage mein Leben. Das kommt davon, wenn man wochenlang vermeint, ohne Meditation auskommen zu können. Das macht mich beinah wütend – wütend auf mich selbst. Peter erreicht mich heute leider nicht wirklich, was ausschließlich an mir liegt.

Weiter geht es, unter Raumverdunkelung, mit der sogenannten Full-Band-Show. Besonders gelungen erscheinen mir „Digging In The Dirt“, besonders erfreut bin ich, - wir erinnern uns: Ein Fan des vierten Albums, - von „Family And The Fishing Net“, einem Titel, den man nicht allzu oft live erleben darf; und der mich immer noch berührt. „Solsbury Hill“ habe ich leider zu oft gehört; einst liebte ich es, inzwischen würde ich es gerne aus dem Set wissen. Die Intensität und Power der Show ist wohl doch etwas zu viel für die älteren Herrschaften rechts neben mir; erst verschwindet er definitiv, später sie. Natürlich haben einige Fans von Peter nur den poppigen Ansatz der späten 80er Jahre zur Kenntnis genommen; und für jene dürften insbesondere die Stücke der „UP“ sehr anstrengend sein. Interpretation dies indes; was kann ich darüber wissen, warum andere das Konzert plötzlich ohne Wiederkehr verlassen? Vielleicht hatte der ältere Herr es auch satt, andauernd von dem kleinen Jungen hinter ihm in den Rücken gehauen zu werden, welcher wiederum vom Papa auf den Schoss genommen wurde, da der Sitzriese vor ihm sonst den Blick auf Peter zerstört hätte. Wider mein Erwarten, welches sich aufgrund von Konzertberichten aus Amsterdam gebildet hatte, ist der Sound in der Leipzig-Arena ausnahmsweise beinah erträglich. Nein, im Ernst: Gut ausbalanciert; daher stopfe ich, gewitzigt durch drei Tage So-gut-wie Taubheit nach der Show von 2003, - diesmal nur in mein überempfindliches rechtes Ohr einige Watte. Hätte ich diese Schmerzlinderung auch im linken vorgenommen; könnte dies bei Leo, welcher links neben mir sitzt, zu Irritationen führen. Gottseidank, so funktioniert es gut, denn das rechte Ohr ist näher und zielgerichteter an den Boxen dran, sodass mir der Stereo-Effekt trotz Watte verbleibt.. Gelungen finde ich auch die aktuelle Interpretation von „Secret World“, bei welchem wir wieder den Biko-esquen Keyboards begegnen, welche für mich (durch die Dudelsack-Anklänge) stets eine Art musikalisches Leitmotiv zum Britischen Empire, beziehungsweise zur einstigen Ohnmacht der Dritten Welt gegenüber demselben, aufklingen lassen.

Nun beginnt das „Desert“, wie Peter eingangs sagte; die SO-Show. Das es sich um SO handelt, ist meines Erachtens auch der Grund für den regen Kartenverkauf; da SO-mit auch die Popfans der 80er Jahre akquiriert werden konnten. Zugegeben; aus dem aktuellen Publikum kann ich jene nicht mehr erahnen. „Red Rain“ wird deutlich langsamer gespielt als früher. Bei „Don't Give Up“ wird der Kate-Bush-Part von der brünetten Jenny Abrahamson übernommen – und ich muss sagen, dass sie diese Aufgabe mit Bravour meistert. Ich nehme mir vor, mir von beiden Damen Musik zu beschaffen. Nach der Show habe ich aber kein Geld für die angebotenen CDs. Kommt Zeit, kommt Musik. „Sledgehammer“ ist natürlich der Hammer, auf den wir alle gewartet haben. Sagen wir, fast alle; zu meinem Erstaunen befremdet es mich nicht ganz so wie „Solisbury Hill“; was ich von „Big Time“ leider nicht behaupten kann. Meine Highlights sind zwei Songs, die man ebenfalls nur seltenst erleben kann, und welche textlich und musikalisch über mehr Tiefgang verfügen: „We Do What We're Told (Milgram's 37)“ und „This Is The Picture (Excellent Birds)“, welches man auch in der Version mit Laurie Anderson kennen sollte. Gegen Ende fällt mir anhand des Mienenspiels auf dem Gesicht von Frau Olsson auf, dass sie wohl ob der eindeutigen Bevorzugung von Frau Abrahamson durch Peter mehr als nur ein wenig leidet; und mit Leiden kenne ich mich aus.

