Flower Kings, The

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JJG
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Flower Kings, The

Beitrag von JJG »

Endlich wird es wieder ein neues Flower Kings Album geben.
Auf ihrer offiziellen Homepage gibt es ein Statement:
Flower Kings hat geschrieben:If all Gods and muses are onboard the new TFK is scheduled for an album release on June 6th on the Inside Out Music label (Century Media/EMI).
Bild

Homepage:
http://www.flowerkings.se/
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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JJG
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Re: The Flower Kings

Beitrag von JJG »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

anixek hat geschrieben:
JJG hat geschrieben:
anixek hat geschrieben:Hast recht, ich hätte es dazu schreiben sollen! Aber wer ist die andere Instrumental-Band?
CB ~ Circus Brimstone
Das war mir klar, ich meinte das: auch
Das "auch" bezog sich auf das Bild und den Eindruck, da würde jemand als Sänger fungieren.
Das Bild zeigt eine für den Bergkeller typische Szene. Denn Uwe Treitinger geht auch mal während
des Konzerts ans Mikro und spricht zur Band und zum Publikum.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

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nixe
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Re: The Flower Kings

Beitrag von nixe »

JJG hat geschrieben:
anixek hat geschrieben:
JJG hat geschrieben:
CB ~ Circus Brimstone
Das war mir klar, ich meinte das: auch
Das "auch" bezog sich auf das Bild und den Eindruck, da würde jemand als Sänger fungieren.
Das Bild zeigt eine für den Bergkeller typische Szene. Denn Uwe Treitinger geht auch mal während
des Konzerts ans Mikro und spricht zur Band und zum Publikum.
OK, alles klar, wie KloßBrühe :ohman: Jetzt weiß ich, wie Du es gemeint hast :jc_doubleup: & unsere MitLeser auch :laie_69:
Tschüß
nixe

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nixe
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Re: The Flower Kings

Beitrag von nixe »

Roine Stolt - 2005 Wall Street Voodoo
Bild
Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: 2005
Besonderheiten/Stil: Blues; Jazzrock / Fusion; Melodic Rock / AOR; Rock / Pop / Mainstream; Psychedelic; RetroProg; Zappaeskes; sonstiges

Label: Inside/Out
Durchschnittswertung: 8.83/15 (6 Rezensionen)

Besetzung:
Roine Stolt Guitars, Vocals, Percussion
Neal Morse Vocals, Hammond
Hasse Bruniusson Percussion
Gonzo Geffen Congas & Percussion
Marcus Lillequist Drums
Slim Pothead Keyboards
Victor Woof Bass

Tracklist:
Disc 1

1. The Observer 11:10
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Head Above Water 5:27
3. Dirt 8:15
4. Everyone Wants To Rule The World 4:08
5. Spirit Of The Rebel 6:10
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
6. Unforgiven 2:58
7. Dog With A Million Bone 8:17
8. Sex Kills 7:26
9. Outcast 7:49
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 61:40

Disc 2

1. The Unwanted 8:58
2. Remember 6:58
3. It's All About Money 7:51
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. Everybody Is Trying To Sell You Something 6:55
5. Hotrod (The Atomic Wrestler) 9:02
6. Mercy 2:40
7. People That Have The Power To Shape The Future 11:00
Gesamtlaufzeit 53:24

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Thomas Kohlruß (Rezension 3 von 6)

Der arme Roine Stolt, da wird er immer gescholten "more and more of the same" zu produzieren und dann macht er mal ganz 'was anderes, dann ist es auch wieder nicht recht...

Grundsätzlich wäre zu sagen: Unter "normalen" Umständen wäre dieses Album wahrscheinlich überhaupt nicht auf den "Babyblauen" rezensiert worden, haben sich diese Seiten doch dem Progressive Rock und Artverwandtem verschrieben. Aber die Herkunft des Hauptprotagonisten von einer der führenden zeitgenössichen (Retro-)Progbands macht eventuell zumindest eine "Warnung" zweckmässig. Wer also nur Progressive Rock und Artverwandtes hören will, braucht hier nicht weiterlesen: Gibt es auf diesem Album nämlich nicht. Wer sinfonisch-bombastischen Schönklang ala Flower Kings hören will: Auch das gibt es hier (fast) nicht.

Roine Stolt, sonst Cheffe der Flower Kings, frönt hier anderen Leidenschaften: Blues, Funk und Rock der ausgehenden 60er Jahre haben ihn in seiner Jugend geprägt und das wollte er auch mal ausleben. Und das macht er ganz ausserordentlich gelungen. Lange, abwechslungsreiche, witzige und virtuose Gitarrensoli prägen dieses Album, Wah-Wah-Sounds aller Orten. Als Gitarrist konnte mich Stolt schon immer überzeugen, hier gelingt ihm das auch in einem für ihn ungewohnten musikalischem Umfeld (beileibe nicht die Regel für Prog-Musiker, siehe ähnliche Versuche eines gewissen Steve Hackett beispielsweise). Passend zum gewünschten Ergebnis verwendet Stolt auch kaum seine üblichen, sehr clean klingenden Parker-Gitarren, sondern Gibson- und Fender-Modelle. Damit wird sein Spiel noch lange nicht rotzig, dazu ist er halt technisch einfach zu gut, aber die Vorbilder wie Peter Green, Eric Clapton, Jimi Hendrix klingen trotzdem aus jedem Ton. Scheint als hätten die "Blumenkönige" dieses Jahr ein bisschen den Blues, zumal auch schon Tomas Bodins 2005er Soloalbum mit dieser Zutat daherkam.

Und überhaupt sollten alle Fans der frühen Fleetwood Mac, Chickenshack, Cream, Jimi Hendrix Experience, Beatles, der Allman Brothers, Jefferson Airplane und so weiter sich unbedingt dieses Album besorgen. Roine Stolt gelingt eine moderne Version des "guten, alten" Sounds und das macht einfach Spass. Selbst sein lakonischer Gesangsstil macht sich in diesem Umfeld recht gut (wobei ich ohnehin ein Anhänger des Stolt'schen Gesangs bin).


Umgeben von guten Mitmusikern schafft Stolt zu dem auch noch ein kleines Produktionswunder an transparentem Sound. Auch das konterkariert zwar ein bisschen die 60er-Jahre-Attitüde, macht das Album aber zu einem Hörgenuss. Während Drummer Marcus Liliequist wieder ein tolle Leistung als Rockdrummer abliefert (schon die dritte nach Circus Brimstone und Bodins besagtem "I A M", wann gibt es endlich ein Flower Kings-Album mit ihm?) und sich auch passend zur Musik geriert, scheint "Slim Pothead" (einer der nicht genannt werden wollenden Gäste) gelegentlich zu vergessen, um was es hier eigentlich geht und spielt zwischendurch erstaunlich neoproggige Keyboards. Weitere angeproggte Akzente setzt auch "Gonzo Geffen", auf dessen Konto wohl die lässigen Marimba-Begleitungen der Gitarren-Riffs gehen. So gibt es also doch 'was für vernachlässigte Progger-Ohren zu hören.

