Cowboy Junkies

[DocFederfeld]

COWBOY JUNKIES

Anfang der 90er Jahre hatte ich zunehmend die Lust am Progrock verloren. Ich habe die Chance genutzt, mir ein paar meiner alten Lieblingsbands noch live anzusehen – z.B. Yes 1991 und ELP und Rush 1992, aber Alben wie „Union“, „Black Moon“, „The Divison Bell“ oder gar „We Can’t Dance“ fand ich weitgehend enttäuschend. 1994 habe ich vier Monate in den USA studiert und die Gelegenheit genutzt, neue Musik – Folk, Alternative Country, Americana kennen- und lieben zu lernen. Diese Musik und Künstler wie Nanci Griffith, die McGarrigles, Guy Clarke u.a. haben mich auf Anhieb begeistert. Zurück in Europa war ich ständig auf der Suche nach neuen Bands und Sängern und bin bald auch auf die COWBOY JUNKIES gestossen. Mein erstes Album von ihnen war 1996 „Lay It Down“.

Laut WIKIPEDIA sind die Cowboy Junkies eine stilbildende Band des Alternative Country, deren Musik Elemente von Independentrock, Punk, Folk und Country enthält. Den erwähnten Punkanteil kann ich nicht erkennen, aber sonst trifft die Beschreibung wohl zu.

Die Band wurde 1985 von den drei Geschwistern Margo, Michael und Peter Timmins und Alan Anton gegründet und spielt bis heute in der gleichen Besetzung. Charakteristisch für den Sound der Band ist das Gitarrenspiel von Michael Timmins, der auch fast alle Eigenkompositionen der Band komponiert hat und der Gesang seiner Schwester Margo.
Der Durchbruch gelang den Cowboy Junkies mit dem zweiten Album „The Trinity Sessions“, das live ohne Zuschauer am 27. November in der Holy Trinity Church in der Heimatstadt der Band, Toronto/Ontario, eingespielt wurde. Auf dem Album sind ein paar der schönsten Songs der Band zu hören, wie „Misguided Angel“, „Blue Moon Revisited“ und das Velvet Underground Cover „Sweet Jane“.

[youtube]SQCFVy69t6k[/youtube]

[youtube]vJ6EGsZdxpE&feature=related[/youtube]

[youtube]YJ3W9il0KK4&feature=related[/youtube]

Zum 20. Jubiläum wurde das Album unter dem Titel “Trinity Revisited” unter den gleichen Bedingungen und mit Gästen wie Ryan Adams, Vic Chesnutt und Natalie Merchant in der Trinity Kirche nocheinmal eingespielt und als CD/DVD veröffentlicht.

[youtube]VNkUZ6y_Pkw[/youtube]

Wem die frühen Songs der Band zu folkig sind, sollte es mit späteren Veröffentlichungen wie „Miles From Our Home“ und „Open“ versuchen.

[youtube]Wvmddyyt1GA&feature=player_embedded[/youtube]

Eine weitere große Stärke der Cowboy Junkies sind übrigens auch ihre Coverversionen – insbesondere die Interpretationen von Neil Young- und Springsteensongs finde ich großartig. Auch das nagelneue Album "Demons" ist ein reines Coveralbum mit Songs von Vic Chesnutt, der sich 2009 das Leben genommen hat.

[youtube]p7iJ5WrXthY&feature=related[/youtube]

[youtube]HHQmHvxRzqw&feature=related[/youtube]

Im Oktober 2001 hatte ich das Glück, die Cowboy Junkies in Köln live zu erleben – es war ein ganz großes Konzert. Die Klasse dieser Band demonstrieren auch die Livealben „200 More Miles“ und „Waltz Across America“ und die DVDs „Long Journey Home“ und „Open Road“.



Ausgewählte Studioalben:




Offizielle Website

Ein Besuch der offiziellen Website lohnt sich, weil einige Veröffentlichungen nur direkt über die Band erhältlich sind. Außerdem gibt es dort auch exklusive Downloads. Die Cowboy Junkies erlauben den Mitschnitt ihrer Konzerte. Bei Archive.org kann man einige gute Aufnahmen downloaden.

Ich mag diese sympathische Band und ihre wunderschöne Musik sehr und hoffe, mit meinem Beitrag ein oder zwei neue Fans rekrutieren zu können.

[Aprilfrost]

Mitte/Ende der 80er Jahre lernte ich die Trinity Session kennen und war zutiefst angetan von dieser - fast möchte ich sagen: würdevollen - Musik. Mein Lieblingstrack ist der irre geleitete Engel. Das Album gehört in jede anspruchsvolle Musiksammlung.
Ich wundere mich, dass Du ausgerechnet dieses Album nicht abgebildet hast. Ich hol das mal schnell nach.

[DocFederfeld]

Mitte/Ende der 80er Jahre lernte ich die Trinity Session kennen und war zutiefst angetan von dieser - fast möchte ich sagen: würdevollen - Musik. Mein Lieblingstrack ist der irre geleitete Engel. Das Album gehört in jede anspruchsvolle Musiksammlung.
Ich wundere mich, dass Du ausgerechnet dieses Album nicht abgebildet hast. Ich hol das mal schnell nach.