Die Zugaben sind keine echten Zugaben, sondern geplanter Bestandteil jeder Show. Diesmal sitze ich zu weit von der Bühne entfernt, sodass Peter keinen Blickkontakt mit mir aufnehmen kann. Aber halt, bei „Biko“ hat er mich als einen ausgemacht, der den ANC-Faustgruß nicht mitmacht; und somit blickt er mich für Minuten mißbilligend und kopfschüttelnd an. Schön, dass er mich noch kennt. Mit Leo und seiner italienischen Freundin nehme ich noch After-Performance-Getränk im Café Maitre in der Karl-Liebknecht-Strasse. Und vorbei ist es, mein 5. Peter-Gabriel-Konzert, für dass ich insbesondere Hotblack Desiato zu danken habe, welcher keinen Profit aus seiner begehrten Sitzplatz-Karte schlagen wollte, wodurch ich eine Chance auf jene hatte. Mein Dank geht natürlich auch an TM Productions für die Vermittlung, und an Aprilfrost für den guten Willen.
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SOON
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Re: Peter Gabriel

Beitrag von SOON »

wieder mal ein wunderbarer Text Teemi! [smilie=thumbsup.gif]
Wie ist nun aber dein Fazit? Du hast ja einige Kritikpunkte geäußert.
Für mich war "SO" schon ein brillantes Popalbum als ich es 1987 zum ersten Mal hörte.
Ja Pop, aber was für ein Pop -> die Krönung des POP!
Und das obwohl damals gerade der Prog-Virus,bei mir, heraufdämmerte.
Die Zeiten waren auch 1987 diesseits der Mauer anders.
Ich kannte damals die Diskographien von Genesis und PG noch nicht, wusste nicht in welcher Reihenfolge die Platten erschienen, oder wo Peter oder Phil sang.
Nun, das Highlight von "SO" ist bis heute "Mercy Street" für mich geblieben.
Es gibt keinen atmosphärischen Popsong als diesen, nicht auf nördlichen, südlichen oder ostwestlichen Hemisphäre.
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Der Teemeister
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Re: Peter Gabriel

Beitrag von Der Teemeister »

Oh Mann, ich bin immer noch unkonzentriert, ergänze: " "Mercy Street" vermag mich immer noch so zu ergreifen wie beim ersten Hören; auch hier leisten die beiden Sängerinnen Beachtliches, Fligranes."

Anne Sexton ist leider auch schon tot, glaube ich.

SO erschien auf AMIGA, ich hatte sie in der DDR. Pop auf höchstem Niveau, io sonno d'accordo.
Über die Reihenfolge der Alben-Veröffentlichungen wussten wir schon das meiste. Ich habe einmal
nächtelang aus einem West-Lexikon alle dort aufgeführten Alben von Anthony Phillips inklusive
Titel abgeschrieben, so um 1984, also schon eine ganze Menge. Dann las ich noch 6 Jahre lang meine
Schreibe immer und immer wieder durch, ohne 80 Prozent der Alben zu kennen, Geese und Sides konnte
ich in Ungarn kaufen, dann noch Invisible Men. Ich las immer und immer wieder sehnsuchtsvoll die Namen
der Songs wie "We're All As We Lie" und mein Kopf versuchte, sich Musik dazu zu erahnen ...

