"Fly from here" / Diskussionsthread

veröffentlicht: 22.06.2011

Benoit David ; Geoff Downes ; Steve Howe ; Chris Squire ; Alan White
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SOON
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von SOON »

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Aprilfrost hat geschrieben:
SOON hat geschrieben: Zulässig? mir ist keine Jurisdiktion in der Rockmusik bekannt.
Begriffskrücken wie poppig, proggiger oder >Qualität der Musik< bedeuten für jeden was anderes, sie sind autonom.
"Into the Storm" ist für mich z.B. nicht proggig sondern das Gegenteil: reaktionär.
Jeder zieht seinen eigenen Wert aus der Musik.
Das interessante daran sind dann die Meinungen der einzelnen Hörer.
Ähh, und was genau willst Du jetzt damit ausdrücken? Dass es gar keine einheitlichen Kategorien gibt? Bild
-....bedeuten für jeden was anderes-

habe ich doch geschrieben!
warum ist zum Beispiel "Into the Storm" progressiv und nicht populär?
Es gibt für solche Begriffsmarken keine objektiv belegbaren Typologien.
In der klassischen Musik sieht das anders aus.
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number nine
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von number nine »

Also in dem Sinne, dass es nicht wirklich als progressiv bezeichnet werden kann - im ursprünglichen Sinn des Wortes, weil man sich nur auf altbewährtes zurückbesinnt (was es im Grunde genommen dann doch irgendwie wieder zu Progressive Rock machen würde, weil eigentlich ja der gesamte Retroprog-"Kasten" reaktionär ist). Nun, da gebe ich Dir sicherlich Recht. Aber einigen kann es, was Yes angeht, nicht konservativ/fortschrittsfeindlich genug sein und man wünscht sich einen Schritt zurück in die 70ger ;)

Progressive Rock an sich ist heutzutage ein reaktionärer Begriff, weil man damit eine Musikrichtung bezeichnet, die ihre Blüte Mitte-Ende der 70ger hat. Das ist das Problem mit Begrifflichkeiten! Aber trotzdem ist diese Art von Rockmusik immer noch progressiv im Bezug auf ihre Wurzeln. Aber die Spielarten des klassischen ProgRocks (oder auch des Retroprog) sind natürlich ausgereizt. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht möglich wäre, bezaubernden Progressive Rock zu spielen, wenn das dann auch nicht unbedingt fortschrittlich und zeitgemäß ist (man beachte den Widerspruch zwischen der Begrifflichkeit und den tatsächlichen musikalischen Formen!).

Ich würde es Yes nicht zum Vorwurf machen, heutzutage "reaktionäre" Züge zu zeigen. Ganz im Gegenteil! Die sind nun einmal ne ProgBand und in diesem Fall ist reaktionär für mich besser als belanglos. Über letzteres kann man im Zusammenhang mit dem letzten Album sicherlich trefflich diskutieren!
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number nine
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von number nine »

SOON hat geschrieben: In der klassischen Musik sieht das anders aus.
Jein! Vor allen Dingen verdanken wir dies dem zeitlichen Abstand und natürlich der Instrumentation. Man nehme ein Orgelkonzert von Händel (für Orgel und Orchester - ich liebe diese Teile) und die Kunst der Fuge oder meinetwegen auch das musikalische Opfer von Bach. Speziell beim musikalischen Opfer krempeln sich mir teilweise die Zehnägel hoch (ja, auch das geht im positiven Sinne).
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number nine
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von number nine »

Aber ja, into the storm ist sicherlich a bissi reaktionär ... aber trotzdem auch n bissi scheeeee ;)

Aber meine Lieblingsstücke auf dem Album sind inzwischen "the man you allways wanted me to be" und "hour of need" :D
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SOON
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von SOON »

@number nine, das ist Deine Meinung, die sicher von vielen geteilt wird.
Aber es gibt in der Rockmusik niemand der eine Deutunghoheit über diese Ansichten hat.
Wer bestimmt z.B., dass Musikgruppen Mitte der 70er aufhörten progressiv (im eigentlichen Wortsinn gemeint) zu sein.
Ich mache YES keinen Vorwurf aber für mein Urteil spielt es eine Rolle.
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number nine
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von number nine »

SOON hat geschrieben: Das interessante daran sind dann die Meinungen der einzelnen Hörer.
Ja!!! Ich bin voll und ganz mit Dir! Dennoch, auf den Babyblauen wurde es unlängst treffend beschrieben (ich darf Jörg Schumann bitte an dieser Stelle zitieren):

"Wie gesagt: die Latte lag nicht sehr hoch und somit ist die gefühlte Sprunghöhe viel grösser als die tatsächliche Leistung. Yes haben quasi in einer tieferen Gewichtsklasse teilgenommen und dort folglich sehr gut ausgesehen."

