Eurythmics

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Fragile
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Eurythmics

Beitrag von Fragile »

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Die aktuelle "Dave Stewart"-Diskussion im "Yes und Co. bei Gonzo"-Thread veranlasste mich mal dazu, diesen Thread zu eröffnen, in dem übrigens auch gerne was zu Soloaktivitäten von Dave und Annie gepostet werden darf.

Zur Biographie der Band:
1976 lernen sich Dave Stewart (g, kb *9. September 1952) und Annie Lennox (voc, p, fl *25. Dezember 1954) in einer Kneipe in London kennen. Die beiden werden privat ein Paar und beschließen auch musikalisch gemeinsame Sache zu machen. Mit dem Gitarristen Pete Coombes gründen die beiden erst die Band "The Tourists", die sich allerdings nach zwei nur mäßig erfolgreichen Alben wieder auflösen. Kurz darauf geht auch ihre private Beziehung kaputt, musikalisch wollen die beiden aber trotzdem als Pop-Duo weitermachen. Sie geben sich den Namen "Eurythmics", benannt nach der anthroposophischen Bewegungstherapie Eurythmie. Ihr erstes Album "In The Garden" produzieren die beiden in Köln, unterstützt von Mitgliedern der Bands "Blondie", "Can" und "D.A.F.", der gewünschte Erfolg bleibt allerdings aus. Das ändert sich erst mit dem zweiten Album "Sweet Dreams (Are Made Of This)", das ihnen mit dem Titelsong und "Love Is A Stranger" und den dazugehörigen Videoclips zum weltweiten Durchbruch verhilft. Auf dieser Erfolgwelle erscheint noch im selben Jahr der Nachfolger "Touch", der den Hitreigen mit "Here Comes The Rain Again", "Who's That Girl" und "Right By Your Side" munter weiterführt.

1984 produzieren die beiden den Soundtrack zur Verfilmung von George Orwells Roman "1984" (Drehbuch und Regie: Michael Radford). Im Gegensatz zum Film erhält der Soundtrack nur lauwarme Kritiken, wirft aber immerhin mit "Sexcrime" eine Hitsingle ab.
Ein Jahr später erscheint mit "Be Yourself Tonight" das bislang reifste Eurythmics-Album, welches die Erfolgsreihe fortsetzt. Herausragende Hits sind die Feminismus-Hymne "Sisters Are Doin' It For Themselves" mit Soul-Queen Aretha Franklin als Gastsängerin und "There Must Be An Angel", auf dem Stevie Wonder mit seiner markanten Mundharmonika zu hören ist.

Danach geht es mit der Band allerdings langsam bergab. Die Alben "Savage" und "We Too Are One" verkaufen sich nur noch mäßig, außerdem entstehen musikalische Differenzen zwischen Annie und Dave. In dieser Zeit betätigt sich Stewart, der stets im Schatten der charismatischen Lennox agierte, mehr als Produzent. So produziert er u.a. Bob Dylan, Tom Petty, Mick Jagger und die Band Shakespear's Sister (in der auch ex-Bananarama-Sängerin und Stewarts damalige Ehefrau Siobhan Fahey sang). 1990 erklären die beiden die Eurythmics vorläufig für beendet.

Seinen größten Erfolg als Solo-Künstler landet Dave Stewart 1990 mit dem Instrumental-Hit "Lily Was Here", den er zusammen mit der holländischen Saxophonistin Candy Dulfer aufnimmt. Kurz darauf gründet er eine neue Band, die "Spiritual Cowboys", die sich aber nach zwei erfolglosen Alben wieder trennten, dann produziert er die Sängerin Terry Hall unter dem Namen Vegas und schließlich veröffentlicht er selbst zwei Soloalben, aber er war als Sänger nicht annähernd so erfolgreich wie als Teil der Eurythmics.

Wesentlich besser läuft es da für Annie Lennox. Nach erfolglosen Versuchen als Schauspielerin macht sie nach dem Ende der Eurythmics zunächst eine Babypause und veröffentlicht 1992 ihr Solo-Debüt "Diva", das sowohl bei den Kritikern, als auch kommerziell die Erwartungen erfüllen kann. 1995 folgt ihr Zweitling "Medusa", der überwiegend aus Coverversionen ihrer persönlichen Lieblingslieder (u.a. von Procol Harum, Bob Marley, Petula Clark und Paul Simon) besteht. Danach zieht sie sich für ein paar Jahre aus dem Musikgeschäft zurück.

