Die Zukunft von YES

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TheTopographer
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von TheTopographer »

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SOON hat geschrieben:Am bekanntesten dürfte der Fall Pink Floyd sein, als Roger Waters die Band verließ und fehl in der Annahme ging, dass damit die Band aufgelöst wäre.
Ja, was sich als echtes Glück erwiesen hat! 'Division Bell', 'Pulse' und zuletzt 'The Endless River'. Gilmoures' Schwerpunkt liegt offensichtlich bei 'The Dark Side Of The Moon'. Es macht den Eindruck als dass er es als zentrales Werk im Schaffen ansieht.
Auf 'Pulse' wird 'The Dark Side Of The Moon' komplett gespielt, 'Wish You Were Here' oder 'The Wall' nur gestreift. Ganz ähnlich auf 'Live In Gdansk', stimmt's nicht?

Grüße!
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TheTopographer
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von TheTopographer »

SOON hat geschrieben:Nach dem Ableben von Chris liegt es nun an Alan, Steve, Jon und Geoff ob sie als YES weitermachen oder nicht. Des Weiteren ist für mich Jon Anderson mit YES untrennbar verbunden.
Und hier wird es interessant.
Billy Sherwood ist eine nicht zu unterschätzende Größe. Er hat mit YES getourt, hat YES produziert, war offizielles Mitglied, hat gemeinsam mit YES komponiert. Er springt für Tourverpflichtungen ein, ist Produzent und Multiinstrumentalist. UND er liebt YES.

Jon Anderson ist auch für mich ein Teil von YES. Das klingt und schwingt da immer mit, wenn ich den Namen Jon Anderson denke, lese oder höre. Ich träume von märchenhaften Zuständen, in denen Jon Anderson und Jon Davison zum besten für die Musik gemeinsam arbeiten, mit Steve Howe.

Steve Howe ist in gewisser Weise ein Garant. Kein Original Mitglied aber als stilprägender Architekt, Komponist und Gitarrist des Yessounds von entscheidender Bedeutung. Zu Recht 'Mr. Grumpy' genannt und er hat die besten Gründe dafür. Von Steve Howe kamen viele der besten Ideen, die leider nicht umgesetzt wurden! Z.B. damals zur 'Union' World Tour. Sein Konzept war, dass nicht acht Musiker 2 Stunden gleichzeitig auf der Bühne stehen, sondern alles möglich ist; ein Wechsel verschiedener Formationen. Was für Möglichkeiten! Das hätte eine große Gaudi werden können!

Ob 'man/frau' es glauben mag oder nicht, Geoff Downes ist für mich die beste Wahl! Neulich las ich irgendwo, wie 'total überfordert' Geoff Downes 'Live At Mesa' von den Rick Wakeman Parts auf 'Fragile' und 'Close To The Edge' sei. Was aber tatsächlich völliger Blödsinn ist. Dass Geoff Downes andere Schwerpunkte setzt, andere harmonische Vorlieben hat, andere Soundvorlieben hat, andere Vorstellungen von Bedeutung und Einsatz von Melodik hat, ist eine große Stärke der aktuellen YES Besetzung. Seine Vorliebe für Melodielinien in kristallklaren Sounds hat mich schon auf 'Drama' und 'The Age Of Plastic' verliebt gemacht.

Ich fand Tom Brislin auf 'Symphonic Live' zwar 'total geil' aber zu glauben, nur weil er mal vor über zehn Jahren als Keyboarder für eine Tour gebucht war, würde er ganz überraschend im aktuellen YES Kontext auftauchen, wäre illusionär, wäre albern, glaube ich zumindest.

Tja, Jon Davison mag ich sehr. Ich hab großen Respekt vor dem, was er mit 'Heaven & Earth' geschaffen hat und ich fände es schade, wenn dieser Mann nicht weiterhin eine Rolle spielen würde. Wie gesagt "märchenhafte Zustände", im Verbund mit Jon Anderson... ...träum!
:jubripu:

Grüße!
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Fragile
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von Fragile »

