Der JAZZ-Thread

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SOON
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von SOON »

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DocFederfeld hat geschrieben:
SOON hat geschrieben:Ornette Coleman habe ich schon Live gesehen was ein großes Hörerlebnis für mich war.

Coleman ist nicht mal der radikalste Freejazzer Albert Ayler, Cecil Taylor, John Coltrane und Archie Shepp waren noch freier. :mrgreen:
Es kann jeden Musikfan bereichern sich mal mit Freejazz zu befassen weil einem das musikalische Spektrum wesentlich erweitert wird und sich mit anderen Spielarten zu befassen.
Von den freien Jazzern gefällt mir Pharoah Sanders und Sun Ra am besten.
Miles Davis (von dem ich höchstens das Spätwerk nicht mehr so prickelnd finde - die "Decoy" war noch gut, aber "Time After Time" z.B. hätte er sich sparen können).
Also die Tutu gefällt mir eigentlich gut aber von den neueren kenne ich sonst nichts, mein Schwerpunkt bei Davis liegt in der Fusion Ära 1965-1975 und dann noch die Bebop Klassiker.
Von John Coltrane habe ich so viele Items wie sonst nur von Van Morrison und Grateful Dead.
An Ascension von Coltrane beiße ich mir heute noch die Zähne aus.
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Aprilforst
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von Aprilforst »

Amazon bietet gerade einen Gratis-Download an:
Einfach in den Einkaufswagen packen, 0,00 Euro bezahlen und downloaden. Was ich bisher gehört habe, gefällt mir gut. Es ist kein Free Jazz (der weiter oben ja durchaus kontrovers diskutiert wurde).
Die Musik beruht auf der Harmonie zwischen Himmel und Erde, auf der Übereinstimmung des Trüben und des Lichten. Hermann Hesse.

Fragile
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von Fragile »

Meine heimische Jazzsammlung sieht gerade noch sehr bescheiden aus. Für sowas muss ich auch in der richtigen Stimmung sein, aber wenn, dann gibts eigentlich nichts schöneres. Meine bescheidene Sammlung umfasst Sachen von:

John Coltrane ("A Love Supreme")
Miles Davis ("Kind Of Blue", "Milestones", "Birth Of The Cool")
Dave Brubeck ("Time Out", "Greatest Hits")
Herbie Hancock ("Headhunters")
Keith Jarrett ("The Köln Concert")

Aber die wird sich sicher noch vergrößern, speziell bei Keith und Miles wollte ich ja noch tiefer in die Materie einsteigen.
He's seen too much of life,
and there's no going back...

Wilson
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von Wilson »

Fragile hat geschrieben:Aber die wird sich sicher noch vergrößern, speziell bei Keith und Miles wollte ich ja noch tiefer in die Materie einsteigen.
Ich mag Piano Trios sehr gerne und Keith Jarrett hat mit seinem Trio viele schöne Aufnahmen gemacht, die ich auf Dauer abwechslungsreicher finde als seine Soloalben, obwohl ich "Rio" und "Concerts" auch gerne mal auflege.

Besonders empfehlen möchte ich aber "Bye Bye Blackbird", eine Hommage an Miles Davis:

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Von Davis habe ich sehr viel und "Bitches Brew" gehört zu meinen Favoriten, aber natürlich ist das eine ganz andere Richtung als die Aufnahmen aus den 50ern bis Mitte der 60er.

Wie gesagt - ich liebe insbesondere die Pianisten - und meine Lieblinge sind wohl Thelonious Monk und Bill Evans (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Saxophonisten). Besonders wertvoll (und dabei auch erschwinglich):

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Wilson
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von Wilson »

... nur damit das klar ist, ich höre auch Jazzmusiker, die noch leben (bzw. die 70 Jahre noch nicht überschritten haben :P ).

Aus der jüngeren Generation mag ich u.a. Vijay Iyer, Brad Mehldau und Joshua Redman sehr. Die beiden letzteren habe ich 2011 zusammen bei einem Duokonzert erlebt, das mich sehr beeindruckt hat.

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SOON
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von SOON »

nichts läuft ohne Mingus im Jazz:

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Charles Mingus war ein US-amerikanischer Jazz-Bassist, Bandleader, Pianist und Komponist. Er gilt weithin als einer der bedeutendsten und wegweisendsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke, allen voran sein Magnum Opus, The Black Saint and the Sinner Lady, hatten nicht nur gigantischen Einfluss auf die Entwicklung des Jazz, sondern auf die gesamte Musikwelt.