Im Herbst 1998 machen dann erste Gerüchte um eine Eurythmics-Reunion die Runde, die sich dann tatsächlich auch bewahrheiten: Bei der Verleihung der "Brit Awards" in London im Februar 1999 stehen Annie und Dave das erste Mal seit vielen Jahren wieder gemeinsam auf einer Bühne, währenddessen ist ein Comeback-Album bereits in Arbeit. Es erscheint schließlich im Oktober desselben Jahres unter dem Namen "Peace". Die Erlöse der darauffolgenden Tournee kommen zum Teil "Amnesty International" und "Greenpeace" zu Gute.

Abgesehen von ein paar neuen Tracks für eine im Jahre 2005 veröffentlichte "Best Of" ist es seitdem allerdings wieder stiller um die Eurythmics als Band geworden. Stewart arbeitet seitdem wieder vorwiegend als Produzent (u.a. für Ringo Starr's Album "Liverpool 8"), außerdem komponierte er die Musik für das Musical "Barbarella", das 2004 in Wien uraufgeführt wurde.

Annie Lennox veröffentlicht 2003 mit "Bare" ihr drittes Solo-Album, kurz nach Erscheinen geht sie zum ersten Mal solo auf Tour; 2004 absolviert sie gemeinsam mit Sting eine erfolgreiche Tour durch die USA. Außerdem steuert sie für den dritten Teil der "Herr der Ringe"-Filmtrilogie, "Die Rückkehr des Königs", den von Howard Shore komponierten und Fran Walsh geschriebenen Titelsong "Into The West" bei. Der Song wird sowohl mit einem Golden Globe als auch mit dem Oscar für den besten Filmsong ausgezeichnet.
2007 erscheint dann ihr Soloalbum "Songs Of Mass Destruction". Bei dem feministisch motivierten Titel "Sing" sind einige der bekanntesten Sängerinnen der Welt zu hören: Madonna, Melissa Etheridge, Céline Dion, Dido, Anastacia, Gladys Knight, K. D. Lang, Pink, Angelique Kidjo, Bonnie Raitt, Shakira, Sarah McLachlan, Fergie, Beverly Knight, Faith Hill, Martha Wainwright, Joss Stone, KT Tunstall, Shingai Shoniwa, Beth Gibbons, Isobel Campbell und Beth Orton.

Außerdem ist Lennox bekannt für ihre politischen und sozialen Engagements: Sie ist seit Jahren Botschafterin der Entwicklungshilforganisation "Oxfam" und hat sich maßgeblich für die Kampagnen "I'm In" und "Make Poverty History" eingesetzt. Weiterhin trat sie am 20. April 1992 beim "Freddie Mercury Tribute Concert for Aids Awareness" mit den verbliebenen Queen-Mitgliedern und am 2. Juli 2005 bei Bob Geldof's Event "Live 8" im Londoner Hyde Park auf.
Seit 2007 ist sie offizielle Botschafterin von "Hear The World" und hilft dabei, die Öffentlichkeit auf die Bedeutung des Gehörsinns aufmerksam zu machen. 2008 erhielt sie „für ihr langjähriges humanitäres Engagement“ den Sonderpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises und für ihren Einsatz gegen Aids verlieh ihr GQ am 29. Oktober 2010 den Sonderpreis für Engagement im Rahmen der Abendgala in der komischen Oper in Berlin.


Diskographie:
* 1981: In The Garden
* 1983: Sweet Dreams (Are Made Of This)
* 1983: Touch
* 1984: 1984 (Soundtrack)
* 1985: Be Yourself Tonight
* 1986: Revenge
* 1987: Savage
* 1989: We Too Are One
* 1999: Peace

Solo-Alben von Dave Stewart:
* 1989 Lily Was Here (Soundtrack)
* 1990 Dave Stewart & The Spiritual Cowboys (mit den Spiritual Cowboys)
* 1991 Honest (mit den Spiritual Cowboys)
* 1991 Jute City (Soundtrack)
* 1994 Greetings From The Gutter
* 1994 The Ref - Songs Of Suburbia (Soundtrack)
* 1998 Sly-Fi
* 1999 Cookie's Fortune (Soundtrack)
* 2001 Grow Younger, Live Longer
* 2004 Alfie (Soundtrack)
* 2008 The Dave Stewart Songbook Vol. 1

Solo-Alben von Annie Lennox:
* 1992 Diva
* 1995 Medusa
* 2003 Bare
* 2007 Songs Of Mass Destruction
* 2010 A Christmas Cornucopia
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Aprilfrost
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Re: Eurythmics

Beitrag von Aprilfrost »

Fragile hat geschrieben:Außerdem trat sie am 2. Juli 2005 zusammen mit vielen anderen Stars bei Bob Geldof's Event "Live 8" im Londoner Hyde Park auf.
Annie Lennox trat auch am 20.4.1992 beim Freddie Mercury Tribute Concert. Mit David Bowie sang sie im Duett "Under Pressure".
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SOON
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Re: Eurythmics