Mein Fazit? Brauchen wir denn so eines? Ich bin immer noch unkonzentriert ...
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SOON
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Re: Peter Gabriel

Beitrag von SOON »

Der Teemeister hat geschrieben: Anne Sexton ist leider auch schon tot, glaube ich.
ja, und zwar freiwillig, was PG, Anlass für diesen Song gab.
Der Teemeister hat geschrieben: Mein Fazit? Brauchen wir denn so eines? Ich bin immer noch unkonzentriert ...
Och, wäre ganz interessant zu wissen, ob der Teemeister nun begeistert ist oder lieber an frühere Konzerte zurückdenkt.
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Der Teemeister
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Re: Peter Gabriel

Beitrag von Der Teemeister »

Och, wäre ganz interessant zu wissen, ob der Teemeister nun begeistert ist oder lieber an frühere Konzerte zurückdenkt.
Der Teemeister ist ein sentimentaler Autist, der nur in den 60er Jahren als Kind in Echtzeit lebte und empfand,
seither nie wirklich irgendwo im Jetzt und Hier steht; alles nur im Nachhinein erfasst. Manchmal
hab selbst ich den Kerl gehörig satt. Insofern: Ich werde Dich mein Fazit in naher Zukunft, so in 20 Jahren etwa, wissen lassen ... Ja, traurig mit Anne Sexton ... manchmal sind die Türen des Lebens einfach zu ...
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SOON
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Re: Peter Gabriel

Beitrag von SOON »

Der Teemeister hat geschrieben: Ich werde Dich mein Fazit in naher Zukunft, so in 20 Jahren etwa, wissen lassen.
Vielleicht gibt's bis dahin auch ein neues Studioalbum von Peter.

[youtube]zUOqVKhXWKM[/youtube]

[youtube]FY-3pDJ9hms[/youtube]
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Der Teemeister
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Re: Peter Gabriel

Beitrag von Der Teemeister »

Gestern habe ich endlich meine "Live in Athens - 1987" DVD erhalten, und sie sofort in den Player
geworfen. Da ich ein digitalisiertes Video der POV auf DVD besitze, habe ich jenes gleich danach
vergleichsweise angesehen, und komme bezüglich der Frage, ob sich POV nunmehr erledigt hätte,
für mich zu folgender conclusio: Nein!

- POV hat zwar vier Titel weniger (Family Snapshot, Intruder, The Family And The Fishing Net,
und eine abgespeckte Kurzversion von Here Comes The Flood). Dafür hat es anderes mehr:
Die Animationen; teilweise von Peter während der Tour selbst gedereht; man sieht ihn in
Moskau (mit Rosanna Arquette und in anderen Konzertorten) , man bekommt teilweise längere
Impressionen aus den real world Studios, und immer wieder zeigt die Bildauswahl auch Szenen
von den Filmen auf den Monitoren, darunter alte Filme von Peters Kindheit, Peter mit Hund
und Schwester (heute die Frau von Chris DeBurgh), Peter im Skiurlaub usw.). Der bei der
neuen Version mir doch etwas trocken erscheinende Charakter wird aufgelockert. Schlecht an
POV finde ich wiederum, dass die Songs teilweise überlappend ineinander übergehen, oder am
Anfang durch hinzugefügte Sprache zerstört werden. Natürlich enthält POV nicht das Konzert
der Manu-Katché-Band; aber ob ich das gebraucht hätte?

Was mir sofort auffiel: Weder die Ton- noch die Bildqualität haben sich in meiner Sinneswahrnehmung
gegenüber POV verbessert; allerdings habe ich z.Z. keine 5.1 Möglichkeit; ich rede daher nur vom doch
sehr trockenem Stereo, da habe ich eine Audio-CD des Konzertes, die ich beiden DVDs vorziehe.
Bei der Blu-Ray mag man vielleicht einen Fortschritt erkennen, aber so etwas kommt mir nicht ins Haus.
Ob mein alter Thompson-Rückpro von 1997, der einen Großteil meines Wohnzimmers blockiert, gleich
einem überdimensionierten Aquarium aus einem SF-Film, in der Lage ist, auch nur die Hälfte der Pixel
wiedezugeben, ist ebenfalls eine Frage wert.

Ich hätte mich über eine Lösung wie auf einigen Yes-DVDs gefreut: Animation an/aus.