Biographie

Charles Mingus wächst in Watts, einem vor allem von Afroamerikanern bewohnten Vorort von Los Angeles auf. Früh wird sein Interesse für Jazz geweckt, als der erst neunjährige Charles im Radio zum ersten Mal Stücke von Jazz-Legende Duke Ellington hört, die ihn dazu bewegen, eine Reihe von Instrumenten zu lernen, darunter das Cello und das Klavier. In der Highschool gerät er schließlich an den Kontrabass, das er schnell beherrschen wird wie kaum ein Zweiter. Außerdem beginnt er bereits im Teenageralter damit, eigene Stücke zu schreiben, die sich zunächst noch an klassischen Vorbildern orientieren.
Zu Beginn der 40er Jahre spielt er als Bassist in verschiedenen lokalen Jazz-Formationen. Schnell eilt ihm der Ruf des Wunderkindes voraus, sodass er 1943 unter anderem gemeinsam mit Louis Armstrong auf der Bühne steht. Es folgen weitere gemeinsame Auftritte mit Größen des Jazz, die Mingus in seinem Schaffen zum Teil stark beeinfussen. Dennoch bleibt er der klassichen Form der Musikrichtung bis in die Mitte der 50er Jahre hinein treu.
Der wirkliche Durchbruch gelingt Charles Mingus, den es mittlerweile nach New York gezogen hat, schließlich mit der Veröffentlichung des wegweisenden und philosophisch aufgeladenen 1956er Albums Pithecanthropus Erectus, das ihn endgültig als Bandleader einer Jazzcombo etabliert und die gesamte Bandbreite seiner kunstvollen Kompositionen zeigt. Es folgen die wohl produktivsten Jahre seines künstlerischen Schaffens. In nur zehn Jahren veröffentlicht der Komponist mehr als 30 Alben, darunter bedeutende Platten wie The Clown (1957), Blues and Roots , Mingus Dynasty, Mingus Ah Um (alle 1959), Mingus, Mingus, Mingus, Mingus, Mingus (1963) und schließlich im selben Jahr sein wohl bedeutendstes, komplexestes und modernstes Werk, Black Saint and the Sinner Lady. Das aus sechs Teilen bestehende Werk greift zahllose Einflüsse auf und verstrickt diese zu einem vielschichtigen Gesamtwerk.
Nach diesen äußerst produktiven Jahren drosselt der Musiker sein Arbeitstempo, die Anzahl der Veröffentlichungen geht zurück. Schließlich wird Anfang der 70er Jahre die Erkrankung an Amyotrophe Lateralsklerose festgestellt. Diese die Nervenzellen schädigende Krankheit führt dazu, dass Mingus das Bassspielen aufgeben muss. Dennoch komponiert er bis zu seinem Tod am 5. Januar 1979 in Mexiko weiter.
Quelle: http://www.indiepedia.de
seine Bedeutendsten Werke:
1956 Pithecanthropus Erectus (Atlantic)
1959 Blues and Roots (Rhino)
1959 Mingus Dynasty (Columbia Records,Legacy)
1959 Mingus Ah Um (Columbia Records)
1963 Mingus, Mingus, Mingus, Mingus, Mingus (Impulse!)
1963 The Black Saint and the Sinner Lady (Impulse!)

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Wilson
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von Wilson »

SOON hat geschrieben:nichts läuft ohne Mingus im Jazz:

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Keine Einwände ;)

Ich habe mir kürzlich eine Box zugelegt:

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Mit den Alben:
Tijuana Moods (1957) 2 CDs
Mingus Ah Um (1959)
Mingus Dynassty (1959)
Alternate takes (1959)
Let My Children Hear Music (1971)
Charles Mingus & Friends (1972) 2 CDs
Epitaph (1989) 2 CDs

Epitaph ist eine posthume Einspielung eines Minguswerks (mehr darüber).
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SOON
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von SOON »

Der deutsche Rolling Stone kürt in Ausgabe 10/13 die 100 besten Jazz-Alben aller Zeiten.
Herausgekommen ist eine Liste, mit den Scheiben die in solchen Listen immer dabei sind.
Interessant sind einige Platzierungen, z.B. In A Silent Way [6] vor Bitches Brew [12] oder Pharoha Sanders auf [4] mit Karma.
Ausgegrenzt wurden scheinbar die Jahre vor 1955, was durchaus seinen Reiz hat, da so die experimentelle Jazz-Phase zusammengefasst wird, die ich am besten finde.

