Lyrics - Techniken

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Max
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Re: Lyrics - Techniken

Beitrag von Max »

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Mal ein Zitat von Wikipedia über Bon Iver, den Peter Gabriel Fans als Autor des Stückes "Flume" kennen sollten, das mir nicht nur in der Bon-Iver-Version, sondern (erstaunlicherweise) auch bei Gabriel (wegen der Hörner) gefällt.
Vernon wrote the lyrics for the album by recording a word-less melody and listening to the recording over and over while writing words according to the sound of the syllables of the melody. In an interview, Vernon said: “Words like 'decision' and 'intention' aren’t words that float in my head because I just went,” Vernon explains. “I left North Carolina and went up there because I didn’t know where else to go and I knew that I wanted to be alone and I knew that I wanted to be where it was cold.”
Irgendwie mag ich diese Schreibtechniken ziemlich gerne.
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Aprilfrost
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Re: Lyrics - Techniken

Beitrag von Aprilfrost »

Nachdem ich nun gerade "Flume" gehört habe, wird mir klar, dass diese Methode nicht mein Ding ist. Die Idee ist ganz nett, aber ich suche fast automatisch nach einem offenen oder verborgenen Sinn in einem Text. Und der geht wird mir bei diesem Stück tatsächlich nicht in den Kopf.

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Max
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Re: Lyrics - Techniken

Beitrag von Max »

Aber ich denke, es lohnt sich zumindest, damit zu experimentieren.

Ich freue mich sehr über "Animals" von Pink Floyd, wo die Texte einen wirklichen Sinn haben. Da bin ich ganz bei Dir, viele hervorragende Texte haben auch eine Aussageabsicht/ein Konzept, was ich sehr schätze. 8-)

Jedoch kann, wenn man in so etwas nicht wirklich talentiert ist, ein krampfhaft sinnvoller Text ziemlich peinlich werden: eine Moralpredigt, ein belangloses Etwas, pathetisch-hochgestochenes Prog-Geschreibsel und so weiter.
Das Aussuchen von Worten nach ihrem Klang ist in diesem Fall vielleicht ehrlicher und sogar offener.

Natürlich kommt es auch auf die Musikrichtung an: Singer/Songwriter ist ja im Grunde textbetont und wäre mit rein klanglichem Text, sagen wir, recht gewagt und ziemlich nah am Experimentellen. ;)
Der Psychedelic sieht die Stimme ja gerne als eigenes Instrument (s. Robert Wyatt) und wirkt oft besonders schön, wenn sich der Text nicht dem Sinn, sondern der Musik unterordnet und musikdienlich arbeitet.

Größte Bewunderung bekommen natürlich von mir die Texter, deren Texte klanglich gut klingen und trotzdem eine erkennbare Aussage haben. Wie bei "Animals" eben. :)

Member X
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Re: Lyrics - Techniken

Beitrag von Member X »

Vielleicht nuss man grundsätzlich unterscheiden:

Gibt es den Song, weil es den Text, sprich die Aussage/Botschaft gibt,

oder

gibt es den Text, weil es den Song gibt?

Und dann ginge es wahrscheinlich bei den "es gibt den Text, weil es den Song gibt" Stücken weiter mit der Frage, ob eine Aussage/Botschaft vermittelt werden soll, oder ob eine Stimmung, ein Bild, ein Traum etc. zum Ausdruck gebracht werden soll?

So hätte man:

A) Es gibt den Song, weil es den Text, sprich die Aussage/Botschaft gibt.

B) Es gibt den Text, weil es den Song gibt.
a) Es soll eine Aussage/Botschaft vermittelt werden.
b) Es soll eine Stimmung, ein Bild, ein Traum etc. zum Ausdruck gebracht werden.
und natürlich
c) Der Text ist belanglos.
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