Beitrag von SOON »

Hm, es wäre ja naheliegender sich über Dave Stewarts Sachen mit Bruford zu unterhalten.
Egal ich mag auch manchmal die Eurythmics hören.
Das ist Musik aus meiner Jugend und damals, in den 80ern hatte ich 4 Platten von denen.
Am liebsten mag ich noch heute die Be Yourself Tonight.
Die ist etwas soulig gefärbt und hat einen qualitativ guten Pop Appeal.
Sweet Dreams (Are Made Of This) hat diesen frostigen ähm kühlen Synthesizer Sound.
Die Videos mit Annie und ihren kurz rasierten rot gefärbten Haaren hatten schon einen besonderen Reiz!
Revenge hatte dann nochmal eine Menge Hits war aber irgendwie zu glatt poliert.
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Re: Eurythmics

Beitrag von Fragile »

Aprilfrost hat geschrieben:Annie Lennox trat auch am 20.4.1992 beim Freddie Mercury Tribute Concert. Mit David Bowie sang sie im Duett "Under Pressure".
Danke, hab' ich nachgetragen. Den Auftritt fand ich wirklich gut:

[youtube]zNG2z4wWkhA[/youtube]

Muss wohl auch das letzte Queen-Konzert mit John Deacon gewesen sein.
SOON hat geschrieben:Die Videos mit Annie und ihren kurz rasierten rot gefärbten Haaren hatten schon einen besonderen Reiz!
Ich meine mich zu erinnern, dass Markus Kavka in der Sendung "20 Years On MTV" erzählte, dass das amerikanische MTV die Eurythmics-Videos damals gar nicht oder nur nachts ausstrahlte (weiß ich nicht mehr genau), da viele bei dem Sender der Meinung waren, dass es sich bei Annie um einen transsexuellen Mann handele, der sich schminkt (wegen der Kurzhaarfrisur und den Herrenklamotten, die sie in den Clips immer trug).
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SOON
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Re: Eurythmics

Beitrag von SOON »

Fragile hat geschrieben:
SOON hat geschrieben:Die Videos mit Annie und ihren kurz rasierten rot gefärbten Haaren hatten schon einen besonderen Reiz!
Ich meine mich zu erinnern, dass Markus Kavka in der Sendung "20 Years On MTV" erzählte, dass das amerikanische MTV die Eurythmics-Videos damals gar nicht oder nur nachts ausstrahlte (weiß ich nicht mehr genau), da viele bei dem Sender der Meinung waren, dass es sich bei Annie um einen transsexuellen Mann handele, der sich schminkt (wegen der Kurzhaarfrisur und den Herrenklamotten, die sie in den Clips immer trug).
Kann sein, es war aber auch die Zeit von Post Punk und New Wave, da rannten einige so rum.
Durch den Gesang von Lennox hörte man m.E. schon, dass es eine Frau ist.
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Re: Eurythmics

Beitrag von Fragile »

SOON hat geschrieben: Kann sein, es war aber auch die Zeit von Post Punk und New Wave, da rannten einige so rum.
Ja, ich glaube, man nannte sowas auch "New Romantic", dazu gehörten dann so Leute wie Boy George, Visage, Spandau Ballet, Duran Duran, etc.
War in den USA wohl nicht so extrem verbreitet, abgesehen vielleicht von Blondie oder den B-52's.
SOON hat geschrieben:Durch den Gesang von Lennox hörte man m.E. schon, dass es eine Frau ist.
Ich wäre, trotz ihrer Herrenoutfits, auch niemals auf diese Idee gekommen.
Singen kann die gute Annie jedenfalls immer noch fantastisch. Ich weiß nicht, ob ihr damals Live 8 im Fernsehen gesehen habt. Gut, die Pink Floyd-cum-Waters-Reunion hat ja damals eigentlich alles komplett in den Schatten gestellt, aber der Auftritt von Annie fand ich so mit am intensivsten:

[youtube]wkch479CyLU[/youtube]
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Re: Eurythmics

Beitrag von Fragile »

Dave Stewart kündigt für den Herbst ein neues Album an. "Lucky Numbers",wird am 27.September 2013 erscheinen.

Bild

[youtube]x8Ys1zXEAVw[/youtube]

Direkt im Anschluss tritt er eine Tournee an, die ihn auch durch mehrere deutsche Städte führen wird:

28.09.2013 Köln (Kantine)
29.09.2013 Frankfurt (Gibson)
01.10.2013 Stuttgart (LKA Longhorn)
04.10.2013 Hamburg (Mojo Club)
05.10.2013 Dresden (Alter Schlachthof)
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