Aber das sind sicherlich auch die Gründe, warum dieses Album leider auch nicht die Blues-Rock-Fraktion im Sturm erobern wird, denn diese Musik-Fans sind möglicherweise noch ein Stück eigensinniger als eingefleischte Prog-Möger ;-) Dazu kommt sicherlich die eine oder andere Stelle, an denen Stolt einfach zu weich zu Werke geht, da hätte mehr Konsequenz gut getan.

Egal, ich finde das Album als modernes Blues- und Rockalbum, welches den Geist der Sixties beschwört einfach klasse und wer wie ich sowohl Progressive Rock wie auch Blues mag, der sollte hier auf jeden Fall zuschlagen. Witzigerweise wird das Album auf der Flower Kings-Mailingliste ausgesprochen positiv diskutiert, aber wahrscheinlich finden echte Stolt-Fanboys eben einfach alles von ihrem Messias klasse ;-) Wer sich einen Gefallen tun will, testet es zumindest mal an...
Anspieltipp(s): alles, wenn man einen Song mag, mag man alle (und umgekehrt)
Vergleichbar mit: Cream, (frühen) Fleetwood Mac, Allman Brothers, Jimi Hendrix, Beatles and so on...


Es ist wie gesagt kein Prog-Album, aber einfach cool, lässig und schön ;-)
Tschüß
nixe

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Re: The Flower Kings

Beitrag von nixe »

2006 Paradox Hotel
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2006
Besonderheiten/Stil: RetroProg
Label: Inside Out
Durchschnittswertung: 8.5/15 (6 Rezensionen)

Besetzung:
Roine Stolt guitars, vocal
Tomas Bodin keyboards, backing vocal
Hans Fröberg vocal, guitar
Jonas Reingold Bass, acoustic guitar, vocal
Marcus Liliequist drums, percussion, backing vocal
Hasse Bruniusson Marimba & assorted percussion

Tracklist:
Disc 1

1. Check In (Bodin) 1:37
2. Monsters & Men (Stolt) 21:21
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Jealousy (Stolt) 3:22
4. Hit Me With A Hit (Stolt) 5:32
5. Pioneers Of Aviation (Stolt) 7:49
6. Lucy Had A Dream (Bodin/Stolt) 5:28
7. Bavarian Skies (Bodin/Stolt) 6:34
8. Selfconsuming Fire (Stolt) 5:49
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
9. Mommy Leave The Light On (Stolt) 4:38
10. End On A High Note (Stolt) 10:43
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 72:53

Disc 2

1. Minor Giant Steps (Stolt) 12:12
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Touch My Heaven (Bodin) 6:08
3. The Unorthodox Dancinglesson (Stolt) 5:24
4. Man Of The World (Reingold/Stolt/Bodin) 5:55
5. Life Will Kill You (Fröberg) 7:03
6. The Way The Waters Are Moving (Bodin/Stolt) 3:12
7. What If God Is Alone (Reingold/Stolt/Fröberg) 6:58
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
8. Paradox Hotel (Stolt/Bodin) 6:29
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
9. Blue Planet (Stolt) 9:42
Gesamtlaufzeit 63:03

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Thomas Kohlruß (Rezension 3 von 6)

Wenn man das Stolt'sche Solowerk "The Flower King" mal als Initialzündung für die Flower Kings wertet, dann sind die schwedischen Blumenkönige schon 12 Jahre im Geschäft. In dieser Zeit haben sie immerhin acht hochwertige Studioalben vorgelegt und jetzt mit "Paradox Hotel" ein neuntes. Davon sind mindestens drei ("Retropolis", "Stardust We Are" und "Unfold The Future" Meisterwerke des zeitgenössischen Progs). Ein kurzer Blick in die Vergangenheit zeigt, dass dies an sich schon eine besondere Leistung ist, denn wenn man den Vergleich wagt: Um 1980/81 (also etwa 12 Jahre nach der Initialzündung des Prog) sahen die klassischen Prog-Acts alle nicht mehr so gut aus... Yes bäumt sich mit "Drama" nochmals auf, Genesis liefern "Duke" ab, die unverwüstlichen King Crimson bringen immerhin "Discipline" zustande, während Emerson, Lake & Palmer und Van der Graaf Generator zunächst erstmal Geschichte sind.

Trotzdem wäre es natürlich eine tolle Sache, wenn die Flower Kings Spitzenalbum an Spitzenalbum reihen würden. Das gelingt den Schweden natürlich nicht. Aber immerhin schaffen sie es mit "Paradox Hotel" ein solides Album vorzulegen, welches die Flower Kings-Fans durchaus erfreuen, ja stellenweise begeistern dürfte. So als Fanboy (die Flower Kings sind die erste Band seit Yes, von der ich mich wieder als "Fan" bezeichnen würde) maße ich mir dieses Urteil mal an. Wenn sich Stolt, Bodin et al. von einigen Songs trennen hätten können, dann wäre "Paradox Hotel" möglicherweise als einfaches Album gar mit in die Spitzengruppe des Flower Kings-Werks vorgestossen. So verwässern halt die etwas schwächeren Songs den Gesamteindruck. Andrerseits: Wer wollte schon entscheiden, was nun wirklich verzichtbar ist?

Dabei finde ich die erste CD ein bisschen schwächer, was insofern gut ist, denn der bleibende Eindruck ist der der zweiten, wenn man die Reihenfolge einhält. Das Pech der ersten CD besteht im Longtrack "Monsters & Men", der zwar schöne und auch schräge Passagen hat, aber einfach zu lange vor sich hinplätschert. Derartig eingelullt kommt dann das auch eher müde "Jealousy" richtiggehend passend. Aber schon mit "Hit Me With A Hit" (mit leichten King Crimson-Reminiszensen) nimmt das Album ordentlich Fahrt auf. Bevor mit dem versponnenen Instrumental (und wiedermal starker Yes-Attitüde) "Pioneers Of Aviation" der Höhepunkt der ersten CD folgt.

Der Rest der CD ist eher "nett", aber meist zu leichtgewichtig. Stören tun aber weder "Lucy Had A Dream" (mit beatlesken Harmonien), noch "Selfconsuming Fire" oder gar "Mommy Leave A Light On". Wobei letzteres sogar noch ziemlich skurril geraten ist, ich möchte ständig zu "I'll see you on the dark side of the moon..." ansetzen ;-) "End On A High Note" ist eine dieser typischen Flower Kings-Abschlussnummern, sogar ordentlich rockend.

Ärgerlich hingegen finde ich "Bavarian Skies". Stolt gibt den alternden, sterbenden Diktator, der sich von der Welt verabschiedet... Ich reagiere zugegebenermassen auf dieses Thema immer etwas allergisch und finde es im Rahmen eines Rockalbums deplaziert, zumal wenn so direkt auf Hitler und den Holocaust abgezielt wird. Ausserdem ist es musikalisch nervig und stört das ganze Album.

Die zweite CD steht mit dem gelungenen Opener "Minor Giant Steps", dem kuriosen "The Unorthodox Dancing Lesson" und dem rockigen Titelsong (Yeah! Die Könige können rocken...!) schon mal nicht schlecht da. Vor allem die Tanzlektion hat das Zeug zum Kultsong, auch wenn hier hemmungslos bei King Crimson - äh - geliehen wird... aber vor allem Bruniussons Marimbaspiel ist hinreissend. Dazu kommt noch der AOR-Melodic-Rocker "Life Will Kill You" aus Fröbergs Feder, sowas hat man in dieser Reinform bei den Flower Kings auch noch nicht gehört. Da ich ja durchaus mal etwas AOR vertragen kann, finde ich diesen Song sogar richtig klasse.

