Fairport Convention

Forumsregeln
Die Threads werden automatisch nach Namen der Interpreten (alphabetisch) sortiert. Viel Spaß!
Benutzeravatar

Topic author
SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Fairport Convention

Beitrag von SOON »

Fairport Convention wurde 1966 im Londoner Muswell-Distrikt von Folkmusikern gegründet, die bereits im Ethnic Shuffle Orchestra und in der Band Tim Turner’s Narration zusammengespielt hatten: Simon Nicol (g, voc), geboren am 13. Oktober 1950, Richard Thompson (g, voc; siehe Bio), geb. am 3. April 1949, Ashley "Tyger" Hutchings (bg), geb. am 26. Januar 1950. 1967 kamen Judy Dyble (voc, p), geb. am 13. Februar 1949, und Martin Lamble (dr), geb. am 28. August 1949 hinzu; alle diese Musiker waren gebürtige Londoner.
1968 stellte sich Ian McDonald, geb. am 16. Juni 1946 in Lincolnshire, ein, der zugleich seinen Namen in Ian Matthews (voc, siehe Bio) änderte.
Kein britisches Folk Rock-Ensemble hat im Laufe seiner Entwicklung vergleichbar viele Besetzungsänderungen durchgemacht, keines brachte auch so viele Ableger-Combos hervor.
Judy Dyble gründete Ende 1968 zusammen mit dem Them-Gitarristen Jack McAuley Trader Horne. Sandy Denny (voc) nahm
bis 1969 Judys Stelle bei Fairport Convention ein, formierte dann zusammen mit Trevor Lucas (g, voc), Gerry Conway (dr) von Eclection die Gruppe Fotheringay (siehe Bio) und machte sich im Januar 1971 als Solistin selbständig.
Ian Matthews bildete im Frühjahr 1969 Matthews Southern Comfort, produzierte mit dieser Band drei LPs und wurde Ende 1970 Solist.
Ashley Hutchings versuchte sich im Dezember 1969 mit den kurzlebigen Sweeney’s Men und startete anschließend die Gruppe Steeleye Span, der er bis November 1971 angehörte; 1972 gründete er die Albion (Country) Band.

Durch zumindest sieben schwerwiegende Umbesetzungen und einen Crash des Band-Transporters, der Martin Lamble am 14. Mai 1969 auf der Rückfahrt von einem Gig in Birmingham in der Nähe von Mill Hill das Leben kostete, wurden Ensemblegeist und musikalische Basis von Fairport Convention kaum beeinträchtigt.
Ihr elektrifizierter Folk-Sound, den die Musiker auf altenglische Lieder ( Dirty Linen), viel im gleichen Stil selbstkomponiertes Material (etwa Sandy Dennys Who Knows Where The Time Goes) sowie wenig bekannte Stücke von Bob Dylan ( Percy’s Song, Million Dollar Bash)anwandten, klang stets fröhlich und optimistisch.
Er begeisterte bei Dorffesten, im Londoner Rocklokal Marquee, in der Royal Festival Hall und auf US-Tourneen das (unterschiedliche) Publikum gleichermaßen.
Fairport Con-vention, urteilte Tony Palmer im "Observer", habe "für die Popmusik das Gleiche getan wie der Theaterregisseur Peter Brook für Shakespeares "Sommernachtstraum": die innere Poesie herauszuarbeiten und zugleich die darin enthaltene Heiterkeit und den überwältigenden Spaß zu akzentuieren".
Nach ei-ner Phase personeller und konzeptioneller Erschütterungen zwischen 1971 und 1973 konsolidierte sich die Gruppe unter Leitung des virtuosen Folk-Geigers Dave Swarbrick. Sandy Denny, Lucas und Jerry Donahue kehrten für zwei weitere Jahre zurück.
Mit dem Album Rising For The Moon (1975) hatte sich die Band ihren Ruf als "eine der treibenden Kräfte der britischen Popmusik" (Phil Hardy und Dave Laing) zurückgeholt.
1976 strich Swarbrick das Wort Convention aus dem Bandnamen. Sandy Denny und ihr Mann Trevor Lucas waren schon wieder ausgestiegen.
Die am 6. Januar 1947 in Wimbledon geborene Sängerin mit dem bürgerlichen Vornamen Alexandra brachte 1977 ihr letztes Soloalbum Rendezvous heraus und starb am 21. April 1978 an den Folgen einer Schädelfraktur.
Sie war in ihrem Haus unglücklich gestürzt.
Mit einer fast vollständig neuen Mannschaft produzierte Swarbrick zwischen 1977 und 1979 noch drei LPs, ehe er die wieder als Fairport Convention firmierende Truppe erklärtermaßen "endgültig" aufgab – für ein Jahr.
Schon im Sommer 1980 kam der Fairport-Stamm im Dörfchen Cropredy in der Grafschaft Oxfordshire zu einem Reunion-Konzert wieder zusammen – für die nächsten sechs Jahre eine jährlich wiederholte Standardeinrichtung.
Bei diesem Fixpunkt der britischen Folk-Szene wuchsen die Besucherzahlen kontinuierlich von 1500 auf mehr als 15 000.
Von 1986 an gaben die Musiker, die alle in anderen Bands oder in Studios ihrem Broterwerb nachgingen, wieder vermehrt Konzerte und unternahmen sogar Tourneen: 1986 Australien, 1990 Nordamerika, regelmäßig United Kingdom.