TheTopographer hat geschrieben:Na ja... Hodgson klingt wie Supertramp, spielt Supertramp Musik, das ist schon na ja...auch wenn er nicht ganz oben Supertramp stehen hat, sondern seinen eigenen Namen, ist es als gehst Du in ein Supertramp Konzert. DAS ist der Grund sich Roger Hodgson anzuschauen...oder?
Klar, was anderes habe ich ja auch nicht behauptet. Aber es ist schon ein Unterschied, ob Roger nun widerrechtlich unter dem Namen Supertramp seine Konzerte gibt oder unter seinem eigenen Namen als Solokünstler nur nebenbei auf den Konzertplakaten darauf aufmerksam macht, dass er mal in einer Band namens Supertramp gesungen und die Tasten bedient hat. Ähnlich verfährt ja auch David Gilmour, wenn er auf seinen Tourneeplakaten oder CDs "the voice and guitar of Pink Floyd" angibt. Oder "Ray Wilson plays 'Genesis Classic'" wäre auch noch ein Beispiel.
He's seen too much of life,
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JJG
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von JJG »

Die Frage des Namensrechts an der Band ist wirklich spannend. Ich glaube Chris hat sie bisher allein besessen,
oder zumindest die Majorität. Nicht zu verwechseln mit den Anteilen an der Band, also mit dem was finanziell
gelaufen ist. Warum ich das glaube?

Bekannt sind ja die rechtlichen Auseinandersetzungen Ende der 80er Jahre. Damals wollten ABWH die
Rechte vor Gericht erstreiten und umgekehrt wollte Squire untersagen, dass diese die Yes-Songs nicht ohne seine
Zustimmung spielen dürfen.

Das Verfahren war damals kurz und knapp, weil ABWH das Album fertigstellten und auf Tour gehen wollten.
Der Richter hat damals verfügt, dass die Namenrechte bei Chris Squire verbleiben. Damals hieß es auch nicht,
dass Alan White, Trevor Rabin oder Tony Kaye Anteile an diesen besitzen (behalten). Warum sollte sich das bisher also
ohne Zutun von Chris Squire geändert haben? Ich glaube gerade er hat sehr genau darauf geschaut alles in
seiner Hand zu behalten.

Das Gericht hat damals auch gefragt, wer die Songs geschrieben hat. Deshalb gab es auch keine Frage, dass
ABWH ihre eigenen (Mit-)Kompositionen live spielen und veröffentlichen dürfen, nur halt nicht unter dem Namen
Yes.

Die (finanziellen) Anteile an der Band, also deren Ein-/Ausgaben endeten für Chris mit seinem Tod. Das berührt
natürlich nicht die Tantiemen oder die Einnahmen aus den Alben an denen er bisher beteiligt war. Sehr wohl und
logisch aber das was jetzt an Ein-Ausgaben läuft. Ggf. fallen noch Beträge für die Nutzung der Namensrechte an.

Um das nachvollziehen zu können, müsste man die Verträge kennen. Ich glaube deshalb auch an das Vererben
der Namensrechte. Bei Frank Zappa liegen diese auch bei seiner Witwe. Es spielt auch keine Rolle ob es sich um
einen Bandnamen handelt, oder eine Einzelperson. Zappas Witwe kann deshalb verfügen was unter dem Namen
Frank Zappa veröffentlicht wird. Sie hat aber in Bezug auf die Zappanale vor Gericht verloren, weil sie das Festival
in Bad Doberan untersagen wollte, kann also keine Veranstaltungen zu seinen Ehren untersagen.

Es gibt aber auch noch ein zweites Beispiel ganz aus den Nähe von Yes, nämlich Asia. Als sich die Originalmitglieder
wiedervereinigt hatten, lagen aber die Namensrechte nicht mehr bei ihnen. Ein paar Jahre zuvor hatte Downes
seine Anteile an John Payne verkauft. Geoff hatte finanzielle Schwierigkeiten. Howe, Palmer, Downes und Wetton
hätten nicht unter dem Namen Asia auftreten dürfen, erstaunlich aber rechtlich richtig. Payne hat diese aber freiwillig
wieder an die anderen vier Herren verkauft. Er hat von diesen aber einen Vertrag unterschreiben lassen nachdem er
seine Band aber auch "Asia feat. John Payne" nennen darf, also auch unter dem Banner Asia mit Zusatz veröffentlichen
und touren darf.
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SOON
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von SOON »