"Touch My Heaven" entführt wieder ein bisschen in Richtung Pink Floyd und Beatles, "Man Of The World" und "The Way The Waters Are Moving" sind nette, nicht weiter störende Songs. Der Abschluss "Blue Planet" sozusagen Flower Kings-typisch. Einzig die Reingold-Nummer "What If God Is Alone?" kann bei mir nicht so richtig zünden.

"Paradox Hotel": Mit alten Freunden ein paar Tage auf Urlaub. Gemeinsamer Check-In, verträumte Stunden an der Hotel-Bar, ein bisschen Tanzen, das hat doch etwas schönes. Mancher ist nicht mehr dabei (Bye, Zoltan, bye, Daniel), dafür kann der "Neue" an den Drums durchaus überzeugen. Ich bevorzuge ohnehin die etwas kraftvolleren, straighteren Drummer... Jonas Reingold ist oft ein bisschen weit hinten im Mix, das ist schade. Dafür glänzt Roine Stolt mit diversen wirklich hinreissenden Gitarrensoli. Bodins Tastenarbeit ist ein Genuss und eine Pfeifen-Orgel blässt mich sowieso regelmässig weg. Den Gesang teilen sich Fröberg und Stolt, wobei ich ausser bei "Life Will Kill You" immer Stolt bevorzugen würde. Die Flower Kings konzertrieren sich wieder voll auf symphonische Retrosounds mit ganz wenigen modernen Einsprengseln und sind damit natürlich stilistisch eher wieder bei "Retropolis" und "Stardust..." angelangt. Die Arrangements kommen (wie immer, möchte man sagen) verspielt und farbig daher, auch wenn nicht ganz die Brillanz der Band-Klassiker erreicht wird. Auch gibt es mehr ruhige, introvertierte Passagen als auf früheren Alben. "Unfold The Future" wird wohl ein (faszinierender) 'Ausrutscher' in der Bandgeschichte bleiben. Aber das ist vielleicht besser, als wenn die Band ständig verkrampft diesem Highlight nachlaufen würde. Nichts wirklich neues aus Schweden, aber solide Unterhaltung mit Niveau. Manchmal ist mir das schon genug...

Randbemerkung: In der Flower Kings-Mailingliste wird das Album grösstenteils euphorisch abgefeiert. Dies sollte "reinen" Flower Kings-Fans eventuell Hoffnung geben. Interessanterweise kommt "Paradox Hotel" auch auf Rezensionsseiten, die eher "normalen" Rock oder Metal als Schwerpunkt haben gut weg. Dort wird die reduzierte Komplexität durchaus wohlwollend bewertet. Gut das dürfte den beinharten Proggern untern uns wieder eher Sorgenfalten auf die Stirn treiben ;-)
Anspieltipp(s): Pioneers Of Aviation, Minor Giant Steps, The Unorthodox Dancinglesson, Life Will Kill You
Tschüß
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Re: The Flower Kings

Beitrag von nixe »

2006 Instant Delivery (DVD)
BildBild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2006 (Aufnahmen vom 19. April 2006)
Besonderheiten/Stil: live; DVD; RetroProg
Label: InsideOut
Durchschnittswertung: 10/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Roine Stolt guitar, voice
Tomas Bodin keyboards, voice
Jonas Reingold bass, guitar, voice
Hans Fröberg guitar, voice, percussion
Marcus Liliequist drums, percussion, voice

Track listing:

All songs by Roine Stolt except where noted.

Disc One
"Intro" – 2:27
"Paradox Hotel" (Tomas Bodin, Stolt) – 5:55
"Hit Me with a Hit" – 5:41
"Last Minute on Earth" – 8:22
"In the Eyes of the World" – 7:25
"Jealousy" – 3:42
"What If God Is Alone" (Hasse Fröberg, Jonas Reingold, Stolt) – 8:05
"Pioneers of Aviation" – 12:23
"Love Supreme" – 11:00
"The Truth Will Set You Free" – 19:22

Disc Two
"Touch My Heaven" (Bodin) – 7:34
"Mommy Leave the Light On" – 6:52
"End on a High Note" – 9:51
"Life Will Kill You" (Fröberg) – 8:37
"I Am the Sun" – 15:00
"The Blade of Cain" – 5:29
"A Kings Prayer" – 15:15
"Stardust We Are" – 11:23

[BBvideo 360,250][/BBvideo]
http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Thomas Kohlruß (Rezension 1 von 2)

Am 19. April 2006 spielten die Flower Kings das Abschluß-Konzert der "Paradox Hotel"-Tour in Tilburg (Holland). Dieses Konzert wurde gefilmt und wird nun bereits Ende September 2006 als Doppel-DVD (bzw. in der "Special Edition" als Doppel-DVD und Doppel-CD mit der gleichen Setlist als Audiospur) vorgelegt. Das ist wirklich eine "Instant Delivery"....

Ich hatte während dieser Tour die Gelegenheit die Flower Kings ein paar Tage vorher (ich denke, das war der 11. April) im Aschaffenburger Colos-Saal zu sehen. Es war wie eigentlich immer bei den Blumenkönigen ein souveränes, beindruckendes Konzert. Die Setlist war - wenn ich mich recht erinnere - bis auf zwei Abweichungen diesselbe. Die Flower Kings präsentierten sich rockiger denn je und das zeigt sich nun natürlich auch auf dieser DVD.


Schon der Einstieg ins Konzert zeigt, wo es diesmal lang geht. Nach ein bisschen Intro-Gewaber präsentiert die Band zum Auftakt das rockige "Paradox Hotel" und Hans Fröberg schreit sich gleichmal die Lunge aus dem Leib. Es folgen das vertrackte "Hit Me With A Hit", auch ein Aktivposten des "Paradox Hotel"-Albums, das episch-rockige "Last Minute On Earth" und das energiegeladene "In The Eyes Of The World". Uff... dann ist erstmal durchschnaufen angesagt mit der Ballade "Jealousy".

Das Songmaterial von "Paradox Hotel" dominiert klar das Set (okay, es ist die Tour zum Album) und erweist sich durchweg als livetauglich, selbst das verschrobene "Mommy Leave The Light On" kann seinen Charme entfalten. "Love Supreme" und der moderne Flower Kings-Klassiker "The Truth Will Set You Free" erscheinen in leicht gekürzten, neuarrangierten Versionen, was bei "Love Supreme", welches im Original ein bisschen zu lang geraten ist, gut kommt. "The Truth..." verliert leider ein bisschen dabei.

In "Pioneers Of Aviation" wird eine kurze Drum & Bass-Solosektion eingebaut und zum Abschluss gibt es als Zugabe nach den Zugaben die kurze Version von "Stardust We Are" (dies ist die eine Abweichung zum Konzert in Aschaffenburg, da war nach "A King's Prayer" mit dem "Hey Jude"-Chor Schluß). Es fehlt hingegen "Unorthodox Dancing Lesson", was meiner Meinung nach in Aschaffenburg gespielt wurde.