Der am 25. Dezember 1943 im australischen Bungaree geborene Gitarrist Trevor Lucas, der 1972 zur Band gekommen war, starb am 4. Februar 1989.
Zu dieser Zeit bestand Fairport Convention aus Simon Nicol als einzigem verbliebenem Gründungsmitglied, Dave Mattacks (dr), geb. im März 1948 in Edgeware, Middlesex, Dave Pegg (bg), geb. am 2. November 1947 in Birmingham, Martin Allcock (g, strings) und dem Geiger Ric Sanders von einer späten Ausgabe der Soft Machine.
Ihr verjüngter Stil wurde von den Fans derart bejubelt, dass sich mit dem Beginn des neuen Jahrzehnts ein neuer Polydor-Vertrag ergab. Da auch die jüngeren Bandmitglieder Nicols Ansicht teilten, eine Sängerin wie Sandy Denny könne man nicht ersetzen, blieb er der einzige Leadsänger, dem die Zeitschrift "Stereoplay" angesichts des Albums Jewel In The Crown (1995) immer noch "mentale Frische" bescheinigte.
Ein Konzert, das die Band ohne Drummer Mattacks am 30. Dezember 1995 unter dem Titel Fairport Acoustic Convention für das Album Old. New. Borrowed. Blue. (1996) der kleinen Folkmarke Woodworm mitschneiden ließ, klang für das Magazin "Folk Michel", "als hätte sich die Legende eine Frischzellenkur genehmigt".

Ihr 30. Bühnenjubiläum beging die Truppe "konstanter, überzeugender und energetischer denn je" ("The Times") mit ihrem zwanzigsten Studioalbum Who Knows Where The Time Goes? (1997) im Andenken an Sandy Denny, einer 35-Städte-Tour und mit einem Konzert in der Londoner Royal Festival Hall.
"Die Fairports sind ein Synonym für britischen Folk Rock", würdigte die "Times": "Sie haben ihn erfunden und halten ihn seither am Leben.
Es gab für sie gewiss auch lausige Zeiten, besonders nach der Punk-Revolution.
Aber irgendwie haben sie es geschafft, wieder im Aufwind zu sein."
Nach ihrem Plattenausstoß zu urteilen, schienen sie sich eher auf ihren Lorbeeren ausruhen zu wollen. Sämtliche neuen Editionen waren in ihrem Repertoire retrospektiv, so live immer der Anlass gewesen war.
Von ihrem Jahrestreffen in Cropredy im August 1997 brachte die Band zu ihrem 30. Jubiläum den kompletten Mitschnitt in der Cropredy Box (1998) mit drei CDs heraus.
Ex-Mitglied und Oldies-Archivar Ashley Hutchings legte dabei als Moderator besonderen Wert auf die frühen Jahre.