Hier die Top 20:
  1. JOHN COLTRANE - A Love Supreme
  2. MILES DAVIS - Kind Of Blue
  3. CHARLES MINGUS - Mingus Ah Um
  4. PHAROHA SANDERS - Karma
  5. ERIC DOLPHY - Out To Lunch
  6. MILES DAVIS - In A Silent Way
  7. CHARLES MINGUS - The Black Saint & The Sinner Lady
  8. THELONIOUS MONK QUARTET WITH JOHN COLTRANE - At Carnegie Hall
  9. ORNETTE COLEMAN - The Shape of Jazz to Come
  10. DUKE ELLINGTON - Money Jungle
  11. JOHN COLTRANE - My Favorite Things
  12. MILES DAVIS - Bitches Brew
  13. CANNONBALL ADDERLEY - Somethin’ Else
  14. HERBIE HANCOCK - Maiden Voyage
  15. JOHN COLTRANE - Giant Steps
  16. THELONIOUS MONK - Brilliant Corners
  17. MAX ROACH - We Insist! Freedom Now Suite
  18. JOHN COLTRANE - Olé Coltrane
  19. CARLA BLEY - Escalator Over the Hill
  20. MILES DAVIS - Sketches of Spain
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oceansound
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von oceansound »

Über die Bewertungen des ROLLING STONE wundere ich mich stets von Neuem. Ist wohl zunächst ne Frage der Interpretation: Jazz als US-amerikanische Musik? Falls ja, dann ist diese Liste ein kleines WHO'S WHO des Jazz.

Falls Jazz mehr als das ist (und für mich ist er das auf jeden Fall), dann fehlen nicht nur die Jahre vor 1955, sondern auch die letzten 30 Jahre. Und wo ist der europäische Jazz, insbesondere der skandinavische? der französische? der deutsche? der slawische? Oder, sofern man die Nationalitäten ganz außen vor lässt: wo bitteschön ist der Fusion-Jazz? Wo die wundervollen Mischungen nord- und südamerikanischer, afrikanischer und europäischer Rhythmen und Klangfarben?

Nee, vor diesem Hintergrund ist die Bezeichnung "die 100 besten Jazz-Alben aller Zeiten" ausgemachter Unsinn! :?
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SOON
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von SOON »

oceansound hat geschrieben:
Nee, vor diesem Hintergrund ist die Bezeichnung "die 100 besten Jazz-Alben aller Zeiten" ausgemachter Unsinn! :?
Ausgewogen ist diese Liste ganz und gar nicht, aber wenn eine Jury ihre liebsten Platten listet, diese in einen Topf schmeißt, dann gibt es am Ergebnis auch nichts mehr zu deuteln.
Sicher kommen 85% aus den Jahren 1955-1965 und fast alles von amerikanischen Interpreten.
Aber Amerika ist auch das Entstehungsland des Jazz mit einem gewissen Vorbildcharakter.
Immerhin tummelt sich Peter Brötzann auf Platz 33, wobei sein Saxophongebrüll natürlich auch Geschmackssache ist.
Mangelsdorff oder Dauner lägen mir da näher.
Ich finde solche Besten-Listen immer eine schöne Inspiration, mal wieder die eine oder andere Scheibe durch zuhören wobei klar ist, dass es da keine Allgemeingültigkeit gibt.
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Aprilfrost
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Re: Der JAZZ-Thread

Beitrag von Aprilfrost »

SOON hat geschrieben:
  1. JOHN COLTRANE - A Love Supreme
  2. MILES DAVIS - Kind Of Blue
  3. CHARLES MINGUS - Mingus Ah Um
  4. PHAROHA SANDERS - Karma
  5. ERIC DOLPHY - Out To Lunch
  6. MILES DAVIS - In A Silent Way
  7. CHARLES MINGUS - The Black Saint & The Sinner Lady
  8. THELONIOUS MONK QUARTET WITH JOHN COLTRANE - At Carnegie Hall
  9. ORNETTE COLEMAN - The Shape of Jazz to Come
  10. DUKE ELLINGTON - Money Jungle
  11. JOHN COLTRANE - My Favorite Things
  12. MILES DAVIS - Bitches Brew
  13. CANNONBALL ADDERLEY - Somethin’ Else
  14. HERBIE HANCOCK - Maiden Voyage
  15. JOHN COLTRANE - Giant Steps
  16. THELONIOUS MONK - Brilliant Corners
  17. MAX ROACH - We Insist! Freedom Now Suite
  18. JOHN COLTRANE - Olé Coltrane
  19. CARLA BLEY - Escalator Over the Hill
  20. MILES DAVIS - Sketches of Spain
Bin ja nicht der ausgewiesene Jazzexperte, doch die meisten Namen und einige Werke sagen mir was. Völlig unbekannt aus dieser Liste sind mir
Eric Dolphy und Max Roach. Werde mich die Tage mal mit denen befassen.
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