Die Höhepunkte finden sich alle auf der zweiten DVD: Roine Stolts ekstatisches Gitarrensolo am Ende von "Touch My Heaven", die Hochenergie-Version von "I Am The Sun" und das mitreißende "Life Will Kill You". Und natürlich der emotionale Wuchtbrocken "Stardust" am Ende.

Das Stageacting ist natürlich Flower Kings-like... Hans Fröberg gibt den Poser, Jonas Reingold lächelt leicht abwesend, Roine Stolt spielt einigermassen unbewegt Gitarre und Tomas Bodin wirkt immer ein bisschen wie auf Drogen. Marcus Liliequist... spielt Drums ;-) Jonas Reingold darf sein 'proggistes' Instrument, die Doppelhals-Bass-und-Gitarre, vorführen. Dem Anlass entsprechend sind alle etwas schicker gekleidet als sonst, obwohl Stolt geblümter Anzug mit lilafarbenem Hemd zumindest eigenwillig wirkt. Die Lightshow ist geschmackvoll, wenn auch wenig aufregend, ebenso wie das Bühnenbild an sich. Das Ganze wird von den Kameras glücklicherweise denn auch entsprechend ruhig eingefangen. Die Stimmung schien mir im Colos-Saal insgesamt etwas besser zu sein, aber gegen Ende geht das Publikum auch hier gut aus sich heraus.

Ein Flower Kings-Konzert ist immer ein Erlebnis, lebt aber auch von der speziellen, fast sakaralen, Atmosphäre. Die kann so eine DVD natürlich nicht transportieren, aber trotzdem ist der Konzertmitschnitt natürlich ein Leckerli für die Fans.

Die DVDs kommen mit Stereo- und 5.1-Dolby Digital-Sound, aber leider nur im 4:3-Bildformat. Das einfache Menü kennt nur "Play Concert", "Song Selection" und "Audio Selection". Es gibt keine Extras, lediglich gegen Ende der zweiten DVD wird die Wartezeit auf die letzte Zugabe mit einem Zeitraffer-Filmchen von Bühnenaufbau, Konzert und Bühnenabbau überbrückt, welches im Bild-im-Bild-Verfahren eingeklinkt wird.

Die kritische Frage darf erlaubt sein, warum das Konzert nicht auf einer DVD veröffentlicht und so wenigstens den Konzertcharakter wahrt. Platz genug wäre jawohl gewesen. Ein Blick auf die Preise sowohl der normalen Ausgabe, wie auch der Special Edition, läßt einen überdies schon mal schmerzhaft zusammenzucken...

Fazit: Für Fans eine schöne Sache, aber auf die definitive Flower Kings-DVD warten wir noch.

Bemerkung: Bei meiner normalen Ausgabe gibt es ein Problem bei Synchronisation der 5.1-Tonspur mit dem Bild bei der zweiten DVD. Die Stereo-Spur ist in Ordnung. Dies scheint ein allgemeines Problem zu sein, wie ich aus Diskussionen auf der Flower Kings-Mailingliste entnehmen konnte. Roine Stolt selbst hat versichert, dass sich InsideOut des Themas annehmen wird. Bei mir tritt zudem noch bei der ersten DVD das Problem auf, dass sich das Menü nicht laden lässt bzw. immer "abstürtzt". Auf einigen Umwegen ist es mir aber gelungen, das Konzert zu starten und daher ist dieser Fehler nicht so schlimm, aber ärgerlich, falls er häufiger auftreten sollte. Vielleicht ist Geschwindigkeit auch nicht immer alles, wenn dann die Qualität nicht so 100% paßt... Informationen zu den DVD-Problemen und über Umtauschmöglichkeiten gibt es inzwischen auf der InsideOut-Homepage!
Tschüß
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Re: The Flower Kings

Beitrag von nixe »

2007 The Sum of no Evil
BildBild
Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: 2007
Besonderheiten/Stil: RetroProg

Label: Inside/Out
Durchschnittswertung: 9.2/15 (5 Rezensionen)

Besetzung
Roine Stolt vocal, electric & acoustic guitars, additional keyboards
Hasse Fröberg vocal, guitar
Tomas Bodin hammond, minimoog, grand piano, rhodes, wurlitzer, synth, mellotron
Jonas Reingold bass

Zoltan Csörsz drums
Hasse Bruniusson marimba, glockenspiel, percussion
Ulf Wallander soprano sax

Tracklist
Disc 1
1. One More Time 13:04
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Love is the Only Answer 24:28
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Trading My Soul 6:25
4. The Sum of No Reason 13:25
5. Flight 999 Brimstone Air 5:00
6. Life in Motion 12:33
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 74:55

Disc 2

1. The River (Bonus Disc "Limited Edition") 5:40
2. Turn The Stone 5:05
3. Regal Divers (demo) 6:02
4. Love Is The Only Answer (video) 10:47
5. Bonusviews (video) 10:12
Gesamtlaufzeit 37:46

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Ralf J. Günther (Rezension 1 von 5)

Von einer Band ständige Innovation zu verlangen, ist oft eine fadenscheinige Forderung. Jeder will schließlich irgendwann mal Bewährtes genießen. Nur frisch zubereitet sollte die musikalische Lieblingsspeise sein - wo sich die Maden und Würmer tummeln, macht auch das beste Rezept keinen Spaß mehr.

Bei den Flower Kings und ihrem Chef Roine Stolt war in den letzten Jahren ziemlich häufig der Wurm drin. Und so richtig frisch ist auch die neue CD "The sum of no evil" nicht. Stolt versucht mal wieder alle Register des klassischen Progs zu ziehen, aber das funktioniert nur eingeschränkt: Die ca. 13 Minuten lange Eröffnungsnummer "One more time" ist zwar ganz ansprechend geworden und kreist dabei auch einigermaßen dicht um ihren musikalischen Kern. Aber schon das folgende 25-Minuten-Stück "Love ist the only answer" enthält außer ein paar hübschen Instrumentalpassagen wenig Interessantes. Stolt bremst die Musik mit seinen pathetischen, meist langsamen und oft zähen Gesangsmelodien ständig wieder aus. Und warum ausgerechnet dieses und nicht irgendein anderes Stück auf der CD 25 Minuten dauert, bleibt unerfindlich. An der kompositorischen Logik liegt es jedenfalls nicht.

Stück Nummer 3 ist eine Belanglosigkeit, dicht gefolgt von dem eigentlichen und einzigen echten Highlight des Albums - "The sum of no reason". Auch den kann man schlecht als "neuartig" bezeichnen. Aber einigermaßen frisch wirkt er, und zwar deshalb, weil endlich mal richtig was los ist. Simple Bratzakkorde paaren sich dabei mit allerlei leicht angeschrägten Klängen und Rhythmuswechseln, der Gesang wird kurzzeitig geradezu flott (und zudem sogar etwas zappaisch), die Musik wirkt insgesamt packender als zuvor - und siehe da: Schon lässt einen die Frage, wie überholt Retroprog denn eigentlich ist, wieder völlig kalt. Spaß stimmt eben nicht bedenklich.