JJG hat geschrieben:Die Frage des Namensrechts an der Band ist wirklich spannend. Ich glaube Chris hat sie bisher allein besessen,
oder zumindest die Majorität.
Der Begriff "Namensrecht" ist eigentlich etwas ungenau, denn es ist ein Unterschied ob ich eine Ware (z.B. eine Kaffeetasse mit dem YESlogo drauf) verkaufe oder den Betrieb einer Rockband aufrecht erhalte.
Sofern YES 1988 nicht aufgelöst und Chris nicht offiziell ausgestiegen war hat er ganz klar die stärkste Position aller Bandmitglieder um die Zukunft von YES zu bestimmen.
Dafür müssen keine Verträge existieren, es genügt der Nachweis, dass er die Band nie verlassen hatte.
Dagegen standen die ABWH-Mitglieder schlecht da, weil sie alle offiziell ausgestiegen sind.
Sollte es wirklich Verträge gegeben haben, wäre es ja noch genauer geregelt und ein Klage noch aussichtsloser gewesen.
Ich entsinne mich noch an ein Anderson-Interview indem er berichtete, dass ein Angebot von Chris über 3 Mio. $ vorlag, um ABWH doch unter dem YES-Banner zu führen.
3 Mille für 3 Buchstaben war ihnen dann aber doch etwas zu viel.
Frank Zappa ist eher eine Ausnahme und auch keine demokratische Band wie YES, in der alle Mitspracherecht hatten.
Schon in den 60ern war er bei Linken wenig anerkannt, weil er sehr bürokratisch und kapitalorientiert agierte.
Er hat sich schon zu Lebzeiten alle Rechte gesichert und einen eigenen Verlag gegründet.
Das ist alles wasserdicht und für die erben sehr eindeutig.
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von JJG »

Chris hat natürlich das Angebot für das Namensrecht so hoch gelegt, dass es für die anderen unerschwinglich war.
Ganz typisch für solche Verfahren, damit treiben die Anwälte auch ihre eigenen Kosten hoch und
haben sehr gut an der Auseinandersetzung verdient. Bei ABWH war da noch nichts in der Kasse,
die Mitglieder hätten das aus dem Privatvermögen finanzieren müssen. Das Angebot beweist aber auch,
dass das Namensrecht gesichert war und bei Chris lag.

Auch bei Auflösung einer Band bleibt das Namensrecht bei dem oder den Inhaber(n).

Das bekannte Yes-Logo gehört wiederum Steve Howe, deshalb verdient er automatisch an allen Produkten
auf dem es ist, bzw. behält er sich das vor. Theoretisch müssten all jene die es verwenden bei ihm anfragen.
Letztlich sogar die Shops und Zeitungen, die ihre Produkte verkaufen wollen. In der Praxis geschieht das
aber kaum, weil es keine bessere kostenlose Werbung für die Band gibt. Steve war sehr clever als er das
Logo und die Rechte daran gekauft hat. So verdient er wirklich an jeder Kaffeetasse.
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von TheTopographer »

Ok,
in den letzten 4-5 Beiträgen ging es vor allem um die rechtliche Situation, man/frau kann an Fakten eigentlich nur wiederholen, was schon bekannt ist. Yes Logo/Steve Howe, Yes Brand/Chris Squire.

Was ist mit den Musikern? Es kommt sicher darauf an, wer demnächst bei Yes spielt, wie sich die zukünftigen Aktivitäten gestalten werden.
Ich bin vor allem daran interessiert, dass das kreative Moment im Fokus steht, also neue Musik, neue Alben.

Dem entsprechend hoffe ich auf die jüngeren Leute und diejenigen der Yesmen, die eine Vision für die Zukunft haben.

Im ungünstigsten Falle käme es so, wie von SOON formuliert und ich stimme zu: Für mich reicht es nicht mit dem YES-Mythos durch die Konzerthallen zu pilgern.

Grüße!
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von JJG »

Natürlich steht für jeden Fan die künstlerische Seite in Vordergrund. Wir Nostalgiker würden natürlich gerne ein
neues Yes-Album mit Anderson und Wakeman haben. Das wäre möglich, aber wie wahrscheinlich ist das?

Anderson wird nächsten Monat 71 Jahre alt und neue Studio-Alben kosten Geld, deshalb halte ich das für eher unwahrscheinlich.

Ein Interesse an der langfristigen Fortführung der Band haben Davison und Sherwood, aber unter dem Banner Yes?