The same procedure zum 35. Jubiläum 2002. BBC Radio 2 verlieh der Band einen Lifetime Achievement Award und erklärte Liege & Lief von 1969 zum besten Folk-Album aller Zeiten.
Diesmal übernahm die Firmenkombination Castle/Sanctuary/Rough Trade die erste Cropredy Box von Fairports eigenen Woodworm Records und fügte ihr den Mitschnitt vom Festival 2002 hinzu, erschienen 2003.
Auf Woodworm hatte die Band selbst den Rückblick XXXV – 1967–2002: The 35th Anniversary Album (2002) vorgelegt.
Das Label Free Reed wartete mit der imponierenden, mit einem 148-seitigen Begleitbuch aufwendig gestalteten 4-CD-Box Fairport Unconventional – Rare, Live & Classic auf.
Parallel dazu brachte Island das auf 20 Titel aufgestockte Album mit Rundfunkaufnahmen aus dem Jahr 1987 wieder heraus: Heyday – The BBC Sessions 1968–1969/Extended.
"Famoser Gesang, brillante Gitarrenarrangements, superbe Songs", urteilte "Stereoplay". Wer hätte es anders erwartet?
(Text gekürzt - Die vollständige Biographie finden Sie im "Rock-Lexikon") Entnommen aus: Rock-Lexikon Bd. 1+2, hgg. von: Siegfried Schmidt-Joos und Wolf Kampmann unter Mitarbeit von Barry Graves und Bernward Halbscheffel


Discographie:
Fairport Convention (1968)
What We Did on Our Holidays (1969)
Unhalfbricking (1969)
Liege & Lief (1969)
Full House (1970)
Angel Delight (1971)
Babbacombe Lee (1971)
Rosie (1973)
Nine (1973)
Rising for the Moon (1975)
Gottle O'Geer (1976)
The Bonny Bunch of Roses (1977)
Tipplers Tales (1978)
Gladys' Leap (1985)
Expletive Delighted! (1986)
Red & Gold (1989)
The Five Seasons (1990)
Jewel in the Crown (1995)
Old New Borrowed Blue (1996)
Who Knows Where the Time Goes? (1997)
The Wood and the Wire (1999)
XXXV (2002)
Over the Next Hill (2004)
Sense of Occasion (2007)
Festival Bell (2011)
By Popular Request (2012)

Mitglieder:
Current members

Simon Nicol – guitar, lead vocal (1967–1971, 1976-1979, 1985–present)
Dave Pegg – bass guitar, mandolin, backing vocal (1969-1979, 1985–present)
Ric Sanders – fiddles, occasional keyboards (1985–present)
Chris Leslie – fiddle, mandolin, bouzouki, lead vocal (1996–present)
Gerry Conway – drums and percussion (1998–present)

Former members

Richard Thompson – guitar, vocal (1967–1971)
Ashley Hutchings – bass guitar (1967–1969)
Shaun Frater - drums (1967)
Martin Lamble – drums (1967–1969; died 1969)
Judy Dyble – vocal, autoharp, piano, recorder (1967–1968)
Iain Matthews – vocal (1967–1969)
Sandy Denny – vocal, piano (1968–1969, 1974–1975; died 1978)
Dave Swarbrick – fiddle, mandolin, vocal (1969–1984)
Dave Mattacks – drums, keyboards, bass guitar (1969–1972, 1973–1975, 1985–1997)
Roger Hill - guitar, vocal (1971-1972; died 2011)
Tom Farnell - drums (1972)
David Rea - guitar (1972; died 2011)
Trevor Lucas – guitar, vocal (1972–1975; died 1989)
Jerry Donahue – guitar (1972–1975)
Paul Warren - drums (1975)
Bruce Rowland – drums (1975–1979)
Dan Ar Braz – guitar (1976)
Bob Brady - piano (1976)
Roger Burridge - mandolin, fiddle (1976)
Maartin Allcock – guitar, mandolin, keyboard, vocal (1985–1996)
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

Topic author
SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Fairport Convention

Beitrag von SOON »

[BBvideo 425,350][/BBvideo]

[BBvideo 425,350][/BBvideo]

[BBvideo 425,350][/BBvideo]

[BBvideo 425,350][/BBvideo]

[BBvideo 425,350][/BBvideo]

[BBvideo 425,350][/BBvideo]

[BBvideo 425,350][/BBvideo]
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

Topic author
SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Fairport Convention

Beitrag von SOON »

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

Topic author
SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Fairport Convention

Beitrag von SOON »

1. Meisterwerk!

Unhalfbricking (1969)

