Big Big Train

Big Big Train

Forumsregeln
Die Threads werden automatisch nach Namen der Interpreten (alphabetisch) sortiert. Viel Spaß!
Antworten
Benutzeravatar

Topic author
JJG
Ehren-Admin
Beiträge: 9768
Registriert: Fr 27. Okt 2006, 16:20
Wohnort: Bad Lobenstein
Has thanked: 1485 times
Been thanked: 1118 times

Big Big Train

Beitrag von JJG »

Noch kein Thread für Big Big Train schrieb Frosty.

Nun ist mein erstes Big Big Train Konzert zwei Tage her und ich muss Frosty zustimmen - unglaublich.
Es gab auch YES, wenn auch in ungewohnter Weise.

Nach Reichenbach bin ich mit gemischten Gefühlen gefahren. Im Moment habe ich das Gefühl, dass die Stimmung selbst bei Konzerten "geladen" ist.
Zu meiner Freude war alles entspannt. Ich hab mit einem vollen Haus gerechnet, aber es waren nur die Sitzplätze belegt, trotzdem war die Stimmung gut und die Vorband Dim Gray war auch für mich eine positive Überraschung. Typisch nordisch würde ich sagen, die jungen Norweger konnten überzeugen.
Bandchef ist hier Oskar Holldorff, der auch bei Big Big Train die Tasten drückt und singt. Zum Glück hatte ich mir vorher schon LPs geholt und im Auto verstaut,
so ist man nicht eingeschränkt.
Dim Gray bieten einen eigenwilligen Klang, die Songs sind mal vonm Keyboard, mal von den Gitarren dominiert, je nachdem wer die Komposition beigesteuert hat.
Birazzer kühler nordischer Sound, interessanter Songaufbau, oft sparsam intoniert, nach eigenen Klängen suchend ... Dabei gibt es zwei Sänger, die sich den Gesang teilen. da werde ich tiefer einsteigen, Natürlich sind die Jungs auch von Big Big Train beeinflusst, erinnern im Gesang aber manchmal auch an Aha, nur nicht so poppig. 50 Minten Set, der mich mitgenommen hat.

Nun aber zur Hauptband. typisch britisch

Das erste Mal hab ich von Big Big Train im Empire/SI MUsic gelesen. Damals wurde die Band als vergleichbar mit Gentle Giant rezensiert, ob ihres Albums "Goodbye to the Age of Steam". Die Band um Gründer Gregory Spawton hat seitdem etliche Umbesetzungen erlebt, was der Band nicht geschadet hat. Spawton hält sich im Konzert sehr zurück, stellt sich weit an den Rand, überlässt seinen Mitmusikern das Zentrum. Dabei liefert er eine Menge an Songmaterial für die Band.
Ich war auch verhalten, weil der leider verstorbene David Longdon schon ein Markenzeichen für die Band war. Seine Stimme hat bestimmt viele Genesis-Fans erfreut.
Sein würdiger Nachfolger ist Alberto Bravin, der von Premiata Forneria Marconi bekannt ist.
11 Bandmitglieder waren gestern auf der Bühne zu sehen, dabei ist Nick D'Virgilio wohl der bekannteste Musiker aus dem Lineup. Als langjähriger Schlagzeuger und später Sänger von Spock's Beard und neuerlich auch als singende "Troika" im Bunde mit Neal Morse und Ross Jennings (Haken-Sänger) unterwegs. Nick war Gastschlagzeuger bei Genesis, Tears for Fears ... bis hin Mitglied der Cirque Du Soleil Mannschaft. Mehr muss man nicht sagen.
Alle weiteren Musiker haben mir sehr gut gefallen, ausnahmslos brillant. Alle konnten mit ihren Soli überzeugen und haben die Songs leidenschaftlich präsentiert.
Hut ab! Macht Freude auf mehr. Ich werde tiefer einsteigen, obwohl ich schon einige Scheiben besitze.

Setlist:

Folklore, The Connection Plan, Oblivion, Curator of Butterflies, Summoned by Bells, Hedgerow, Drums and Brass, Telling the Bees, Brooklands, A Boy in Darkness, Apollo
Encore: Love is the Light, Victorian Brickwork

Alle Songs konnte überzeugen, Alberto hat mit dem Publikum gespielt, es applaudierte herzergreifend für die Band. Mir gefällte die "Big-Band" - Besetzung, dadurch gibt es immer wieder neue Stimmungen, es bleibt aber Raum für die einzelnen Instrumente. Der Klang war, ich saß auf den linken Seite zur Bühne hin, sehr klar transparent, Ohstöpsel brauchte ich nicht. Auch hinterher kein Rauschen im Ohr, was heute nicht mehr allzu üblich ist.

Einzelne Songs stachen nicht heraus, das Set war abwechslungsreich. Nick präsentierte eine Brass (4 Bläser) - Schlagzeug Komposition. Angeblich selbst geschrieben, im Mittelteil deutlich als "Heart of the Sunrise" auszumachen. Danach im Duett mit Rikard Sjöblom, das textlich ergreifende "Telling the Bees" aus der Feder von David Longdon und eine schöne Erinnerung an den verloren Freund und Mitmusiker.
Tolle Gitarren Solos und Duette mit Maria Barbieri und Rickard Sjöblom, im Hintergrund der an Squire erinnernde Bass von Spawton, Holldorffs Keyboards von filigran bis gigantisch. Dabei griffen auch der Gitarrist, Sänger und der 1. Brassist in die Tasten.

Ein Konzert und eine Band, die man empfehlen kann, ich habe die drei Stunden Musik (mit Vorband) voll genossen. Es hat sich gelohnt. Die Longdon-LP hab ich mir dann auch noch mitgenommen und werde sie in den nächsten Tagen genießen.

Fotos liefere ich noch nach, evtl. auch noch Tubes, oder Ausschnitte.

Den lieben Rainer hab ich nach langer Zeit auch mal wieder gesehen, leider konnten wir uns nur kurz begrüßen und schwätzen, weil dann das Konzert begann.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
Benutzeravatar

Aprilfrost
Keymaster
Beiträge: 9266
Registriert: Mo 7. Apr 2008, 16:20
Has thanked: 168 times
Been thanked: 115 times

Re: Big Big Train

Beitrag von Aprilfrost »

Danke für Deine geschilderten Eindrücke, Jan. Bei mir ist BBT seit dem Konzert wieder in den Fokus geraten. Ich höre sie jetzt täglich, oft mit Dim Gray als Vorspann.
Ich fand es fast ein bisschen merkwürdig, wie zurückgenommen Spawton in seiner Ecke stand, oft zu Boden schaute und dabei völlig uneitel wirkte. Dabei ist er für die Combos genauso wichtig wie alle anderen - und von Anfang an dabei.
Bei dem Bass'n Drums Stück hatte ich es so verstanden, dass der 1. Brassist es komponiert hatte, ist aber letztlich auch egal. Nick D'Virgilio strahlte bei dem Stück eine fast kindliche Freude aus. Sämtliche Bandmitglieder vermittelten den Eindruck, dass man sie gerne zum Freundeskreis zählen würde.
Antworten

Zurück zu „Bands/Musiker B“