Howe und vor allem White werden sich den Tour-Stress nicht mehr ewig antun wollen und können. Die beiden Erstgenannten
sollten dann ihre eigene Band gründen und können doch ein paar Yes-Klassiker auf Tour spielen. Davison und Sherwood haben genug
Ideen für neue Alben und bestimmt auch noch genug Kompositionen in der Schublade. Und wenn dann hier und da mal Howe
ein Solo auf dem Album spielt dann ist das doch was für die Yes-Fans. Aber eben auch kein YES mehr, zumindest für mich.
Vielleicht "Yes-The-Next-Generation" ...
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von TheTopographer »

JJG hat geschrieben:Natürlich steht für jeden Fan die künstlerische Seite in Vordergrund.
Ein Interesse an der langfristigen Fortführung der Band haben Davison und Sherwood, aber unter dem Banner Yes?

Howe und vor allem White werden sich den Tour-Stress nicht mehr ewig antun wollen und können. Die beiden Erstgenannten
sollten dann ihre eigene Band gründen und können doch ein paar Yes-Klassiker auf Tour spielen. Davison und Sherwood haben genug
Ideen für neue Alben und bestimmt auch noch genug Kompositionen in der Schublade. Und wenn dann hier und da mal Howe
ein Solo auf dem Album spielt dann ist das doch was für die Yes-Fans. Aber eben auch kein YES mehr, zumindest für mich.
Vielleicht "Yes-The-Next-Generation" ...
Deine Vorstellungen beschäftigen mich. dazu würde ich gern später etwas schreiben.
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SOON
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von SOON »

auf der ziemlich zuverlässigen Seite von bondegezou habe ich folgendes gefunden:
Management etc.
Yes are managed by Paul Silveira. Precisely who owns the Yes name, or what that question even means, is unclear. Yes as a corporate entity (Yes, LLC) has been owned by Howe, Squire and White (Downes may also be a co-owner now). Anderson and R. Wakeman were equal co-owners 2002-4, but subsequently sold their shares back. Consider also this Jul 2009 interview with Squire:

Q: Yes has endured many personnel changes, but you've always been there. [...]

A: It's more by default than design, actually. I've been there, and other members have gone off to do other projects. A lot of them have come back and left again and come back again. [...]

Q: There have been intraband tension and court fights. [...]

A: [...] Over the years, there have been challenges about who can use our name. It's quite simple: A majority of people left in the band at a certain time own the name. It's not like I'm the guy who has the name under my own contract.
vermutlich gibt es einen Gesellschaftervertrag in dem diese Frage geregelt ist.
Es scheint als läge die Berechtigung unter dem Namen YES aufzutreten bei der aktiven Stammband.
Das ist eigentlich eine übliche Lösung sofern kein eindeutiger Bandleader beteiligt ist.

Ich hoffe schon, dass es noch einige Aktivitäten über das aktuelle Line-up hinaus geben wird.
Allerdings hat man sich nach dem Ableben von Chris noch weiter entfernt.
In der Vergangenheit waren YES aber auch immer unberechenbar.
Ich fände es schon interessant wenn das aktuelle YES Lineup weitermacht.
Sie sollten sich aber deutlich von der YES-History abnabeln.
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Re: Die Zukunft von YES

Beitrag von TheTopographer »

JJG hat geschrieben:Anderson wird nächsten Monat 71 Jahre alt und neue Studio-Alben kosten Geld, deshalb halte ich das für eher unwahrscheinlich.
Zwei Argumente, die überhaupt keine Bedeutung haben. Jon Anderson ist fidel. Ich hab' Arthur Brown gesehen, beim Herzberg und der ist älter und krakeelt aber richtig auf der Bühne herum! Ebenso Manni Neumeier.
Das Alter in Form einer Zahl hat kaum Bedeutung, in diesem Fall. Auch ist Anderson einer der nach wie vor Spaß am touren hat, wird ja eigentlich überall hin, wie wohl jeder weiß, von seiner Frau begleitet. Mit Jon Anderson könnte man touren, was vielleicht für alle diejenigen interessant wäre, denen ein Live Ereignis etwas bedeuten würde.

Jon Davison ist jung, der hat wahrscheinlich auch Bock zu touren, mit Davison kann YES auf jeden Fall touren.