Etwas von diesem Spaß nimmt man noch in den unmittelbar folgenden Instrumentaltrack mit, auf dem sich insbesondere das Schlagzeug richtig austoben kann, was es auch mit Bravour tut. Aber der abschließende Track Nummer 6 klingt mit seiner abgedroschenen Melodik wieder wie aus faden Resten zusammengerührt, die wenig zur pathetischen Pose des Kochs passen. Weshalb sich zum Schluss auch eher wieder Magengrummeln breit macht.

Fazit: Dies ist eine der besseren Flowerkingsplatten aus jüngerer Zeit. Aber nur etwa eine halbe Stunde der insgesamt 75 Minuten Spielzeit kann überzeugen. Womit das Hauptübel des Retroprogs im allgemeinen und der Flower Kings im besonderen erneut benannt ist: die Überproduktion.
Tschüß
nixe

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Re: The Flower Kings

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2007 The Road back Home
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Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2007 (Best-of-FloKi-Pop-Sampler)
Besonderheiten/Stil: Rock / Pop / Mainstream; RetroProg
Label: Inside Out
Durchschnittswertung: 7.67/15 (4 Rezensionen)

Besetzung:
Roine Stolt Gitarre, Gesang, Bass
Hasse Fröberg Gitarre, Gesang
Tomas Bodin Keyboards
Jonas Reingold Bass
Hasse Bruniusson Percussion
Michael Stolt Bass
Marcus Liliequist Schlagzeug
Zoltan Csörsz Schlagzeug
Jaime Salazar Schlagzeug
Ulf Wallander Sopran-Saxofon
Håkan Almkvist Sitar, Tabla
Daniel Gildenlöw Gesang

Tracklist:
Disc 1

1. Cosmic Lover 6:14
2. A Kings Prayer 5:35
3. Stupid Girl 4:41
4. Cosmic Circus 3:12
5. Babylon 2:01
6. Paradox Hotel 5:40
7. World Without A Heart 3:50
8. Church Of Your Heart 6:11
9. Vox Humana 4:22
10. What If God Is Alone 6:43
11. Starlight Man 3:29
12. Grand Old World 5:02
13. The Road Back Home 8:53
14. Cinema Show 11:57
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 77:50

Disc 2

1. Ghost Of The Red Cloud 4:41
2. Painter 6:48
3. I Am The Sun (Part 2) (excerpt) 4:23
4. Different People 5:15
5. Little Deceiver 3:56
6. Chickenfarmer Song 5:06
7. The Rhythm Of The Sea 4:40
8. Touch My Heaven 5:46
9. Life Will Kill You 6:37
10. Monkey Business 4:22
11. Compassion 4:45
12. The Flower King 10:54
13. Stardust We Are (excerpt) 8:41
Gesamtlaufzeit 75:54

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Marcus Kästner (Rezension 1 von 4)

"The Road Back Home", ein Sampler, der sich selbst am besten erklärt: "A collection for the collector or the newbie" – für den Sammler und den Neuling also.

Wie Roine Stolt selber sympathisch in den Liner Notes erklärt, sei es seine Absicht gewesen, die eingängige, poppige Seite der Flower Kings auf einem Sampler zu vereinen. Auf der einen Seite soll damit um jene Neukundschaft geworben werden, die mit komplexen Stücken nicht zu ködern ist, auf der anderen Seite soll dem Flower-King-Fan eine Möglichkeit gegeben werden, "seine" Musik auch einmal auf Partys oder der Freundin vorspielen zu können, ohne, dass jene schreiend das Haus verlässt oder die wütende Feiermeute den Agitator in den Keller verbannt.

Diese andere Seite wäre sicher auch durch – legale – selbstgebrannte CD-Sampler zu realisieren und daher hat Stolt keine Kosten und Mühen gescheut, diesem offiziellen Sampler noch ein paar Gimmicks mitzugeben.

Die meisten der älteren Stücke sind neu abgemischt worden und klingen daher druckvoller und moderner im Klang, was das gesamte Album auch kohärenter im klanglichen Gesamtbild erscheinen lässt. Dazu hat Stolt einige seiner eigenen Gesangspassagen neu aufgenommen, was u.a. in "A Kings Prayer" deutlich wird. Das fällt für mich eher in den Bereich "unnötige Variation", da sich die Qualität nicht merklich verändert. Wer aber ein bisschen Abwechslung erwartet, der wird von den altbekannten Stücken im marginal neuen Gewand angetan sein.

Zwei Bonbons bilden das bisher unveröffentlichte "Little Deceiver" aus den "Rainmaker"-Sessions und die etwas eigenwillige Variante des Genesis-Klassikers "Cinema Show", das bislang nur auf einem Genesis-Tribute-Album und auf dem raren Sampler "Scanning The Greenhouse" (Danke an Thomas für den Hinweis) zu hören war und für "The Road Back Home" auch remastert wurde. Dem Sammler wird das ohnehin reichen.

Bleibt höchstens die Frage, ob sich tatsächlich Neukunden mit dieser "Hit-Collection" gewinnen lassen. Musikalisch und thematisch erscheint die Auswahl noch viel süßlicher und kitschiger, als das auf einem normalen Flower-Kings-Album ohnehin der Fall ist. Das kann auf Dauer – und das komplette Album dauert schon eine Weile – nerven und vielleicht gegenteilige Gefühle hervorrufen, als sie die Blumenkönige in ihrer rührselig hippiesken Art an den Mann bringen wollen. In kleinen Happen serviert kann die Stolt-Formel aber Wirkung zeigen. Mein Versuchsopfer, die Mutter meiner Freundin, reagierte positiv auf melodische Einsprengsel aus "The Flower King" – ob sie das allerdings dazu verleiten würde, sich tatsächlich ein FloKi-Album zu kaufen?

Ich vermute nicht. Und ich vermute auch, dass der Ansatz, Leute aus dem Pop-Lager in den Prog zu ziehen, nicht sonderlich fruchten wird. Bleibt nur der Sammler. Und der könnte tatsächlich, so der Fokus nicht auf die Musik gelegt wird, die CD auf einer Feier spielen lassen, ohne, dass er in den Keller gehen muss.
Anspieltipp(s): 'Ghost Of The Red Cloud'
Tschüß
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Re: The Flower Kings

Beitrag von nixe »

2008 Carpe Diem
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2008 (Aufnahmen aus 2006)
Besonderheiten/Stil: live; RetroProg
Label: Foxtrot Records
Durchschnittswertung: 10.33/15 (3 Rezensionen)

Besetzung:
Roine Stolt guitar, voice
Hasse Fröberg voice, guitar, percussion
Tomas Bodin keyboards, voice
Jonas Reingold bass, voice
Marcus Liliequist drums, percussion

Tracklist:
1. Paradox Hotel 7:40
2. Psychedelic Postcard 10:45
3. Hudson Rivers Sirens Call 5:55
4. Fish Soup (drums & bass solo) 7:12
5. Pioneers Of Aviation 4:01
6. Just This Once 13:40
7. World Of Adventures 8:50
8. A Vampires View (Quebec City Bonustrack) 9:53
Gesamtlaufzeit 67:56

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=k
von: Thomas Kohlruß (Rezension 1 von 3)

Von Zeit zu Zeit veröffentlichen die Flower Kings im Rahmen der "Official Bootleg Series" auf ihrem eigenen Label Live-Aufnahmen besonderer Konzerte. In der Regel sind diese Alben Pflichtkäufe für die Fans und das ist hier beim neuesten Exemplar nicht anders.