Bild
ein Amazonkunde hat geschrieben:Fairport Convention ist die Keimzelle des britischen Folk-Rock und einige ihrer Alben besitzen zeitlosen Wert.
Für mich sticht besonders "Unhalfbricking" (1969) hervor, das immer noch wie ein heller Stern leuchtet: Hervorragender Gesang von der leider früh verstorbenen Sandy Denny. Sehr gute Musiker, davon besonders hervorzuheben der auch heute noch Akzente setzende Richard Thompson. Zeitlose Kompositionen (z.B. Genesis Hall, Autopsy, Who knows where the Time goes?) und gut gecoverte Dylan-Songs, außerdem noch das 10-minütige Traditional "A Sailor's Life, für mich eine Art Progressiv-Folkrock.
Eine wegweisende Platte, ja ein Meisterwerk.
[BBvideo 225,150][/BBvideo]


Side one

"Genesis Hall" (Richard Thompson) – 3:41
"Si tu dois partir" (Bob Dylan) – 2:25
"Autopsy" (Sandy Denny) – 4:27
"A Sailor's Life" (traditional, arranged by Denny, Thompson, Simon Nicol, Ashley Hutchings, Martin Lamble) – 11:20

Side two

"Cajun Woman" (Thompson) – 2:45
"Who Knows Where the Time Goes?" (Denny) – 5:13
"Percy's Song" (Dylan) – 6:55
"Million Dollar Bash" (Dylan) – 2:56

Personnel

Sandy Denny – vocals, harpsichord
Richard Thompson – electric and acoustic guitars, electric dulcimer, piano accordion, organ, backing vocals
Ashley Hutchings – bass, backing vocals
Simon Nicol – electric and acoustic guitars, electric dulcimer, backing vocals
Martin Lamble – drums, stacked chair backs on "Si tu dois partir"

Additional personnel

Iain Matthews – backing vocals on "Percy's Song"
Dave Swarbrick – fiddle on "Si tu dois partir", "A Sailor’s Life", and "Cajun Woman" and Mandolin on "Million Dollar Bash"
Trevor Lucas – triangle on "Si tu dois partir"
Marc Ellington – vocals on "Million Dollar Bash"
Dave Mattacks – drums on "Ballad of Easy Rider"
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

Topic author
SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Fairport Convention

Beitrag von SOON »

2. Meisterwerk!

Liege & Lief (1969)

Bild
ein Amazonkunde hat geschrieben:Selbst heute noch, mehr als dreißig Jahre nach seinem Erscheinen, belegen britische Musikkritiker das Album "Liege & Lief" mit Adjektiven wie "epochal" und "bahnbrechend". Durchaus zu Recht: Mit bis dato unbekannter Konsequenz verschmolz "Fairport Convention" Ende 1969 auf ihrer vierten LP (der dritten innerhalb eines Jahres) traditionelle englische Lieder, Balladen und Tänze mit modernen Rock-Strukturen. "Liege & Lief" erreichte in den britischen LP-Charts den respektablen Rang 17 und löste einen Boom aus, der in der Folge Bands wie "Steeleye Span", "Magna Carta" oder "Trees" erst möglich machte.
[BBvideo 225,150][/BBvideo]

Side one:
"Come All Ye" (Sandy Denny, Ashley Hutchings) – 4:55
"Reynardine" (traditional, arranged by Fairport) – 4:33
"Matty Groves" (trad., arr. Fairport) – 8:08
"Farewell, Farewell"[14] (Richard Thompson) – 2:38

Side two:
"The Deserter" (trad., arr. Fairport) – 4:10
Medley (trad., arr. Dave Swarbrick) – 4:00
"The Lark in the Morning"
"Rakish Paddy"
"Foxhunters' Jig"
"Toss the Feathers"
"Tam Lin" (trad., arr. Swarbrick) – 7:20
"Crazy Man Michael" (Thompson, Swarbrick) – 4:35


Personnel

Sandy Denny – vocals
Dave Swarbrick – fiddle, viola
Richard Thompson – electric & acoustic guitars, backing vocals
Simon Nicol – electric, 6-string & 12-string acoustic guitars, backing vocals
Ashley Hutchings – bass guitar, backing vocals
Dave Mattacks – drums, percussion

Nur wenige Wochen nach dieser Veröffentlichung zerfiel dieses "Classic Lineup" und brachte zahlreiche Ableger hervor.
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

Topic author
SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Fairport Convention

Beitrag von SOON »

Ein weiterer Meilenstein, aufgenommen unter dem Bandnamen "Fotheringay", welche als Ableger häufig unter Fairport Convention geführt wird!

