[REVIEW] Affirmative - The Yes Solo Family Album

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Aprilfrost
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[REVIEW] Affirmative - The Yes Solo Family Album

Beitrag von Aprilfrost »

Affermative: The Yes Solo Family Album

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Ein Sampler? Ja, ein Sampler. Aber keine Angst, keine “Greatest Hits”, keine Aufgüsse hundertfach erschienener Titel, kein Mainstream.
Was dann? Nun, zuerst einmal fast 80 Minuten gute Musik. Und nicht irgend welche Musik, sondern von Mitgliedern der unglaublichsten Supergruppe überhaupt, von YES. Diese CD umfasst den Zeitraum von 1972 bis 1993 und enthält Tracks, die Yes-Members solo oder in anderen Formationen eingespielt haben.

Zunächst die Track-List:

(Name - Track - Album - Erscheinungsjahr)
01. Rick Wakeman – Catherine Howard – The Six Wives of Henry VIII – 1972
02. Badger – Wind of Change – One Live Badger – 1973
03. Steve Howe – Nature of the Sea – Beginnings – 1975
04. Steve Howe – Ram – Beginnings – 1975
05. Chris Squire – Hold out your Hand – Fish out of Water – 1975
06. Rick Wakeman – Merlin the Magician – The Myths and Legends of King Arthur and the Knights of the Round Table – 1975
07. Jon Anderson – Ocean Song / Meeting / Sound of Galleon – Olias of Sunhillow – 1976
08. Alan White – Spring, Song of Innocence – Ramshackled – 1976
09. Patrick Moraz – Cachaca (Baiao) – The Story of I – 1976
10. Bill Bruford – Feels Good To Me – Feels Good To Me – 1978
11. Jon & Vangelis – I Hear You Now – Short Stories – 1979
12. Jon Anderson – All In A Matter Of Time – Animation – 1982
13. Trevor Rabin – Etoile Noir / Eyes of Love – Can’t Look Away – 1989
14. Peter Banks – Dominating Factor – Instinct – 1993

Nun zu den Tracks:

Rick Wakeman: Catherine Howard Bild
Aus dem Yes-Umfeld sind am Album beteiligt: Alan White /drums, Chris Squire /bass, Steve Howe /guitar, Bill Bruford/drums
Das Instrumentalstück ist schwer zu beschreiben. Ich setze es als hinreichend bekannt voraus. Das Grundthema erinnert an die Überleitungen des Cat-Stevens-Hits „Morning has broken“.

Badger: Wind of ChangeBild
Aus dem Yes-Umfeld sind am Album beteiligt: Tony Kaye /organ, Jon Anderson /Co-Producer, Roger Dean /Cover-Design
Rockig, rhythmisch, mit vielen Gitarren- und Orgelsoli durchsetzt. Badgers erstes Album wurde live eingespielt und klingt einfach nach 1973. Die Orgel hätte auch von Ken Hensley (Uriah Heep) und die Gitarre von so manch damals erfolgreichem Briten gespielt werden können. Das Stück lebt aber vom durchweg zwei- oder mehrstimmigen Gesang, der einen ganz klar an Yes erinnern lässt.

Steve Howe: Nature of the Sea Bild
Aus dem Yes-Umfeld sind am Album beteiligt: Alan White/drums, Bill Bruford /drums, Patrick Moraz /keyboards, Roger Dean /Cover-Design
Howe vergnügt sich an der E-Gitarre, variiert dabei Läufe und spielt mal mit den Drums, mal mit dem Bass musikalisch Ping Pong. Klingt irgendwie wie Yes mit angezogener Handbremse oder Yes unplugged.

Steve Howe: Ram Bild
Aus dem Yes-Umfeld sind am Album beteiligt: Bill Brufod/drums, Patrick Moraz/piano, keyboards, Alan White/drums, Roger Dean /Cover-Design
Man meint, es sei ein Tippfehler und sollte eigentlich „Rag“ heißen. Gezupfte Akustikgitarre, dazu Slideguitar und skiffelnde Rhytmusklampfe. Gute-Laune-Musik, bestechend in seiner Einfachheit.