"Carpe Diem" wurde am 16. Oktober 2006 in Whittier, Kalifornien, aufgenommen. Mit "A Vampires View" gibt es noch einen Bonustrack von einem Konzert in Quebec von der gleichen Tour. Dies war die Tour zum Album "Paradox Hotel", die reguläre Setlist kann man der DVD "Instant Delivery" entnehmen oder war vielleicht bei einem Konzert vor Ort. So kann man auf den ersten Blick sehen, dass an diesem Oktober-Tag in Kalifornien größtenteils anderes Material gespielt wurde.


Los geht's mit "Paradox Hotel", wo die Band ordentlich Gas gibt und Stolt durch ungewöhnlich röhrend-rockige Gitarrensounds auffällt. Aber dann kommen mit "Psychedelic Postcard" und "Hudson Rivers Sirens Call" (im Prinzip ein Solospot für Tomas Bodin) ungewöhnliche Rückgriffe in die Frühzeit der Band, hier zum "Flower Power"-Album. Gerade "Psychedelic Postcard" glänzt mit verschrobenem Bombast, sanften psychedelischen Passagen und wunderhübschen Yes-Gedächtnis-Parts.

Das "Fish Soup" genannte Schlagzeug- und Basssolo offenbart die Limitierungen von Marcus Liliequist und die Extraklasse von Jonas Reingold. Nach "Pioneers Of Aviation", sehr hübsch, nach wie vor einer meiner Lieblingssongs aus der "Paradox"-Zeit, geht es wieder weit zurück in der Zeit. Mit dem bestimmt noch nicht oft live gespielten "Just This Once" kommt "Stardust We Are" zu Ehren und dann gar das Quasi-Debüt der Blumenkönige mit "World Of Adventures". Beide Songs wurden meiner Meinung nach in Arrangement und Soloparts deutlich verändert.

Dann kommt die Zugabe "A Vampires View" von einem Konzert in Quebec. Hier wird Daniel Gildenlöw schmerzlich vermisst. Hasse Fröberg gibt sich Mühe, scheitert aber gnadenlos an den atmosphärischen Gesangsparts. Schade, denn damit verliert der Song einiges von seiner Magie.

Trotz des leichten Absturzes am Ende, ist "Carpe Diem" ein gelungenes Live-Dokument der, live immer noch großartigen, Flower Kings. Rockig, symphonisch, verspielt, ein paar Gimmicks, eigentlich alles da. Die minimalistische Erscheinungsform – einfach ein Pappdeckel, in dem die CD steckt – ist man ja auch schon gewohnt.
Anspieltipp(s): alles außer "A Vampires View" und dem Schlagzeug-Solo
Vergleichbar mit: den Flower Kings, wie sie live mit Freude performen ;-)
Tschüß
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Re: The Flower Kings

Beitrag von nixe »

2011 "Tour kaputt" live
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2011 (DVD + 2CD)
Besonderheiten/Stil: live; DVD; RetroProg
Label: Reingold Records
Durchschnittswertung: 11/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Roine Stolt guitar, vocals
Hasse Fröberg guitar, vocals
Tomas Bodin keyboards
Jonas Reingold bass, vocals
Pat Mastelotto drums, percussion

Tracklist
Disc 1 (Set 1 (CD1))

1. Love Is The Only Answer 27:24
2. There Is More To This World 10:23
3. Retropolis 13:12
4. Trading My Soul 6:36
5. Hudson River Sirens Call 8:40
6. I Am The Sun 12:37
Disc 2 (Set 2 (CD2))
7. Life In Motion 12:37
8. Brimstone Flight 999 5:45
9. Babylon 3:54
10. Stardust We Are 4:59
11. What If God Is Alone 8:27
12. Blade Of Cain 6:32
13. The Sum Of No Reason 18:59
Gesamtlaufzeit 140:05
[BBvideo 360,250][/BBvideo]

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=k
von: Thomas Kohlruß (Rezension 1 von 2)

Vier Jahre nach der letzten großen Tour der Flower Kings veröffentlicht Roine Stolt ein Zuckerl für die darbenden Fans. Ein Konzert – vermutlich das letzte – der "No Evil Tour" 2007 am 15.11.2007 im Club "De Boerderij" in Zoetermeer / Niederlande wurde mitgeschnitten und gefilmt, so dass man das Ganze nun auf CD und DVD genießen kann. Stolt selber hat sich um die Audioabmischung gekümmert, während Per Nordin, der während der Konzerte für die Hintergrund-Projektionen zuständig war, sich um die Optik und das DVD-Authoring verdient gemacht hat.

Es wird nahezu das komplette, damals aktuelle Album "The Sum of no Evil" dargeboten (es fehlt nur der Opener "One More Time"), was so schlecht nicht ist, ist dieses Album sicherlich eines der besten 'Spätwerke' der Blumenkönige. Dazu gibt es einige Bandklassiker und Songs aus den diversen vorigen Alben, vielleicht insgesamt nicht die perfekte Musikauswahl, aber gelungen allemal."Stardustwe are" gibt es leider nur in einer Kurzfassung. Und bei dem inzwischen sehr umfangreichen Oeuvre der Flower Kings wird es immer den einen oder anderen Song geben, den man vermisst. Die Besonderheit bei dieser Tour sitzt am Schlagzeug: Diesmal hat kein Geringerer als Pat Mastelotto hier Platz genommen. Seine Mitwirkung macht sich durchaus mit druckvollem Spiel und ein paar elektronischen Gimmicks bemerkbar – wenn auch sicherlich sehr viel weniger, als wenn Mastelotto bei King Crimson oder den Stick Men spielt.


Die DVD kommt in Stereo-Sound und 16:9-Bild daher. Das Bild ist manchmal etwas grobkörnig, aber ansonsten sehr gut. Die Schnitte sind angenehm ruhig, und man kann die Band aus verschiedenen Perspektiven bewundern. Ab und an werden optische Verfremdungen eingesetzt, die aber eher sympathisch als störend wirken. Der Bühnenaufbau ist eher ungewöhnlich, denn Mastelotto ist aus Sicht des Zuschauers am linken Rand positioniert, Tomas Bodin hat seine Keyboard-Burg im Hintergrund aufgebaut (wo man normalerweise das Drumkit erwarten würde), die drei Saiten-Spieler stehen im Vordergrund der Bühne, dabei Hasse Fröberg zentral, Stolt am rechten Rand. Der Bühnenaufbau erklärt sich gemäß Roine Stolt von daher, dass Bodin diesmal mit zwei zusätzlichen Mini Moogs mehr Platz als sonst benötigte und damit, dass man Blickkontakt mit Mastelotto haben wollte (und dass es Spaß machte, Pat Mastelotto zuzusehen). Der Klang von DVD wie CD ist perfekt.