Fotheringay (1970)

Bild
ein Amazonkunde hat geschrieben:Wer die Solo Sachen von Sandy Denny und auch Ihre Beiträge zu Fairport liebt, ist auch hier sofort im perfekten Film!
Auch wenn diese wundervolle Platte stilistisch und vom Feeling her wieder in einer ganz eigenen Sphäre spielt, bleibt das Wesentliche erhalten - Die Magie!
Ich versuche die Stimmung ein wenig näher zu beschreiben:
Fotheringay machen sich nicht verrückt, was Virtuosität und irrwitzige Arrangements (wie z.B. bei machen Fairport Stücken) angeht. Sie agieren viel relaxter und stellen Sandy mehr in den Vordergrund. Das ergibt zuweilen erstaunlich eigene Stimmungen in den Liedern. Aber auch die Songs mit der Stimme von Trevor Lucas sind mehr als nur ein fader Zusatz. Ich finde seine Stimme viel bewegender und auf eigene Art schön; viel mehr als die von vielen seiner F.C.-Kumpels. Er hat es echt drauf! Toll!
Natürlich kann eine Band in der Jerry Donahue zur Gitarre greift, auch nicht zu einer durchschnittlichen Provinzcombo mutieren. Will heißen: Er hält sich zuweilen zwar vornehm und songdienlich zurück, aber sein Genie blitzt in wirklich jedem Ton mit durch.
Die Songs versprühen oft eine tiefe aber sehr entspannte Melancholie. Aber nochmal ganz anders, als man es kennt, oder erwarten würde.
Vielleicht liegt es auch an der puristischen Besetzung: Nur Gitarren, Bass, Drums und selten Klavier. Kein Gramm Ballast zuviel.
[BBvideo 225,150][/BBvideo]


Side 1

"Nothing More" (Sandy Denny) - 4:37
"The Sea" (Sandy Denny) - 5:32
"The Ballad of Ned Kelly" (Trevor Lucas) - 3:34
"Winter Winds" (Sandy Denny) - 2:13
"Peace in the End" (Denny, Lucas) - 4:02

Side 2

"The Way I Feel" (Gordon Lightfoot) - 4:46
"The Pond and the Stream" (Sandy Denny) - 3:20
"Too Much of Nothing" (Bob Dylan) - 3:55
"Banks of the Nile" (Traditional) - 8:04

Personnel

Sandy Denny - guitar, piano, vocals
Trevor Lucas - guitar, vocals
Jerry Donahue - guitar, vocals
Pat Donaldson - bass, vocals
Gerry Conway - drums
Linda Thompson - vocals
Todd Lloyd - vocals
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

nixe
Keymaster
Beiträge: 14547
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 907 times
Been thanked: 1428 times

Re: Fairport Convention

Beitrag von nixe »

'72 The History of Fairport Convention war meine erste CD & natürlich waren es wieder die longtracks, die mich zuerst hellhörig gemacht haben!!! Aber es ging weiter, ich wollte wissen, wie komplette Alben sich anfühlten, archiviert sind 15 Fairport Convention, inclusive '07 live at the BBC (4CD set), '97 The Cropredy Festival Set (3CD set), '99 live @ Open Air Burg Herzberg, Germany, '69 Liege and Lief & Sandy Denny - live @ the BBC (3CD & miniDVD), 3CD best of & Richard Thompson - '93 Watching the Dark (3CD set)!!! Sie zählen für mich (nicht nur), neben Pentangle & Steeleye Span zur SpeerSpitze des progressiven Folk Rock!!! Schade, das es Sandy nicht allzulange bei Fairport Convention ausgehalten hatte, ganz zu schweigen, von ihren zu frühen Tod!!!
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Fairport Convention

Beitrag von SOON »

15 Scheiben sind eine ganze Menge.
Ich habe alle bis Rising for the Moon wobei Rosie und Nine auch noch fehlen.
Kannst du was zu neueren Vö's sagen, kenne nur, ein bisschen, die Over the Next Hill?
Ja, Pentangle & Steeleye Span wären auch noch ausführlich zu besprechen aber ich schätze ausser dir interessiert sich niemand dafür.
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

nixe
Keymaster
Beiträge: 14547
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 907 times
Been thanked: 1428 times

Re: Fairport Convention

Beitrag von nixe »

Viel Zeit ist vergangen, seit ich das letzte Mal auf diesem Thread war, weil meine Infos auch nur spärlich sind!!!
Die letzte ist halt '99 Burg Herzberg, andere Bands hatten bei knappen Budget eben vorrang, aber eine Entdeckung möchte ich Dir nicht vorenthalten: gefunden bei den babyblauen:

