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[REVIEW] BADGER – ONE LIVE BADGER (1973)

Verfasst: Do 31. Dez 2009, 13:08
von SOON
Badger – One Live Badger (1973)

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1. Wheel Of Fortune (7:04)
2. Fountain (7:12)
3. Wind Of Change (7:00)
4. River (7:00)
5. The Preacher (3:35)
6. On The Way Home (7:10)

Recorded live at the Rainbow Theatre on December 15th/16th, 1972

- Roy Dyke / Drums
- Dave Foster / Bass, Vocals
- Tony Kaye / Keyboards, Mellotron, Moog
- Brian Parrish / Electric Guitar, Vocals

Produced by Jon Anderson, Geoffrey Haslam & Badger

Die Band Badger wurde von Tony Kaye 1972 ins Leben gerufen.
Erster im Bunde war der Bassist, Sänger und Songschreiber Dave Foster der zuvor mit Jon Anderson bei den Warriors spielte und auch an den YES-Songs Sweet Dreams und Time and a Word, des gleichnamigen Albums, beteiligt war.
Der Drummer Roy Dyke spielte zuvor bei den Remo Four, Family, Ashton, Gardner, and Dyke und kam ebenfalls aus dem näheren Umfeld von Tony Kaye.
Den Kontakt zu dem singenden Gitarristen und Songschreiber Brian Parrish verschaffte Roy Dyke.
Parrish veröffentlichte zuvor eine vielbeachtete Platte mit Paul Gurvitz, welche von George Martin produziert und beworben wurde, namens Parrish & Gurvitz.
(Paul Gurvitz spielte im April 1968 auch schon bei Jon Anderson & The Gun)
Leider brachte Parrish & Gurvitz der Slogan „The New Beatles“ nichts ein und das Projekt verlief im Sande.

Im Nu hatten die hochkarätigen Musiker ein Liveprogramm zusammengestellt und eingeübt.
Badger war beim gleichen Management (Worldwide Management) wie YES verpflichtet, womit es nahe lag gemeinsam auf Tournee zu gehen.
Es war gerade die Zeit als YES-Liveauftritte für ein zukünftiges Livealbum mitschnitten welches später als YESSONGS veröffentlicht wurde.
Auch am 15. und 16. Dezember liefen, im Londoner Rainbow Theatre, die Bandmaschinen, zusätzlich wurden Aufnahmen für einen Konzertfilm gemacht, der 1975 in die Kinos kam.
Von diesen Konzerten stammen auch die Aufnahmen die für das im Juli 1973 veröffentlichte Badger-Debutalbum verwendet wurden.

Es ist äußserts selten, dass eine Band ihr Debut mit einer Live-Lp bestreitet aber das Studiobudget war wohl zu knapp.
Die bisherigen Aufnahmen gaben nach Meinung der Band nicht den gewünschten Badger-Sound wieder und so erinnerte man sich an die Rainbow-Recordings.
Sicher hängt auch der Co-Produzenten Credit von Jon Anderson mit den Live Recordings zusammen denn für die Studiotechnik zeichnete Geoffrey Haslam verantwortlich und die Musikproduktion lag in den Händen der Band selbst.

Zwar wurde die LP in den US/Uk-Charts gelistet, blieb aber dennoch hinter den Erwartungen zurück.
Die Öffentlichkeit war geteilter Meinung über das Werk.
Aufgrund der Verwandtschaft mit YES wurde die Platte sehr aus Sicht des Progressiverocks beurteilt was allerdings nicht von der Band intendiert war.
Die handwerklich erstklassigen Musiker lösten zu jedem Zeitpunkt ihre Fähigkeiten als Instrumentalisten ein, ließen jedoch Songideen und Strukturen vermissen.

Geboten wurden geradlinige Rockklänge mit ausgedehnten Instrumentalpassagen und einer sehr in den Vordergrund gemischte Rhythmusfraktion.
Tony Kaye überraschte mit Mellotron, Electric Piano und Moog Syntheziser die jedoch nur begleitende Funktionen hatten, sein Hauptinstrument blieb die Hammond B3.
Herausragende Soli lieferte neben Kaye auch Brain Parrish an der Gitarre ab die einen sehr fuzzigen, rotzigen Sound hatten.
Den Lead Gesang übernahm teilweise David Foster als auch Brain Parrish die sich gegenseitig mit Harmonievocals ergänzten.
Vier Songs wurden von Parrish (Preacher, Wheel of Fortune, The River, On the Way Home) und zwei von David Foster (Fountain, Wind of Change) beigetragen.
Vom Touren erschöpft (mit Black Sabbath) entschließt sich Brian Parrish Badger zu verlassen, weshalb die Band für die nächste Platte mit anderem musikalischen Konzept und neuen Leuten formiert werden musste.

Freunde fand One Live Badger vor allem durch den Jamcharakter, die Instrumentalpräsentation und den rauen, aggressiven Livesound.
Progressive Elemente suchte man allerdings vergebens.
Mein Lieblingssong ist Wheel Of Fortune, alles in allem hebt sich aber kein Song vom anderen ab, es mangelt einfach an markanten Ideen.

Das Cover wurde, mit einer winterlichen Landschaft, sehr schön, von Roger Dean gestaltet.
Beim Original Gimmickcover steigt ein Dachs aus der Mitte des FOC, beim aufklappen, empor.
Daher ist One Live Badger auch ein sehr gesuchtes Sammlerteil.

Bewertung: 7,5 von 10


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Re: REZI: BADGER – ONE LIVE BADGER (1973)

Verfasst: Do 31. Dez 2009, 15:43
von JJG
Schöne Rezension Soon, vielen Dank für die Informationen.

Re: REZI: BADGER – ONE LIVE BADGER (1973)

Verfasst: Fr 29. Jul 2011, 12:00
von SOON
Tony Kaye, Keyboards. Roy Dyke, Drums. Dave Foster, Bass. Brian Parrish, Guitar.
Recorded live at the Rainbow Theatre, 15th/16th December 1972.

[youtube][/youtube]

[youtube]mu3zDNxc9Uo[/youtube]

[youtube][/youtube]

Re: BADGER – ONE LIVE BADGER (1973)

Verfasst: Fr 20. Feb 2015, 22:09
von SOON
schönes Gimmick Cover

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Re: BADGER – ONE LIVE BADGER (1973)

Verfasst: Sa 21. Feb 2015, 09:21
von nixe
Mmmh, da kann meine CD-Version nicht mithalten. Rezi muß ich noch lesen...