Stimmt übrigens, Pat Mastelotto ist ein optisch interessanter Drummer, und es macht wirklich viel Spaß seinem dynamischen und engagierten Spiel zuzusehen. Er passt vielleicht stilistisch nicht hundertprozentig zu den Blumenkönigen, aber es ist eher so eine interessante neue Variante denn störend. Die übrigen Flower Kings sind erkennbar gut drauf, es wird auf der Bühne gelächelt und gelöst aufgespielt. Die Songs werden natürlich großzügig mit Jam-Passagen versehen und gerade das Zusammenspiel von Reingold und Mastelotto in ihrem Solospot (in dem Mastelotto dann auch einige 'Electronics' zum Einsatz bringt) ist umwerfend.

Die DVD und die beiden CDs sind inhaltlich identisch, über 140 Minuten Musik der Flower Kings in Bestform. Die Flower Kings spielten damals zwei Sets mit einer kurzen Pause. Die beiden Sets bilden jeweils eine CD, bei der DVD muss man nach dem Ende von Set 1 das Set 2 aus dem Menü starten. Extras gibt es keine. Die Booklets von DVD und CDs sind identisch, lediglich die Digipak-Cover von DVD und den CDs sind farblich unterschiedlich. Hier liegt dann vielleicht auch der Mecker begraben: DVD und CDs werden als eigene Ausgaben vertrieben, es gibt keine Special Edition oder ähnliches, wo beides zusammen angeboten wird. Das macht die Sache – auch wenn es im Webshop von Jonas Reingold ein Kombi-Angebot gibt – etwas teurer als nötig. Andererseits kann der Fan auswählen, ob er beides braucht oder ob ihm entweder nur Audio oder nur das Bild genügt. Das DVD-Digipak hat übrigens das Format einer CD.

Insgesamt ist "Tour kaputt" ein schönes Paket für den Fan und hoffentlich nicht der Schwanengesang für die Blumenkönige. Roine Stolt hat sich immer noch nicht eindeutig über die Zukunft der ja eben seit dieser 2007er Tour auf Eis liegenden Band geäußert. Es gibt allerdings doch hoffnungsvolle Anzeichen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Ach ja: Der etwas seltsame DVD- / CD-Titel - "Tour kaputt" - erklärt sich aus einem Vorfall ganz zu Beginn der Tour. Die Flower Kings hatten einen großen Tourbus aus Deutschland geordert. Mit diesem wollten sie dann zu einem Warm up-Konzert nach Oslo fahren, als ihnen mitten in der Nacht ein Elch vor den Bus lief und entsprechend die Front des Busses samt Scheibe im Eimer war. Daraufhin rief einer der (deutschen) Busfahrer laut: "Scheiße! Tour kaputt! Kaputt!!".
Tschüß
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Re: The Flower Kings

Beitrag von nixe »

2012 Banks of Eden
BildBild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2012
Besonderheiten/Stil: RetroProg
Label: InsideOut
Durchschnittswertung: 8/15 (3 Rezensionen)

Besetzung:
Roine Stolt guitar, vocals
Hasse Fröberg guitar, vocals
Tomas Bodin keyboards
Jonas Reingold bass, vocals, acoustic guitar
Felix Lehrmann drums, percussion

Tracklist:
Disc 1

1. Numbers 25:20
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. For The Love Of Gold 7:30
3. Pandemonium 6:05
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. For Those About To Drown 6:50
5. Rising The Imperial 7:40
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 53:25

Disc 2
(bonus disc)
1. Illuminati 6:20
2. Fireghosts 5:50
3. Going Up 5:10
4. LoLines 4:40
5. Interview with the band in the studio (data track) 18:13
Gesamtlaufzeit 40:13

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=k
von: Thomas Kohlruß (Rezension 1 von 3)

Fünf Jahre war Funkstille bei den Flower Kings. Jetzt sind sie mit „Banks Of Eden“ wieder da. Roine Stolt war der Ansicht, dass die Routine Oberhand gewonnen hatte (wie er in der Interview-Sektion der Bonus Disk zum Besten gibt) und dass es Zeit für eine Pause war. Jedes der Bandmitglieder konnte sich in eigenen Projekten austoben, - Hasse Fröberg & Music Companion, Eggs & Dogs (Tomas Bodin), Karmakanic (Jonas Reingold) und nicht zulezt Maestro Stolt selbst mit den ziemlich erfolgreichen Agents Of Mercy. Jetzt ist man frisch gestärkt, mit alter Herrlichkeit, neuen Ideen und neuen Klängen wieder zurück (auch dazu äußert sich Stolt in der Interview-Sektion). Neu bei den Flower Kings ist der deutsche Drummer Felix Lehrmann, der trotz seiner jungen Jahre als gefragter Session-Drummer auf etlichen Aufnahmen zu hören ist (von denen aber bislang nichts in Richtung Progressive Rock gezeigt hat). Lehrmann erinnert optisch ein bisschen an Zoltan Csörsz, sein Spiel ist anders, gut, aber unauffällig.

Los geht es gleich mit einem 25-Minuten-Epos. Stolt bleibt sich also schon mal treu und auch die Klänge, die die Ohren des Hörer umspielen, sind sofort eindeutig Flower Kings. Hymnische Keyboards, flirrende Gitarren, melodisches Bassspiel und druckvolles, moderat komplexes. Drumming. Große Gesten, bunte Arrangements, zahlreiche Gimmicks, epische Melodiebögen, alles wie es der Fan gerne hat. Der charakteristische Gesang von Stolt und Fröberg tut sein übriges. Die Flower Kings sind wieder da und es ist, als ob sie nie weg waren. Vielleicht ist der Songtitel „Numbers“ ja eine kleine Anspielung auf die Gestalt des Songs, der geschickt aus verschiedenen Passagen zusammengesetzt ist und von daher eher wie ein dichtes Medley unterschiedlicher Songs wirkt. Sehr auffällig sind die wohlgesetzten und fantastisch gespielten Gitarrensoli von Roine Stolt. Ein Merkmal, welches immer wieder auf dem Album auftaucht. Flower Kings-Fans sind nach diesen 25 Minuten sicherlich glücklich und schon sanft dem irdischen Jammertal entschwebt, da spielt es wohl kaum eine Rolle, was noch folgt.

Es bleibt auch recht typisch „Blumenkönige“. Die kürzeren Songs sind durchweg angeproggter Flower Kings-Wohlfühl-Rock mit locker-flockigen, teils poppigen, Melodien, wie er immer wieder auf den Alben der Schweden zu finden ist. Kompetent gespielt, farbig arrangiert, mit schönen Melodien versehen, fluffige Songs eben. Aufhorchen lässt auf jeden Fall noch „Pandemonium“. Schon sein „Watcher Of The Sunrise“-Anfang gibt augenzwinkernd ordentlich Gas. Stolt (oder doch Fröberg?) setzt mit verfremdetem Gesang einen eigenwilligen Akzent und lässt die Gitarre ordentlich fliegen. Eine seltsam unruhige, leicht nervöse Stimmung wird beschworen. Nicht wirklich ein Richtungswechsel, aber mal ein etwas anderer Rocksong der Schweden.