Chris Squire: Hold out Your Hand Bild
Aus dem Yes-Umfeld sind am Album beteiligt: Bill Bruford /drums, Patrick Moraz /organ, bass, synthesizer
Wie bei Yes hat Squire keine Scheu den Bass nicht einfach als Basslinie laufen zu lassen, sondern setzt ihn melodisch zum mehrstimmigen Gesang ein. Es ist kein Lied im Sinne eines Vokalstückes, es lohnt sich mehr, dem Bass die Aufmerksamkeit zu schenken, weil eigentlich da die Musik spielt.

Rick Wakeman: Merlin the Magician Bild
Schade, dass Wakey hier mit zwei bekannten Stücken vertreten ist. Ich hätte mir etwas mit mehr Seltensheitswert gewünscht. Aber gerade Merlin zeigt ja die Vielseitigkeit des Tastenmagiers.

Jon Anderson: Ocean Song / Meeting / Sound of the Galleon Bild
“Olias of Sunhillow” ist ein echtes Solowerk. Anderson hat hier alles selbst eingespielt. Genau genommen haben wir auf dem Family-Sampler zwei Tracks, die ineinander übergehen. „Ocean-Song“ ist ein Instrumentalstück, dass auf einem weichen Klangteppich daher kommt. „Meeting“ dagegen wird dominiert von zahlreichen Anderson-Stimmen. Der Gesang erinnert streckenweise an „Tales of Topographic Oceans“. Jon zeigt, dass er wirklich musikalisch ist.

Alan White: Spring – Song of Innocence Bild
Aus dem Yes-Umfeld sind am Album beteiligt: Jon Anderson/vocals, Steve Howe/guitar
Ich hätte dies Stück auf einem Anderson-Album vermutet, vielleicht wegen der New-Age-Anklänge. White hält sich zumindest bei diesem zarten Stück sehr zurück. Für dieses Album hat er sich drei Kollegen aus seiner alten Band „Griffin“ zur Verstärkung geholt. Vielleicht mein Lieblings-Track des Family-Albums.

Patrick Moraz: Cachaca (Baiao) Bild
Das Stück beginnt mit ziemlich albernem Gesang, der wohl karibisch oder südamerikanisch klingen soll. Weiter geht’s im Samba-Rhythmus. Keine Ahnung, wer das mag. Ich nicht.

Bill Bruford: Feels good to me Bild
Ein gefälliges Tasten-dominiertes Stück. Dank der angeschrägten Harmonien überhaupt nicht langweilig. Fühlt sich irgendwie gut an.

Jon & Vangelis: I Hear You Now Bild
Dieses Stück kommt ohne die gewohnte Opulenz des Herrn Vangelis P. aus. Dadurch gewinnt es an Leichtigkeit und Durchlässigkeit. Könnte auch auf einem Anderson Solo Album vertreten sein.

Jon Anderson: All in a Matter of Time Bild
Jon mal etwas weniger new-agig und dafür verspielter und bodenständiger. Die E-Gitarre erdiger als bei Steve Howe, die Keyboards zurückhaltender als bei Rick Wakeman, das Schlagzeug gradliniger als bei Alan White. Daher eine schöne Abgrenzung zu Yes. Für dies Album konnte Jon übrigens den legendären Bassisten Jack Bruce und den kaum minder bekannten Simon Phillips am Schlagzeug verpflichten.

Trevor Rabin: Etoile Noir / Eyes of Love Bild
Aus dem Yes-Umfeld ist am Album beteiligt: Alan White /drums
Man würde sich nicht wundern, diesen Track auf „90125“ oder „Big Generator“ zu finden. Kraftvoller Rock mit hymnischem Gesang. Sauber.

Peter Banks: Dominating Factor Bild
Der bis zum Schluss durchgehaltene Rhythmus der Drums nervt ein wenig. Banks packt allerhand Gitarrencollagen darüber. Ist mir zu nichtssagend.

Fazit: Wer keine Soloalben der Yes-Leute besitzt, kann sich auf dieser CD gut orientieren. Die Vielseitigkeit der Musiker wird gewürdigt und vielleicht versteht man nach dem Hören etwas besser, was jeder Musiker zum „Projekt Yes“ beigetragen hat und warum aus ihnen so eine fantastische Band werden konnte.
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nixe
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Re: Affirmative - The Yes Solo Family Album

Beitrag von nixe »

Bei der war ich mir nicht sicher, ob sie sich lohnt, deswegen habe ich sie nicht, noch nicht; THX Frosty!!!
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
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