Zum Abschluß noch eine Anekdote aus meinen Memoiren (schreibe gerade über das Jahr 1990):

"Doch jetzt, zum Zeitpunkt meines Eincheckens, ist die Bude leer; und daran will ich nichts ändern; will sofort hinauf auf die Akropolis. Ich stelle meine Kraxe in den großen, nicht verschließbaren Schrank, der dafür vorgesehen sei; - so der Rezeptions-Mann, der mich hinauf in den ersten Stock begleitet hat. So ganz wohl ist mir dabei nicht; „sicher“ geht anders. So verlasse ich besorgt, gedankenverloren, und übereilt mein Hotel; habe aber noch die Venedig-relevante Pläne bei mir, aber mitnichten meinen Griechenland-Führer mit Athen-Stadtplan. Egal, da, wo es bergauf geht, kommt man mit Sicherheit zur Akropolis. Bei diesem Versuch lande ich erst im Nirgendwo, auf einem Felsen, welcher plötzlich mit Villen bebaut ist; und dann auf jenem Hügel, auf welchem sich das Freilufttheater befindet, in welchem Peter Gabriel 1987 ein grandioses, inzwischen unter dem Titel „POV – Live in Athens“ auf Video veröffentlichtes Konzert gegeben hat; welches ich gern gesehen hätte. Die herrliche Veranstaltungsstätte steht auf halber Höhe vom Lykabettus-Berg, nach welchem sie auch benannt ist. Da bin ich also zu früh in Richtung Osten abgebogen, anstatt weiter nach Süden zu laufen. Und habe das Unmögliche geschafft: Den Blickkontakt zur Akropolis über weite Strecken in den Straßenfluchten Athens verloren. Wasserflasche habe ich auch noch keine, und muss oben, völlig erschöpft, an einem Kiosk, dessen einziger Kunde ich weit und breit bin, zwei schrecklich überteuerte Eistee erwerben, um meinen Durst zu lindern."

Den ersten Teil des ganzen Quatsches gäbe es für Interessierte hier:

http://www.keinverlag.de/texte.php?text=350685

Fragile
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Re: Peter Gabriel

Beitrag von Fragile »

Nächstes Jahr wird "Back To Front" doch noch mal fortgesetzt. Dann sollte aber auch mal Schluss sein mit "ewig retro", gell, Pete?


29.04.2014 Frankfurt (Festhalle)
30.04.2014 München (Olympiahalle)
02.05.2014 Köln (Lanxess Arena)
03.05.2014 Hannover (TUI Arena)
25.05.2014 Berlin (Waldbühne)

https://petergabriel.com/news/tumblr-po ... -for-2014/
He's seen too much of life,
and there's no going back...

Fragile
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Re: Peter Gabriel

Beitrag von Fragile »

Kürzlich ist eine neue Peter Gabriel-Biographie von Daryl Easlea veröffentlicht worden. "Without Frontiers: The Life and Music of Peter Gabriel" umfasst 374 Seiten, erschien im Verlag "Omnibus Press", ist aber bislang nur in englischer Sprache zu haben.

Bild





https://www.jpc.de/jpcng/books/detail/- ... artner=neg

Hier noch der offizielle, ins Deutsche übersetzte Pressetext:

"Er wurde zwar berühmt mit Genesis, aber Peter Gabriel einfach einen Popstar zu nennen wäre viel zu kurz gegriffen. Durch und durch Brite, hat er seitdem mehrere Laufbahnen gleichzeitig verfolgt und jeder davon seine Markenzeichen aufgeprägt, nämlich das Streben nach Qualität und die rastlose Neugier.
Nachdem er die Band, die ihn berühmt gemacht hatte, verlassen hatte, verlegte er sich 1975 gleichermaßen auf das Schreiben von Filmsoundtracks, audio-visuelle Unternehmungen, unermüdlichen Einsatz für Wohltätigkeitsorganisationen, und die Unterstützung größerer Initiativen für den Frieden. Er wurde außerdem der berühmteste Vorkämpfer für die Weltmusik, gründete das WOMAD-Festival und spielte Soloalben ein, auf denen Musiker aus jedem Land der Erde zu hören waren. Diese und verschiedene andere Laufbahnen machen eine Biographie von Peter Gabriel zu schreiben zu einer außergewöhnlichen Herausforderung, aber Daryl Easlea hat viele Stunden lang wichtige Freunde, Musiker, Helfer und Vertraute interviewt, um zum Kern von Peter Gabriel, seiner Musik und seinem komplexen Leben vorzustoßen. Das Ergebnis ist die außergewöhnliche Biographie eines außergewöhnlichen Mannes."
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