Das zweite Argument ist irgendwie überhaupt keines! Was soll das bedeuten? Natürlich kostet alles Geld! Alles was so organisiert werden muss, im Leben!
Ich wäre überhaupt sehr abgeturnt, würde YES zu einer Tingeltangel Band die nur noch Live ihr Erbe verwaltet und die ewigen Klassiker spielt. Das wäre sozusagen der Supergau.

Ich war 1971 nicht dabei, ich freue mich, dass die Klassiker der Zeiten in Gänze Live gespielt wurden und es Schallplatten davon gibt. Ich habe 1989 ABWH zweimal gesehen, in Hamburg und in ...müsste auf das Ticket schauen... ...die hatten das Konzert kurzerhand verlegt, wegen nicht so massigen Kartenverkaufs aber in der Ausweich Location war es viel viel zu eng... ...Mannheim, glaube ich.

Ich habe 1991 die Union oben im Norden gesehen, wie heisst die Stadt? Oldenburg?
Zuletzt dann in Braunschweig mit Benoit David.
Die Atmosphären waren toll. Es war authentisch. Die Bands der Zeit. Ich bin froh dabei gewesen zu sein. Ich bin aber weißgott nicht der Typ, der sich freute, wenn YES als olle Best Of Kapelle, durch die Lande tingelten; der sich damit abgäbe, YES so als Oldieband ala Suzie Quatro zu beschließen und in Konzerten 'alte Zeiten' abzufeiern, die ich gar nicht erlebt habe. :boredom:

Genau DAS ist es, was Chris Squire auch nicht wollte und was er den anderen als Botschaft mitgab. Originalton Chris: "...dafür Sorge zu tragen, dass von Yes Musik komme, die der Welt etwas bedeute".

Rick Wakeman wird nicht wiederkommen, was nicht heisst, dass er nicht nocheinmal auf einem YES Album zu hören sein wird.
Jon Anderson ist zwar eher ein Kandidat aber: YES hat aktuell einen Sänger! Jon Davison.
Steve Howe ist möglicherweise der YES Mann der Stunde. Mit ihm als Träger würde es wieder interessant werden, der Mann hat Ideen. Progressive Ideen!

Ich setze für die Zukunft auf Jon Anderson/Jon Davison/Steve Howe/Billy Sherwood/Geoff Downes.

Den Posten des Drummers hab' ich - selbst Drummer - bewußt außen vor gelassen. Ich war noch nie ein Fan von Alan White. Um das nicht mißzuverstehen; ich habe Respekt vor seiner Arbeit und oft genug hat er mich auch mitgerissen aber ein so ein künstlerisch gewichtiges Erbe wie den Bruford Style zu übernehmen ist auch nicht unbedingt leicht.

Ich bin einfach kein Fan des 'White' Sounds. Seines Snaresounds etc. Auch bin ich kein Fan von Rockdrumming. Eher die Jazzorientierte Szene. Wenn Alan White nicht mehr touren wollen würde, wäre das kein Beinbruch für mich. Ich hatte schon früh verinnerlicht, dass live zu spielen nicht selbstverständlich ist, wenn man/frau ein Album 'rausbringt.
Wegen der Beatles. Die hatten sich entschieden, ab 1966 nicht mehr zu touren. Na, und wenn das die 'wichtigste' Band der Welt sagt, was soll ich, ein Zwölfjähriger Junge aus der Provinz, das anzweifeln.

Und doch... ...gerade auf dem neuesten Werk, 'Heaven & Earth' gefällt mir sein Sound wieder, auch empfinde ich sein Spiel auf dem Album als nuanciert wie eigentlich noch nie. Dabei im Sound alles sehr dezent im Hintergrund.

Für mich ist es das normalste auf der Welt, Alben zu veröffentlichen, ohne an's touren zu denken oder es zu erhoffen. Entweder arbeitet er mit der Band im Studio, dann steht auch wieder die Verpflichtung an, loszureisen. Oder er gibt den Posten an einen jüngeren Menschen, vielleicht eine Frau.
Jemanden, der auf keinen Fall all' diese plumpen Rockklischees am Schlagzeug bringt, wie von allzuvielen befürchtet werden müsste. Jemanden, der virtouser agiert, auch im Jazzrock zuhause ist.
Mehr in Richtung Gavin Harrison.

Grüße!
... ... ...!!!VINYL FIRST!!!... ... ...
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