Das sin ja dann aml ne ganze Menge Fragen auf einmal
Ich erzähl mal etwas von meiner Art, zu Texten zu kommen.
In der Zeit mit meiner Band "Back to Heaven" schrieb ich einen Song alleine und dabei dazu auch den Text. Sinnigerweise (bezogen auf den Bandnamen) hieß der Song "Leavin' Hell". Grundsätzlich wollte ich böse-gut, hässlich-schön, unangenehm-wohlfühlen im Kontrast darstellen - natürlich mit einer Lösung. Also war das Stück ein "Dreiteiler" (allerdings haben mir meine "band mates" den dritten Teil gekappt, weil das Stückmit allen Überleitungen und Wiederholungen dann 20 Minuten lang gewesen wäre - eigentlich ja gerade richtig
; jedenfalls sind die Aufzeichnungen für den dritten Teil verschollen). Der erste Teil - sozusagen die Bestandsaufnahme - beginnt mit "Neverending darkness". Der zweite Teil - das Ziel - fängt an mit "Bright light welcomes you" (im dritten Teil befasste ich mich mit dem Weg zur Lösung, innerer Zufriedenheit, dem Blick für's Schöne, der Liebe ...). Den ganzen Text müsste ich jetzt erst raussuchen (ich weiß wo er ist, d.h. in welchem Kistenstapel
).
Mein Vokabular stammte aus dem Schulenglisch mit Hinzuziehung von Wörterbüchern. Ich dachte damals auch für den englischen Ausdruck in Deutsch. 1976 gab es auch noch kein Internet, wo man nativen Sprachgebrauch hätte nachschauen können. Also nannte ich es künstlerische Freiheit. Neben der Wortfindung und der Überlegung, was gebräuchliche Ausdrücke sind oder sien können, waren für mich die Silbenzahl und der -rhythmus wichtig. Später hab ich dann auch darauf geachtet, dass "freundliche" Texte viele "e" und "i" Vokale enthielten, während die dunkle Seite ("der Macht"
) mit möglichst "u" und "o" auskommen musste.
Neben den Zeilen-Rhythmen und -Silbenzahlen musste der Inhalt dann natürlich auch noch in das Strophenmaß passen, wobei Prog da ja nicht so streng ist. Dennoch konnte es natürlich nicht zu halben oder anderen Teilen von Melodiethemen kommen.
Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich Melodie und Harmonien und den Text an einem Nachmittag geschrieben habe, also in etwa 3 bis 4 Stunden (wir waren bei Verwandten zu Besuch, was mich in dem Alter absolut anödete, so dass ich die Klampfe und Englisch-Wörterbücher mitgenommen hatte). Mit dem so weit fertigen Song erarbeiteten wir dann in zwei Bandproben (je etwa 4 Stunden) das fertige Arrangement.
Und wenn ich es mal hinkriege, von einem Tonband eine Aufnahme auf den Computer zu ziehen, dann gebe ich das Stück auch zum Besten.
Inzwischen habe ich für Melodien einen Midi-Recorder, auf dem ich Ideen abspeichern und dann direkt auf irgend ein Keyboard ausgeben kann. So geht nichts mehr an guten Ideen verloren - allerdings lösche ich Sachen nach einiger Zeit, wenn ich sie dann mehrmals doch nicht mehr so toll finde. Für Text habe ich eine Bibliothek angefangen, in der ich interessante Phrasen, Ausdrucksweisen und Sätze speichere. Daraus kann dann einfacher Text oder auch ein Songtitel werden. Aktuell bastle ich an drei Stücken (da ja meine Anlage "bald" einsatzbereit sein soll und ich jetzt aktiv Mit-Musiker suche - z.B. via Musiker-in-Deiner-Stadt). Eines ist ein reiner Rocksong ohne großartig Keyboards, eher bluesig angehaucht, über das Leben auf der Straße, das ich nie führte (geht auch etwas um eine Frau). Dann Song über das Zusammenspiel der Elemente Feuer-Wasser-Erde-Luft. Und das dritte Lied betrifft eine Reise. Im Moment greife ich immer wieder in meine Ideenkiste und probiere herum, was zu immer wieder neuen Ideen führt, die aber oft nicht passen oder das Ganze über den Haufen zu werfen drohen. Die beiden letzten Songs erarbeite ich an den Tasten, was aktuell nur eingeschränkt geht. Das Rock-Stück geht mir auf der Gitarre leichter von der Hand. Allerdings ist im Moment aktuell wieder etwas Pause, weil meine Frau gerne an Weihnachten zwei Stücke von der "Familienband" vorgetragen hätte, und ich mit allen anderen dreien übe und das Ganze auch Arrangiere: "Leise rieselt der Schnee" und "Jingle Bells" für Rhythmus- und Lead-Gitarre, Bass und ??? (ich weiß noch nicht, was ich spiele - mein Akkordeon habe ich heute zu einer hohner-Werkstatt zum Preis-Schätzen gebracht und werde es hergeben, so dass das ausscheidet)
So, und nun freue ich mich über Stimmen und Meinungen und vor allem auch Input - gerne auch mit dem, was Ihr über die Arbeitsweisen der Stars wisst oder gehört habt.