Reaktionär waren sie auch dieses Mal (leider) nicht (ganz) ...
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von Jiorgo »

Also so manchen Verriss wie auf BBS kann ich beimbesten Willen nicht nachvollziehen. FFH ist sicher kein Überflieger, und schon gar nicht zu messen mit den Klassikern der 70er, aber für mich ist es ein recht gutes Album. Übrigens das Beste seit vielen vielen Jahren: Da mag man Jon nachtrauern und seiner angeblichen Klasse beim Songwriting bzw. Arrangement. Sorry, in den letzten Veröffentlichungen ( Magnification usw.) merkte man davon leider nicht mehr viel. Also eine Art Neuanfang, bzw. in die Zeiten von Drama. Übrigens nicht die schlechtesten. Drama war anders, aber auch echt geil. Leider ohne Fortsetzung. Die kommt nun. Gut, es ist wieder anders, aber das ist ja auch klar. Wer macht heute noch das Gleiche wie vor 30 Jahren? Als Yes Fan der fast ersten Stunde (1973) habe ich schon viele Höhen und auch Tiefen erlebt, aber eines ist klar FFh passt in die heutige Zeit. Ich hab es seit zwei Wochen ( nach Urlaub) und mittlerweile oft gehört. Klar kommt es nicht an die Klassiker heran, aber was heißt das ? Für mich ist es ein gutes Album, und mancher Track ght mir nicht aus dem Kopf. Und komisch, immer hatte ich ein oder zwei Favoriten, aber hier nicht, mal kommt mir plötzlich das eine und später das andere in den Kopf. Kurzum, ein gutes wenn auch nicht sensationelles Werk. Und es gibt so viel Yes Fans, solche wie ich seit fast dem Anfang dabei sind und mit Yessongs, und Relayer groß geworden sind - oder solche die nach 90125 dazukamen. Für den richtigen Progfan war doch 90125 fast eine Strafe, Mainstream as Mainstream can be. Und so lebt halt jeder Yes Fan anders. Trotzdem fand ich es zu seiner Zeit geil. Ich lebe mit Yes und den Veränderungen. Welche Band aus dieser Zeit( mit dieser musikalischen Qualtät gibt es denn heute noch) so gut wie keine. Schon gar nicht mit dieser musikalischen Qualität. Ich höre heute noch dauernd alte Yes Scheiben, und bemerke immer wieder andere Facetten die mich faszinieren. Auch bei angeblich schlechten Scheiben, wie Open your eyes oder Magnification. Es hat alles seine Zeit. Und heute ist eben FFH. Und ich mag es. Punktum. Ich hatte nach 8 Yes Konzerten eigentlich keines mehr geplant, zumal diesmal zu weit weg. Aber da denke ich jetzt mal ganz stark drüber nach. Könnte spannend werden, bei der Besetzung, mal live Titel von Drama und die Neuen zu hören, nachdem ja Jon nicht dabei ist. Übrigens momentan vermisse ich ihn nicht sehr, manchmal war mir das spätere gekiekse doch ein wenig zu viel. Ich freu mich auf die Tour und schau mal wo es noch was gibt. Abschließend FFH ist ein recht gelungenes Werk. Ich mag es.

Yesnik
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von Yesnik »

Hat eigentlich jemand von Euch den Fan-Remix von "Fly from Here" (des Longtracks) mal gehört, der im Netz herumfliegt?
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Doppelkonzeptalbum
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von Doppelkonzeptalbum »

Yesnik hat geschrieben:Hat eigentlich jemand von Euch den Fan-Remix von "Fly from Here" (des Longtracks) mal gehört, der im Netz herumfliegt?
Hätte sich der Mixer aber mal etwas mehr Mühe geben können! :ugeek: Originell ist das verlängerte Finale.
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Aprilfrost
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von Aprilfrost »

Vorhin habe ich FFH zum ersten Mal über Kopfhörer gehört. Da kriegt man erst richtig die Feinheiten mit, die über die Boxen nicht so rüber kommen. Jedenfalls über meine. Die Suite gewinnt dadurch noch einmal ungemein.

Royale
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Re: "Fly from here" / Diskussionsthread

Beitrag von Royale »

@Jiorgo: Herzlich Willkommen im Forum und vielen Dank für deine ausführliche Stellungnahme zum neuen Album. Die Magnification find ich übrigens richtig gut ;)
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