Fairport Convention The Bonny Bunch of Roses
Coverbild Bild
Informationen

Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: 1977
Besonderheiten/Stil: Folk

Label: Vertigo
Durchschnittswertung: 10/15 (1 Rezension)

Besetzung
Simon Nicol Gesang, Gitarre, Dulcimer
Dave Swarbrick Gesang, Violine, Mandoline
Dave Pegg Gesang, Bass
Bruce Rowland Schlagzeug

Tracklist

1. Jams O'Donnells Jig 2:33
2. The Eynsham Poacher 2:44
3. Adieu Adieu 2:26
4. The Bonny Bunch of Roses 12:27
5. The Poor Ditching Boy 3:57
6. General Taylor 3:10
7. Run Johnny Run 4:35
8. The Last Waltz 3:00
9. Royal Selection No. 13 4:12

Gesamtlaufzeit 39:04



Rezensionen von: Jochen Rindfrey @

Was hat Napoleon auf dem Plattencover einer britischen Folk-Rock Band zu suchen? Die unterdrückten Iren erhofften sich von Napoleon die Befreiung von britischer Vorherrschaft. Die britischen Inseln sollten die Krönung seiner Eroberungszüge darstellen, und "Bonny Bunch of Roses" ist eine Umschreibung hierfür. Das traditionelle Lied handelt von Napoleons Aufstieg, seinem Scheitern vor Moskau und den durch seine Verbannung zertsörten Hoffnungen der Iren, die noch 100 Jahre auf ihre Unabhängigkeit warten mussten.

Fairport bieten diesen Song in einer beeindruckenden 12-minütigen Version. Entsprechend dem Sujet ist die Stimmung eher gedrückt gehalten. Die Instrumentation ist äußerst spärlich und beschränkt sich im wesentlichen auf Gitarre und Bass; gegen Ende kommt ein Dulcimer (eine Art Zither) dazu, ab und zu setzt das Schlagzeug mit einer Art Marschrhythmus ein, der aber sehr langsam und schleppend daherkommt. Da kann man sich durchaus eine geschlagene Armee auf dem Rückzug vorstellen. Für mich einer der besten Fairport Songs überhaupt, hier haben sie ein traditionelles Lied auf wahrhaft "progressive" Art umgesetzt.

Ein weiterer Höhepunkt ist "General Taylor". Im Hüllentext wird es als "heavy sea shanty" bezeichnet, eigentlich ist es aber ein Klagelied über einen verstorbenen (oder gefallenen?) Kapitän. Dave Swarbricks Gesang schlägt hier wahre Kapriolen, die manchmal schon einen leicht parodistischen Ton annehmen. Auch hier ist die Begleitung eher sparsam gehalten.

Vom Standpunkt des Prog-Hörers sind auch noch "Jam O'Donnels Jig" und "Royal Selection No. 13" interessant: ersteres ist eine Komposition von Bassist Dave Pegg (der zwei Jahre später übrigens bei Jethro Tull einstieg) und ist stilistisch stark an traditionellen Jigs orientiert (wie der Name schon andeutet). "Royal Selection No. 13" ist dann eine Sammlung tatsächlich traditioneller Jigs. Beide Stücke werden relativ rockig dargebracht.

Die restlichen Songs sind aus streng progressiver Sicht nicht so interessant, was nicht heißen soll, dass sie nicht auch sehr gut wären. Auf jeden Fall gehört das Album eher in den Randbereich des Prog, aber wem beispielsweise Jethro Tulls "Heavy Horses" gefällt, wird von "The Bonny Bunch of Roses" nicht enttäuscht werden.
Anspieltipp(s): The Bonny Bunch of Roses, General Taylor, Jams O'Donnells
Vergleichbar mit: Jethro Tull in ihrer Folk Phase

Veröffentlicht am: 1.5.2002
Letzte Änderung: 5.3.2007
Wertung: 10/15
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Fairport Convention

Beitrag von SOON »

klingt interessant Anixe.
Dazu werde ich mich vorarbeiten.
Nach Rising for the Moon hieß die Band mal nur noch "Fairport".
Da wollte ich eigentlich einen Strich ziehen aber alles wo ich reingehört habe, hat mir sehr gut gefallen, obwohl Richard Thompson nicht mehr dabei war.
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Antworten

Zurück zu „Bands/Musiker F“