Danke für die Ergänzung

Ich habe die "Trinity Sessions" ja beschrieben, mich bei den abgebildeten aber auf die beschränkt, die ich auch tatsächlich im Plattenschrank stehen habe.

[Topographic]

Danke für diese Vorstellung...(Vielleicht auch Inspiration, auf jeden Fall Bereicherung.) Ich hatte mal den Laptop daneben gestellt, sodass ich den Artikel in Gänze genießen konnte! (Edit - jetzt braucht man das nicht mehr - danke!)
Ich hab jahrelang alles, was auch nur im Entferntesten mit Folk und Country zu tun hatte, nicht in meine Nähe gelassen - mittlerweile sehe ich das ganz anders und mag vieles aus diesem Bereich. Gestern hab ich mir bei simfy dreimal die Trinity Sessions angehört - die scheinbar soften Songs brauchen etwas Zeit, dann entfalten sie schon etwas Zauberhaftes. Noch viel mehr aber begeistern mich die Tube-Ausschnitte der Trinity-Revisited-DVD. Liegt aber eindeutig an Natalie Merchant!
Ich hör mich mal weiter durch in den nächsten Wochen... dann werd ich nochmals meiner Begeisterung (oder auch nicht) Ausdruck verleihen .

[SOON]

Die "The Trinity Sessions" ist ja der audiophile Leckerbissen vor dem Herrn.
Kaum eine CD vermag eine solche intime Liveatmosphäre zu vermitteln.
Die engelsgleiche Stimme von Margo Timmins steht mit atemberaubender Authentizität im Raum.
Die Musik ist in Langsamkeit und Minimalismus nicht zu überbieten, kaum zu glauben, dass diese Sängerin auch Up-Tempo Songs singen kann.
Der Einsatz von Pedal Steel, Harmonika, Bottleneck-Gitarre und Mandoline wirken da fast überbordend.
@Doc F. der Powderfinger- Clip ist ja grandios, auf welcher CD ist der Song drauf?
Welche Cd's findest du am gelungensten? Ich kenne bisher nur die "The Trinity Sessions"

[Aprilfrost]

Die "The Trinity Sessions" ist ja der audiophile Leckerbissen vor dem Herrn.
Kaum eine CD vermag eine solche intime Liveatmosphäre zu vermitteln.
Die engelsgleiche Stimme von Margo Timmins steht mit atemberaubender Authentizität im Raum.
Die Musik ist in Langsamkeit und Minimalismus nicht zu überbieten, kaum zu glauben, dass diese Sängerin auch Up-Tempo Songs singen kann.

Das hast Du sehr schön geschrieben, SOON. Ich finde auch, dass die Atmosphäre unglaublich auf der CD rüber kommt.

[DocFederfeld]

@Doc F. der Powderfinger- Clip ist ja grandios, auf welcher CD ist der Song drauf?

The Caution Horses, das Nachfolgealbum der "Trinity Sessions"

Welche Cd's findest du am gelungensten? Ich kenne bisher nur die "The Trinity Sessions"

Schwierig - außer der etwas uninspirierten "Early 21st Century Blues" mag ich alle Alben. Besonders gelungen finde ich die Miles From Our Home - wenn Du ein Album hören willst, das nicht in die gleiche Richtung wie "Trinity" geht.

[Royale]

Dank an Doc für diese Bandvorstellung!

An sich gar nicht meine Musikrichtung, find ich diese Band aber sehr hörenswert. Die ersten Songs sind ja sehr akustisch gehalten und das Akkordeon ist ein zumindestens für mich nicht oft gehörtes Instrument. Musikalisch find ich die Clips jetzt nicht so spannend, aber der Gesang von Timmins hat es mir angetan.

Sehr erstaunlich find ich die River Songs Trilogy. Man hat der Eindruck, dass es sich um eine ganz andere Band, ich würde dieses Lied sogar fast dem Jazz-Fusion zuordnen, bis sie mit einer folkig gespielten Mundharmonika ihre Wurzeln andeuten, aber mehr auch nicht. Diese Entwicklung finde ich sehr spannend. Weißt du, wie es bei Konzerten dieser Bands aussieht? Wird da altes mit neuem Material gemischt?

[DocFederfeld]

Weißt du, wie es bei Konzerten dieser Bands aussieht? Wird da altes mit neuem Material gemischt?

Ja. Die Cowboy Junkies spielen kreuz und quer durch eigenes neues und altes Material und Coverversionen anderer Künstler, verändern und verlängern dir Songs durch Improvisation und jeden Abend gibt es eine andere Setliste. Sie sind eine sehr gute Liveband.

[JJG]

Weißt du, wie es bei Konzerten dieser Bands aussieht? Wird da altes mit neuem Material gemischt?

Ja. Die Cowboy Junkies spielen kreuz und quer durch eigenes neues und altes Material und Coverversionen anderer Künstler, verändern und verlängern dir Songs durch Improvisation und jeden Abend gibt es eine andere Setliste. Sie sind eine sehr gute Liveband.

Klingt interessant ...