Neben der „normalen“ CD-Ausgabe erscheint das Album noch als Doppel-LP (mit CD-Beilage) und als Doppel-CD mit Bonus Disk. Auf dieser Bonus Disk findet sich das bereits erwähnte Interview, in dem Stolt & Co. artig ihre Statements über das neue, natürlich fantastische, Album loslassen. Ein Rundgang durchs Studio mit Jonas Reingold erfreut die Equipment-Freunde. Vier Bonus-Tracks gibt es auch noch, von denen vor allem das düster-mysteriöse Instrumental „Illuminati“ und der kraftvolle Rocker „LoLines“, beide wieder mit exorbitanten Gitarrensoli, überzeugen können. Die beiden anderen sind... na ja, nett.

Mit „Banks Of Eden“ melden sich die Flower Kings mit einem standesgemäßen Album in jeder Hinsicht zurück. Die Musik der Blumenkönige hat sich nicht groß verändert und sollte mit ihrem hymnischen Retroprog die Fans begeistern. Man knüpft eher an „Rainmaker“ oder „Space Revolver“ an, wer eine Rückbesinnung auf „Unfold The Future“ erwartet hat, wird leider enttäuscht. Den Fans wird das allerdings – wie gesagt - eher einerlei sein. Auffällig ist die intensivierte und wirklich hervorragende Gitarrenarbeit von Stolt. Da hat er sich weder zurückgehalten, noch Fesseln anlegen lassen. Wiederhörensfreude ist doch was schönes.

Anspieltipp(s): Pandemonium, Numbers
Vergleichbar mit: sich selbst
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Re: The Flower Kings

Beitrag von nixe »

2013 Desolation Rose
BildBild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2013 (VÖ 25.10.2013)
Besonderheiten/Stil: RetroProg
Label: Insideout Music
Durchschnittswertung: 7.25/15 (4 Rezensionen)

Besetzung:
Roine Stolt guitars, vocals, additional keyboards
Jonas Reingold basses and vocals
Tomas Bodin grand piano and electric keyboards
Hasse Fröberg vocals and guitars
Felix Lehrmann drumkit and percussion

Tracklist:
1. Tower ONE 13:39
2. Sleeping Bones 4:16
3. Desolation Road 4:00
4. White Tuxedos 6:30
5. The Resurrected Judas 8:24
6. Silent Masses 6:17
7. Last Carnivor 4:22
8. Dark Fascist Skies 6:05
9. Blood Of Eden 3:12
10. Silent Graveyards 2:52
Gesamtlaufzeit 59:37
[BBvideo 360,250][/BBvideo]

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=k
von: Thomas Kohlruß (Rezension 1 von 4)

Die Flower Kings haben ein neues Album angekündigt, wenn man so will, das Zweite nach dem Comeback. Allerdings hat schon der Vorgänger die Erwartungen nur bedingt erfüllt und so hält sich die fiebrige Spannung auf das neue Werk auch in Grenzen. Okay, in den einschlägigen Foren, auf der Flower-Kings-Mailinglist und neuerdings auch in den Social Media („Facebook“) ist schon so etwas wie gespannte Vorfreude zu spüren. So soll das ja auch sein... was wäre denn, wenn nicht mal die eingefleischten Fans mehr ein Album herbeisehnen würden.

„Desolation Rose“ wird allerdings wieder auf ein geteiltes Echo stoßen, soviel ist schon nach einmal Hören klar. Und weitere Durchläufe festigen diesen Eindruck. „Desolation Rose“ geht in Teilen vielleicht noch einen Schritt weiter in die eigene Vergangenheit der Blumenkönige zurück, als dies schon „Banks of Eden“ getan hat. Typischer Flower-Kings-Wohlfühl-Sympho-Retro-Prog schwappt hier aus den Boxen. Es gibt schwärmerische und bombastische Momente, sanft-aggressive Ausbrüche (ein klangliches Paradoxon, welches Stolt wie kein zweiter beherrscht), Stolts lyrische Gitarrenarbeit, allerlei wohlmeinende Tastenklänge und moderat druckvolles Drumming von Felix Lehrmann, der nun richtig angekommen scheint. Der Star des Albums ist allerdings diesmal eindeutig Jonas Reingold. Er geht mit seinem Bass teils neue Wege, teils verfolgt er ungewöhnliche melodische Linien, ist immer präsent und prägt die Songs diesmal deutlicher als sonst mit seinem außergewöhnlichen Spiel. Er scheint der einzige der Blumenkönige zu sein, der noch mal was überraschendes bieten will. Die Kollegen sind doch eher auf „liefern auf hohem, aber gleichfömigem Niveau“ eingestellt.

Trotzdem sollte „Desolation Rose“ einiges an Fanfutter bieten. Gleich das eröffnende Epic „Tower ONE“ durchläuft einige Wandlungen in düster-melancholischer Atmosphäre und könnte glatt eine Blaupause für einen typischen FloKi-Bombast-Kracher sein. „Desolation Road“ glänzt, nach verhaltenem Beginn, mit einem ausgearbeiteten Instrumentalteil, „The Resurrected Judas“ folgt später einem ähnlichen Strickmuster. „White Tuxedos“ ist mit seinen Klang- und Gesangsverfremdungen und seinen Samples der „komische“ Song des Albums. In „Silent Masses“ darf sich Hasse Fröberg austoben, „Dark Fascist Skies“ beschwört nochmal eine düstere, unheimliche Atmosphäre herauf Und glänzt mit einem tollen Solo von Stolt (und ist neben „Tower ONE“ wohl der stärkste Song des Albums). Danach gibt’s noch zwei belanglose Träller-Liedchen.

Die Schwachpunkte von „Desolation Rose“ sind sicherlich, dass hier auch so gar nichts neu erfunden wird, man fühlt sich wie zu Zeiten von „World of Adventures“ oder „Retropolis“, und das Mitten-Syndrom.... mittel viel Bombast, mittel viel Sinfonik, mittel harte Gitarre, mittleres Tempo nahezu aller Songs... das ist dann doch etwas viel Mittelmaß. Dazu kommt noch Hasse Fröbergs Gesang, der diesmal stellenweise doch recht gepresst und bemüht wirkt.

Tja, „Desolation Rose“... ein eigentlich schönes Album, für Fans sicherlich viel gute Unterhaltung, aber sicherlich kein Höhepunkt in der umfangreichen Flower-Kings-Diskografie. Wer ein neues „Unfold The Future“ erhofft hat, wird derbe enttäuscht (muss sich allerdings fragen lassen, was ihn zu solcher Hoffnung berechtigt hat). Aber auch wer sich ein „Stardust we are“ erträumt hat, wird vermutlich nicht so ganz glücklich. Ein schönes, aber auch recht durchschnittliches Album eben. Es fehlen etwas die besonderen Höhepunkte. Vielleicht muss man schon von einem entspannten Alterswerk sprechen... während woanders der moderne Prog tobt, lehnen sich die Schweden in ihre Sessel zurück und genehmigen sich ein Tröpfchen. Mir gefällt's ja irgendwie trotzdem, so wie man halt gerne alte Freunde auf einen Plausch wiedertrifft.

„Desolation Rose“ erscheint neben der normalen Einzel-CD noch als Doppel-CD mit Bonus-Tracks, als Doppel-LP (mit Doppel-CD inklusive) und natürlich als Download.
Anspieltipp(s): Tower ONE, Dark Fascist Skies
Vergleichbar mit: den Blumenkönigen Mitte der 9ziger
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